Dienstag, 17. Januar 2012

Zitate 10 «Marshall McLuhan»

Alle folgenden Bilder zeigen MMcL, nach dessen Zitaten, habe ich meine Sätze eingestreut. Eine Mischung aus Antworten, die schon gegeben sind, und Fragen, die danach gestellt werden können. Manche Zitate habe ich auch etwas erweitert oder verkürzt und um aktuelle Beispiele ergänzt, aber der Tenor bleibt stets erhalten.
.
.
MMcL: «Wir formen unser Werkzeug und danach formt unser Werkzeug uns.»

Eine bereits alte physikalische Erkenntnis, genannt Rückkopplungseffekt, der auf einem physikalischen Grundgesetz beruht, dem 3. Newtonschen Gesetz, das Wechselwirkungsprinzip, das beschreibt: jede Kraftausübung löst eine gleich grosse entgegengesetzte Kraft aus.

Da das ein Grundprinzip der Natur und somit auch des menschlichen daSeins ist, taucht die Frage auf: Was (rück-)bewirken die Erweiterungen (Technik / Maschinen) auf und in uns Menschen?
.
.
MMcL: «Alle Medien und technischen Entwicklungen sind Erweiterungen einer physischen oder psychischen Fähigkeit des Menschen. Taschenrechner, Computer, Internet, Kameras, Telefone sind Erweiterungen des zentralen Nervensystems eines Menschen. Diese Technik und die Medien (auch TV, Kino, Theater) verändern die Umwelt und damit die Gewichtung der Sinneswahrnehmungen. Schon die Erweiterung eines einzigen Sinnes verändert unser Denken und Handeln und damit unsere Wahrnehmungen von der Welt.»

Da die Technik und die Medien Erweiterungen des Menschen sind, ist das Mensch auch direkt und eng damit verbunden. Noch ist keine Lücke oder gar Selbständigkeit von Technik und Medien erkennbar.

Die Frage ist: Ist es wünschenswert oder sogar unvermeidlich, dass Wir die Erweiterung, die Technik soweit mit-entwickeln, dass sie eine von Uns unabhängige Existenz werden, oder verschmelzen Wir irgendwann mit Unseren Erweiterungen, Unseren Werkzeugen?
.
.
MMcL: «Jede Erweiterung des Menschen hat den Effekt, dass ein Teil des Menschen amputiert oder sonstwie verändert wird.»

Durch die Benutzung des Taschenrechners verlieren wir die Fertigkeiten des Kopfrechnens, durch die Nutzung der Navigationsprogramme, das der Orientierung, durch überwürzte Fertiggerichte die Feinheiten des Geschmackssinns. Das Neue bewirkt also einen Verlust an Heuristiken, an alten Herausforderungen und Fertigkeiten. Dafür gewinnen Wir an Einfachheit und Freiheit für Anderes.

Die Frage ist: Verlieren Wir wirklich, oder gewinnen Wir?
.
.
MMcL: «In Zeiten bedeutender technologischer und kultureller Umbrüche entstehen unweigerlich grosse Verwirrung und ein Gefühl tiefer Verzweiflung. Wir leben vor allem deswegen im Zeitalter der Angst, weil Wir versuchen die Aufgaben von Heute mit den Mitteln und Methoden von Gestern zu bewältigen.»

Das war und ist immer richtig, da die Entwicklung dem Gefühl bisher immer vorausläuft, das Denken damit auch immer ein Nach-Denken ist, das wiederum dem Gefühl folgt. Das Gefühl der Angst ist eines der Hetze, der Hinterherhetze, immer der Entwicklung nach und erst dann[ach] kommt das [nach-]Denken, das somit immer eines der verzweifelten NachSchau ist.

Die Frage ist: Muss das so bleiben?
.
.
MMcL: «Das globale Dorf»,

ist die informelle und vielleicht auch bald kulturell weltweit gleiche RaumZeit des Menschheit.
Bisher waren Wir über weite Gebiete verstreut und nur sehr langsam, lose und verschwommen verbunden. Bald wird jed-Es mit jedes ander-Es, egal wo -Es ist, verbunden sein (facebooGoogle+twitter...). Die Entfernungen, das Mikroklima und die Tageszeit verschwimmen immer mehr zu unwesentlichen Begleit-Erscheinungen.

