Samstag, 30. November 2013

Hierarchien-Bildung

Erstveröffentlichung im Oktober 2012 in der SprechLichtung.

Bevor es los geht hier eine kleine WortKunde (geliehen von Wikipedia. Danke!):
Als Hierarchie, - altgr. ἱεραρχίαhierarchia, zusammengesetzt aus ἱερόςhierós: „heilig“ und ἀρχήarché[in]: „Anfang, Führung, Herrschaft“, daraus ab dem 17. Jahrhundert kirchenlateinisch hierarchia: „Rangordnung der Weihen“ - bezeichnet man ein System von Elementen, die einander über- bzw. untergeordnet sind. Im Sinne der Monohierarchie ist dabei jedem Element höchstens ein anderes Element unmittelbar übergeordnet, während bei einer Polyhierarchie auch mehrere über- und untergeordnete Elemente möglich sind.
Mathematisch betrachtet bedarf eine Hierarchie einer Ordnungsrelation, die einen Baum (Monohierarchie) oder gerichteten azyklischen Graphen (Polyhierarchie) definiert.
Das Komplement ist die Heterarchie.
Ende Wikipedia.

Die Hierarchie ist also ein System zur Strukturierung einer Menge von Etwas, nach dem Zugriff oder dem Erhalt von Mehr und Weniger von Etwas Anderes. Zum Beispiel Macht, also Einfluss auf/in ..., oder Wissen, das Eine mehr, das Andere weniger, oder Sex, das Eine mehr, das Andere weniger, oder ...?

Alles Bewegliche ist hierarchisierbar, verteilbar, aufteilbar und sowohl Gefühle, wie Wissen und Dinge sind zuteilbar, also hierarchsierbar. 
Das "nur" als Vorwort zum Thema: Bildung.
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Ed Ruscha, "This was then, this is now. #1", 1989
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Alle Bildungsinteressierten (v.a. Menschen) und viele "Aufgeklärt-Es", werden vielleicht schon die Frage gestellt haben, warum aus den Mündern so Vieler (auch Politiker) die Bildung als unser wertvollstes Gut ausgesprochen (könnte ich auch gepredigt sagen, s.o.?) wird, aber danach so wenig dazu getan wird?

Nun könnte freilich Jedes von Ihnen denken, was will das Autor denn, in EU ist es doch wunderbar, die Hälfte macht einen Hochschulabschluss, und die andere Hälfte brauchen Wir zum arbeiten und zum putzen, mindestens.
Dann haben Sie schon den einen oder anderen Punkt berührt, warum mehr und bessere Bildung so oft gefordert, aber genau so oft auch genau dort gekürzt wird.

Und eines möchte Oliver-August Lützenich ganz klar einflechten, *mir geht es hier um kein Urteil, erst recht nicht um eine Verurteilung von Unseren Handlungen - ich beziehe mich da auf jeden Fall mit ein -, *mir geht es hier um eine klare Sicht auf Unsere Handlungsweise und eine ebenso klare Sicht auf die Gründe dieses Handelns, mehr noch, *mir geht es hier um die Einfühlung in Unser Handeln.

Mir ist nun mal schon seit Jahren aufgefallen, dass Politiker, Lehrer, Wissenschaftler und Verbände beständig die Erhöhung der Wertschätzung und der Aufwendungen für die Wissensvermittlung und weitere befriedende Gesellschaftstechniken fordern und sogar ankündigen:
Die Wirklichkeit an den Schulen und Hochschulen aber einen anderen Trend anzeigt. Dort wird bestenfalls ein Zustand beibehalten, aber verbessert wird nur selten. Nur dort, wo darum gekämpft wird, und wo etwas dringend, im allgemeinen Konkurrenzkampf der Gesellschaften, Nationen oder Religionen oder sonstwas, gebraucht wird, dort wird wirklich verbessert und manchmal auch geklotzt. Wenn es um den Ellenbogen geht, und um die Rangordnung innerhalb z.B. der Nationen-Hierarchie, da wird dann gegeben, aber dann ist es auch schon wieder gut.

Lange Rede, kurze Vision: Die Vergleichslatte, die *ich dabei an den heutigen Zustand anlege, ist eine Gefühls- und Wissensübertragung an Alle Menschen. An wirklich ALLE Menschen. Der Vergleichsmassstab zu Heute ist, dass Jedes Kind, Jedes Mensch von all dem Gefühl und Wissen vermittelt bekommt, das aktueller Stand ist und nicht die Einen mehr und Viele Viele Andere viel weniger, eigentlich die Meisten weniger, oder sogar nichts, wenn ich in manche Regionen Afrikas, Asiens, Südamerikas und Ost- und Südosteuropas blicke, oder auch auf die Situation von Sinti und Roma und den Einwanderern in die EU.

Dabei behalte *ich im Wissens-Hintergrund, dass sowohl die Gefühle variabel und ausbaubar sind, wie auch das Wissen wenig und ALLES ist, wobei in beiden Bereichen der geringste, wie der höchste Zustand für Lebewesen, wie Wir es sind, nicht zu erreichen ist, so empfinde ich das.
Lebewesen sind (schwingen) in einem Bereich DaZwischen.

