Dienstag, 31. Januar 2012

ich weiss nich, aber ...

Aus dem ehemaligen FAZ-Blog von Marina Weisband.
Ein Auszug: "Das Internet hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, revolutioniert. Wir haben den Raum überwunden. Wir können in Echtzeit Gedanken austauschen. Es gibt nicht eine beschränkte Bühne, sondern jeder kann sich äußern. Jedes 14-jährige Mädchen, das eine Internetanbindung hat, kann ihre Gedanken mit der ganzen Welt teilen. Regierungsgegner in unfreien Ländern, Behinderte, winzigste Randgruppen können Information verbreiten und sich mitteilen, auch ohne in die etablierten Medien zu gelangen."

Mein Kommentar:
Zulesen und auf das gelesene eingehen. Sie schrieben: "Das Internet hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, revolutioniert."
Bin ich ein Besserwisser, wenn ich stets versuche, die Inhalte der sprachlichen Kommunikation (Sie wissen, es gibt noch etliche andere Kommunikationsformen) auf den Punkt zu bringen, sie, statt weiter zu vernebeln, zu klären? Mag sein, ich selbst würde mich als Genauigkeitsfreund bezeichnen. Ich mag es, wenn etwas, was gesagt, geschrieben, oder auch gezeigt wird, genau ist, auf den Punkt zeigt und nur wenig darumherum deutet. Beim schreiben umso mehr, als beim sprechen, denn beim schreiben ist Mensch für-s ich und meist weniger gefordert, als im Gespräch, im Gespräch verlassen auch meinen  Mund oft Worte und ganze Sätze, die alles mögliche bedeuten können und die Angesprochenen oft ratlos machen, aber beim schreiben versuche ich die bestmögliche Klarheit und Genauigkeit.
Lange Rede, kurzer Sinn: das Internet ist mitnichten eine Revolution der Kommunikation. Den Raum überwindet auch ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht, denn es ist immer etwas zwischen Zweien und wenn es nur ein Quark (Physik!) ist. Falls Sie die weiten Distanzen zwischen gleichzeitigen GesprächspartnerInnen meinen, dann geschieht das bereits seit Erfindung der Telegraphie oder später auch des Telefons. Gedanken können Wir schon seit wir Denken können in Echtzeit austauschen, falls Wir dazu fähig sind, die Gedanken in die passenden Worte, Bilder, Zeichen, Musik oder sonstige Kommunikationsformen (z.B. Pheromome) zu bringen. Auch die Beobachtungen in den Folgesätzen sind beileibe nicht erst seit Internet möglich, schon Bücher und Post und Boten und ... machten Kontakte und Austausch von Ideen und Informationen Weltweit möglich.
Aber wie "verliebte" oft sind, loben sie dasjenige (Mensch, anderes Tier oder auch einen Gegenstand), was sie "lieben" gerne "über den grünen Klee" und machen es oft weit besser, als Es ist. Ich zum Beispiel bin ein in die Lebendigkeit verliebter, also erscheint mit die Lebendigkeit mit allen Facetten, als das ALLES Andere überragende, aber was empfindet ein Stein oder ein Artefakt, beim Stein-sein, beim Artefakt-sein? Vielleicht ist der Stein ja glücklicher als ich, mit seinem Stein-sein, woher will ich das wissen?

Da haben Sie das: ich weiss nicht? Das ich übrigens beständig in Gesprächen höre, so ganz nebenbei immer wieder eingeflochten: ...., ich weiss nich, aber ... Als Besserwisser, der ich auch bin, möchte ich dann immer einflechten: ..., dann informier dich halt, ... aber Mensch tut das aus Höflichkeit ja nicht und lässt die Unwissenheit EINfach so weiterlaufen, als ZWIElichtig einzugreifen. Ausserdem, was weiss ich schon, was weiss Mensch überhaupt? Im Vergleich mit das, WAS (zu Wissen) IST?, ist Unser Wissen eine Nichtigkeit, eine Verschwindichkeit weniglichheit, allerdings ist klar, das fast ALLES, WAS zu Wissen IST?, in Uns enthalten ist, denn ohne dieses Wissen, also die Informationen und Inhalte des SEIN gäbe es keine Lebendigkeit nicht. Wir Lebendigkeit sind vergegenständlichtes Wissen. Inhalt in Haut gepackt und angeschubbst: Nun leb mal Du Wissen und finde raus: Was ist?
Kann Mensch das so ausschreiben? Ich weiss nich, aber ...

Dem Designer hätten Sie mit einem Grundgesetz der Physik antworten können, Newton hat als drittes Gesetz das "Wechselwirkungsprinzip" formuliert, ein Prinzip auf dem das DaSein auch beruht und das etwa so lautet: Jede Bewegung bewirkt eine GegenBewegung, Betonung liegt auf: JEDE. Genaueres können Sie (und jetzt kommt eine kleine Verbesserung zu früheren Bibliothekszeiten:-) googeln oder wikken (Wikipedia, Sie wissen). Sie wirken auf mich, ich wirke nun zurück: Rückkopplungseffekt. Physik.
Du lieber Himmel, schon wieder so viel geschrieben! Ob Sie da wohl zulesen?
Bohmte finde ich richtig gut! Auch die grüne Tür finde ich Spitze!  Freue mich auf die Gedanken drumherum. Bis dahin Viel Freude!
Und, Sie wissen, dass ich stets bedenke, dass ich Ihnen 30 Lebensjahre voraus bin, deshalb fuchtel ich hier nicht rum, sondern bringe nur etwas ein. Wenn Sie das so lesen, ist das schön.

Kommentar von HansMeier555, 30. Januar 2012, 22:43.

@O.A. Lützenich: Sehen Sie, das ist eben das Revolutionäre an der Kommunikation im Internet
.
1) Nicht jeder kann jedem einfach das Wort abschneiden oder sonstwie die Möglichkeit nehmen, seinen Standpunkt zu artikulieren.
2) Nicht jeder muss jeden Beitrag geduldig bis zu Ende sich antum. Was einem als konfuses Gefasel erscheint, das kann man einfach ignorieren, ohne dadurch unhöflich zu wirken.
3) Niemand kann produktive Unterhaltungen zerstören, indem er sich vorlaut dazwischendrängelt
4) Niemand kann einen klugen Gesprächspartner für sich monopolisieren.
.

Antwort von mir.
@HansMeier555: zu1) Das ist auch in einem gepflegten Gesprächskreis als Voraussetzung möglich, aber wie Sie bemerken, nicht üblich.
zu2) Ja, ich bin auch schon in Vorlesungen mit offenen Augen eingeschlafen. zu3)siehe1). zu4) Danke für die Blumen:-) Übrigens, ein Nachtrag zu 2), darin liegt doch Ihre Meisterschaft, Ihre kurzen und kürzesten Kommentare sind kräftig gewürzte Unikate, wer die verpasst isst hier oft nur eine fade Suppe. Das passiert mir bei Ihnen also nicht.

@Marina: Was ich als wirklichen Fortschritt auffasse, ist die Bündelung von Informationen, von Orten und Personen in einer Leitung und die Bereitstellung all dessen Zuhause oder inzwischen fast überall. Der Weg zu Bibliothek, zur Telefonzelle, zur Bank, zum Kaufhaus, zum Büro, ... kann fast gänzlich entfallen, die "Welt" kommt in der Leitung nach Hause; ich bin gespannt, wann auch das Auto per Internet zu betanken ist?
Fortschritt!, denn in dem Wort Revolution steckt immer auch der Rückschritt (Re...), nach der französichen Revolution (FR) kam Napoleon, nach der ägyptischen Revolution kommen die Kleriker, deshalb finde ich ist bei dem Ruf "Revolution!" immer auch Vorsicht angebracht. Bis zu dieser FR bezeichnete das Wort "Revolution" den "Umlauf" der Planeten um die Sonne, oder allgemein, den von Planeten um ein Zentralgestirn. Lesen Sie Kepler oder Kopernikus. Die beständige Wiederkehr des Gleichen war die Revolution, insofern stimmt das mit dem Internet schon wieder, wenn da nicht der Fortschritt wäre.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Zitate 08

Michel Platini: "Fussball ist nicht Tennis!"

Erst mal hab ich sowas von gelacht, als ich diesen Spruch vom heutigen UEFA-Präsidenten und früheren genialischen Fussballer gehört habe. Ja, genau: Hinten ist nicht Oben oder Schniedel ist nicht Solar Plexus. Aber dann schaltete langsam die Vernunft einen Gang höher und ich erkannte den grossartigen Hintersinn dieser banalen Behauptung: Fussball ist ein Mannschafts-Sport, eine Gruppen-Veranstaltung, in der es auch zu direkten Körperkontakten kommen kann, zu Fouls, versteckten und offenen Derbheiten (z.B. die Kopfnuss von Zidane an Materazzi, im Endspiel 2006), oder auch grossem Schauspiel, was im Tennis eher selten und eher neben dem Platz passiert. Diese kleine Banalität zeigt also wieder einmal auf, worin bei der Kommunikation mit Maschinen oder sprachlich und informativ unkundigen Menschen die Probleme liegen: am fehlenden Hintergrund. Und der lag bei mir hinter dem Lachen.



Goethe: "Egal, wie weit der Mensch kommt, der Einzelne muss immer wieder von vorne anfangen."

Ja, bis Heute ist das so. Aber es wird nicht so bleiben, denn daran arbeiten Wir auch, das einmal erfasstes und begriffenes Wissen unmittelbar an die Anderen und Folgenden weitergegeben wird, ohne jedes mal umständlich und aufwändig von vorne anzufangen.

Albert Einstein: "Es ist eine schreckliche Katastrophe, wenn eine schöne Theorie ermordet wird, durch eine hässliche Tatsache."

EinFach gut.

Oliver-August Lützenich: "Was bleibt von der Lebendigkeit, wenn die grenzenlose Freiheit erreicht ist?, oder: Sind Hirngespinnste (über-)lebensfähig?

Voltaire:
"Die Freiheit ist das einzige Gut, das sich abnützt, wenn Mensch es(/sie) nicht benützt."

Da ist sicher auch angebracht zu fragen: Hat die Freiheit eine Grenze und wenn, wo ist diese zu ziehen? Ich denke, die Freiheit JEDES MitGlieds im DaSein endet spätestens an der Haut JEDES anderen MitGlieds im DaSein. Somit gibt es soViele FreiHeiten, wie es MitGlieder im DaSein gibt. Und die FreiHeiten des Ganzen enden jeweils an den Grenzen JEDES Einzelnen MitGlieds. Ich bin Frei, ist bis auf die anderen Freien unbeschränkt, bis an die Grenzen des DaSeins.

Und das ist R I E S I G ! ! !

Montag, 23. Januar 2012

Schicht, Stützen, Klamotte und Freiheit

Erneut ein Doppel-Kommentar aus zwei verschiedenen FAZ-Blog-Seiten, die aber erneut thematisch zusammenpassen. Wahrscheinlich sucht sich ein gesellschaftliches Thema stets mehrere Wege um an die Oberfläche zu blubbern, wie Luftblasen unter Wasser, deshalb bringe auch ich gesellschaftliche Standpunkte und Überlegungen auch jeweils in mehreren, anscheinend verschiedenen Themenbereichen unter. Kann auch sein, dass ich es unbedingt unterbringen will, weil es mir auf der Zunge liegt und unbedingt(!) runter will, raus will, weil die Zunge für anderes wieder die Unbelastetheit braucht. Kann sein, kann aber auch der erste Ansatz sein?

Ein Beitrag, @Don Alphonso (aus dem Blog "Stützen der Gesellschaft"), in dem Sie von Menschen berichten, die vieles haben, aber wenig sind. 

Ein Psychogramm, das in mir folgende Zustandsbeschreibungen der beschriebenen "Schicht" hervorruft: Desinteresse, Beschränktheit, Gleichgültigkeit, ist Teilnahmslosigkeit das Gleiche?, das Nachlaufen hinter Entwicklungen (das im Vergleich mit anderen Weltgegenden immer noch ein Vorauslaufen ist; zugegeben!), die Beklemmung in der Abgeschiedenheit, Mutlosigkeit, Nassauertum, ist Schmarotzer dasSelbe?, eine mitleidlose Freudlosigkeit und ... kein Wunder also, dass Sie das in Verbindung mit der Schilderung von Selbstötung bringen.

Inside "Ober-Mittelschicht" ist also Ideenlosigkeit, Absonderlichkeit und viel Selbstmitleid. Tragisch. Jetzt kann ich Boris Becker und Guttenberg und Rösler und die Stein- und Wulff ... besser verstehen (Frau Merkel ausgenommen). Aber was haben Sie dort zu suchen? Was hält Sie dort noch? Ihre Kundschaft hier in diesem Blogoversum, so klein und fein, so unverschämt, so ausgezeichnet, so "links" und "rechts", so arm (wohl eher wenige) und so reich (dasGleiche), so "oben" und so "unten"?, ich z.B. bin im Hasenbergl aufgewachsen, "unten", wie üblicherweise eingeschätzt wird, aber, wenn ich die "oben" so anschaue, blicke ich meistens nach unten, nicht so sehr wegen der (Körper)Grösse, ich messe 1.82, sondern wegen des Verhaltens und der fehlenden Kunst-Fertigkeiten (aber das nur nebenbei, zu all den (nützlichen?) Stereotypen), also ihre Leser würden Ihnen wahrscheinlich auch woanders hin folgen, ich jedenfalls.
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Eine Stütze ist doch dazu da, sie abzulegen, wenn der innere Halt so weit stabilisiert ist, das Mensch diesen äusseren Halt nicht mehr braucht. Brauchen Wir diese "Stützen der Gesellschaft" noch? So, wie Sie diese Stützen beschreiben, Inside out, sind sie eher eine Belastung und sollten abgelegt werden, um der Gesellschaft wieder Luft zum atmen zu gewähren: zieht der Gesellschaft die Korsage aus, sie engt zu sehr ein! Widersprechen Sie mir, Sie und die Mit-Kommentatoren: ist die Gesellschaft inzwischen so weit, die Stützen abzulegen, oder sind Wir noch so eng, so (s.u.), dass Wir sie noch brauchen? Nun, ich fühle, Sie werden noch gebraucht. Leider. Denn, wie Sie berichten, ist deren Zustand bejammernswert, selbst für einen armen Schlucker, wie ich einer bin. Und dass sie noch gebraucht werden, besagt was, vom inneren Zustand der Gesellschaft? Haltlosigkeit? Orientierungslosigkeit? Sinnlosigkeit?
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Wie dem auch sei, noch sind die "Stützen der Gesellschaft" vonnöten, so wenig mir das gefällt, weil ich mehr WEITE wünschte, aber noch gibt es die Kirche und den Islam und den Kapitalismus und den Obrigkeitsismus und Unterlegenheitsmitmuss in und um Uns herum, also Vivat Tegernsee, sie leben hoch!
[Ergänzung: Warum sind die "Stützen der Gesellschaft", also die Mittel- und Oberschicht noch nötig und eine wirklich gleichgestellte Gesellschaft bestenfalls in Vorbereitung? Weil sie befriedend in der Gesellschaft wirken, weil sie den Bildungsschatz bewahren und noch immer mehr vorangehen und Freiheit und Interesse leben, als es die Meisten anderen Menschen können und dürfen (Mangel an Ausstattung, Wissen und Wärme) und somit immer noch ein Vorbild der Masse sind, wenn auch mit Schattenseiten (Abgrenzung, Arroganz, Besitzstandswahrung, Ignoranz), aber die sind allgemein Menschlich, treffen auch auf die Masse zu, und sind deshalb keinen Vorwurf wert.]

EinBlicke sind manchmal schmerzhaft. Zertrümmert die Spiegel und Röntgengeräte und Scanner und lasst und wieder Tiere sein, einfache Tiere sein und übereinander herfallen und Uns die Augen ..., ach, einfach alle Sinne auskratzen, damit Wir einander nicht mehr spüren und nicht mehr so weit voraus und herum kommen! Nun habe ich mich anstecken lassen, von der Stimmung Ihres Beitrags. Aber gut ...

Aus dem FAZ-Blog.

(Aus dem Blog "Deus ex Machina", mit dem Thema: passende Kleidung im Zeitalter des CAD und der maschinellen Serienfertigung.) Soso, dann stehen Sie also eher auf die steiffe Klamotte und auf "Werte", die eine Lupe brauchen, oder den absoluten Kennerblick. Frack? Du lieber Himmel!? Die Etikette des 19.Jhts. und einer "Schicht", die für eine Jacke so viel ausgegeben haben, wie eine andere "Schicht" im halben Jahr für Nahrung. Smoking, der Raucheranzug, auch von vorGestern und alles nur Nachts zu tragen? Steiff eben und angebunden an die Nachtzeit. Da haben Wir in einem langen umkämpften Prozess, mit Millionen Toten und Verwundeten, die Freiheit auch der Klamottenwahl erkämpft und doch gibt es immer noch Menschen, die dieser steiffen und abgeschotteten Vergangenheit nachtrauern, statt die Unabhängigkeit von Direktiven und Moden und Stilen und Etiketten und Vorschriften zu feiern und solche absonderlichen Schichtenkleidungen dort zu bewundern, wo sie meiner Meinung nach bestens aufgehoben sind: im Museum. Wenn bei einer Hose die 50 Euro gekostet hat, nach 3 Jahren die Nähte aufplatzen, oder das Gesäss abgewetzt ist, na und? Ich bin froh, dass die bucklige Arbeit von SchneiderInnnen und Knöpfe-AnnäherInnen langsam vollständig von Maschinen übernommen wird. Ich hoffe nur und arbeite daran, ein Gesellschaftsmodell zu entwerfen, dass diese Menschen, u.a. in Vietnam, auch weiterhin mit einer allerdings würdigeren Arbeit den Lebensunterhalt bestreiten können. Aber, Wem es Freude macht, kann sich ja weiterhin den Rücken krumm nähen, bloss um der "besseren" Qualität wegen. In diesem Sinne, lassen Sie das Steiffe sausen, @Sophia ..., viel Freiheit dabei, auch im Geldbeutel, es gibt wichtigeres zu unterstützen, auch in Asien, besonders in Afrika, aber auch in Europa, vermitteln Sie das doch auch dem Ex mit dem Kleider-/Schuhschrank, oder reicht dessen Weitblick nur bis zu den Schnürsenkeln, kann ja sein? Verzeihen Sie die Offenheit, aber ...

Aus dem FAZ-Blog.

Samstag, 21. Januar 2012

Zitate 09 «Weisheit»

Aus Anlass des 150sten Geburtstags, am 23.01, von David Hilbert, einem hervorragenden Mathematiker, Forscher und Mensch, wiederhole ich ein Zitat und einen Passage aus einem kürzlichen Beitrag und einige andere Zitate, die ich bereits vor längerem aufgeführt habe.

David Hilbert hat zum Abschluss eines Radio-Interviews, in den 1920ern, einmal gesagt: "Wir müssen wissen, und Wir werden wissen!".
Damit hat er instinktiv oder auch empirisch begründet, benannt, was als eine der Triebkräfte des DaSeins längst allgemein bekannt sein sollte: der ungezügelte Wissensdurst und die genauso ungebändigte Entfaltungslust der Lebendigkeit. Lebendigkeit ist ein ausgreifender Mangelzustand, das hat Gründe. Welche, das sind Wir dabei herauszufinden. Jetzt ist auch langsam klar, warum fast Alle Menschen bereit sind, mehr und mehr aus und von sich preiszugeben und immer grössere Sammelstellen entstehen, um diese Informationen zu lagern, zu ordnen, zu interpretieren und zu verwerten. Dieses Sammeln geht in jede Richtung, also sowohl zu den Ungunsten von Einzelnen, Gruppen oder sogar dem Ganzen, oder zu Aller Nutzen. Letzlich aber  zum Nutzen und zur Befriedigung des DaSeins, aber das ist noch WEIT vorausgeahnt, oder?

Baruch de Spinoza: "Frieden ist Eintracht, nicht das Fehlen von Krieg"
Bis Heute fehlt Uns der Krieg nicht, oder ... ?

Arthur Schopenhauer: "Wenn es einen Gott gäbe, müssten Wir nicht an Einen glauben."
Dieser Schopenhauer!

NT, 1 Kor, 10,23: "Alles ist erlaubt, aber nicht alles nützt. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Denkt nicht zuerst an euch selbst, sondern an die Anderen."

Sokrates: "Ich weiss, dass ich nichts weiss!"
Wenn ein Gelehrter das sagt, ist das ein Bekenntnis seines Staunens. Ein Bekennen der -bewussten- Offenhaltung des Verstandes für neues Wissen und kein Geständnis der Unwissenheit. Staunen ist der Akt der Öffnung der Wahrnehmung für die Erscheinungen sowohl der UmGebung, als auch der EinGebungen.

Nt, Joh, 9,39: "Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen, damit die Blinden sehen und die Sehenden blind werden."
Da möchte einer das Verständnis fürEinander erzwingen.
Das Verständnis fürEinander zu fördern, ist ein eigentlich wunderbarer Vorsatz, aber er lässt sich nun mal nicht erzwingen. Das geniale dabei ist, das Einer schon vor so langer Zeit die Richtung der Entwicklung erkannt hat. Allerdings hatte er im Alten Testament genügend Roh-Material und Aufforderung dazu gefunden (Genesis, Sprichwörter, Jesus Sirach, Weisheit, Jesaja ...)

AT, Weisheit, 10,21: "Denn die Weisheit hat den Mund der Stummen geöffnet, und die Zungen der Unmündigen beredt gemacht."
11,24: "Du liebst Alles, was ist, und verabscheust nichts von Allem, was du gemacht hast, denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht erschaffen." 
Oder?

Niklas Luhmann: "Vertrauen ist ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität."
Noch Fragen?

John Stuart Mill ist: "... gegen alle Massnahmen, die zur Herstellung einer Zwangsherrschaft der Gesellschaft über das Individuum führt. Denn, wenn sich die Individuen in diesem Lebensexperiment (Ist es das!?) um ihr eigenes Glück und Wohlbefinden kümmern, generieren sie Wissen vom guten Leben und nehmen so zugleich am gattungsgeschichtlichen Fortschritts- und Erkenntnisprozess bei."
Wow! Ja, ein Experiment mit etwas ungewissem Ausgang, ist das DaSein. Und Wir können an diesem "etwas" mitwirken, damit das Experiment eine wahre FREUDE wird, statt einem falschen LEID.

Albert Schweitzer: "Wir brauchen keine neuen Massnahmen, Wir brauchen eine andere Gesinnung."
Gerade wurden wieder Massnahmen beschlossen. In Brüssel und sonstwo.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Deutsch-sein, Gesetze und eine Liebeskrise

Zwei Blog-Beiträge in der FAZ, die irgendwie zusammengehören, aber lesen Sie selbst:

Im ersten Blog ging es um die "Hausordnung", um die Einhaltung von Regeln oder dem Umgang mit ihnen. Selbstverständlich haben sowohl die Autorin als auch einige Kommentatoren das "typisch deutsche" herausgestellt: Regelwut, Ordnungswahn und Unbeweglichkeit. Aber ist das typisch Deutsch und ist das schlecht? Wenn Mensch die Erfolge misst und die Misserfolge dagegen abwägt, dann komme ich, ob dieser hartnäckigen Klischees arg ins grübeln, daher schrieb ich:

Ziemlich viel Deutsch hier! Und selbstverständlich schlägt der "Deutsche" gerne auf-s-ich ein, Deutsche schlagen, ist also immer noch modern, und ich hoffte, dass Wir Deutsche das endlich den nicht-Deutschen überlassen haben, die Briten sind besonders gut im Deutschen-Bashing, Sauerkraut, Hunnen und Panzer sind dort beliebte Schlagmaterialien, aber was die können, können die deutschen Menschen auch selbst, also vor den Spiegel oder auch die Tastatur und auf und an dem Selbst herumgequengelt und genörgelt. Was haben Sie da draussen und da vorne, vor ihren Flimmerkisten für ein Problem mit dem Deutsch-Sein? Was ist daran schlecht? Und was ist am Belgisch-sein, oder Französisch-sein, oder Russisch-sein, oder Chinesisch-sein, oder Nigerianisch-sein, oder Chilenisch-sein, oder ..., besser? Deutsch-Mensch-sein ist doch schön, oder wollen sie lieber Mars-Mensch-sein? Gut, zu meckern gibts immer was, stimmt schon, wer ist schon jemals zufrieden mit irgendwas, aber ein wenig Abwechslung von der dauernden Deutsch-sein-Verzweiflung und Deutsch-sein-Anklage, wäre schon mal ein kleiner Fortschritt im Selbst-Sein; aber Vorsicht beim ablegen des Deutsch-sein-Grusels, wenn die Maske mal gefallen ist und Eines im Spiegel plötzlich "nur" einen Menschen erkennt, erschrickt Eines oft, vor der Freiheit, die Eines dann gewahr wird. Freiheit kann auch erschrecken, wenn Mensch erst mal nichts damit anzufangen weiss. Dann doch lieber Deutsch-sein und weiter auf dem Deutsch-Selbst rumhacken, oder? Sie könnten ja mal einen Blog-Beitrag schreiben, zum Thema Deutsch-sein, mit der Antwort auf die Frage: Was ist genau dieses Deutsch-Mensch-sein?, im Vergleich z.B. mit dem Malayisch-Mensch-sein, das wär doch mal was. Das gäb eine fette Diskussion!
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(Die Autorin schrieb: "... Staub saugen ...", eine Kommentatorin wies sie zurecht und schrieb, korrekt lautet das Verb "staubsaugen", womit die Hausordnung wieder gerade gerückt wurde, oder? Ich schrieb:) Und an die "Duden-Redaktion" noch ein kleiner Nachschub: Staubsaugen und Staub saugen und staubs augen und auch St. aubs Augen, sind alles sehr verständliche und lesbare Tätigkeitsbeschreibungen, also keine Angst vor neuen Schreibformen, Hauptsache ist doch, dass das Angesprochene/-geschriebene erkennt, um was es geht, in diesem Sinne: St.a-Ub.sa(u)gen Sie weiter, muss ja sein: aus Staub sind Wir, zu Staub werden Wir; also Herr/Frau Nachbar, nicht vor der RaumZeit zerfallen, sonst kommen Sie zu früh in den Beutel.
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Was die Kreativität und Regularität angeht, ist fast alles schon gesagt: Ohne geht es nicht, weil Wir sonst zerfallen, es kommt also nur darauf an, sie so zu formulieren und zu gestalten, dass Uns die Freiheit der Mit-Gestaltung nicht zugetextet und verregelt wird.
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Warum gibt es überhaupt Regeln und Gesetze? Weil die Lebendigkeit und damit auch Wir Menschen ohne Gesetze und Strukturen nicht da wären (DaSein), dafür reicht ein Blick in die Standardwerke der Naturwissenschaften. Und weil ALLE Lebendigkeit auf dem Vorhanden-sein, sowie der Einhaltung von Gesetzen beruht, - darin ist auch der kleine Freiraum für Neugestaltung/Umformung zu finden, denn auch das ist ein Gesetz - finde ich es ein wenig schäbig, auf die Menschen (herab?)zuschauen, die die Regeln einhalten und sie auch einfordern. Überheblichkeit ist kein Zeichen von besonderer schöpferischer Kraft, damit rede ich den Nörglern und Recht(e-in)habern nicht das Tun gut, aber ich hole Sie auf dasSelbe Niveau, auf dem Sie und ich sind, und versuche eine Einigung oder Veränderung, die jede Regel zulässt zu erreichen.


Die Autorin des anderen Blog schrieb einen kleinen, schön zu lesenden Beitrag zur "Liebe", vor allem zu einem erhofften Anfang und einem zwischen Verzweiflung und Unsicherheit schwankenden Ende. Die Überschrift lautete auch:
Nur eine Minute. Nach dem zweiten Mal lesen und ohne nur zu schreiben: schön, auch ein paar Worte mehr zu dem mir auffälligen: @Sophie: "Es war ein Gebet nach Liebe in Worten ...", wenn ich die Zuneigung zur Sprache je in solch innigem, sehnendem, gläubigem Gefühl äussern wollte, dann genau so! Und ich war der Sprache erlegen, habe sie (die Sprache) herangelockt, die Scheue und doch so allgegenwärtige, und sie hereingebeten in mich, obwohl sie dort schon längst Platz genommen hatte, schon im Mutterbauch hat sie Wort für Wort in mir geklungen, aber jetzt ist sie ich, AUCH ich, sich; und wartet auf ihr (@Sophie) Gebet, aber ich bin längst aufgestanden, die Knie vom erliegen geheilt und schreibe: Nun will ich das Handeln hinter den Worten werten, heissen Worten zuliebe waren die Knie schon zu lange aufgeschürft, jetzt handeln die Worte oder sie landen im Schredder, wäre doch gelacht!
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Verschenkte Liebe? @Sophie: "...mit Augen in Wonne getränkt hielt er meine ganze Welt in seiner Hand.", einfach schön. Wie bereit wir Menschen doch oft sind, das Selbst und alles was darin und darum ist, eines Anderes zu überlassen: "mach, was Du willst mit mir, nur ...", als sei das Selbst nur einen Schmetterlingsflug wert, mit dem allerdings nützlichen Nebeneffekt des Bestäubens. Können Wir wirklich so wenig mit der Selbst-Lebendigkeit anfangen? Irgendwas bezahlt Mensch doch dafür, nur was!?
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Alles hat ein Ende nur die Wurscht hat zwei, zugegeben, Ihr Spruch vom Einhorn ist besser, aber wenn die Liebe wie ein Kind ist ("..., dass man Liebe nicht abtreiben darf?"), dann ist sie irgendwann auch einmal wieder weg, entweder aus einem Selbst, oder wenn Sie (die Liebe) erwachsen ist, draussen ist und andere Wege geht; nur, die WarteRaumZeit ist oft so lang, dass Mensch es kaum aushält, aber dann: endlich!
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Wenn es dann soweit ist, und Mensch ist befreit und steht allein und plötzlich tun sich tausend Richtungen auf, Sie (@Sophie) schreiben: "Mit wieder tausend Türen.", dann ist Eines oft geplättet und irrt auf der Stelle herum und wünscht meist nur Eines herbei: "... ein Gebet nach Liebe in Worten ...", und alles geht wieder von vorne los. Da könnte Eines fast auf die Idee kommen, zu meinen: So ist das mit der Lebendigkeit. Sie kreist um das Selbst und gebiert doch nur ein Ei, oder zwei und ist bald vorbei. Da öffne ich besser die Türen, mal schauen ...