Vorindustrielle Kulturen lebten mit der Umwelt, mit den Jahres-Zyklen des jeweiligen klimatischen Gebiets innerhalb des RaumZeit, mehr oder weniger im Einklang, Wir entwickeln davon mehr und mehr Unabhängigkeit, indem Wir die Technik erfinden und erschaffen, um unsere inzwischen gesamte UmWelt nach unseren Bedürfnissen zu gestalten.

Die Frage ist: Wird daraus eine Einheits-Kultur, in einem GleichHeits-Staat, oder schaffen Wir Mehr?
.
.
Heute am 10. August 2014, Jahre nach dem Zusammenstellen dieses Beitrags füge *ich zum Zitat des "globalen Dorf" noch folgendes nach:

Da hatte Marshall McLuhan aber eine zu klein[geistig]e Vorstellung von unserer Entwicklung und der der Technik. Ein Dorf also? Ein Dorf? Ich weiss, dass MMcL damit auf die Verkürzung der Kommunikations-Entfernungen und die noch kürzere RaumZeit zur Informations-Einholung, zum Spielen, Einkaufen und so weiter angespielt hat. Aber...

Bleiben das Menschheit und das DaZwischen-Netz geistig, technisch, verbindlich und kommunikativ und vor allem auch in der Einfalt, in einem dörflichen Geschehen stecken? Da hatte Er wohl entweder "dörfliche" Angst (vor der städtischen VielHeit und freien Stadtluft, also der Vielfalt der persönlichen Lebensentwürfe und Gemeinschaften und der schnellen Veränderung von Beziehungen) oder Er hat uns diese Entwicklung nicht zugetraut?

Nein, vor einer dörflichen Welt läuft das Mensch gerade mit immer grösseren Entwicklungs-Schritten davon. Wie wär's mit der universalen Stadt, das wäre doch eine Verbesserung?

Raus aus der Enge der Gefühle, der Wahrnehmung und der Ideen und das fast unendliche, die enormen gigantischen unfassbaren WEITEn des RaumZeit erkennen, annehmen und begreiffen, also auch damit arbeiten. Marshall McLuhan und seine Anhänger sollten den Kopf und darin den engstlichen Geist endlich aus dem Dorf ziehen!

SchlussSätze und Nachhall:
Die Technik ist, meine *ich, ein Schutzschild des Menschen vor der UnBildung und Gleichgültigkeit des Natur (DaSein). Durch die Technik sind Wir gesünder, leben extrem viel länger und sind, was fast alle unsere Bedürfnisse angeht, bestens ausgestattet. Wesentlich besser, als während der Phase unseres tierischen Heranwachsens, in der fast unbewussten Naturnähe und der Ausgeliefertheit an die Bewegungen des Natur. Die Technik ist somit das Mittel zur Unabhängigkeit, von der absoluten Ausgeliefertheit, in das Natur. Die Technik ist ein Teil der Emanzipation von der (und unser Werkzeug zur Mit-) Gestaltung durch die Umwelt in das Natur.

Die Frage ist: Wie lange lässt Uns das Natur gewähren?

Denn Eins ist klar, das Natur (ES) gab Uns die Erlaubnis für und zur Selbst-Befreiung und zur Mit-Gestaltung in einem Bereich in ES, wie weit die reicht, ist ein mitlaufender Test Unseres Handelns. Das Natur ist AUCH wir Menschen, Wir sind Natur, also "testet" ES auch in und mit Uns.

Lesen Sie dazu bitte auch den Beitrag: "Natürlichkeit", in diesem Blog.
Die Schluss-Frage ist: Wie weit ist das Natur bereit uns Menschen, also nur einem (noch) winzigsten Bereich in ES, die Emanzipation zu gestatten; und ob das überhaupt möglich ist?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen