Freitag, 22. Juni 2012

Ein LiebesGedicht mit Fotos von Diane Arbus

Ein Dialog mit eines -Es. Ist doch gleichgültig, ob mit Frau oder Mann oder ...
Die Fotos sind von Diane Arbus, 1923 - 1971, der Text vom Blog-Autor. Aber noch kurz bevor ich drann komme, drei Funde von Diane Arbus.

In ihrem Nachlass befand sich auch Platons "Euthyphron", darin hatte Sie folgendes dick unterstrichen: "Nicht aber, weil es ein Geschehenes ist, deshalb wird es gesehen; sondern im Gegenteil, weil es gesehen wird, deshalb ist es ein Geschehenes."

Sie war ein Augen-Mensch, ein Mensch das, für mein Gefühl und meine Verhältnisse, etwas zu viel auf das Licht gesetzt und gegeben hat, aber sehr wohl das Unsichtbare, das Heimliche wahrgenommen hat, es aber, wie das nächste Zitat zeigt, als Böse, als Bedrohlich empfand, was ich nicht tue, was mir zu einseitig ist, aber gut, das ist meins ...

Und eine Ihrer Aussagen lautet zusammengefasst: "Die aussergewöhnlichen Menschen (Freaks), die ich fotografiere, sind Aristokraten, weil sie das Trauma des DaSeins schon bei der Geburt empfangen haben."

Das DaSein ein Trauma? Keine Freude? Diese Eine blickt aus dem Selbst des daSein heraus und spürt ein Trauma, also eine Reaktion auf einen Schrecken, ein ander-Es blickt aus dem Selbst heraus und fühlt Lust auf mehr, also die ungebremste NeuGier auf ein Mehr an daSein. Diane Arbus' Blick und MitEmpfinden galt den Menschen, denen das DaSein ein Schrecken war, oder "eher" ein Schrecken war.

Drittens. In einem Schulaufsatz über Platons Höhlengleichnis, schrieb die 16jährige: "Ich sehe etwas, das wie ein Wunder erscheint: ich sehe das Göttliche in den gewöhnlichen Dingen."

Ja, Jedes Lebewesen trägt dieses "Göttliche", dieses wunderbare, vielfarbige, schöpferische, dieses Veränderungs- und Lebenslustige, diese Besonderheit der Schöpfung der Lebendigkeit mit im ich, aber Oliver-August Lützenich gebe auch zu, dass es in der Aussergewöhnlichkeit besonders aufscheint. Die Spitzen der Berge weisen auf die Täler und stehen in den weiten Ebenen besonders augengefällig herum, vielleicht wird es langsam RaumZeit, dass Wir Alle etwas aus der Masse des DaSein herausragen und nicht bloss immer wenige, aber ist das überhaupt möglich?


Nun das erste von Diane Arbus' wunderbaren Fotos.
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Da war Es nun und schaute mich von Ferne an, Es, fragend, zweifelnd.
Wie wäre es mal mit Gefühl?
Hat Es mich gefragt.
Immer nur so aus der Ferne, fehlt Dir da nicht was?
Ich war baff.
Als gäbe es das Gefühl nur in der Nähe.
Und nur in der Nähe zu Anderen.
Was ist denn mit mir, mit [Je]dem Selbst?
Bin ich ohne Gefühl, nur weil ich Dir nicht nahe komme?
Scheisse, Du anderes Mensch!, wo bleibt dein Gespür!, wo bleibt dein Mit-Gefühl!?
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Jedes andere Selbst ist voller Gefühl, aber das ist Dir wohl zu weit wegg.
Das Andere muss erst Dich berühren, bevor Du dessen Gefühl erkennst.
Ist das so?
...
Ach, geh doch wegg!, sagte Es, und schwieg für eine ferne Weile dahin.
Wo ist Dein Gefühl, fragte ich, wann fühlst du mich, auch in der Ferne?
Nur die Augen, reichen nicht tiefer, auf sie ist kein Einlassen mit Gefühl.
Das Du es weisst, mit so wenig Selbst-Wert, wie für die Anderen Selbst.
...
Hör auf, presste Es hervor, heraus aus dem Geist, der stets vermeint, statt zu erspüren.
.
.
Ist das so?
Ich spüre Dich, auch in der Ferne, fühle Dich, ohne Dich direkt zu berühren.
Wie das?
Ich liebe dich.
...
Es rannte!
Ich hinterher.
Es kannte mich nicht mehr.
Es fühlte nichts, für mich.
Es war so leer.
...
Ich fühlte Es so hinterher.
Nun war ich leer.
Ich kannte Es nicht mehr.
.
.
Aber Es wollte mich noch kennen.
Es drehte um.
...
Da blieb ich in der Fremde stehen.
Es brachte mir das Gefühl zurück.
Nun waren Wir Beide mit Gefühl.
...
Eine Frage durch die Leitung:
Wie wäre es mal mit Gefühl?
So in der Ferne.
...
Ich mag Sie gerne.
Muss ja nicht gleich Liebe sein, 
wie bei mir und [In]DaZwischen,
wie bei Es.
Tschüss

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