Jede Verbindung --> und EsLebendigkeit ist doch eine Form der Verbindung? <-- braucht eine Grundmenge an Gefühl und Wissen und kann sehr viel davon aufnehmen, bis auch auf diese Weise die Verbindungen wieder gelöst werden (Da das DaSein eventuell so etwas wie ein Frequenzbereich im SEIN ist - eine Wellenfront -, verläuft diese Welle wohl bei wenig und zerbröselt bei zuViel. Und das EsLebendigkeit ist im DaZwischen? Die Physik und die Mathematik deuten so etwas an).

Wir EsLebewesen haben den Zustand der höchst-möglichen Beweglichkeit in den Gefühlen und der weitest-möglichen Füllung an Wissen noch längst nicht erreicht.
Die Frage ist somit: wollen und können Wir das überhaupt? So wie Wir jetzt aufgebaut sind und handeln?

Ein Verdacht:
Bildung ist deshalb kein gesellschaftlicher (menschlicher) Schwerpunkt, weil alle Gesellschaften - weil die gesamte EsLebendigkeit (darIn das Menschheit) -, bisher unterteilend und verschieden versorgend organisiert ist und daher auch im Bildungswesen eine Hierarchie gesellschaftlich gefördert und sogar gefordert wird.
Bildung darf bisher nicht an AllEs und All-Es in derSelben Art und Weise ausgegeben, also zur Verfügung gestellt werden.
Bildung muss in Bereichen gefördert und stark sein und in weiten Bereichen be-, ja sogar verhindert werden, sonst würde die DaSein-Hierarchie aufgelöst.

Kinder, die auf britische Internate dürfen; und wesentlich mehr Kinder, die auf Schulen müssen, die ..., na, sie wissen schon: schlechte Schulbücher, kein Sportunterricht, schimmelige Klassenräume, überforderte LehrKräfte ...
Ja, ist klar, es gibt stets auch die breite RaumZeit im DaZwischen, also mit Schulen, die einigermassen gepflegt sind, mit schönen Klassenräumen und motivierten Lehrkräften und mit guten und neuen Ansätzen in der Gefühls- und Wissensvermittlung: kein Trichterunterricht mehr, sondern die Verlockung der Vielfalt und Weite des Gefühls und der Vielheit und Nutzbarkeit des Wissens, ...
Ja, hier und dort gibt es das - Hierarchie auch dort -, die Realität ist jedoch zumeist eine der Banalität und der Ignoranz bei der WeiterVermittlung von Gefühl und Wissen.

Wie in jeder Hierarchie üblich, ist die beste Ausstattung und der schönste Ausblick nur für Wenige und der Rest wird gebraucht. Verbraucht vielleicht. So ist das bisher in der Natur geregelt. Jetzt bitte, machen sie Schluss damit, zu glauben, dass ich das schlecht finde oder verurteile, noch gar auf Uns kleine Wesen, also auch auf Oliver-August Lützemich, mit dem Finger zeige und ungeduldig fuchtle: Nein.

Es geht mir, wie oben angedeutet, in allem erforschen darum, zu verstehen; und *ich möchte dabei jede Anklage vermeiden, auch wenn das, was ich verstehen möchte und [er?]finde, weh tut; - oder es auch zu Überhöhen, wenn es gut tut.
Naja, ein wenig ungeduldig bin *ich schon, wenn ein-Es mal einen Fortschritt erkennt, möchte Es ihn am besten sogleich erfahren, auch wenn das Erkennen erst der erste Schritt ist. Von vielleicht etlichen, die noch zu tun sind (Schrittchen), bevor dieser Fortschritt erreicht ist und dann ist dieser erreichte Fortschritt möglicherweise schon wieder nicht genug und es geht weiter, immer weiter, aber genug, hier geht es um die aktuelle Bildungs-Hierarchie.

Es geht *mir um die Erkenntnis der Ein- und Aufteilungen in Hierarchien innerhalb der Natur, von der wir Menschen nur Eine sind.
Schon die Körper, die Wir sind, sind hierarchisch aufgebaut. Jeder Anatom und Physiologe wird den Leses das bestätigen, genauso die Neurologie.
Lebendigkeit ist ein hierarchisches Geschehen, ein Geschehen, das auf UnGleichheiten aufgebaut ist, auf einem Hier mehr und Dort weniger und DaZwischen genug, wobei das DaZwischen der grösste Bereich ist.

Die Meisten haben genug, deshalb ist dort so wenig Bewegung, dort - und mit diesem "genug" begründet -, ist die Beharrlichkeit des DaSein zu finden.
Was genug hat und is[s]t, braucht keine grössere Veränderung, will gar keine, jeweils nur ein bisschen, weil das die Entropie des DaSein fordert, aber mehr bitte nicht, sonst macht die Mitte (Masse?) im DaZwischen, die genug is[s]t und hat, Revolution.
Keine Evolution oder gar Provolution, sondern nur Revolution: -> da wird dann intern ein wenig umgebaut und umgestellt, und dann ist aber auch schon wieder gut und die "Propheten" des Fortschritts sind vertrieben oder ruhig gestellt. Die Hierarchie ist wieder eingesetzt. So war und ist das bis Jetzt. Siehe die aktuellen Revolutionen.
Also Alles normal und richtig.

Die Schluss-Fragen sind:
Mal angenommen, die Gefühls-, Wahrnehmungs- und Wissens-Bildung erreicht und belebt Alle Menschen, Was (Frau und Mann und was immer ein-Es DaZwischen oder auch DaNeben sein möchte oder ist: Was) macht dann die Schmutzarbeit, Was putzt dann und teert die Strassen und Was verlegt Schienen und gräbt Kanäle und wäscht Schmutzwäsche und genehmigt Anträge und fährt die Menschen nach ... und überwacht die Maschinen und programmiert und sät und erntet und hegt und pflegt und ist Prostituiert und hält zu und ist Kapitän und ist Bonze und ist Star und ist Genie und ist Berühmt und ist Präsident?
Wenn All-Es das machen könnten und vielleicht kein-Es das mehr machen möchte, weil All-Es nur noch hinaus wollen, hinüber zur nächsten Galaxie (Andromeda) oder mitten hinein in das Zentrum der "Milchstrasse" und das Schwarze Loch (aus-)lutschen - oder ist das gefährlich?

Was machen wir Menschen, ohne unsere angeborenen Hierarchien, also ohne die teils gewaltigen Verschiedenheiten in der Menge und die enormen Unterschiede, in Ausstattung und Weitblick?

Ist das Mensch dann noch Mensch, oder doch eher Maschine, oder einfach gar nicht mehr Da, weil das im DaSein, also in das Natur einfach unmöglich ist?

Ist doch mal ne Frage wert, oder?

Schönen ersten Advent.

Sonntag, 24. November 2013

Richtungs-Kampf

Ein weiterer aufgebesserter Übertrag aus der SprechLichtung.

Eine Gelegenheit, weiter die Frage zu stellen, wann Wir Menschen aus dem Wissen von Uns, von dem Wissen, wie Wir aufgebaut sind, wie ein-Es im DrInnen funktioniert (Funktion, stammt von lateinisch 'functio' = "Tätigkeit, Verrichtung") und wie Wir im Miteinander agieren, reagieren und interagieren, welches ja nun schon reichlich vorhanden ist, auch zum Vorteil von uns Allen profitieren. Von Uns Allen. Weil, bisher ist der Profit immer nur für wenige, die Meisten überLeben nur so hindurch.

Zuerst stelle Oliver-August Lützenich den "Kondensationskeim" für diesen Beitrag vor und dann stelle ich meine Gedanken dazu ein.

WortHerkunft: Da es in dem folgenden Gespräch auch um den Begriff »Moral« geht, hier ein paar Vorgedanken dazu:

Ethik ist im indoEurop.: "Eigenart, Eigenheit", und ist zu griech. "Sitte, Brauch" und dann zu griech./lat. "Gewohnheit, Herkunft" geronnen.
Moral ist im indoEuropäischen: "starken Willens sein, heftig begehren", und ist zu lat. "Sitte, Brauch; Gewohnheit, Charakter", mit der Grundbedeutung "Wille; genauer: der zur (persönlichen) Regel gewordene Wille." geworden.


Für *mich ist Ethik somit vom Ursprung eine traditionelle Gruppen- / Familien- oder Umgebungs-Handlungsweise und die Moral vom Ursprung eher die persönliche Handlungsweise. Der Ethos ist Sitte und Brauch aus Überlieferung, die Moral ist Sitte und Brauch aus selbst-erlebter/-erfahrener Vergangenheit (auch Prägung) oder familiärer Überzeugung.
Ethik ist also mehr Gruppe, Moral mehr Individuum. Die Moral ist somit in eine Ethik eingebettet. So lese ich auch ...

Das folgende ist eine Mischung aus der "Sonntags Zeitung" (Schweiz), vom 30.09.2012, und der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", vom 14.10.2012, ein Gespräch von Hubertus Breuer mit dem US-amerikanischen Sozialpsychologen Jonathan Haidt, das in beiden Zeitungen leicht verschieden und gekürzt veröffentlicht wurde.

Ich habe beide Gespräche in der, denke *ich, passenden Reihenfolge und Länge zusammengestellt, ohne darin einzugreifen. Meine Kommentare und Zusätze stehen in Klammern und bleiben schwarz.

Titel: Konservative haben das realistischere Menschenbild

Untertitel: Konsenshalluzination. Über moralische Intuitionen und den Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten.

Einführung: In den USA streiten Republikaner und Demokraten um die Präsidentschaft - und feinden sich an, als verkörpere die andere Partei den Leibhaftigen. Jonathan Haidt, renommierter Sozialpsychologe an der New York University, will den Grund dafür kennen. In seinem neuen Buch «The Righteous Mind» («Der gerechte Geist»; Pantheon, 448 Seiten) erklärt er, dass der moralische Kompass des Menschen sechs Grundintuitionen kenne. Konservative und links geneigte Wähler seien davon unterschiedlich geprägt - auch in Europa - und bildeten so zwei Lager, die sich unversöhnlich gegenüberstünden.
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Hubertus Breuer (HB): In Ihren Augen geht das extreme Lagerdenken in der US-Politik auf die Moral zurück. Wie das?

Jonathan Haidt (JH): Früher waren Parteien in den USA Koalitionen verschiedener Interessengruppen, etwa von Fabrikarbeitern aus dem Norden und Farmern aus dem Süden. Was sie einte, waren materielle, ökonomische und politische Interessen. Deshalb fand sich in jeder Partei und unter ihren Wählern eine moralische Vielfalt, von konservativen Christen bis hin zu progressiven Politikern.

HB: Wie kam es zum Wandel?

JH: Seit den 1960er-Jahren drehen sich die nationalen Debatten in den USA vor allem um Werte - um Rechte für Schwarze, die Hilfe für sozial Schwache oder die gleichgeschichtliche Ehe - und die Rolle, die der Staat dabei spielt. Das hat es vorher in der Geschichte der USA nicht gegeben. Deshalb bestimmt heute die moralische Weltsicht, welcher Partei man sich zugehörig fühlt.

HB: Was glauben Sie denn, was die Moral der Demokraten ist?

JH: Im moralischen Zentrum der politisch links stehenden Menschen in den USA steht die Sorge um die Schwachen. Ausserdem befürworten sie soziale Fairness und die Freiheit des Individuums.

HB: Das klingt doch vernünftig.

JH: Sicher, das halten auch viele Psychologen und selbst akademische Philosophen, die alle meist links stehen, für den Kern der Moral. Aber diese drei wichtigen Werte sind nur die halbe Wahrheit. Das moralische Spektrum des Menschen ist viel weiter gespannt.

HB: Das heisst?

JH: Bei Befragungen in den USA und in anderen Kulturkreisen haben wir herausgefunden, dass konservative Menschen zusätzlich drei weitere Dinge für sehr wichtig halten: den Glauben an Autorität, Gruppenloyalität und an die Unantastbarkeit bestimmter Symbole, in den USA zum Beispiel die Nationalflagge. Konservative haben deshalb ein realistischeres, weil vollständigeres Menschenbild. Deshalb fühlen sich viele Wähler der Mittelschicht von Republikanern auch besser vertreten, selbst wenn die Partei eine Wirtschaftspolitik vertritt, die gegen ihre Interessen geht.

HB: Aber selbst wenn man verschiedener {moralischer} Meinung ist, muss es nicht so feindselig zugehen, wie man es derzeit in den USA erlebt, oder?

JH: Das Problem ist, dass die Menschen die Gründe für diese Differenzen nicht erkennen {nicht wissen, woher die Verschiedenheiten kommen}. Sie leben meist inmitten von Menschen (in Gemeinschaften), die ihre moralischen Ansichten teilen. Ihre moralischen Intuitionen fühlen sich deshalb bald {Prägungso wahr an wie Aussagen der Mathematik. Es ist wie in dem Science-Fiction-Film «Matrix» - eine kollektive Konsenshalluzination.

HB: Da kann man doch diskutieren.

JH: Ja, aber so einfach ist das nicht. Moralische Intuitionen sind nicht rational. Sie beruhen auf dem Bauchgefühl. Und es ist schwer, andere von seinen Gefühlen zu überzeugen. Deshalb geraten Menschen, wenn sie ihre moralische Sicht begründen sollen, leicht ins Schwimmen.

HB: Können Sie ein Beispiel nennen?

JH: Wenn Republikaner erklären sollen, warum sie gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sind, gehen ihnen schnell die Argumente aus. Die Ursachen unserer Urteile und die Gründe, die wir für sie nennen, haben eben wenig miteinander zu tun. Dabei ist sonnenklar, dass die Ablehnung schlicht mit einer Vorstellung von Ehe zu tun hat, die sie als unantastbar ansehen.

HB: Das sehen aber einige Moralphilosophen anders. Die sagen, die Vernunft entscheidet.

JH: Das ist wie der Streit zwischen dem Idealisten Immanuel Kant und dem Empiriker David Hume. Doch wer allein der Vernunft vertraut, gibt sich klar einer Illusion hin. Unsere moralischen Grundintuitionen sind keineswegs immer vernünftig.

HB: Kann man dann jemanden überhaupt je überzeugen, seine moralische Meinung zu ändern?

JH: Ja, aber es ist nicht einfach und dauert. Wie wir die Welt politisch und moralisch sehen, ist zu einem nicht vernachlässigbaren Grad angeboren. 

HB: Aber gegen die Biologie kommt man doch schlecht an.

JH: Unsere biologische Veranlagung erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, das wir uns bestimmte moralische Werte zu eigen machen. Wir sind also nicht biologisch determiniert, eine bestimmte Meinung zu haben. Konkrete moralische Haltungen etwa können sich durchaus ändern. Das rationale Ich ist nur ein kleiner Reiter, der auf einem grossen Elefanten sitzt. Der Elefant entspricht unserem Unbewussten - und da liegen auch die Wurzeln unserer moralischen Intuitionen. Diesen Elefanten muss man massieren - dann ändert sich vielleicht etwas. So haben viele Menschen über Jahre ihre Meinung zur Homo-Ehe geändert, weil in Fernsehserien homosexuelle Paare auftreten und viele Prominente sich geoutet haben.

HB: Wäre es besser, wenn alle Mitglieder einer Gesellschaft die gleiche Moral teilten?

JH: Das ist wenig wünschenswert. Moral hilft Menschen, Gruppen zu bilden. Gruppen kooperieren aber am Besten, wenn es darum geht, im Wettbewerb gegen andere zu bestehen - und dabei helfen moralisch konkurrierende Weltentwürfe. Ich denke, es ist gut wenn die Bürger einer Nation Werte und eine kulturelle Identität teilen, die es ihnen erlaubt, sich gegenseitig zu vertrauen. in jeder Gesellschaft gibt es Leute mit eher konservativem Temperament, die daran arbeiten Institutionen und Traditionen zu bewahren, und solche, die mehr links stehen und die Dinge verändern wollen. Diese Konkurrrenz ist gesund, solange man sich nicht dämonisiert.

HB: Haben verschiedene Moralsysteme auch die Stammesgeschichte des Menschen vorangetrieben?

JH: Zweifellos. Aber nicht jedes Moralsystem ist überlebensfähig. Es sollte nicht nur das moralische Spektrum des Menschen so weit wie möglich bedienen, es muss die Kooperationen stärken. Bereits Darwin hat erkannt, dass die Gruppen, die zusammenhalten, Verbände von Egoisten schlagen. In aller Regel sind wir bereit, nicht nur für unser persönliches Interesse, sondern manchmal auch für die Gemeinschaft tätig zu werden.

HB: Welche Rolle spielt Religion dabei?

JH: Religion liefert das Stützskelett für ein Moralsystem - und ist darin oft sehr erfolgreich. Die Anweisungen eines Gottes sind eben verbindlich und lassen sich nicht beliebig in Frage stellen. Deshalb werfen religiöse Menschen Versuchen weltlicher Moralbegründung vor, auf Sand zu bauen. Aber eine säkulare Weltsicht kann quasireligiöse Symbole nutzen, eine Verfassung etwa oder einen Gründungsmythos.

HB: Moralisches Lagerdenken führt aber oft dazu,  seine Gegner zu erniedrigen.

JH: Sehen Sie, die Linke fühlt sich oft unwohl bei dem Gedanken an Konkurrenz zwischen Gruppen, die Rechte dagegen nicht. Experimente zeigen, dass man, werden Menschen willkürlich in Gruppen aufgeteilt, die Mitglieder seiner eigenen (willkürlichen) Gruppe mehr schätzt. Gleichzeitig hasst man andere Gruppen aber deshalb nicht mehr. Das sieht man schon im Mannschaftssport. Man glaubt an sein Team, aber man will den Gegner ja nicht vernichten. Deshalb kann man nach dem Spiel gemeinsam ein Bier trinken gehen. Manche vergessen freilich, dass man weiter miteinander leben muss. Hooligans etwa und manche Politiker.

HB: Eine naive Seele würde behaupten, es wäre doch nett, wenn man sich zur Abwechslung einmal verträgt.

JH: (lacht) Sicher. Denken Sie nur an John Lennons Lied «Imagine»: «Imagine there's no countries / It isn't hard to do / Nothing to kill or die for / And no religion too.» Das könnte die Hymne vieler Linker sein. Aber eine solche Welt würde zu Anarchie, nicht zu Glück führen. 
Wer Kinder hat, neigt dazu, konservativer zu denken. Ordnung und klare Konsequenzen für Handlungen beeinflussen das Verhalten Heranwachsender auf überraschende Weise. Der blinde Fleck der Linken ist, dass sie dieses moralische Kapital nicht verstehen. Man kann keine Gesellschaft nur auf Liebe, Vertrauen und Mitgefühl errichten. Man braucht Institutionen, Gesetze, Autoritäten, Normen und Grenzen. Der blinde Fleck der Linken ist, dass sie dieses moralische Kapital nicht so gut verstehen wie Konservative.

HB: Viele konservative Amerikaner bezeichnen die westeuropäischen Staaten abfällig als «sozialistisch».

JH: Die amerikanische Linke bewundert Europa und hat lange versucht, ihm das eigene Land ähnlicher zu machen. Nicht ohne Grund: Der europäische Sozialstaat der Nachkriegszeit schien zu funktionieren. Doch die Rechte hat seit den 1970er-Jahren erklärt, Wohlfahrtsstaaten europäischen Zuschnitts seien nicht finanzierbar. Jetzt sehen wir, dass sie recht haben.

HB: Das sehen viele sicher anders. Davon abgesehen wird der Wert sozialer Solidarität in Europa weit mehr betont als in den USA.

JH: Eine der stärksten Motivationsgründe für unser Handeln bleibt die Gruppenzugehörigkeit, eine homogene Gesellschaft fühlt sich wie eine Familie an - da ist man auch bereit zu helfen. Aber viele Parteien in Europa wollen kulturelle Vielfalt fördern und gleichzeitig die Bedeutung einer nationalen Leitkultur herunterspielen, - das ist eine Mischung, die langfristig wahrscheinlich dazu führt, dass die Steuerzahler nicht mehr bereit sind grosszügige Sozialstaaten zu finanzieren.

HB: Aber gerade die USA sind durch ihre Vielfalt geprägt.

JH: Richtig. Um so wichtiger ist es, dass wir Einheit stiftenden Dingen wie der Sprache, unseren Gründervätern oder der Nationalflagge einen hohen Stellenwert zusprechen.

HB: Sie hören sich wie ein strammer Konservativer an.

JH: Als ich das Buch zu schreiben anfing, war ich das, was man in Amerika einen «Liberalen» nennt, ein Demokraten-Wähler. Jetzt würde ich sagen, dass ich rechts der Mitte stehe. Das bedeutet keineswegs, dass ich Republikaner geworden bin - die Partei befindet sich heute in einem moralisch wie intellektuell völlig chaotischen Zustand. Ich beabsichtige daher, Obama zu wählen.

Ende FAS/Sonntags-Zeitung-Gespräch.
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Fern-Sehen auf dem "Insulaner"
in Berlin-Schöneberg
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<Linke sollen den Menschen also nicht in aller Komplexität verstehen, weil sie allzu gerne das unvernünftige (das unlogische) der Gefühle, der Biologie, der Religion, der Prägung, der Traditionen, des Rechts und der Moral ausblenden.

Bisschen viele Bereiche - wichtige Bereiche -, die ohne Folgerichtigkeit auskommen müssen - da stimmt doch was nicht, oder?

>Rechte tun das alles nicht, sie kommen mit der Sprunghaftigkeit und Unerklärbarkeit und all den Einseitigkeiten und Übervorteilungen der Vergangenheit und des noch gelebten Alltags gut zurecht.
Dafür blenden die Rechten eben die Logik (u.a. die aktuelle Wirklichkeit, also die Folgen der Vergangenheit) aus.

Die Frage für *mich ist also: Ist das so? Ist das so einfach?

Selbstverständlich komme ich nicht umhin zuzugeben, dass Wir Menschen noch "Lager-Wesen" sind, wenn es Ihnen besser gefällt: Wir sind GruppenWesen. Wir brauchen zum [Er-]Halt eine Gruppe, welcher Wir an-/zugehören.
Hörig, wie Wir zumeist noch sind: zu-gehörig. Ist einfach noch nötig, ich gehöre auch noch zu Europa und darin insbesondere zu Deutschland, aber ich bin KEIN "Deutscher" mehr, *ich bin ein Mensch, nötigstenfalls ein deutsches Mensch, aber Was (Sie + Er + Was auch immer ein-Es sein möchte = Was) sag ich das, Alle Ander-Es sagen, ich sei Deutscher, ich kann da nichts dafür und auch nichts dagegen machen.

Die Leses wissen ja vielleicht, das EsLebendigkeit ist eine DaSein-Form die NICHT Selbst-Entschieden ist, sondern noch Fremd-[Selbst-]Bestimmt. Somit sagen die Ander-Es mir *Selbst, wer *ich bin und was *ich bin, da kann *ich machen, was *ich will.
Die Ander-Es schauen *mich an und hören mir zu und sagen dann vielleicht: "Schwede?", aber wenn Sie dann genauer hingespürt haben, dann sagen Sie: "ach, ja, das war jetzt aber typisch ..." Schublade, da hilft auch keine Schuhcreme und ein anderer Dialekt, oft nicht, aber gut ...

Zurück an das Gespräch.

Die Linken sind also mehr oder weniger abgehobene oder vergangenheitsferne Träumer und die Rechten die verwurzelten, vielleicht sogar ganz geerdeten. Also sind die "Rechten" nicht die aus der Erde ins Licht oder Nacht ragenden - wie vielleicht die "Linken" -, aber dafür ein je Ganzes zusammenhaltenden EsLebendigkeits-Pragmatiker.

>Rechts ist also die Feste(Wasser)-Erde,
<Links ist die Luft(Wind)-Erde?

Was dieser Ansichten ist, steht auf welcher Seite?

Kann auch in der Mitte herumstehen.
Oder ist da 'was drann?

Ist auf jeden Fall innerhalb des gewohnten und des von der Forschung so gerne bestätigten Rechts-Links-Spektrums. Die Lebendigkeit und seine Inhalte, auch das Mensch, zwischen Rechts und Links ausgespannt, getrennt, aus-ver-teilt. 2-Dimensionales Denken und wohl auch Fühlen, denn die RaumZeit gibt mehr her, VIEL mehr her, als nur Links und Rechts und die Mitte, die unweigerlich DaZwischen drinn ist.

Darf Oliver-August Lützenich den sozialpsychologischen Forschungsvorgaben und deren Feldversuchen misstrauen? Sie befinden sich innerhalb eines gepflegten, traditionellen, biologischen, geprägten Freund-Feind-Gefühls und somit auch eines Denkens, das auch die Forschung und deren Versuchsaufbauten bestimmt, - und Bestimmung ist stets EinGrenzung oder AusGrenzung.

Und Ein-/AusGrenzung ist immer ein Mangel an Freiheit, die noch möglich ist, denn ausserhalb von [Selbst-]Bestimmungen ist immer noch etwas zu finden, wenn auch vielleicht manchmal nur wenig, aber immerhin. So esLebe *ich das nun schon seit Jahrzehnten, wahrscheinlich nicht nur *ich, allein, es bleibt ohne kurzfristige Konsequenzen, sowohl für das politische, als auch für das sonstige Handeln in das Menschheit. Die Entwicklung zur Erweiterung der Grenzen ist immer noch eine "Sache" des DaSein, der Evolution, und die handelt in sehr kleinen Schritten, so dass Erkenntnisse, die wir Menschen heute 2013 erkennen, erst vielleicht 2055 zu zaghaften Veränderungen wird? Oder noch später.

Das Denken ist, wie ich schon geschrieben habe, die Schaumkrone des Gefühls und in manchen Menschen ist das Gefühl ziemlich eng, beengt, wenig weit, wenig ausgebildet, wenig vielfältig, unbunt, einseitig, wenig vermischt und wenig beweglich. Da tut Selbst-Erkenntnis auch erstmal wenig weh, wenn so wenig davon da ist, so wenig Gefühl, so wenig WEITE und VIELFALT im Gefühl. (Ist das eher Links oder Rechts?)

Ja, Sie liegen richtig, ich zweifle an diesem Denken, ich zweifle an den Grundlagen dieses Denkens, also an dem Gefühl, das so ein Rechts-Links-Lagerdenken erschafft.
Also ich zweifle an der Tradition dieses Gefühls, an dem bisherigen Gebrauch, und an dessen Qualität (lat. 'qualis' = "wie beschaffen") und der Quantität (lat. 'quantas' = "wie gross, wie viele"). Darf ein Mensch am Gefühl zweifeln?

Am allgemeinen Gefühl, am im Menschen allgemein verbreiteten Gefühl, an Unserem Gefühlszustand? An dessen Qualität, Quantität, an dessen Umfang und Tiefe und dessen Gebrauch?
Darf ein Mensch daran und darin zweifeln?

Darf ich das Mensch als komplexere Lebensform betrachten?
Obwohl Oliver-August Lützenich selbst darIn stecke, also Selbst ein-Es bin, oder muss ich zuerst auswandern aus dem Mensch-Sein, um Es in aller Gänze und Komplexität zu erkennen? Erst recht, um es Frei vom Selbst-Sein zu begreifen.
Wie fasse ich das Mensch-Sein dann an?

Ganz vorsichtig!
Um Es, - das Mensch -, nicht in eine Richtung oder eine Form zu drängen, denn mir ist die Gänze wichtig, die Komplexität, das Schillernde, all die Vielfalt der Lebendigkeit, ob Mensch oder anderes Tier oder Pflanze oder Pilze, ist erst mal GleichGültig.

Die Leses wissen vielleicht, das Natur, dem DaSein, ist das Lebewesen Mensch GleichGültig, wenn Sie wollen: egal. Ob Wir aussterben oder noch lange und wie weiterleben, ist das Natur genauso wichtig, wie das der Tsetse-Fliege oder das Innenleben der Andromeda-Galaxie, es läuft so dahin; - von einem von Uns noch nicht gefundenen Mechanismus in Gang gesetzt und mit der Organisation und den Gesetzen der Mathematik und der Evolution ausgestaltet und auch fast gänzlich berechenbar.

Dabei ist das Einzelne, ob als Gruppe, Art, Spezies oder auch winzigste Einzelheit, - ein Selbst -, nicht wichtig, auch wenn Viele in[mitten von] Uns das lange und gerne behaupten. Es gibt keinen einzigen kleinsten oder auch grössten Fingerzeig - ausserhalb des reinen Glaubens -, das auch nur den Hauch einer Ahnung erkennen liesse, dass Wir Menschen, oder auch dieses Kleinst-PlanetenSystem Erde-Mond, oder auch diese Galaxie, in der auch Wir kreisen und reisen, etwas ausgezeichnetes, besonderes ist, auf das Irgendein-Es oder IrgendEtwas zeigt und deutet und "spricht": auf DAS da(sein) kommt es an. Oder so?

Für Uns Menschen Selbst sind Wir Menschen freilich etwas besonderes, es wäre wohl dumm, wenn es anders wäre, aber das behauptet eben auch das Erdhörnchen von-s ich, soweit es dazu in der Lage ist, also alles völlig normal.
Ja, Wir sind normal. Punkt.
Aber dem Gesamt-DaSein sind Wir egal.

Mir aber nicht.

Was Wir aus dem Potential, welches Wir verpasst bekommen haben, machen, ist dem DaSein vielleicht wurscht; Wir sind nur eine DurchgangsForm, eine ZwischenLösung, bestenfalls.
Wenn Sie die Billionen bedenken; können Sie Billionen bedenken? Billionen!
Dann wissen Sie oder erahnen zumindest - wie *ich - wie wichtig Wir für und in dem Ganzen sind, wenn ich auch hier schon etwas anderes formuliert habe und somit auch -- gefühlt -- habe, dass Wir ganz ganz wichtig sind, für die weitere Entwicklung der Bewusstheit der Lebendigkeit und damit des DaSein.

Nun, das DaSein hat noch andere Möglichkeiten und, um es in unserer Erfahrung zu formulieren: das DaSein (also das gesamte Geschehen der Wirklichkeit und der Kunst) hat noch andere Eisen im Feuer, noch andere Pfeile im Köcher, ... wie es Ihnen beliebt.
Das wiederum ist mir aber so was von wurscht!