Mittwoch, 18. Januar 2012

Angepasstheit

Ein Beitrag von Anfang Oktober 2011, aber immer aktueller, denn ich sitze hier öfters in Cafès, und was sehe ich:

Letzte Woche sah ich in einer grossen deutschen Tageszeitung ein Foto einer Fraktionssitzung der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus. Auf dem Foto waren sechs (6) der neuen Abgeordneten zu sehen, 5 Männer und eine Frau. Vor allen stand ein Laptop. Sechs (6) Laptops, sechs (6) mal die Marke mit dem angebissenen Apfel.

Früher trug das Mensch Uniform.

Früher trug Mensch den Konformismus direkt auf der Haut, Mensch zeigte deutlich was Mensch war. Heute trägt Mensch die Uniform also im Rucksack oder der Tasche mit sich herum: Man is[s]t Apfel.

Was is[s]t Mensch dann, mit dem Apple unter den Fingern, vor dem Bauch?
Mensch ist In.
In?
In-ternet?
In-halt out-gesourced.
In-terpretiert oder verklärt?
In-telligenz trägt den angebissenen Apfel?
In guten Händen? Teurer erkauft? Konform.
In-formiert? Normiert. Oder Formiert?
In-spiriert, in ausgelagerter Form.
In der Tasche oder dem Sack.
iN-tranet gut verpackt.
In-genieus.
On.

Heute trägt Mensch also immer noch Uniform. Auf der Haut und an der Haut und in der Tasche oder dem Rucksack. Mensch ist konform und das bleibt Es auch, oder?

Und das schreibt Eines, das selbst an einem angebissenen Apfel hängt.

Dienstag, 17. Januar 2012

Zitate 10 «Marshall McLuhan»

Alle folgenden Bilder zeigen MMcL, nach dessen Zitaten, habe ich meine Sätze eingestreut. Eine Mischung aus Antworten, die schon gegeben sind, und Fragen, die danach gestellt werden können. Manche Zitate habe ich auch etwas erweitert oder verkürzt und um aktuelle Beispiele ergänzt, aber der Tenor bleibt stets erhalten.
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MMcL: «Wir formen unser Werkzeug und danach formt unser Werkzeug uns.»

Eine bereits alte physikalische Erkenntnis, genannt Rückkopplungseffekt, der auf einem physikalischen Grundgesetz beruht, dem 3. Newtonschen Gesetz, das Wechselwirkungsprinzip, das beschreibt: jede Kraftausübung löst eine gleich grosse entgegengesetzte Kraft aus.

Da das ein Grundprinzip der Natur und somit auch des menschlichen daSeins ist, taucht die Frage auf: Was (rück-)bewirken die Erweiterungen (Technik / Maschinen) auf und in uns Menschen?
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MMcL: «Alle Medien und technischen Entwicklungen sind Erweiterungen einer physischen oder psychischen Fähigkeit des Menschen. Taschenrechner, Computer, Internet, Kameras, Telefone sind Erweiterungen des zentralen Nervensystems eines Menschen. Diese Technik und die Medien (auch TV, Kino, Theater) verändern die Umwelt und damit die Gewichtung der Sinneswahrnehmungen. Schon die Erweiterung eines einzigen Sinnes verändert unser Denken und Handeln und damit unsere Wahrnehmungen von der Welt.»

Da die Technik und die Medien Erweiterungen des Menschen sind, ist das Mensch auch direkt und eng damit verbunden. Noch ist keine Lücke oder gar Selbständigkeit von Technik und Medien erkennbar.

Die Frage ist: Ist es wünschenswert oder sogar unvermeidlich, dass Wir die Erweiterung, die Technik soweit mit-entwickeln, dass sie eine von Uns unabhängige Existenz werden, oder verschmelzen Wir irgendwann mit Unseren Erweiterungen, Unseren Werkzeugen?
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MMcL: «Jede Erweiterung des Menschen hat den Effekt, dass ein Teil des Menschen amputiert oder sonstwie verändert wird.»

Durch die Benutzung des Taschenrechners verlieren wir die Fertigkeiten des Kopfrechnens, durch die Nutzung der Navigationsprogramme, das der Orientierung, durch überwürzte Fertiggerichte die Feinheiten des Geschmackssinns. Das Neue bewirkt also einen Verlust an Heuristiken, an alten Herausforderungen und Fertigkeiten. Dafür gewinnen Wir an Einfachheit und Freiheit für Anderes.

Die Frage ist: Verlieren Wir wirklich, oder gewinnen Wir?
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MMcL: «In Zeiten bedeutender technologischer und kultureller Umbrüche entstehen unweigerlich grosse Verwirrung und ein Gefühl tiefer Verzweiflung. Wir leben vor allem deswegen im Zeitalter der Angst, weil Wir versuchen die Aufgaben von Heute mit den Mitteln und Methoden von Gestern zu bewältigen.»

Das war und ist immer richtig, da die Entwicklung dem Gefühl bisher immer vorausläuft, das Denken damit auch immer ein Nach-Denken ist, das wiederum dem Gefühl folgt. Das Gefühl der Angst ist eines der Hetze, der Hinterherhetze, immer der Entwicklung nach und erst dann[ach] kommt das [nach-]Denken, das somit immer eines der verzweifelten NachSchau ist.

Die Frage ist: Muss das so bleiben?
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MMcL: «Das globale Dorf»,

ist die informelle und vielleicht auch bald kulturell weltweit gleiche RaumZeit des Menschheit.
Bisher waren Wir über weite Gebiete verstreut und nur sehr langsam, lose und verschwommen verbunden. Bald wird jed-Es mit jedes ander-Es, egal wo -Es ist, verbunden sein (facebooGoogle+twitter...). Die Entfernungen, das Mikroklima und die Tageszeit verschwimmen immer mehr zu unwesentlichen Begleit-Erscheinungen.

Vorindustrielle Kulturen lebten mit der Umwelt, mit den Jahres-Zyklen des jeweiligen klimatischen Gebiets innerhalb des RaumZeit, mehr oder weniger im Einklang, Wir entwickeln davon mehr und mehr Unabhängigkeit, indem Wir die Technik erfinden und erschaffen, um unsere inzwischen gesamte UmWelt nach unseren Bedürfnissen zu gestalten.

Die Frage ist: Wird daraus eine Einheits-Kultur, in einem GleichHeits-Staat, oder schaffen Wir Mehr?
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Heute am 10. August 2014, Jahre nach dem Zusammenstellen dieses Beitrags füge *ich zum Zitat des "globalen Dorf" noch folgendes nach:

Da hatte Marshall McLuhan aber eine zu klein[geistig]e Vorstellung von unserer Entwicklung und der der Technik. Ein Dorf also? Ein Dorf? Ich weiss, dass MMcL damit auf die Verkürzung der Kommunikations-Entfernungen und die noch kürzere RaumZeit zur Informations-Einholung, zum Spielen, Einkaufen und so weiter angespielt hat. Aber...

Bleiben das Menschheit und das DaZwischen-Netz geistig, technisch, verbindlich und kommunikativ und vor allem auch in der Einfalt, in einem dörflichen Geschehen stecken? Da hatte Er wohl entweder "dörfliche" Angst (vor der städtischen VielHeit und freien Stadtluft, also der Vielfalt der persönlichen Lebensentwürfe und Gemeinschaften und der schnellen Veränderung von Beziehungen) oder Er hat uns diese Entwicklung nicht zugetraut?

Nein, vor einer dörflichen Welt läuft das Mensch gerade mit immer grösseren Entwicklungs-Schritten davon. Wie wär's mit der universalen Stadt, das wäre doch eine Verbesserung?

Raus aus der Enge der Gefühle, der Wahrnehmung und der Ideen und das fast unendliche, die enormen gigantischen unfassbaren WEITEn des RaumZeit erkennen, annehmen und begreiffen, also auch damit arbeiten. Marshall McLuhan und seine Anhänger sollten den Kopf und darin den engstlichen Geist endlich aus dem Dorf ziehen!

SchlussSätze und Nachhall:
Die Technik ist, meine *ich, ein Schutzschild des Menschen vor der UnBildung und Gleichgültigkeit des Natur (DaSein). Durch die Technik sind Wir gesünder, leben extrem viel länger und sind, was fast alle unsere Bedürfnisse angeht, bestens ausgestattet. Wesentlich besser, als während der Phase unseres tierischen Heranwachsens, in der fast unbewussten Naturnähe und der Ausgeliefertheit an die Bewegungen des Natur. Die Technik ist somit das Mittel zur Unabhängigkeit, von der absoluten Ausgeliefertheit, in das Natur. Die Technik ist ein Teil der Emanzipation von der (und unser Werkzeug zur Mit-) Gestaltung durch die Umwelt in das Natur.

Die Frage ist: Wie lange lässt Uns das Natur gewähren?

Denn Eins ist klar, das Natur (ES) gab Uns die Erlaubnis für und zur Selbst-Befreiung und zur Mit-Gestaltung in einem Bereich in ES, wie weit die reicht, ist ein mitlaufender Test Unseres Handelns. Das Natur ist AUCH wir Menschen, Wir sind Natur, also "testet" ES auch in und mit Uns.

Lesen Sie dazu bitte auch den Beitrag: "Natürlichkeit", in diesem Blog.
Die Schluss-Frage ist: Wie weit ist das Natur bereit uns Menschen, also nur einem (noch) winzigsten Bereich in ES, die Emanzipation zu gestatten; und ob das überhaupt möglich ist?

Sonntag, 15. Januar 2012

Zitate 11 «... und Glück»

"Ich wünsche Dir Gesundheit, weil Gesundheit der beste Zustand der Lebendigkeit ist. Aber Halt! Auch die Passagiere, die in der Titanic untergegangen sind, waren zum grössten Teil Gesund, die hat Ihnen also alleine nichts genützt, was ich Dir somit neben der Gesundheit noch wünsche, ist Glück. Also, lieber Uli, ich wünsche Dir für dein weiteres Leben eine gute Gesundheit und Glück!"
Franz Beckenbauer an Uli Hoeness, zu dessen 60. Geburtstag, am vergangenen Freitag.
Ich habe die Worte etwas umgestaltet und geändert, aber die Aussage genauso belassen. Das wünsche ich Uns Allen auch, warum nur einem Menschen, wenn es Alle gebrauchen können.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Bekenntnisse, PS und wenig Leid

Klartext: Ich gebe zu, ich liebe es, bin ganz wild darauf, der Wirklichkeit mit dem Werkzeug der Sprache bis ins kleinste zu folgen und vor dem Grössten zu staunen, wahlweise auch umgekehrt. Selbstverständlich mit weit offenen Sinnen und hungrigem Bewusst-Sein als Grundlage.

Dialog:

Was tun Sie da? Ich forsche. Was? Was, ist das falsche Fragewort, richtig ist: Worin, denn ich forsche in der Sprache, insbesondere in der deutschen Sprache. Nach was? Nach Inhalt und Bedeutung, nach einer Bestimmung der Sprache und einer eventuell vorhandenen Richtung in Ihr, also nach so etwas wie einem Sinn. Sinn, in der Sprache? Ja. Aber die Sprache ist doch bloss ein Werkzeug, nur mit der Nebenaufgabe in der Lebendigkeit oder im Besonderen Sinn zu suchen und falls vorhanden zu finden? Für mich ist Sprache mehr als "nur" ein Werkzeug in der Lebendigkeit, Sie ist selbst, ist ebenso Lebendigkeit, deshalb ist auch sie ein Objekt oder sogar ein Subjekt, welches selbst[sic!] Sinnfähig ist. Und wie kommen Sie ausgerechnet auf die Sprache, wo es soviel Wichtigeres gibt? Was denn? Na. z.B. die Politik, die Krisen, den Hunger, die Arbeit, den Sinn der Lebendigkeit, den Sinn des irdischen daSeins, dem Zweck des Menschen, wie es mit und nach dem Klimawandel weitergeht und und und... 
Danach suchen bereits so viele Andere, schon so lange und mehr oder weniger vergeblich, ich möchte das erst einmal weiter diesen Anderen überlassen, obwohl ich ahne, dass von all dem auch in der Sprache, gerade darin die Rede ist und vielleicht sogar die eine oder andere Lösung zu finden ist. Aber warum in der Sprache? Weil in die Sprache inzwischen alles hineingesteckt wird, was uns Menschen so auffällt und aus dem DaSein in die menschliche Verständigungsform (Kommunikation) so hineinfällt. Und mit der passenden Verbindung, den richtigen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Sprachinseln, ist die eine oder andere Lösung und auch der eine oder auch mehrere Sinn(e) zu [er]finden.
Eine Frage zur Geschichte der Sprache: Womit sprechen und denken Sie? Mit Sprache selbstverständlich. Selbstverständlich? Wie? Sie sagen, selbstverständlich, aber ist es das wirklich? Klar, wie sonst? Na, es ist noch gar nicht solange her, da sassen wir Menschen noch schweigend in der Savanne oder im Wald herum und haben uns bestenfalls angeraunzt und angegurrt; wenn es uns kuschelig ging, vielleicht auch angeschrien und das über hunderttausende, vielleicht sogar Millionen von Jahren, also wesentlich länger, als wir miteinander halbwegs artikuliert sprechen.
Da ist was drann.
Wissen Sie, wie lange Wir so sprechen und denken, wie Wir es aktuell miteinander tun? Ich schätze mal, ein paar hunderttausend Jahre? Ein paar tausend Jahre, höchstens, und je weiter Sie zurückgehen, um so weniger Worte ist die Sprache, und um so weniger sprachen und dachten wir Menschen miteinander. Da liegen Sie wohl richtig.
Deshalb forsche ich in der Sprache nach dem Inhalt, der Bedeutung und einem Sinn, vielleicht einem Zweck von Sprache. Weil die Sprache so jung, so neu für uns Menschen ist? Ja, und weil sie so wichtig und fast bestimmend für Uns ist, weil sie immer mehr Raum und Zeit ausfüllt. Das tut sie, das merke ich auch, je weniger ich mit den Beinen und Armen handle, umso mehr tue ich es mit dem Bewusstsein, mit Mund und Fingern, also in Sprache.
Gute Beobachtung, je reduzierter die Bewegungsfreiheit im Ganzen ist, umso mehr Bewegung wird ins Bewusstsein und die Kommunikation verlagert, also in die Sprache.
Ja, die Sprachnutzung nimmt immer weiter zu und das weltweit. Womit hat das zu tun? Wir Menschen werden immer mehr und rücken dabei immer enger zusammen, weil die Fläche, auf der Wir das tun, nun mal dieSelbe bleibt und da Wir miteinander auskommen wollen, ohne weitere Kriege und Ausrottungsversuche, brauchen Wir ein Mittel der wechselweisen Dämpfung der angeborenen Aggressionen im Umgang miteinander und das ist die wechselweise Verständigung in Sprache.
Ahh!, ich verstehe, die Sprache ermöglicht Uns den Austausch von Informationen und Freundlichkeiten und dämpft so das gegenseitige Misstrauen?
In Etwa, denn Informationen und Freundlichkeiten sind auch durch Mimik, Gestik und Gegenstände auszutauschen, aber Sprache kann weitaus mehr und sie kann es weitaus reicher, bis in kleinste Einzelbereiche hinein und das wird, je enger wir Einander kommen umso wichtiger und bedeutender. Das meint, dass die Sprache die Abstände zwischen Uns Menschen verkürzen hilft und so ein immer engeres und dabei vertrauteres und friedliches miteinander Leben ermöglicht? Ja, dazu vermute ich, ist die Sprache aufgekommen und dahin wird Sie von Uns entwickelt, zu einem Werkzeug der friedlichen Annäherung und des friedvollen Zusammenlebens, drüber hinaus ist Sie ein Gestaltungsinstrument für Unser Zusammenleben und die Planung Unserer erdmondlichen und weiteren Zukunft. Sie bemerken, die Sprache ist von enormer Bedeutung und Wichtigkeit für Uns Lebewesen.

Anfang Bekenntnisse:>

Ich bekenne, ich bin ein Sprach-Amateur,

"Amateur": Das seit dem 18. Jh. bezeugte Fremdwort bezeichnete zunächst den Kunstliebhaber und Kunstfreund, allerdings mit dem leicht verächtlichen Nebensinn des Dilettantischen. Erst vom Ende des 19. Jh.s an kommt die heute übliche Bedeutung des Wortes "jemand, der eine Sache nicht berufsmässig, sondern aus Liebhaberei betreibt" auf. Das Wort ist aus gleichbed. frz. 'amateur' entlehnt, das seinerseits lat. 'amator (-toris)' "Liebhaber, Verehrer, jemand der einer Sache sehr zugetan ist" fortsetzt. Zugrunde liegt das lat. Verb 'amare' "lieben, verehren; gern tun", das wie lat. 'amicus' "Freund", lat. 'amita' "Vaterschwester, Tante" von dem auch in Amme vorliegenden kindersprachlichen Lallwort '*am[m]a' ausgeht.

ein Sprech-Dilettant,

"Dilettant": Das seit dem 18. Jh. bezeugte Fremdwort bezeichnete zunächst nur den nicht beruflich geschulten Künstler bzw. den Kunstliebhaber, dann allgemeiner den Nichtfachmann und schliesslich abwertend den Stümper. Das Wort ist aus gleichbedeutend it. 'dilettante' entlehnt. Das zugrunde liegende Verb ital. 'dilettare' geht auf lat. 'delectare' zurück und bedeutet wie dieses "ergötzen, amüsieren". Stammwort ist lat. 'lacere' "verlocken" bzw. das Intensiv 'lactare' "locken, ködern", das zusammenhängt mit lat. 'laqueus' "Strick als Schlinge" (daraus unser Lehnwort 'Latz'). Die vermittelnde eigentliche Bedeutung von 'lacere' wäre dann etwa "in eine Schlinge locken, bestricken".

ein Amateur-Philologe,

"Philologe": Die Bezeichnung für einen Wissenschaftler, der sich mit Texten in einer bestimmten Sprache, mit der Literatur und Sprache eines Volkes beschäftigt, wurde im 16. Jh. aus gleichbedeutend lat. 'philologus' entlehnt, das seinerseits aus griech. 'philó-logos' "Freund der Wissenschaften; Sprach-; Geschichtsforscher" übernommen ist. Dies ist ursprünglich ein Adjektiv mit der Grundbedeutung "das Wort, die Sprache liebend" und ist gebildet aus griech. 'philos' "liebend; Freund" und griech. 'lógos' "Rede, Wort; wissenschaftliche Forschung".

ein dilettierender Philosoph,

"Philosophie": Das seit dem Ende des 15. Jh.s bezeugte Fremdwort ist aus lat. 'philosophus' entlehnt, das seinerseits aus griech. 'philó-sophos', eigentlich etwa "Freund der Weisheit" (aus griech. 'philos' "liebend; Freund" und griech. 'sophia' "Weisheit"), übernommen ist. Während das griechische Wort ursprünglich ganz allgemein denjenigen benannte, der sich um Erkenntnisse in irgendeinem beliebigen Wissensgebiet bemüht, wurde es seit Sokrates und Plato zur speziellen Bezeichnung des Denkers schlechthin, der nach allgemeinen, jenseits der in den Einzelwissenschaften gültigen Wahrheiten sucht, und dessen Fragen und Forschen auf den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt, auf die letzten Gründe des Seins gerichtet ist.

und paraphrasiere ohne die frz. Phrase.

"Phrase": Zu griech. 'phrázein' "anzeigen; sagen, aussprechen usw." gehört die Bildung griech. 'phrásis' "das Sprechen; Ausdruck; Ausdrucksweise". Diese gelangte im 16. Jh. über spätlat. 'phrasis' ins Deutsche in der neutralen Bedeutung "Redewendung, Redeweise", die allerdings heute nicht mehr lebendig ist. Im 18. Jh. geriet das Wort unter den Einfluss von entsprechend frz. 'phrase' (bzw. wurde daraus neu entlehnt) und gilt seitdem mit dem im Frz. entwickelten abwertenden Sinn von "abgegriffene, leere Redensart; Geschwätz". ...
An den neutralen Sinn von 'Phrase' schliesst sich die Bildung 'Phraseologie' "Gesamtheit typischer Wortverbindungen, Wendungen und Redensarten und deren Darstellung" an - Zu griech. 'phrázein' gehört griech. 'para-phrázein' "etwas erklärend hinzufügen; umschreiben" mit dem Substantiv griech. 'paráphrasis' "erklärende Umschreibung". Daraus entlehnt ist unser Fremdwort 'Paraphrase' "verdeutlichende Umschreibung eines textes mit anderen Wörtern; freie Umspielung oder Ausschmückung einer Melodie" (16. Jh.); davon abgeleitet ist das Verb 'paraphrasieren' "umschreiben" (17. Jh.).

Dank an den Duden Verlag! Ende Bekenntnisse.<

PS: Der Schreiber dieses Blogs ist ein Autodidakt. Mich hat Niemand auf die Reise geschickt, keine Tradition oder Gesellschaftsnotwendigkeit hat eine Profession, eine Richtung eingefordert, es war eine innere Leere, ein grosser Mangel an Geborgenheit und Ziel[en] in der Lebendigkeit, der sog! und zog.
Anfangs vergeblich, nur die persönliche Haut wurde ausgezehrt, aber dann gingen langsam, durch schöne Erlebnisse, Kanäle auf und der Sog zog von Aussen und von Innen Wissen an. Die Offenheit und das Verständnis wuchsen weiter, die Borniertheit und Ignoranz immer enger. Und nun schreibe ich hier von Dingen, die ich vor 10 Jahren noch nicht einmal erahnt habe. "Ich bin ein ernsthafter Mensch."
Das z.B. Aber der Spass kommt nicht zu kurz.
Ende PS.

Zum Abschluss: «HumorSophie«

Die "Sprache" hält nun der FREUDE und dem LEID ganz kurz ihre Mittel hin.

Hallo Sie. Ja, Sie, ich spreche Sie direkt an, das Lesende, das Ich, das Sie sind. Ich bin die Freude, ich bin das Wohlbefinden, ich bin die Scheu, bin das leise Erröten, ich bin die Wärme, ich bin die Lust, bin das Wippen und sanfte Wiegen in der Musik, ich trage Sie weich und sicher im SEIN, ich bin die kostenlose Freundlichkeit, bin die stützende Aufrichtigkeit, ich bin die erwünschte Zärtlichkeit in Jeder Bewegung, ich bin der willkommene Kuss, bin das zufriedene Miteinander, ich bin das leichte Mehr, ich bin die lobende Ernüchterung, ich bin die Orientierung im Glauben, bin die Verantwortung im Wissen und bin die Tränen der Trauer, ich bin die verletzliche Schönheit, ich bin das Glück und der Spass im Mit-Einander, ich bin das fröhliche im Lachen und ich bin die Wirklichkeit in der Wahrheit, das alles bringe ich in Ihnen mit, das alles bin ich in Ihnen.

Hey, sie da!, ja, sie da, Ich bin das LEID! und Ich bin auch in ihnen, aber Ich bin ALL das obige Nicht!

Dienstag, 10. Januar 2012

Meinungen zu Sprache, Philosophie und ein Gedicht

Weiter unten schrieb ich vor Jahren: "Wir brauchen einen "Türöffner" um diesen RIESIGEN Raum in Jedes von Uns nutzbar zu machen, damit Wir nicht mehr vor Millionen verschiedener Pflanzen stehen und nur "Pflanze" formen, oder einfach stumm überwältigt sind."
Heute weiss ich, Wir stehen auch vor den Tieren, vor den Billionen mit-Tieren, und wissen kaum, was das beinhaltet, was das Tier bedeutet, was das SäugeTier Mensch ist und was es bedeutet, obwohl Wir, ich jedenfalls, es sind. Mensch.
Tatsache und Beschwerde zugleich. Nur an Was?
An Irgendwas.
Weil an Irgendwas, irgend Eine Instanz braucht Es, das Mensch zum Beispiel, für eine Beschwerde. Also hier eine Beschwerde an Irgendwas im DaSein.
Entstanden aus einem Blog-Dialog zum Thema Sprache.
Hier also genau richtig.
Dies ist zwar kein neues Beitrag, dafür ein von Grund auf erneuertes. Und bitte behalten Sie im Hintergrund, dass ich Kein studierter Sprech-Es bin!
.
William Turner, "Death on a pale horse", 1830
Phantastisch! 1830!? Aufgelöste Formen und
 Farben, und trotzdem: Kenntlichkeit.
Hat fast nichts mit dem unten
Folgenden zu tun.
Oder?
.
Ein Sprech-Dialog:

Sie schreiben: "Es gibt Bildsprachen, es gibt »Zeichensprachen«, der Körper spricht seine eigene Sprache. Denkbar wäre auch eine Sprache vermittelt über Gerüche, über Pheromone oder »Schnupperquanten«."
Das ist ein Beispiel dessen, worum es mir, auch hier geht, um die unnötige Aufblähung oder Aufladung von Begriffen, um das Zuschütten von Bedeutung und Genauigkeit, mit immer neuen Begriffsinhalten.
Für mich ist das Sprache ein kleiner Bereich menschlicher Kommunikation, neben all den anderen Möglichkeiten Gefühle und Nachrichten, Signale und Informationen, aus einem Innen, einem anderen Innen mitzuteilen.

Das Sprache ist dabei das Kommunikationsform, das Übermittlungsart, das die Muskeln des Mund-, Gesichts- und Rachenraums, mit Unterstützung des Bauch- und des Brustraumes, gesteuert von grossen Bereichen des Nervennetzes, - mit anderem im sogenannten Broca- und dem Wernicke-Areal im frontalen Grosshirnlappen (soweit das bisher bekannt ist) -, seit kurzem geschätzt vor etwa 30.000 Sonnenumkreisungen der Erde nutzt[e]; und viel später auch die Hände in die Sprache[n] mit-eingebunden hatte.
Sprache ist für Oliver-August Lützemich nur die Laut- und Schriftäusserung mit - bestenfalls - eindeutiger Bedeutung; und nicht auch noch Musik, Mimik oder Gestik, oder Gerüche, oder Gefuchtel oder ... andere Mitteilungsformen gibt es Viele, auf vielen Ebenen, aus und mit vielen Extremitäten und aus vielen Poren.
Sprache aber kommt für mich nur aus dem Mund oder wird aus den Händen in/auf Etwas geschüttelt und gehackt. Mimik, Gestik, Pheromone, Kleidung, Schmuck, Duftwässerchen und und und, sind Begleiterscheinungen neben das Sprache, manchmal ist auch das Sprache eine Begleiterscheinung.
Alles zusammen sind Mitteilungs[Kommunikations-]formen, also verschiedenen Arten und Weisen Informationen (= Nachrichten + Gefühle --> daraus entstehen die Fragen: Was ist eine Nachricht?; und: Was ist ein Gefühl?; und: Wie grenze ich die beiden Begriffe und deren Bedeutungen klar voneinander ab?) von einem Ort zu einem davon (verschiedenen) entfernten Ort zu übermitteln, aus einem Innen heraus, in ein anderes Innen hinein.

Vor, während und seit Platon, ist es für die meisten Menschen schwierig einen Oberbegriff von den Unterbegriffen zu trennen; also die Aufschrift des Faches mit dem Inhalt.
Sie kennen vielleicht die Diskussion um Platons "Ideen" (siehe auch weiter unten). Der Zeigefinger deutet auf eine Latschenkiefer, das Sprache formt "Baum", stimmt ja, aber dann geht der Finger zu einer Buche und wieder formt der Mund "Baum".

Wissen Sie, wieviel Platz in jedem Gehirn für Informationen ist? In Jedem!
Wir brauchen einen "Türöffner" um diesen RIESIGEN Raum in Jedes von Uns nutzbar zu machen, damit Wir nicht mehr vor Millionen verschiedener Pflanzen stehen und nur "Pflanze" formen, oder einfach stumm überwältigt sind. Aber das führt in dieser Diskussion zu weit.

Zur Meinung: "... die Abstrakta sind vom Zeigefinger befreit".
Oliver-August Lützenich bin gewiss, auch die Abstrakta sind nicht dem Zeigefinger enthoben, das Mensch zählt mit dem Finger und zeigt auch auf Äussereien sowie Innereien, incl. jeden Gefühls, jeder Stimmung, um es zu benennen. Ein Mensch ist wütend, zeigt auf-s ich und schreit: "ich (bin) wütend!", ein Anderes ich zeigt in klirrender Kälte auf fallenden Schnee und spricht: "Winter".
So lassen sich für alle Abstrakta, wie auch für die Konkreta, Beispiele und Situationen finden, in denen es möglich ist, diese und nur und speziell diese zu benennen; ihnen den Eingang in das Sprache zu gewähren, es/sie den anderen Sprechenden vorzusprechen und zu fragen, ob sie der Benennung zustimmen. Auch ganze Geschehnisfolgen sind mit dem Zeigefinger zu benennen. Ich denke nicht, dass viele Alltagsbegriffe am Schreibtisch ausgetüftelt wurden, abgesehen von den riesigen Weiten der wissenschaftlichen Taxonomien, aber auch die gehen vom Ursprung und gewissen Grundformen der Benennung von Abstrakta, Spezies, Arten und Materialien aus.

Sie schreiben: "... wozu sprachlich bezeichnen können, wenn ich eben doch mit dem Zeigefinger drauf zeigen kann?" Wie kommen Sie dazu, den Hauptzweck und eine der Ursachen der Entstehung der Sprachen so schmählich auszublenden, nämlich, von Etwas zu sprechen, das nicht anwesend ist?
Oder zu weit entfernt ist, oder zu viele Fingerzeige braucht?
Das Lebendigkeit ist nun mal auch oder vielleicht sogar vorwiegend, eine Veranstaltung der Vereinfachung und Optimierung von Prozessen, und auch von Einzelhandlungen im DaSein, so auch das Mensch (Sie wissen: der + die = das). Das Mensch vereinfacht beständig alle Handlungsabläufe, so auch die Informationsübermittlung mit Hilfe [der] Sprache[n] und vielem anderem mehr. Sie könnten jetzt fragen, warum sind sie  (ich) dann gegen die Füllung von mehr Inhalt in ein Wort? Entweder haben Sie die Antwort schon oder sie folgt aus dem weiteren. 

Das glaube ich, habe ich schon erwähnt, dass selbstverständlich in den seltensten Fällen die Worte den Dingen, die sie bezeichnen, nachgebildet sind. Diese sehr seltenen Fälle sind die  "Interjektionen", wie "ahh", "aua", "ih!, oder "pfui", also die Lautmalerei (ein sehr schöner Begriff), oder manchen Verben, wie "brummen", "schnattern" und ähnlichem bei Adjektiven und Adverbien. Das Sprache[n] ist im Grossen und Ganzen Einigungen über Bezeichnungen für die Dinge der Lebendigkeit im Innen und Aussen, des Es Sprechenden. Sprache ist eine Übereinkunft der Sprechenden, das da was da ist und passiert, so und so und so ..... zu bezeichnen, zu "verworten".
Das hat irgendwann bestimmt einmal ziemlich klein und mit sehr Wenig[en] angefangen, und hat inzwischen schon ziemlich viel erfasst und benannt. Aber der Zeigefinger hat längst noch nicht auf Alles und Jedes gedeutet.
Die Wirklichkeit ist somit eine noch weitgehend unbefragte, unerforschte und somit auch unverwortete WEITE, in der für den Zeigefinger, zumindest zum Deuten, leider auch zum Missdeuten und Belehren, noch jede Menge Bereiche und Richtungen offen stehen. 

Selbstverständlich ist es physikalisch, als Fremdsprachler oder als Baby möglich, das Laute (die Tonfolgen, das Geräusch) der Sprachen von dem darin transportierten Inhalt zu trennen. Indem es den, in der schillernden Haut (dem Geräusch) transportierten, Inhalt schlichtwegg nicht versteht, ich spreche aber vom Heimatslang, und ich glaube kaum, dass es ein Heimatsprachler jemals schafft, die Laute (die Blase/Haut) vom Inhalt klar zu trennen.
Mir ist klar, dass der Baum in fast jeder anderen Menschensprache eine andere Lautkombination bedeutet, wie eben in Deutsch, mir geht es jedoch um die Kombination von beidem, denn selbst im Denken formen Wir die Geräusche der Sprache nach.
Oder denken Sie in einer anderen Form?
Form und Inhalt sind pro Sprache kaum zu trennen, davon bin ich ausgegangen. Mir ist aber klar, dass die Lautkombination, die in Deutsch "Unfug" bedeutet in einer anderen Sprache "Kurzmitteilung" bedeuten könnte. Das ändert jedoch nichts an meiner Verzweiflung und meinen Erkenntnissen aus dem Text.

Zur WIRKLICHKEIT: Mit ein Punkt meiner Verzweiflung, aber einer anderen, als der mit dem Ge- oder Missbrauch der so wundervollen und wenig ausgeschöpften Möglichkeiten der Entdeckung "Sprache[n]", ist der Glaube, dass es Wirklichkeit-"en" gäbe.
Es gibt verschiedene Standpunkte innerhalb der Wirklichkeit (denken Sie an den Nachweis durch Einstein und Andere in der speziellen Relativitätstheorie), die Wirklichkeit aber ist nur im Singular zu haben oder besser, Da [zu] Sein.
Die Wirklichkeit ist für mich jeweils ALLES und ALLE im SEIN.
ALLES was IST, ist Wirklich[keit].
Diese Wirklichkeit enthält enorm viele Orte, also auch enorm viele Standpunkte und verschiedene Bereiche (darin auch eingehäutete Bereiche z.B. Menschen, Planeten, Sonnen, Galaxien, ...), also auch enorm viele An-, Ein- oder Aussichten in der Wirklichkeit.
Eine Möglichkeit IN der Wirklichkeit Informationen von Ort zu Ort zu transportieren, ist das Sprache[n]. Die Häute dieser Bereiche (Sprachen) innerhalb der Wirklichkeit sind jedoch niemals absolut dicht (denken Sie dabei bitte zum Beispiel an die Gravitation und deren Verbindung/Wechselwirkung mit der RaumZeit in der allgemeinen Relativitätstheorie). Die Abgrenzungen, Abtrennungen und Sonderungen innerhalb der Wirklichkeit, sind weder besonders dicht noch von Dauer.
Vielleicht ist eine der Gründe für so viel Leid und Konflikte und Unsicherheiten und den immer noch riesigen Vorsprung des Glaubens im DaSein, dass fast Jed-Es glaubt, Es sei die Wirklichkeit; und was Es spürt und fühlt, sei die einzige Wirklichkeit, oder zumindest die einzig wahre oder gültige, die es gibt.
Und seien Sie gewiss, auch Oliver-August Lützenich bin da noch ziemlich überzeugt von. Auch wenn ich hier besseres erschreibe.

TöffTöff!: Es ist klar, dass das Sprache Menschengemacht ist. Dass Es eine Verlängerung des Zeigefingers ist und war, dass also nicht die Dinge den Laut, der für sie steht vorgegeben oder verlangt haben, sondern dass das Mensch (Das Mensch hat inzwischen die freie Wahl eines Geschlechts oder auch der Unbestimmtheit; das ist inzwischen Fakt. Leider sind die meisten Sprech-Es noch nicht imstande diese Tatsache anzuerkennen, so hinkt also auch das allgemeine Sprache dieser Tatsache noch hinterher.) den Dingen eine Bezeichnung und/oder eine Bedeutung verliehen hat.
Aber deswegen zu behaupten, dass das Sprache[n] sich nicht an der Realität orientiert und keine Wirklichkeit abbildet, ist abenteuerlich, ist fast ein solipsistischer Standpunkt. Ein Mensch hat auf eine Pflanze mit Stamm und Zweigen gedeutet und Baum geräuscht, alle anderen in der umliegenden Gegend haben diesem Geräusch als Bezeichnung für diese Pflanze und allem, was dieser ähnlich ist, zugestimmt.
Das ist der Wirklichkeitsbezug aller Sprachen, vermute ich. Dass Es eine Übereinkunft der Sprechenden im miteinander ist, dass ein-Es/Etwas einen Namen und eine Bedeutung trägt, der alle Sprechenden zugestimmt haben, oder die sie zumindest verstehen.
Nicht so, wie es Uns Allen Heute ergeht, denn kein-Es von Uns hat je einer Bezeichnung von IrgendEtwas zugestimmt, die Namen/Worte sind Uns anerzogen worden, denn ich hätte den "Baum" vielleicht anders bezeichnet und das "Auto" gerne als Töfftöff behalten, aber spätestens in der Schule war das verboten, das fahrende Etwas da heisst: Auto. Punkt.

Liebe: Was ich also bemängele ist nicht, dass das Sprache[n] ausserhalb der Wirklichkeit stehen, sondern den nach-/fahrlässigen Umgang mit den Möglichkeiten der Sprache[n]. Das viele darumherum-Reden, die entsetzlich vielen Banalitäten und Wiederholungen, die Lügerei und Verdrängerei, die Beliebigkeit so vieler Worte!
Das Wort "Liebe" steht inzwischen für jede Form der Hin- und Zuwendung, quasi als besitzanzeigendes Fürwort und zwar für Sachen genauso, wie für Lebewesen und beinhaltet inzwischen Zwang, Abhängigkeit, Auslieferung und Gewalt genauso, wie die Freiheit, den Respekt, die Zärtlichkeit und die Verlässlichkeit, das nur als Beispiele.
Vielleicht steckt genau deshalb in dem Wort, das für Belanglosigkeit und das Allerlei steht, der "Beliebigkeit" auch die Liebe drinn? Vielleicht sollten Wir von der Liebe weniger "halten", als Wir es seit Jahrhunderten tun.
Mir ging es also nicht um einen fehlenden Bezug zur Wirklichkeit, denn der ist in allen Formen gegeben, sondern um einen unaufmerksamen, ignoranten und oberflachen Umgang mit dem Imformations- und Konstruktions-Werkzeug Sprache. Aber, als Liebhaber der Sprache, sehe ich das wahrscheinlich zu eng.

Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass Wir noch keine Einigung für und in der Sprache erzielt haben? Denn, wie ich erwähnt habe, Uns Allen ist/sind die Sprach(en) vorgegeben worden, ungefragt und auch unbewusst.

Wie oben geschrieben, ist klar, dass das Sprache, das Geräusch in/von das Wirklichkeit, von den Dingen in das Wirklichkeit ist und nicht die Dinge selbst, das "Töfftöff" ist der Zeigefinger und nicht das Töfftöff.

Zur Unsicherheit vom SEIN und der Existenz:
Das SEIN ist ALLES was IST. Gibt es ein Ausserhalb des SEIN? Vielleicht?
Ich bin jedoch gewiss: Nein. Die Existenz ist Alles was innerhalb des SEIN: (Da ist) = (DaSein), also jede flackernde Quanteninstabilität, jedes Photon, jedes Quark und Boson, jedes Atom und Alles, was daraus gebildet wird und wurde und werden wird. Alle Materie ist fühl- und spürbares DaSein/Existenz.
Daneben bestehen auch für Uns kaum oder gar nicht spürbare Verbindungen und Zusammenhänge, innerhalb und zwischen der Materie, wie einige Experimente und Erkenntnisse der Quantenmechanik (EPR, Quantenverschränkung), beweisen, denen Wir sehr wahrscheinlich zwar die Lebendigkeit verdanken, die aber aufgrund der "Grösse" und Beschaffenheit unserer Existenz, im Vergleich mit der Kleinheit und Beschaffenheit jener Anwesenheit, nicht spürbar sind.
Unsere Sinne sind dafür schlichtwegg zu grob.
Das DaSein bildet und fasst die Existenz zusammen.
Dessen bin ich gewiss.
Das ist solange fix, bis das SEIN oder Eines oder Mehrere der Mitglieder des SEIN einen Beweis für ein "Ausserhalb des SEIN", oder ein "Mehr als nur ein SEIN", oder eine andere Ausgestaltung und/oder Umgebung der Wirklichkeit liefern.

Zum "NICHTS": Das Nichts ist für mich NIEMALS Leere oder völlige Abwesenheit von Etwas. Auch das ein Begriff, der meistens missverstanden ist. Die Leere oder die völlige Abwesenheit ist kein Kennzeichen, kein Inhalt der Wirklichkeit, sondern einfache Phantasie. Alle Erkenntnisse der Natur- und Geisteswissenschaften belegen eindeutig, dass überall ETWAS IST. Das Nichts fehlt höchstens, ist verschwunden, ist unspürbar oder uneinsehbar, aber es ist definitiv immer und stets etwas vorhanden und wenn es eine Hoffnung, ein Glaube oder ein Energiegewimmel auf Qantenebene ist. Wenn Nichts mehr da ist, ist es woanders und wenn da ein Nichts ist, dann ist es da und wenn Keines mehr an mich glaubt und Keines mehr an mich denkt, dann tue ich es noch und das ist auch da, oder? Geben Sie dem Nichts eine Chance, lassen Sie es wenigstens da SEIN.

