Freitag, 29. Juni 2012

Natürliche Heilung

VorRede:
Das "ich" im folgenden Abschnitt ist mehr ein allgemeines als ein besonderes ich.

Ich suche nach Einbettung.
Ich suche nach Einbettung in das: Was ist?
Also in die Uns umgebende Natur, in dieses DaSein, das Wir sind und das Uns quasi zusammengebaut hat, das Uns also geschaffen hat.
Ich suche nach der umfassendsten Einbindung im DaSein, nach der direktesten Verbindung mit der Umgebung, und ich suche es, OHNE dabei dieses winzige Selbst, welches "ich" bin, aufzugeben.
Einfach aufzugehen, verloren zu gehen, in der noch (oder "fast") unfassbaren Vielheit dieses DaSein, in der noch unglaublichen Farbigkeit des DaSein und in der noch unheimlicheren  enormen W e i t e  der Natur.
Ich suche also nach Emanzipation und Selbst-Erhalt eines winzigst kleinen, fast verschwindenden Bereichs, also auch in/von Oliver-August Lützenmir, innerhalb dieses ENORMEN, RIESIGEN, GIGANTISCHEN DaSein, da taucht die Frage auf:
Warum überhaupt? Warum bin ich nicht einfach zufrieden mit dem bisserl DaSein, lebe die paar Jahrzehnte und mache dann einen auf natürlichen Tod, auf leisen Abschied?
Tja?
.
Erkenntnis: Von mir kommt dieser Wunsch oder auch dieser Wahn auf jeden Fall nicht, nicht alleine, das ist sicher. Es gibt ZuViele andere Menschen und Wesen, die danach suchen und fahnden, die wissen wollen und wissen möchten und nicht damit zufrieden sind, mit dem bisschen RaumZeit, das Uns kleinst-Lebewesen eingeräumt wird. Es sind SoViele, je mehr *ich lese und um m*ich herum spüre, mit allen Sinnen, umso mehr unruhige und unzufriedene Wesen, mit dem nackten blossen DaSein entdecke ich, GleichGesinnte.

Es kommt also nicht von mir, dieses Fragen und auch das Drängen und das Hereinholen und Herausfordern, es ist in Allem drinn, bei den Allermeisten ein wenig versteckt, bei wenigen ganz und gar offensiv, bis hin zur Selbst-Zerstörung. Ja, sogar soweit geht dieses Verlangen nach Beglaubigung, nach dem vollen Programm, statt nach der blossen AbFertigung.
Davon handelt auch der Prometheus-Mythos, ich habe Goethes Worte dazu bereits in diesem Monat hier in diesem Blog eingestellt.

Nebenbei: Die Leses der SprechLichtung werden einen Teil dieses Beitrags bereits kennen, mit dem Titel "HeilungsHilfe der Natur"; mir erscheint der Beitrag inzwischen hier besser aufgehoben. Und, ich habe den Text auch etwas erweitert, das erneute Lesen lohnt also vielleicht sogar für Sie.
Heute etwas, das *ich die vergangenen Tage gefunden habe und vorab auch eine Reaktion von mir auf einen Blog-Beitrag im FAZ-Blog. Mit Vorrede.
-
.
Der Autor auf der SpurenSuche
.
Es geht in erste Linie darum, dass ich eine grosse menschliche Angst spüre, vor der Natur um Uns (in Büchern, Filmen, der Philosophie, in vielen Bereichen der anderen Künste und Gesprächen) herum und vor dem Selbst ("vor" dem Selbst? In einem Selbst), also Uns, kein Wunder eigentlich bei der Aggressivität, die Wir auch Gegenseitig ausleben, aber wieviel hat die mit der Angst zu tun?

Je weiter *ich herum schaue, um so mehr entdecke ich auch Hilfs- und Heilungs-Angebote im Selbst und selbstverständlich auch um Uns herum, dabei nutze ich die Ergebnisse der Wissenschaften. Eines möchte ich im Anschluss an ein paar eigene Gedanken und Befürchtungen vorstellen.
-
Es ist, denke ich, ein grosser Qualitätsunterschied, die Fertigkeiten {Fertigkeiten sind in meinem Sprachgebrauch, die zum Gebrauch ausgebauten Fähigkeiten eines Lebewesens, denn Fähigkeiten schlummern so einige in Allen Lebewesen, auch im Menschen, aber genutzt, oder auch gebraucht, werden sie oft nicht: Denken Sie nur an das Denken, oder auch an den FlicFlac, Jedes Mensch könnte enorme Fertigkeiten aufweisen, aber Wir brauchen sie meist nicht. Seien Sie bitte nicht böse, wenn ich so oft mit den unausgelebten Fähigkeiten eines Menschen hadere, aber das ist eine persönliche Haderung 〈jetzt wissen die Östereichen in der Leserschaft übrigens, warum einer ihrer besten Zeichner so heisst, was Er tut! Da passte der Mensch exakt zur Bezeichnung.〉 mit unausgelebter Freude und einer anmisshandelten Beherrschtheit, die Leses erinnern bestimmt den Beitrag "IntelligentenAngst", vom 22.05.2012, dort lasse ich etwas davon erkennen und stochere ein wenig in den Gründen herum. So, jetzt ist das doch eine etwas längere Klammer geworden, deshalb starte ich den VorSatz wohl besser noch einmal neu;-)}

Es ist, denke ich, ein grosser Qualitätsunterschied, die Fertigkeiten eines Lebewesens auf eine Maschine zu übertragen - {ein "digitales Wesen", das sehr beschränkt ist, denn "analoge Wesen" sind wesentlich komplexer, zerbrechlicher, also auch offener und verbundener und anpassungsfähiger (<-- da haben Sie eine Fähigkeit, die vielleicht etwas verkümmert ist?)} -, als die Fertigkeiten eines LebeWesens auf ein anderes LebeWesen zu übertragen, oder die Fertigkeiten eines LebeWesens für ein anderes LebeWesen zu nutzen.
Dieses Tun, also die Übertragung Unserer Fähigkeiten und Fertigkeiten auf Maschinen, empfinde ich als "Übersprungshandlung". Ein Begriff aus der Biologie, der beinhaltet, dass ein Lebewesen eine Reaktion an etwas Unbeteiligtem auslebt, an Etwas, das die Be-Handlung nicht veranlasst hat, aber nun die Reaktion darauf abbekommt. Als Beispiele: Ein Schwächeres wird von Eines Stärkeres bestraft und tritt daraufhin auf Etwas noch Schwächeres herum: ein Hund erhält eine Rüge und zerbeisst daraufhin voller Wut nicht das Es rügende/strafende, sondern z.B. einen Ast, Knochen oder sonst etwas, oder ein Kind wird von einem Elternteil bestraft und "bestraft" daraufhin ein anderes schwächeres Kind, im ungünstigsten Fall den kleinen Bruder oder Schwester, nur als Beispiel.

Die ÜbersprungsHandlung in Unserem Fall, ist eher ein Ausweichen vor dem Aufwand, die eigenen Fähigkeiten auszubauen. Die ÜbersprungsHandlung erfolgt aus einem Bemerken des eigenen grossartigen und aussergewöhnlichen Potentials, aber dem daraufhin folgenden Erkennen, dass die Nutzung und der Ausbau des Potentials tiefgreifende, nämlich grundsätzliche Veränderungen im Selbst und im Umgang der Selbst im Miteinander bedarf. 
Das Mensch muss, um das Potential, das Es ist, radikale (von lat. 'radix' = "die Wurzel") Änderungen im Selbst (Körper) und in der Zusammenarbeit der Körper, also der Gesellschaft vornehmen; und das weckt eine ebenfalls tiefgreifende, also "radikale" Angst und Abwehr aus: daher lieber das Potential auslagern, es übertragen auf Anderes, in Unserem Fall auf Maschinen.

Das eine (von Lebewesen zu Lebewesen) ist eine Übertragung auf Gleichem - vielleicht sogar auf dem Selben - Niveau, das andere ist eine Übertragung auf ein niedrigeres Niveau, also im Grund eine Überforderung des Niederen durch das Höhere Niveau.
Das Mensch lagert seine Fähigkeiten auf die Maschinen aus und versucht sie dort zu Fertigkeiten nutzbringend auszubauen. Zum Beispiel programmieren Wir seit längerem schon Spracherkennungs-Programme in digitalen Maschinen - {ich betone das digitale, damit Ihnen bewusst bleibt, dass Wir analogen - also vielstimmig und vielfarbig basierten - Lebewesen, "UNS" auf eine zweistimmig basierte Lebensform auslagern} - und seit neuestem kommen auch Programme hinzu, die den Maschinen das "kreative" Schreiben beibringen wollen, es zumindest möglich machen wollen.
In einem FAZ-Blog, der dieses Thema des "maschinellen kreativen Schreibens" aufgriff, schrieb ich dazu folgendes: 
-
Also, meine persönliche automatisierte Spracherkennungs- und Spracherzeugungs-SanftWare leistet erstaunliches und läuft ausgezeichnet, zwar noch weit entfernt von wirklich unbekümmerter Präzision und der garantierten Wucht bei der Verbreitung nach Innen, wie nach Draussen, aber ich arbeite täglich damit und dafür, sie zu verbessern und um Neues, an Wörtern und Sätzen und Wissenswertem, zu erweitern. Das klappt auch und ich bin oft genug erstaunt und hocherfreut, was dabei so an Texten entsteht, Sie kennen das ja inzwischen vielleicht, deswegen verstehe ich auch gar nicht so recht, warum ich oder auch Wir das auslagern wollen: dieses Vermögen in Maschinen stecken wollen?
Ein anderer Kommentator hat recht, mit der Feststellung, dass Wir jetzt nur noch die Maschinen brauchen, die das von Maschinen getextete auch noch lesen, dann ist das Mensch auch diesen "Auftrag" los. So, eins nach dem anderen, übertragen Wir Menschen unsere Fähigkeiten und Tätigkeiten auf Maschinen, ohne dass sie dort eine wirkliche Verbesserung oder bedeutende Weiterentwicklung erfahren. Ich komme da langsam nicht mehr mit? Das erscheint mir so zwanghaft. Wollen Wir Uns abschaffen, Uns überflüssig machen? Ist das ein Programm, das in Uns arbeitet, mit dem Auftrag des DaSeins: zuerst aufraffen, dann anschaffen und dann abschaffen?
Und das ganze bebildern Wir mit molliger Musik und bunten Bildchen, damit Wir gar nicht merken, was da so läuft in und mit Uns, oder besser, es wird Uns mit drolliger Musik und prolligen Bildchen schöngewellt, damit Wir brav Unseren Auftrag ausführen. Aber wozu braucht das DaSein "denkende", "komponierende", "schreibende", ... handelnde Maschinen?
Tja, da sehen Sie, was meine WeichZartWare wieder so alles erfunden hat, manchmal denke ich, wenn ich das so lese, ob ich dieser ZartSache vielleicht zuviel Fragezeichen zugemutet habe? Da, schon wieder eins, also wirklich? Sehen Sie, es kann gar nicht mehr auf hören, also ziehe ich jetzt mal den Stecker aus der Steckdo
Ende FAZ-Kommentar
-
Um noch einmal zurückzukommen, auf den Anfang, es ist ein grosser Qualitätsunterschied, ob Wir etwas auf Maschinen auslagern, oder Uns etwas von Mit-Lebewesen aneignen; oder ob Wir die Fertigkeiten von Mit-Lebewesen für unsere noch unfertige Existenz nutzen.
-
Ein wunderschönes Beispiel für die Nutzung von Fertigkeiten, die auf unserer Ebene vorhanden sind, und die Wir ohne weiteres zur Verbesserung, zur Erweiterung oder auch zur Gesundung für Uns, - für Uns natürliche Lebewesen -, nutzen können, ja sogar sollen!, habe ich die vergangenen Tage in der Beilage «Wissenschaft» der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vom 16.05.2012, gefunden.
Für mich zeigt es, was in die richtige Richtung weist und was nur banale, also einfältige Spielerei ist. Maschinen zum verbesserten Lebewesen "hoch"-zu-züchten, fast schon zum Menschen-Ersatz ist, für mich, völlig verschwendete Energie und damit Geld, denn Geld ist unsere valide Energie, ein Englischer würde jetzt hinzufügen: isn't it?
Maschinen zur Unterstützung: Ja; aber so vieles läuft darauf hinaus, dass Wir quasi einen Ersatz für Uns schaffen, weil Einige anscheinend fühlen oder denken, dass das Mensch ein unfertiges Lebewesen ist (was ja stimmt!), aber vor allem, dass das Mensch es bleibt und Wir deshalb - weil die Evolution nun mal eine Weiterentwicklung "vorschreibt" -, einen Ersatz für Uns schaffen müssten.
Nein, ihr Mit-Menschen, Wir brauchen bloss die Erkenntnisse der Natur auch für Uns zu nutzen - u.a. die in der Bionik gefundenen -, um Rezepte zu finden und zu erhalten, wie Wir - für und in Uns - eine Weiterentwicklung so gestalten können, dass Wir dabei mitkommen  und dieser Entwicklung auch zustimmen können und wollen.
Darum geht es doch wohl, oder?
-
Es geht doch wohl auch darum, dass Wir aus der unmündigen, aus der fremdbestimmten, Selbst-Entwicklung, die Uns bisher - ohne Unser Zutun und ohne Unsere Zustimmung - geprägt hat, weiterentwickeln, hin zu einer Selbst-Entscheidung für Unser DaSein und dessen weiterer Entwicklung im Allgemeinen DaSein.
Diesem allumfassenden Treiben der Natur im SEIN.
-
Hier nun das Beispiel der HeilungsAngebote der Natur, aus der FAZ, vom 16.05.2012.
.
Titel der PrintAusgabe:
Im Zeichen der Weber oder wie Spinnenseide die Chirurgie erobert. 
Lange war es vergessen, doch nun werden die Vorzüge der Spinnenseide wieder für die Medizin interessant. Hannoveraner Forscher fertigen künstliche Nervenbahnen und Hautimplantate auf Basis von Spinnenseide.
Von Anne Hardy
Nephila spec aus dem Senegal, Foto: Christina Allmeling
.
Bereits die alten Griechen verwendeten Spinnenseide als Verbandmaterial, um Blutungen zu stillen und die Wundheilung zu fördern. Diese Praxis hielt sich bis ins Mittelalter, geriet dann aber in Vergessenheit. 1621 berichtete der italienische Arzt und Philosoph Epifanio Fernando in einem Brief, er habe Spinnenseide für medizinische Anwendungen gewebt. Wiederentdeckt wurde das Biomaterial vor einigen Jahren im „Spidersilk Laboratory“ der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort erkannten Forscher, dass Hautzellen die feinen Fäden besiedeln und sich darauf gut vermehren können. Anschließend löst sich das stützende Gerüst aus Spinnenfäden auf, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen. Ausgehend von diesen Erkenntnissen, ist es gelungen, mit Hilfe der biokompatiblen Spinnfäden zerstörte Nervenzellen zu regenerieren, künstliche Haut zu züchten sowie feines und zugfestes Nahtmaterial herzustellen.
.
Aus Phobie wird Leidenschaft
.
“Man müsste ein Material haben, so fein wie Spinnenfäden“ - dieser Wunsch eines Operateurs war für Christina Allmeling, Projektleiterin des „Spidersilk Laboratory“, der Anlass, sich eingehend mit Spinnenseide zu beschäftigen. Anfangs musste sie nicht nur ihre Angst vor Spinnen überwinden, sondern auch ihre Vorgesetzten davon überzeugen, dass ihre Phantasie bei diesem Vorhaben nicht mit ihr durchgegangen war. Nach einigen Besuchen in Zoos erwies sich die handtellergroße senegalesische Spinne Nephila als besonders geeignet, weil der Faden ihres Schleppseils immer ein Stück aus dem Unterleib herausschaut. Allerdings lässt sich Nephila nicht in Terrarien halten. Im Spidersilk Labor bewohnen die Spinnen inzwischen drei Räume, in denen sie, wenn ihre Seide nicht „geerntet“ wird, ungestört zwischen Ästen ihre Netze weben können.
.
Die ersten Gehversuche
.
Die ersten Erfahrungen zur Biokompatibilität der Spinnenseide sammelten die Forscher bei der Regeneration von Nervenzellen. Werden Nerven durch ein Trauma verletzt oder von einem Tumor infiltriert, versucht man Lähmungen der versorgten Areale zu verhindern, indem man den Defekt durch körpereigene Nerventransplantate überbrückt. Die Ergebnisse sind jedoch nicht immer zufriedenstellend, und zudem wird eine gesunde Körperregion durch die Entnahme des Transplantats geschädigt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Nervenzellen dazu zu bringen, von selbst nachzuwachsen. Allerdings muss ihr Wachstum durch eine Art Schiene in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Dazu verwendet man üblicherweise Röhrchen aus Kollagen oder Silikon, bei einer zu überbrückenden Strecke zwischen drei und fünf Millimetern auch Polymere wie Silikon oder Polyethylen, die im Körper verbleiben. Allerdings müssen diese Materialien oft durch eine zweite Operation wieder entfernt werden, weil sie auf lange Sicht entweder Schadstoffe freisetzen oder die nachwachsende Nervenfaser einengen.
.
Ratten als Versuchskaninchen
.
Ein anderes Verfahren zur Regeneration von Nervenzellen hat Allmeling gemeinsam mit Kollegen vom Labor für Regnerationsbiologie in Hannover ersonnen. Anstelle der künstlichen Röhrchen verwenden sie Stücke einer dezellularisierten Vene, die sie innen mit Spinnenseide auskleideten. Aus in vitro-Versuchen wussten sie, dass die Spinnenseide nicht nur bioverträglich ist, sondern auch eine gute Leitstruktur für nachwachsende Nervenzellen darstellt. Insbesondere die Schwann’sche-Zellen, die eine isolierende Schicht rund um den elektrisch leitenden Nervenzellfortsatz, das Axon, bilden, wachsen an den Spinnenfäden entlang. Die Forscher um Allmeling haben das Verfahren zunächst an Ratten getestet, bei denen sie eine Verletzung des Ischiasnervs durch eine Leitstruktur mit Spinnenseide überbrückten. Die Ergebnisse waren so ermutigend, dass sie es kürzlich bei Schwarzkopfschafen anwendeten. Die Forscher um Christine Radtke und Christina Allmeling entfernten ein sechs Zentimeter langes Stück des Tibialnervs aus der Kniekehle im Hinterbein der Tiere. Er versorgt und stimuliert die Wadenmuskulatur. Bei einigen Schafen wurde die Lücke mit Schweinevenen überbrückt, die man mit Spinnenseide ausgekleidet hatte. In den Venen waren zuvor alle Schweinezellen entfernt worden, damit diese nicht das körpereigene Immunsystem der Schafe aktivierten. Die Schafe einer Vergleichsgruppe erhielten Nerventransplantate aus dem eigenen Körper: ein sechs Zentimeter langes Nervenstück wurde umgedreht und wieder eingepflanzt. Das nennt man autologe Transplantation (“Plos One“, doi: 10.1371/journal.pone.0016990).
.
Rückstandslose Nervenbahnen
.
Die Schafe beider Gruppen zeigten unmittelbar nach dem Eingriff Sensibilitätsstörungen im Versorgungsgebiet des Nervs. Sie nahmen beim Gehen eine Schonhaltung ein. Nach etwa drei Wochen besserte sich das Gangbild der Tiere. Die Schafe mit dem Venen-Spinnenseiden-Konstrukt waren nach einem Monat schon wieder in der Lage, auf den Hinterbeinen zu stehen und die Füße koordiniert aufzusetzen. Als die nachgewachsenen Nerven nach zehn Monaten für eine histologische Untersuchung entnommen wurden, konnten die Forscher in beiden Gruppen alle für einen gesunden Nerven charakteristischen Strukturen nachweisen. Das Axon war von isolierenden Schwann’sche-Zellen umgeben, die in regelmäßigen Abständen von Ranvierschen Schnürringen unterbrochen wurden. Dieses Muster aus isolierenden und leitenden Stellen ermöglicht eine schnelle Reizleitung durch die sprunghafte Ausbreitung der Signale. Darüber hinaus war bei der Gruppe mit dem Spinnenseiden-Konstrukt das Fremdmaterial offenbar inzwischen abgebaut worden, denn die Forscher konnten keine Rückstände mehr finden. Auch zeigten sich keine Entzündungszeichen im Gewebe.
.
Paradies für Hautzellen
.
Ein zweites Anwendungsgebiet, in dem sich die Spinnenseide bewährt hat, ist die Herstellung künstlicher Haut. Bei Brandwunden sind Eigenhaut-Transplantationen noch immer das Mittel der Wahl, die allerdings bei großen Wunden an ihre Grenzen stoßen. Materialwissenschaftler erkunden daher schon seit einigen Jahren die Möglichkeit, Hautzellen auf einem Biomaterial aufwachsen zu lassen. Die Ansprüche an ein solches Material sind hoch, denn die Hautzellen sollten sich darauf nicht nur wohl fühlen und vermehren. Nach der Transplantation sollte sich das Gerüst zudem auflösen, ohne körperfremde Stoffe abzugeben oder das Immunsystem zu aktivieren. Spinnenseide erfüllt diese Bedingungen in einem hohen Maße. Doch wie verwebt man Spinnenfäden zu einer geordneten Struktur, auf der sich Hautzellen ansiedeln können?
.
Weben nur für Könner
.
Wissenschaftler des „Spidersilk Laboratory“ haben einen Miniaturwebrahmen aus dünnem Zahnarztdraht konstruiert, den sie mit dem Schleppseil einer lebenden, fixierten Radnetzspinne (Nephilia) bespannten. Die Spinne verwendet diesen Faden als Haltefaden und kann dessen Produktion nicht willentlich unterbrechen. Der Spinnfaden wird mit einer vom Institut für Technische Chemie an der Universität Hannover entwickelten Wickelmaschine auf den Webrahmen gespannt. Um eine Netzstruktur erhalten zu können, muss der Rahmen gekippt werden, so dass die Fäden ein schachbrettartiges Muster mit einer Maschenweite zwischen zehn und hundert Mikrometern bilden.
.
Es zeigte sich, dass Bindegewebszellen (Fibroblasten) sich auf dieser Struktur besser vermehren können als auf Materialien wie Kollagen oder Fibronektin, die in Säugetieren als Strukturproteine dienen. Bereits nach fünf Tagen war der Spinnenseide-Webrahmen vollständig von Fibroblasten besiedelt. Die Zellen, die das Stützgerüst der Lederhaut bilden, betrieben Stoffwechsel und waren auch nach drei Wochen in Nährlösung noch lebendig.
.
Haut aus zwei Schichten
.
Durch diese Ergebnisse ermutigt, versuchte die Arbeitsgruppe um Hanna Wendt nun, den zweischichtigen Aufbau der Haut aus Lederhaut und Oberhaut im Labor zu rekonstruieren. Sie stellten für die spätere Oberhaut eine Fläche aus geordneten Spinnenfäden her und darunter eine Lage mit geknäulten Fäden, die der Struktur der Lederhaut ähnelt. An der Oberfläche säten sie Vorläuferzellen der Keratinozyten aus - die dominierenden Zellen der Oberhaut - und darunter Fibroblasten. Weil die Lederhaut-Zellen ein flüssiges Nährmedium benötigen, wurde der Webrahmen auf einen Silikonring gelegt. Die Oberhaut-Zellen konnten dann an der Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Luft wachsen. Dünne Polymerfasern sorgten für den Transport von Nährstoffen und Abfallprodukten des Stoffwechsels. Nach 35 Tagen hatten die beiden Hautzelltypen alle Lücken zwischen den Spinnenfäden ausgefüllt und zeigten im Lichtmikroskop eine deutlich sichtbare zweischichtige Struktur (“Plos One“, doi: 10.1371/journal.pone.0021833).
.
Um die künstliche Haut auf Verbrennungsopfer transplantieren zu können, müsste die Zeit des Wachstums deutlich verkürzt werden. Eine Möglichkeit bestünde darin, Zellen des Patienten auf dem Webrahmen aus Spinnenseide auszusäen und schon nach einer kurzen Zeit zu transplantieren. Die Vermehrung der Zellen würde dann größtenteils im lebenden Organismus geschehen.
.
Nadeln und Spinnenfäden
.
Inzwischen ist es Allmeling und Jörn Kuhbier auch gelungen, aus Spinnenseide ein feines, biokompatibles und zugfestes Nahtmaterial zu entwickeln, mit dem man beispielsweise die feinen Nerven der Finger zusammennähen könnte. Üblicherweise verwendet man dafür Nylonfäden von zwanzig bis dreißig Mikrometern Stärke. Die Schleppfäden der Nephila sind allerdings nur etwa ein zwanzigstel Mal so dick. Gemeinsam mit seinen Kollegen entwickelte Kuhbier eine Miniatur-Reepschlägerei. Ähnlich wie bei Schiffstauen werden zwei oder drei Bündel aus je zehn bis fünfzehn Fäden verdrillt. (“Journal of Biomedical Material Research“, doi: 10.1002/jbm.b.31825). Dieses Nahtmaterial, das derzeit getestet wird, hat nicht nur den Vorteil, dass es sich nach einiger Zeit im Körper ohne schädliche Rückstände auflösen würde, sondern es ist auch zweieinhalbmal so reißfest wie Nylon. Seine Dehnbarkeit ist dagegen eineinhalb Mal so groß, so dass es bei kleinen Spannungen in der Wunde nachgeben würde.
Ende Artikel.
.
Ist das so?
.
Es ist vielleicht ein Gleichgewicht in der Natur, einerseits die Auflösung und Zerstörung der vorhandenen Strukturen, um die Weiterentwicklung der Natur zu sichern (auch der Tod), und gleichfalls das Angebot der Weiterentwicklung der Natur auf langsamere aber ebenso durchgreifende Weise, mittels Bewusst-Heit und zuHilfenahme der Werkzeuge der Lebendigkeit (Bionik, Nano-Technik, Laser, Klein- und Grossmaschinen).
Ohne diese zum Ersatz für die Lebendigkeit auszubauen, oder ausbauen zu wollen, was meiner Meinung nach scheitern muss.
Die zweite, die friedliche Methode der Um- und WeiterGestaltung des DaSein, nenne ich:
Verantwortlichkeit.
Ich übe noch darin und daran.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Der Verlust eines Tieres

Wie Reiskörner nach einer Heirat fallen die Erkenntnisse auf mich herab, oder auch wie die prallen, warmen Tropfen eines Sommerregens, und genauso lasse ich sie dann in diese Blogs einfliessen und hineinprasseln, oh, wie schön ist Erkenntnis!

Und ganz klar, diese Erkenntnisse sind überall zu [er]finden, für den, besser: für Das (Sie wissen: Sie + Er + GleichGültig = Das) dessen Sinne langsam aufgehen und damit mehr und mehr Informationen einfliessen und zulassen kann / tut.

Überall - schrieb ich -, auch in einem Kieselstein, ist etwas über die Geschichte, also die ErlebnisReise, des Gebiets beinhaltet, in dem es gemahlen wurde (Sie kennen vielleicht die geologische KurzReise in diesem Blog), so auch in einem Blockbuster, der vermeintlich nur der Popcorn-Unterhaltung dient, aber ganz heimlich, oder auch unheimlich, grundsätzliche Fragen und Entwicklungen stellt und dadurch auch dar-auf zeigt.
-
DaZwischen aber ein Werk einer von *mir gerade erst entdeckten finnischen Künstlerin, deren Bilder - soweit ich sie bisher kenne - ich Alle aussergewöhnlich, ausdrucksvoll und "schön" finde.
.
Helene Schjerfbeck, "Selbstportrait"
.
Und Jetzt zu einem Verlust, den wir Menschen anscheinend zu ertragen, ja, zu verkraften haben und deshalb wahrscheinlich angestrengt um einen Ausgleich suchen. Und finden?
-
Ein Auszug aus einer Rezension zum neuen Spider-Man Film, aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vom 24.06.2012, von Claudius Seidl:

«Worum es, neben der Liebe, letzlich geht in dem Film, das ist Darwin, von den Füssen auf den Kopf gestellt. Es ist die Kritik der Menschheit aus dem Geist der Evolution, die hier als Verlustgeschichte erzählt wird: Wir sind Menschen geworden, indem wir die Stärke der Spinnen, die Wendigkeit der Echsen, überhaupt die Körperlichkeit der Tiere verloren haben. Und ob das, was wir dafür gewonnen haben, ob das Bewusst-sein, die Fähigkeit zu Liebe und Empathie, diesen Verlust wirklich aufwiegen: Das ist die Frage, um die Spider-Man hauptsächlich ringt, mit seinen Gegnern und mit sich selbst.
Es ist aber der Spinner, nicht die Spinne in ihm, was diesen Helden so gross und sympathisch macht.»

Danke Herr Seidl.

Montag, 25. Juni 2012

Diese Welt ist mir zu eng.

Ein Zitat von dem Schweizer Ulrich Bräker (1735–1798): "Diese Welt ist mir zu eng. Da schaff' ich mir dann eine Neue in meinem Kopf."
Diesen Worten konnten sehr viele Menschen zustimmen, dabei auch viele bis Heute bekannte und vorbildhafte Menschen, wie z.B. Jean Jacques Rousseau (1712 - 1778), der Ulrich Bräker gelesen hat.

Derweil ist es doch genau andersherum.
Die wirkliche Welt ist ..., also dieses kleinst-PlanetenSystem ist ziemlich gross (alles in menschlichen Erfassbarkeiten) und die Vielfalt und Farbigkeit darauf und darin fast unüberschaubar für ein so bescheidenes Lebewesen, wie das Mensch, und dann erst das Universum drummherum!
.
Das sind keine Sterne, das ist ein
sogenannter Galaxie-Cluster,
eine grosse Anzahl ferner
riesiger Sternenhaufen.
Klein, von hier aus.
.
Von Enge keine Spur.

Ist es vielleicht die Weite, die die Wirklichkeit ist, die Vielen Angst macht und Sie in-s ich zurückfallen oder zurückweichen lässt?

Oder ist, bei Ulrich Bräker und Jean Jacques Rousseau, die "Enge" der Mit-Menschen gemeint, die einem "Weite[re]n" Menschen das Mit-Lebendig-sein so schwer macht, das Es in eine innere Welt flüchtet?

Die Verschlossenheit und mangelnde Vorstellungskraft, aber vor allem die fehlende wechselseitige Zuneigung der anderen Menschen, die ein mit-empfindenderes Selbst zum Rückzug in die Phantasie "zwingt"?

Fakt ist, die Welt ist Weit,
das Universum ist WEITER!
Das Mensch darin, ist einge-
packt, in eine vielleicht (zu)
enge Haut, allerdings in eine
allseits durchlässige Haut.

Freitag, 22. Juni 2012

Ein LiebesGedicht mit Fotos von Diane Arbus

Ein Dialog mit eines -Es. Ist doch gleichgültig, ob mit Frau oder Mann oder ...
Die Fotos sind von Diane Arbus, 1923 - 1971, der Text vom Blog-Autor. Aber noch kurz bevor ich drann komme, drei Funde von Diane Arbus.

In ihrem Nachlass befand sich auch Platons "Euthyphron", darin hatte Sie folgendes dick unterstrichen: "Nicht aber, weil es ein Geschehenes ist, deshalb wird es gesehen; sondern im Gegenteil, weil es gesehen wird, deshalb ist es ein Geschehenes."

Sie war ein Augen-Mensch, ein Mensch das, für mein Gefühl und meine Verhältnisse, etwas zu viel auf das Licht gesetzt und gegeben hat, aber sehr wohl das Unsichtbare, das Heimliche wahrgenommen hat, es aber, wie das nächste Zitat zeigt, als Böse, als Bedrohlich empfand, was ich nicht tue, was mir zu einseitig ist, aber gut, das ist meins ...

Und eine Ihrer Aussagen lautet zusammengefasst: "Die aussergewöhnlichen Menschen (Freaks), die ich fotografiere, sind Aristokraten, weil sie das Trauma des DaSeins schon bei der Geburt empfangen haben."

Das DaSein ein Trauma? Keine Freude? Diese Eine blickt aus dem Selbst des daSein heraus und spürt ein Trauma, also eine Reaktion auf einen Schrecken, ein ander-Es blickt aus dem Selbst heraus und fühlt Lust auf mehr, also die ungebremste NeuGier auf ein Mehr an daSein. Diane Arbus' Blick und MitEmpfinden galt den Menschen, denen das DaSein ein Schrecken war, oder "eher" ein Schrecken war.

Drittens. In einem Schulaufsatz über Platons Höhlengleichnis, schrieb die 16jährige: "Ich sehe etwas, das wie ein Wunder erscheint: ich sehe das Göttliche in den gewöhnlichen Dingen."

Ja, Jedes Lebewesen trägt dieses "Göttliche", dieses wunderbare, vielfarbige, schöpferische, dieses Veränderungs- und Lebenslustige, diese Besonderheit der Schöpfung der Lebendigkeit mit im ich, aber Oliver-August Lützenich gebe auch zu, dass es in der Aussergewöhnlichkeit besonders aufscheint. Die Spitzen der Berge weisen auf die Täler und stehen in den weiten Ebenen besonders augengefällig herum, vielleicht wird es langsam RaumZeit, dass Wir Alle etwas aus der Masse des DaSein herausragen und nicht bloss immer wenige, aber ist das überhaupt möglich?


Nun das erste von Diane Arbus' wunderbaren Fotos.
.
.
Da war Es nun und schaute mich von Ferne an, Es, fragend, zweifelnd.
Wie wäre es mal mit Gefühl?
Hat Es mich gefragt.
Immer nur so aus der Ferne, fehlt Dir da nicht was?
Ich war baff.
Als gäbe es das Gefühl nur in der Nähe.
Und nur in der Nähe zu Anderen.
Was ist denn mit mir, mit [Je]dem Selbst?
Bin ich ohne Gefühl, nur weil ich Dir nicht nahe komme?
Scheisse, Du anderes Mensch!, wo bleibt dein Gespür!, wo bleibt dein Mit-Gefühl!?
.
.
Jedes andere Selbst ist voller Gefühl, aber das ist Dir wohl zu weit wegg.
Das Andere muss erst Dich berühren, bevor Du dessen Gefühl erkennst.
Ist das so?
...
Ach, geh doch wegg!, sagte Es, und schwieg für eine ferne Weile dahin.
Wo ist Dein Gefühl, fragte ich, wann fühlst du mich, auch in der Ferne?
Nur die Augen, reichen nicht tiefer, auf sie ist kein Einlassen mit Gefühl.
Das Du es weisst, mit so wenig Selbst-Wert, wie für die Anderen Selbst.
...
Hör auf, presste Es hervor, heraus aus dem Geist, der stets vermeint, statt zu erspüren.
.
.
Ist das so?
Ich spüre Dich, auch in der Ferne, fühle Dich, ohne Dich direkt zu berühren.
Wie das?
Ich liebe dich.
...
Es rannte!
Ich hinterher.
Es kannte mich nicht mehr.
Es fühlte nichts, für mich.
Es war so leer.
...
Ich fühlte Es so hinterher.
Nun war ich leer.
Ich kannte Es nicht mehr.
.
.
Aber Es wollte mich noch kennen.
Es drehte um.
...
Da blieb ich in der Fremde stehen.
Es brachte mir das Gefühl zurück.
Nun waren Wir Beide mit Gefühl.
...
Eine Frage durch die Leitung:
Wie wäre es mal mit Gefühl?
So in der Ferne.
...
Ich mag Sie gerne.
Muss ja nicht gleich Liebe sein, 
wie bei mir und [In]DaZwischen,
wie bei Es.
Tschüss

Donnerstag, 21. Juni 2012

Die Kunst des Urteils

Ein Thema, welches mich seit langem umtreibt, ist die stimmige Bewertung/EinOrdnung und Kategorisierung von AllEs und All-Es (darIn sämtliche Lebewesen, also auch das Mensch), und ist die passende Beurteilung von AllEs und All-Es. Das Detail aus dieser Masse ist ein Etwas und ein-Es.
Wie bewerte Oliver-August Lützenich Etwas/Ein-Es (darIn auch *mich) stimmig?
Wie fälle ich von Etwas/Ein-Es ein Urteil, das passend ist?
.
Eine Bewertung, die das Bewertete voll erfasst, in all dessen Vielfalt und Wirkung?
Geht das, als ein-Es, das Selbst ist, das Selbst bewertet wird, das Selbst eingeschränkte Vielfalt ist (Mensch-sein ist Eingeschränkt-Sein, in Haut Sein, ist auch Beschränkt-Sein, sowohl in der Innen-, wie in der AussenSicht, also im Gefühl, wie in der Wahrnehmung), als ein-Es das voller spezieller, vielleicht sogar aussergewöhnlicher Erfahrungen und ebensolcher Vorstellungen und Wünsche ist?
Ist also jemals eine klare Bewertung von Etwas/Ein-Es, in etwas/ein-Es davon verschiedenem möglich? Wenn die Verschiedenheit - oder, von mir aus, auch der Unterschied -, von Bewertendes und Bewertetes auch nur minimal ist, wie zum Beispiel die Verschiedenheit von zwei Menschen.
.
Nebenbei: Für das Folgende, wie überhaupt für meine Beträge, hoffe ich, dass Sie mit der etwas anderen Sprachan- und -auswahl zurecht kommen, da ich darin UnGleichgewichte und -wertungen möglichst vermeide, also Überhebungen oder Verzerrungen von Geschehnissen und Beteiligten im DaSein.

Genau diese Vermeidung von "Fehlstellungen", auch in der SprachAuswahl, hat zu meinen Fragen und diesem Beitrag geführt. Etwas längere Leses wissen bereits, dass ich die Worte gerne auch auf die Herkunfts- und Bedeutungswaage lege, um das Puzzle, das ein Text auch ist, richtig zu ergänzen, damit das "Bild" am letzten Punkt vollständig ist.

Ein ziemlich hoher Anspruch vielleicht, aber ich vermute, Etwas/Ein-Es (auch Mensch) wächst schneller oder auch gerader, wenn die Aus-Richtung eine Hohe ist. Haben Sie also bitte Geduld mit *mir, wenn es an mancher Stelle noch etwas hakt und auch Ihnen in der Kehle kratzt. 
.
Oliver-August Lützenich
Mit kurzen Haaren und
unsichtbar, oder?
.
Klarheit! (ohne die ist Freiheit doch nicht zu haben, oder?)

Weitere Gedanken zur obigen Fragestellung:

These: Die Kunst hält im besten Fall der Aktualität den Spiegel vor.
Den Spiegel hält Mensch Etwas oder Ein-Es bestenfalls von Vorne vor; von Aussen Vorne vor. So auch der Aktualität, also dem winzigen Moment, der kurz aus der Vergangenheit herausragt, ohne noch Zukunft zu sein.
Die Kunst, der Aktualität den Spiegel vorzuhalten, heisst also, schon in der Zukunft zu sein. Bereits Zukunft zu Sein. Einen Schritt weiter zu Sein, als Jetzt. Nur einen. Denn dazu braucht es zumindest ein wenig Abstand.

Diese These zur Kunst baut auf der Erkenntnis auf, dass Etwas (auch Ein-Es!) nur entweder Etwas ist, oder Etwas ein anderes Etwas erkennt (Übrigens: in der Sprache der Bibel, wird mit "erkennen" die Fortpflanzung und der Sex verhüllt), aus der Distanz. Entweder Etwas ist eine Skulptur, oder Etwas beurteilt die Skulptur. Beides zusammen in Ein-Es, geht nicht. Ging nicht.

Wie ist das als Mensch?

Ist das Mensch zu Beidem imstande? 
Nicht, etwas AnderEs zu sein, als das Mensch, das ein-Es jeweils ist, aber Gleich-RaumZeit-ig Ein-Es (ein Mensch) zu sein - u n d - das Mensch (das persönliche Selbst), das Ein-Es/ein-Es ist, zu beurteilen.
Im Selbst-Abstand etwas/ein AnderEs zu sein?
(Wie bekomme *ich diese Sätze nur einfacher hin? Manchmal, beim nach-lesen, habe *ich Schwierigkeiten, *meine Sätze zu verstehen.)

Ist ein Etwas zur Selbst-Bewertung (zur Rück-Spürung?) in der Lage und zwar so, wie ein anderes Eines, mit etwas Distanz, es k ö n n t e , also frei von Es Selbst, frei von Falschheit und Wunsch?

Da taucht Selbst-verständlich sofort auch die Frage auf, ob überhaupt Ein-Es zur wirklich freien und Selbst-losen Bewertung, von Ein-Es/Etwas (anderes) fähig oder gar in der Lage, also dazu fertig ist?
Ist Ein-Es/Etwas fähig zur unabhängigen, vollkommen Selbst-freien Einschätzung eines anderes Etwas, gleichgültig, ob Lebewesen, Artefakt oder Material?
Wie schalte Oliver-August Lützenich all die ErLebnisse, Erkenntnisse und bereits vorhandenen EinOrdnungen und Beurteilungen kurz aus, um ein von *mir (nur von *mir, die bereits vorhandenen und vielfach überprüften Tatsachen und Urteile, sind dann die Vergleichs-Masse) freies Urteil zu *mir oder von Ander-Es zu erschaffen?
Ist das unmöglich, ein blosses Gedankenkonstrukt?

Und schon geht die Frage weiter: Was ist die vollkommen unabhängige Selbst-Losigkeit (Freiheit?)? Ist das in diesem Universum, in dieser Form des DaSein überhaupt möglich? Denn, soweit Wir das inzwischen erkannt und erfahren haben, hängt über kurz oder lang, Alles mit Allem zusammen.
Je näher Ein-Es/Etwas, ein anderes Ein-Es/Etwas ist, umso direkter und intensiver ist die wechselseitige Beeinflussung und auch [Fremd]Bestimmung: Ebenso: umso weniger Ein-Es Selbst ist, also auch volles Bewusst-Sein vom Selbst ist, umso stärker der Fremd-Einfluss, umso weniger Selbst-Entscheidung.
Auch mit den entferntesten Bereichen des Universums, sind Wir über Strahlung und den Ursprung miteinander verbunden, also kann auch die grösstmögliche Freiheit (Selbst<->Losigkeit) nicht bedeuten, ohne jede Verbindung zu sein, frei von jeglicher Abhängigkeit zu sein, sondern ist bestenfalls eine Unabhängigkeit von VorUrteilen, von Auslieferung und Wünschen, von Das, was bewertet wird.

Freiheit ist also bestenfalls vielleicht eine leichterdings unbeschwerte und weitestgehend richtungsfreie Abhängigkeit, in einem Mit-Einander aus mehr oder weniger Beziehungen und der gesunden Bedürftigkeit im Von-Einander?

Ist das Mensch zur einigermassen stimmigen Selbst<->Einschätzung und passenden Selbst-Bewertung fähig, so ohne Selbst-Distanz? 

Dazu braucht Ein-Es auf jeden Fall eine Menge Geduld, Disziplin und klare Kriterien in der Selbst-Beobachtung und der Bewertung des Beobachteten, dazu noch eine umfangreiche Basis an Wissen: vom Aufbau, von der Funktion und den Beweggründen des menschlichen Körpers im, vom und durch das DaSein und der zumindest nächsten Anverwandten, dazu noch ein fundiertes Wissen von allen wichtigen Vorgängen im Umfeld und der irdischen Lebendigkeit, als Ganzem und auch noch so einige philosophische Fragen mehr.

Um also ein gültige, stimmige - eine, der das/die Andere/n Selbst voll zustimmen -, Selbst-Einschätzung vornehmen zu können, braucht Ein-Es ziemlich viel Wissen, Selbst-Erfahrung, Fremd-Erfahrung und klare Gefühle im Innen, sowie klare Sicht (Wahrnehmung) im Umfeld und in die Ferne.
Das ist noch k[aum]ein-Es Mensch bisher gegeben. Oder?

Bisher ver[be-]urteilen Wir Einander; und das mehr schlecht, als annähernd stimmig.
Wenn Sie das völlig anders wahrnehmen, bitte einen kurzen Kommentar! Ich hungere nach einer allerdings stimmigen fundierten Richtigstellung, falls ich das zu einseitig werte.

Bei einem Gespräch aufgeschnappt: "Um die Hitze des Feuers zu spüren, mehr noch, um die Hitze des Feuers zu sein, muss Eines ins Feuer gehen. Das würde Eines aber verbrennen, also töten."

Um ein/etwas AnderEs wirklich, also ohne Abstand, zu spüren, verlangt somit die (fast) völlige Aufgabe des Erst-Zustandes, ist also ein Umwandlungsprozess oder auch ein -opfer.
Gilt das für das Mensch auch, wenn ein-Es, ein anderes ein-Es wirklich wahrnehmen, ja, mehr noch, einfühlen möchte?
Eingeschränkt.

Das Bild mit dem Feuer geht von zwei sehr verschiedenen DaSeins-Formen aus, wenn Mensch ein anderes Mensch "sein" möchte, bedeutet das " l e d i g l i c h " die RaumZeit-lich kurze aber ebenso gründliche Selbst-Aufgabe. Einen vorübergehenden Selbst-Verzicht; da Mensch zu Mensch dasGleiche ist.

Da taucht auch die Frage auf: Was ist dieses Selbst, eines ansonsten GLEICHEN Menschen? 
Ist dieses Selbst in jedes Mensch so klein, das "Ein-Es" für das wirkliche Mit-Gefühl und AndersSein, mit dem anderen MenschSein, in einen kleinen Bereich kurz wegggesperrt werden kann, um das andere MenschSein in dieser RaumZeit (fast) voll aufzunehmen? Und, was fühlt und is[s]t dann das andere MenschSein, im Selbst?
Kompliziert?, kompliziert!

Auf jeden Fall, denke *ich, wird es möglich sein, dass ein Mensch ein anderes Mensch fast vollkommen aufnimmt/aufnehmen kann, ohne dass das persönliche Selbst dabei verlorengeht; ich nehme sogar an, dass das persönliche Selbst durch und nach einer solchen Aufnahme und Abgabe, an Stabilität, an Selbst-Sicherheit und Souveränität gewinnt. 
Allerdings nur und erst, wenn vorher ein stabiles Selbst bereits vorhanden ist. Denn für ein verschwommenes, unsicheres Selbst, ist die Einfühlung und Erspürung eines Fremd-Selbst eine grosse Gefahr; die Gefahr des Verlusts von Freiheit, die Gefahr der noch stärkeren Fremd-Bestimmung.

Vielleicht aber gar nicht kompliziert?
Das Selbst, ist das jeweils Ganze Mensch.
Jedes Mensch ist ein Selbst.

Aber da die anderen Selbst im Wesentlichen Gleich sind und Gleich ticken, wie Feuer zu Feuer, ist jed-Es Mensch auch fähig, jed-Es andere Mensch zu s[t]imulieren, sogar ein Mann eine Frau, wenn es für diese Augenblicke auf die innere Persönlichkeit, also Alles persönliche (also spezielle) Erleben und Erleiden, auf die ganz persönliche (also besondere) Vergangenheit, zwischen Zeugung und dem Jetzt und Hier, verzichtet und das andere Selbst, als Gleich-Es (also verschiedenes!) Selbst anerkennt und annimmt.

Das Schwierige dabei ist wahrscheinlich: Erstens, der Aufbau eines starken Selbst (s.o.) und Zweitens, die Anerkennung und Gleich-Bewertung aller anderen Selbst.
Das ist bis Jetzt noch Keines Selbst wirklich gelungen.
Das steht also noch aus.
Das wird spannend!

Gedanken um und zu dem Begriff "Freiheit", finden Sie auch hier: ... Mensch einen freien ...

Montag, 18. Juni 2012

Einbettung

Titel: AusGrenzung; Komplikationen und eine GrundFrage

Nur eine Frage und eine Idee, aufbauend auf einer alten Erkenntnis:
In und durch die Nähe entstehen erst Spannungen und Emotionen. Denn, was interessiert und berührt mich etwas oder Ander-Es, das entfernt oder sogar weit wegg ist? Und je näher Etwas und Ander-Es, ein-Es ist, umso stärker die Emotionen und grösser die Spannungen.

Je ferner zwei Lebewesen oder auch Gebiete oder Ansichten einander sind, umso gelassener, unaufgeregter sind Betrachtung und auch Beurteilung.
Zum Beispiel Religionen: Wie nah ist dem Christentum der Islam, wie nah ist Christen und Muslimen das Judentum, wie nah ist diesen Monotheismen der Buddhismus? Dort, wo die grössten Spannungen entstehen und sind, dort die nächste Nähe. So nah, so banal.

Wenn Wir die Geschehnisse in und mit uns Menschen, in das weitere Umfeld einbetten — und auch in so grundsätzliche Erkenntnis-Gebiete, wie die der Physik, aber auch der Psychologie —, finden Wir vielleicht schneller und friedlicher Lösungen, als Wir es in der Abgrenzung und Nicht-Erkenntnis von diesen weiteren Ein- und Verbindungen, können und tun?

Oder müssen wir Menschen Uns in den Emotionen: = Gefühl und Gespür (darin: Vernunft und Wahrnehmung), auf diese Art und Weise ausgrenzen/distanzieren, aus der Natur, aus dem DaSein, also aus den Bewegungen und den Kreisläufen, die Um und In uns wirken, um eine Uns übertragene Aufgabe zu erfüllen?

Kann ja sein, dass Wir das müssen?

Geologische KurzReise: Welt-Bewegend

Kommen Sie doch mit mir mit, auf eine kleine Reise durch die irdische RaumZeit, durch JahrMillionen, wie auf Flügeln, auf kleinen Buchstaben, mit grosszügigem Inhalt. Denn Oliver-August Lützenich begreiffe langsam, was unter meinen Füssen, hinter meiner winzigsten Lebendigkeit, und auch In meiner winzigsten Lebendigkeit, und um meine winzigste Lebendigkeit herum so passiert. Neben Vielem Anderen! Aber hier nur ein winziger Ausschnitt davon.

Kleine Begebenheiten aus der enormen Masse der Billionen mal Billionen Ereignisse herausgepult, wie die Rosinen aus einem Rosinenbrot, aber eben einem gigantischen Rosinenbrot.
Irdische Gegebenheiten und Bewegtheiten und Verwerfungen, bis in die menschliche Politik hinein; vielleicht? Aber das überlasse ich auch Ihrem Urteil?

Los gehts. Wobei die Reise nicht ganz chronologisch, also linear erfolgt, sondern mal hier einen Punkt erwähnt und mal dort einer Linie folgt, aber Sie, wie *ich, können trotzdem folgen, denn es geht ganz gemächlich, im Lesetempo.

Also:
Vor etwa 6 Millionen Jahren, so ziemlich am Ende des ErdRaumZeitAlters, welches die Geologen das Miozän nennen: http://de.wikipedia.org/wiki/Miozän, wurde Afrika soweit nach Norden geschoben, dass dabei die Verbindung von Mittelmeer und Atlantik verschlossen wurde.
Das Mittelmeer verdunstete in den darauffolgenden hunderttausenden Jahren langsam und weitgehend, Zeugnisse dieses Vorgangs, dieser Austrocknung eines Meeres, sind bis zu 1,5 km dicke Salzschichten, die Sie auch in einer Grotte bei Realmonte, in Sizilien, besichtigen können (http://ec.europa.eu/research/research-eu/oil/article_oil44_de.html), und die teils wunderschöne geometrische Formen aufweisen, die auch durch die Bewegungen der oberen Erdschichten geformt wurden.

Während dieser Zeit wanderten auch viele Tiere und Pflanzen aus dem Süden nach dem Norden, der Millionen Jahre später von Uns Menschen Europa benannt wurde. Wir waren damals noch eine kleine Gruppe von affenähnlichen Lebewesen in der Nähe des Äquators, eher im Osten der Landmasse, die Wir heute Afrika nennen.

Vor circa 5,3 Millionen Jahren, noch im Miozän (siehe oben), wurde durch gegenläufige Plattenbewegungen wieder ein Spalt zum Atlantik geöffnet und das Mittelmeer lief erneut mit Wasser voll und der Boden des Mittelmeeres und damit auch der Meeresspiegel sank im Vergleich zu den umgebenden Landmassen um bis zu 150 Meter ab, während der Boden an anderer Stelle um etwa die gleiche Höhe anstieg.
Und dieses Bewegungs-Spiel passiert selbstverständlich bis Heute, es ist ein grosses Verschieben in der Ebene und in der Höhe. Die Höhe des Ätna auf Sizilien zum Beispiel, schwankte allein in den letzten 200 Jahren um nicht weniger als 100 Meter.

Das Gebiet, welches Wir heute Türkei nennen, ist jener Bereich zwischen Europa und Afrika, mit den meisten kleinen und grösseren Bewegungen zwischen den beiden Erd-Platten, also an deren Plattenrändern.
Die Verwerfungslinie, die durch den gesamten Süden Europas läuft, ist hier am instabilsten, die Erdbeben am häufigsten. Griechenland und Italien sind ebenfalls auf dieser instabilen Verwerfungslinie, die auch weiter nach Norden reicht, wie die kürzlichen Erdbeben in der Emilia Romagna zeigen.