Sie schreiben: "Ihm (dem Begriff) ist kein vorsprachliches »Wesen« inne". Ist mit "Ihm" der Inhalt der sprachlichen Morpheme und Lexeme oder ganzer Wörter gemeint?; folgendes: aus allen mir zugänglichen, bisher erhobenen Daten der Sprachforschung und Paläoanthropologie geht hervor: "Die Benennung folgt der Existenz".
Bisher war das immer so, ausser Sie schreiben von Phantasie und den Geschöpfen der Vorstellungskraft. Die existieren jedoch nur als Artefakte, als Künstlichkeit, ist "Ihm" nur eine unbestimmte Lautfolge, ist es ein Geräusch?
Wie oben beschrieben: Erst taucht etwas auf oder ist auch schon lange da und dann wird daraus ein Laut resp. eine Lautkombination geformt, ein Wort. Sprache ist eine Existenzfolge, eine Existenzschöpfung und schöpft keine Existenz. Aber Es ist dazu fähig.
Die Basis eines Könnens ist also in das Sprache angelegt. Sprache ist fähig schöpferisch zu wirken, aber noch ist Es dazu nicht imstande, er-schöpft sich in mehr oder weniger unterhaltsamen Artefakten.
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Seit Platons "Ideen" gibt es diese Diskussion, um die Differenz von Fach und Inhalt, von Baum und Latschenkiefer, Buche, Tanne, Eibe, Esche, Ulme ... Was ist so schwierig daran, die Verschiedenheit von Gruppen-Bezeichnung und Einzelbezeichnung anzuerkennen. Also die Verschiedenheit in der Gleichheit und die Zusammenfassungen der Verschiedenheit zu Gleichheit. Ein Mensch ist die Zusammenfassung der 100 Billionen Zellen, die Es bilden und ausmachen, da sollte es das Mensch doch auch möglich sein, diesen Niveau-Unterschied zu begreifen. Dazu gleich(?), besser: sofort mehr.
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Zum Erstaunen von Herrn Jorge Luis Borges (in "Die analytische Sprache von John Wilkins!", daraus "in einer gewissen chinesischen Enzyklopädie", 1965) und Herrn Michel Foucault ("Die Ordnung der Dinge", 1966), dass andere "Kulturen" anders sind und Dinge anders ordnen: 
ich bin weniger erstaunt über die vernunftkritische und dabei kindliche, kuriose, nette und phantasievolle Aufzählung/Zusammenstellung des Herrn Borges, als über das Erstaunen des Herrn Foucault!
Was dachte Herr Foucault, wie die Welt und die Lebendigkeit eingerichtet ist und in welcher Welt er lebte? Der "exotische"  (von griech. "exôtikós" = 'ausländisch[e]') Zauber eines anderen Denkens, steckt für mich in jedes anderes Körper drinn.
Mir ist längst und sehr lange klar, das Ander-Es anders denken, selbst wenn Wir an das Selbe denken. Herr Foucault schien zu "glauben", dass zumindest die meisten Mitmenschen das Selbe denken, wenn sie an dasSelbe denken. Derweil ist mir, sicher auch Ihnen klar, dass Wir bestenfalls dasGleiche denken, wenn Wir an dasSelbe denken, denn Ihnen und mir ist der Unterschied zwischen DasSelbe und DasGleiche geläufig.

Aber zur Vergewisserung: DasSelbe gibt es nur jeweils einmal im SEIN, es ist Einzigartig, als Beispiel: Jedes Lebewesen, also auch Jedes Mensch, ist eine Einzigartigkeit, ein Unikat im DaSein, Jedes Mensch ein Selbst; aber auch Gleich mit jedes anderes Mensch, denn dasGleiche ist Verschiedenheit, denn Jedes Mensch ist mit Jedes anderes Mensch fast zu 99,99% übereinstimmend, aber eben doch auch zu mindestens 1 Promille und etwas mehr verschieden, vielleicht auch 1 Prozent, aber das ist für die Argumentation unwichtig:
Wir sind Gleich in Unserem Selbst-Sein. Oder?

Das war Herrn Foucault scheinbar nicht geläufig, anders ist das Erstaunen und die Befremdung, die er bei der Begegnung mit anderen Denkweisen beschreibt, für mich nicht verständlich. 

Die Zusammenstellung des Herrn Borges ist ähnlich der, die wir als Kinder oft vorgenommen haben, um unsere Unwissenheit mit einigen Gewissheiten zu kombinieren und so ein wenig Sicherheit in der so neuen Umgebung zu gewinnen.
Wie weit ist Herr Foucault davon, in seinem Denken und der Erinnerung, wegg gewesen, dass ihn diese Harmlosigkeit erstaunte, gar zu einem Sprung veranlasste?

Nur der Genauigkeit halber: Die Chinesen, wie alle Ander-Es an der ausser-phantastischen Wirklichkeit interessierten Menschen, benutzen selbstverständlich die inzwischen als "allgemeingültig" anerkannten Taxonomien.
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Und Nebenbei: Alle meine Nachbarn sind völlig anders eingerichtet, haben und leben ganz andere Ordnungen und Tagesabläufe, als ich, manche davon lesen die Bild oder anderes, oder gar nicht und reden ein Deutsch, dem ich manchmal kaum folgen, geschweige denn, es verstehen kann, so nah ist die Verschiedenheit. Und Ja, ich hoffe, das Wir bald eine Sprache sprechen, dass Wir Uns einander auch in den Bedeutungen und den Inhalten von Begriffen einig sind und Uns dadurch deutlicher und genauer verstehen, aber dazu sofort mehr.
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Zur Verzweiflung: Das "fliessen" der Sprache, das Sie ansprechen, findet ja sowohl in den Bedeutungen, als auch in der Neuschöpfung von Begriffen statt, also sowohl quantitativ, als auch qualitativ.

Was mich so aufwühlt, ist die Qualität, nicht die Neuschöpfungen oder das Verschwinden, wie Sie bereits erkannt haben. Ich sprach nicht von Steiffheit oder Festgezurrtheit, gar von Abgeschlossenheit von Begriffen oder deren Inhalten; ich spreche und hoffe darauf, dass Wir Sprechenden in einer Sprache, ein Höchstmass an Übereinstimmung erzielen, was der Inhalt eines Begriffes ist.

Fliessend.
Jederzeit veränderbar und erneuerbar, wie die Lebendigkeit, die eine einzige Schau der Veränderung, Weiterbildung und Neuausrichtung ist, aber eben für kürzere oder längere Momente für alle Sprechenden gleich bedeutend und begreifbar, nicht so Wischiwaschi und jeder Exzentrik oder Egomanie ausgeliefert, wie im Augenblick.

Es stehen uns noch fast unendlich viele verschiedene Laute und Lautkombinationen zur Verfügung! Wir brauchen nicht Alles und Jedes, das mit Irgendetwas Ander-Es zu tun oder oder nur mal daran gerochen oder geleckt hat, in das SELBE Wort füllen.

Diese Form der Optimierung führt in die Sackgasse, in die Zuspitzung auf ein Wort für Alles, was schon Douglas Adams in "per Anhalter durch die Galaxis" mit der Antwort "42", auf die Frage nach dem Warum karikierte, oder auch als Gefahr voraussah.

Gute Poesie, Sie merken, ich erspüre Unterscheidungen, deckt auf, entblättert, entfernt zärtlich Schicht für Schicht, bläst den Staub vorsichtig wegg und präsentiert den Fund auf einer blanken, sauber geputzten Unterlage im allerbestem Licht: gute Poesie weiss, wovon sie spricht. Lesen Sie Heine, Schiller, Goethe, Shakespeare, Molière, etc.pp. Von den Poeten in den Naturwissenschaften und der Philosophie, wie Augustinus, Galileo, Bacon, Hume, Descartes, Nietzsche, Darwin, Schrödinger, Feynman ... ganz abgesehen..

Dazu ein Sonett:
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Nr. 59 von W. Shakespeare

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Wenn's gar nichts Neues gäb, und all dies jetzt


hätt's schon gegeben: Wie verwirrt dann wären

die Köpfe, die, erfindungsschwanger, stets
dasselbe Kind noch einmal tot gebären!
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O könnte ich mit einem Blick nach hinten

fünfhundert Sonnenjahr' zurück mich schalten
und Euer Bild in einem Buche finden,

wo erstmals Geist in Lettern festgehalten!
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Dann gäbe mir die alte Welt Bericht,

wie sie zu Eurem schönen Körper steht,

ob wir uns nun verbessert oder nicht,
und ob sich alles noch ums Gleiche dreht.
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Ach sicher bin ich, was die alten Dichter
in höchsten Tönen priesen, war viel schlichter!
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Abschliessend zur guten Poesie: "Gute/Beste Poesie weiss, wovon Es schreibt". Und Es weiss es bis ins Detail, Es hat daran gerochen, daran geleckt, daran herumgezerrt und es herumgeworfen, damit geschlafen und auch sonst viel Zeit damit verbracht, bis es, das bespürte und erfühlte, klar ist, bis es, was auch immer es ist, so vertraut war/ist, dass Es zum Poeten spricht, dass Es die Poetin/den Poeten mag und damit z.B. ein Bier trinkt, oft auch mehr.
Beste Poesie ist Gewissenhaftigkeit und Vertrautheit, ist Kunstfertigkeit, ist Hingabe, ist Schlaflosigkeit und der unbedingte Wunsch nach Klarheit und Wahrhaftigkeit, nach Enthüllung und Erklärung.

Zur Philosophie: Philosophie ist für mich die ernsthafte, konzentrierte, liebe- und respektvolle Befragung des DaSein im SEIN, es ist die vorsichtige Auseinandersetzung in und mit der Lebendigkeit im SEIN, sie braucht grosse Aufmerksamkeit und Hingabe nach DrAussen, in die enormen Weiten der Umgebung, somit auch für ALLE Mit-Lebewesen und andere Existenzformen; sowie eine ebenso intensive Einfühlung und Wahrnehmung ins DrInnen, also in das Selbst des Suchendes, auf der Suche nach Antworten auf die Fragen nach der Substanz des SEIN, nach der Ursache des SEIN, (darauffolgend) der Ursache des DaSein, nach dem Sinn des SEIN und ALLEM, was daraus folgt und darin geschieht und noch einiger umfangreicher Fragen mehr.
Viele Menschen haben zur Beantwortung der "bedeutend[st]en" Fragen bereits grosse Vorarbeit geleistet, und Uns schon reichlich mit Facetten der Antworten befüllt oder zumindest angeboten. Mit Hilfe aller unserer technischen Entwicklungen, aber vor allem mit kräftigem Anschub durch Unser DaSein sorgt die Natur und das SEIN weiterhin dafür, dass die vollen Antworten gefunden werden.

Leben Sie wohl und in Frieden.

Danke.