Im Moment ist die afrikanische Platte auf AnnäherungsKurs und die nordamerikanische Platte geht auf Abstand, der Ausbruch des Eyjafjallajokull 2010, in Island, war eine Folge davon. Beide Platten tun dies mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 cm pro Jahr.
.
Eyjafjallajokull
.
Jetzt gehen bei Einigen von Ihnen vielleicht die "geistigen Lampen" an und Sie vergleichen diese Plattendrift mit den politischen und gesellschaftlichen Bewegungen der Menschen-Gesellschaften, die auf diesen -Landmassen in Bewegung- leben, und Sie bemerken, diese Bewegungen stimmen überein, während die nordamerikanischen Gesellschaften den Blick verstärkt nach Osten, nach Asien, richten, geht der Blick der afrikanischen Gesellschaften, nach Norden, besonders der im nördlichen Afrika. Andere von Ihnen sagen nun "Schmarrn!, das kann Mensch nicht miteinander vergleichen!".

Mag sein, Oliver-August Lützenich bekenne immer stärker ein Geschöpf der Erde zu sein, ohne das gesamte Darumherum zu vergessen, also zu vergessen, dass das Material aus dem Wir bestehen, die Erde und alle Lebewesen darauf in mehreren Stern-Generationen (und das sind mehrere Milliarden irdischer SonnenUmkreisungen) "ausgebrütet", also geschaffen wurde, dass also auch das Universum an unserer Schöpfung beteiligt ist, aber doch sind Wir zuallernächst Geschöpfe in diesem Planeten und von den Geschehnissen, den Bewegungen und Veränderungen dieses kleinen Planeten auch beeinflusst und davon ebenso bewegt, wie es der Sturz eines Freundes erregt.

Wie weit dieser Einfluss reicht, und ob wirklich gesellschaftliche Prozesse von tektonischen Bewegungen mit-beeinflusst werden, oder gesellschaftliche Bewegungen auf kontinentale Platten einwirken, ist noch ungemessen, aber immerhin möglich. Für mich jedenfalls besteht da eine Verbindung, besteht eine starke Verbindung in und mit der Erde und deshalb auch ein Einfluss.

Am Ende des Eozän: http://de.wikipedia.org/wiki/Eozän, vor etwa 30 Millionen Jahren wurde der Boden eines Urmeeres an der WestSeite der Landmasse, die Wir heute Europa und Asien nennen, um mehrere hundert Meter angehoben, Mittel- und WestEuropa wurden dabei trockengelegt. Die Spuren dieser langen Lage als Meeresboden, können Sie bis an die Spitzen der höchsten Berge der Alpen bewundern, in Form von versteinerten MeeresLebewesen im Fels, aber auch in vielen Tälern und Ebenen des Halbkontinents.
Z.B. auch in den Sedimentschichten in der Gegend von Solnhofen und Eichstätt, fahren Sie doch mal, bei Gelegenheit, ins dortige Jura-Museum in Eichstätt: http://www.eichstaett.info/sehenswertes/jura-museum_eichstaett-239/, dort finden Sie die beeindruckendsten Funde ausgestellt.

Korsika und Sardinien wanderten in diesen 30 Millionen Jahren seither, an die heutigen Positionen im Mittelmeer, aus der ursprünglichen Lage als SüdOst-Ecke der franz.-span. Halbinsel. Korsika war einst der Süden einer Landschaft, die Wir Heute Provence nennen.
.
.
Auch Italien und Griechenland sind "kleine" Abspaltungen der afrikanischen Platte, die in über 20 Millionen Jahren, ab dem ErdRaumZeit-Alter der KreideZeit, also vor etwa 100 Millionen Jahren, auch der letzten Phase der Erd-Entwicklungs-RaumZeit des Mesozoikum: http://de.wikipedia.org/wiki/Mesozoikum, eine Reise als Insel machten und schlussendlich gegen die euro-asiatische Platte gedrückt wurden und zwar so massiv, dass dabei das AlpenMassiv aufgeschoben, aufgeworfen wurde. Die Alpen sind also ein Folge des Eintreffens, des Auftreffens, des Stiefels, den Wir heute Italien nennen, an Europa.

Wenn Sie zum Beispiel nach Zermatt, in der Schweiz fahren und auf das eindrucksvolle Massiv des Matterhorn blicken, sehen Sie Afrika, zumindest einen Teil der afrikanischen Platte, die beim Auftreffen auf Europa weit nach oben geschoben wurde, und wenn Sie auf die Spitze des Monte Rosa blicken, sehen Sie einen ganz alten und einst sehr weit unten liegenden Teil der euro-asiatischen Platte, der beim Auftreffen Afrikas weit nach oben geschoben wurde.

Mit Italien und Griechenland wurde auch Kroatien, ebenfalls ein Abspaltung der afrikanischen Platte, an den heutigen Balkan gedrückt, der Gebirgszug der Dinariden: http://de.wikipedia.org/wiki/Dinariden ist das Ergebnis davon.

Die Kristallschichten der Bergspitzen deuten auf die Herkunft und die Bedingungen bei der Entstehung der Alpen: Denn Kristalle entstehen nur bei sehr hohen Temperaturen und in enormem Druck, der nur in grossen Tiefen, weit unter NormalNull herrschte, Tiefen unterhalb der Oberfläche von mindestens 10 - 15 Kilometern.
Die heutigen Gipfel waren also im Laufe der ErdGeschichte auch einmal tief tief in den oberen Erdschichten verborgen und wurden erst durch die "Wander"-Bewegungen der tektonischen Platten so hoch über NormalNull gehoben, Heute bis fast auf 9000 Meter Höhe im Himalaya.

Die Erdoberfläche, die Wir Heute Europa nennen, lag vor etwa 300 Millionen Jahren, im ErdRaumZeitAlter genannt Karbon: http://de.wikipedia.org/wiki/Karbon, noch am Äquator und entsprechend blühte und grünte es. Üppige Wälder blühten auf und verblühten über eine RaumZeit von Millionen von Jahren. Die Überreste holten und holen Wir bis Heute aus den Tiefen der Erdkruste und verbrennen sie in Öfen und Hütten, Sie wissen: Kohle und Erdöl. Aber es gibt sogar noch einen Ort in Europa, an dem Sie ganze Bäume aus dieser RaumZeit bestaunen können, also Pflanzen, die vor mehreren hundert Millionen Jahren gewachsen sind und geblüht haben. Dieser Ort heisst Champclauson und dort ist es der "La forêt de fossiles": http://www.mineral-hub.net/musee-foret-fossiles-champclauson-gard.html, im SüdWesten Frankreichs, wenn Sie dort vorbeikommen, nicht verpassen. Allerdings sind die Pflanzen natürlich inzwischen versteinert, aber trotzdem sehr eindrucksvoll.

Manche Menschen, Geologen und Prospectoren, vermuten die Keimzelle der Landmasse, die Wir heute Europa nennen, ganz oben im Norden dieser Landmasse, in einer Gegend, die Wir Heutigen Norwegen getauft haben, genauer, in der Gegend um Kirkenes herum, denn dort sind die ältesten Steinformationen und Mineralien innerhalb Europas zu finden, nämlich sogenannte Kimberlite: http://de.wikipedia.org/wiki/Kimberlit und ebenso seltsam, nämlich sogenannte Zirkone: http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkon.

Wie geschrieben, nur ein paar ganz winzige Ereignisse, in einem wirklich weltbewegenden Geschehen, das, wie Oliver-August Lützenich finde, auch in mir steckt und mich bewegt, wie es Ihnen dabei geht, oder ob Sie davon unbeeinflusst sind, wage ich selbstverständlich nicht zu beurteilen, ich finde es grossartig und umwerfend, aber bin noch etwas unschlüssig, was ich damit anfange, was das für Einwirkungen auf meine Handlungen nimmt und hatte, aber immerhin hat es die, wenn auch vielleicht nur winzigst, so winzigst, wie ich eben bin im Welt-Geschehen, aber immerhin.
Bis bald.