Wir sind wichtig, also gehe *ich mit grösstmöglicher Vorsicht, Umsicht und Zartheit vor, beim erforschen und erkennen und esLeben und esLeiden der EsLebendigkeit, und dabei habe *ich entdeckt, dass die Gefühle, die Uns mitgegeben wurden und auf denen auch Unser Handeln und Denken beruht, noch ziemlich ausbaufähig sind.

Jetzt bin ich wieder bei obigen Gespräch und dem engstirnigen Lagerdenken, das darin besprochen und beforscht wird.
Ja, so war das und ist das bis Jetzt immer noch (Sie wissen vielleicht, dass von der Herkunft her, das Wort Jetzt "immerzu" bedeutet.) und wird es auch so bleiben, solange Jetzt für Alle gilt und auch die "Zukunft" einfach - Jetzt - bleibt.
Spitzfindigkeiten, denken Sie vielleicht. Gut, ja, ist eine Spitzfindigkeit, hoffentlich eine, die in etwas Neues hineinreicht.

Ja, klar, Konservative sind eher Gläubig und Bewahrend und Traditionsbewusst und National und Linke sind ..., setzen Sie was ein; und die in der Mitte stehen so herum und tuen Liberal, also GleichGültig, und alle Lebendigkeit findet auf einer Linie statt, - an einer Front -, die von Links über die Mitte nach Rechts reicht, ja genau, so ist bisher das Gefühl und auch die entsprechende Vorstellung und auch die dahingehend gefundenen Forschungsergebnisse:

Front-Lebendigkeit---------------------Mitte-------------------Rechts!

Und hinten ist die Vergangenheit und vorne das Unbegangene, Ungelebte, irgendwas Un- auf jeden Fall. Ja, genau. So muss es sein.
Muss es das? Ist es das?

Wenn Sie das so fühlen, und Sie dort drüben auch und Sie dahinten ebenfalls, und Sie hier vorne vor dem Computer auch, na, dann ist es wohl so, oder?
Oliver-August Lützenich bin da nicht mehr sicher.

Mir ist die Wirklichkeit weit weniger ein- und beschränkt, wie SIE (das Wirklichkeit?) es Uns zumeist noch ist. Hätte ich auch "scheint" schreiben können, na egal.
Sicher ist eher, dass das nicht Alles und Weiterhin so ist, sondern dass es so war und noch engstehend ist, ja, Wir bilden noch Lager, keine Konzentrationslager mehr, wenigstens nicht mehr in Deutschland, aber Wir fühlen und denken noch einfachheitshalber in (engen) Grenzen, die Wir selbstverständlich verteidigen, verteidigen müssen, dafür sind es ja nun mal Grenzen.

Grenzen müssen verteidigt werden. Lagerinsassen müssen verteidigen, selbst, wenn sie, wie in den Versuchen geschehen, willkürlich, zum Beispiel einfach an Farben gebildet werden, die blindlings aus einem Topf herausgegriffen wurden, oder haben Sie-s ich die Hautfärbung, die Sie sind ausgewählt?
Oder gar die Weltgegend in die Sie gezeugt wurden?

Ja. Na, Sie Glücklich-Es. Dann haben Sie allen Grund, das bis aufs Blut zu verteidigen, schliesslich sind es Ihre Grenzen. Danke.

Selbst-Erkenntnisse, Selbst-Bewusst-Heit, wann fliesst das in Unser Handeln ein?
Wahrscheinlich habe ich Sie jetzt Alle verscheucht, denn, Was will denn so was in diesen RaumZeiten lesen, aber "gleichgültig" (mei, so ist die Natur eben und somit auch ich) es musste einfach hinaus in die Tastatur hinein und fort damit nach Google.
Tschüss.

Donnerstag, 21. November 2013

David Gelernter Glaube Ich

Auch dieser etwas über ein Jahr alte Beitrag hat nun einen Umzug und ein wenig Herbst-Putz verdient. Wenn mir das Thema auch schon ein wenig Gestrig erscheint, so ist das eben nur *mir so scheinend, neben mir sitzt vielleicht gerade ein-Es, Das das ganz und gar wichtig ist, so ist das mit der Wichtigkeit eben, auch wenn *ich das manchmal gar nicht fassen mag, was ander-Es wichtig ist, so wichtig oft, dass Diese gar dafür sterben möchten, oder es sogar in glücklicherweise seltenen Fällen auch tun.

Ab hier:
Noch kurz, bevor es los geht: ich weiss, Oliver-August Lützenich reite hier unablässig auf etwas herum, nämlich auf der Benutzung von Wörtern und Bildern, die, vermute ich, wichtig für unser menschliches Selbst-Verständnis sind.
Tut Ihnen das gut?
Tut Uns das, von mir angenommene, Miss-Brauch von Wörtern und Bilder gut, oder verführt es Uns noch stets in die falsche Richtung: zurück?, oder hält es Uns in einem zu engen, zu kleinen Bereich gefangen? Sie werden diese Fragen später auch noch in meinen Kommentaren wiederfinden, ich habe sie hier vorangestellt, weil Sie als Hintergrund für meine Arbeit hier in diesen Blogs wichtig sind.
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Seit Monaten geht es auch in diesen Blogs immer wieder um eine auch von mir bemerkte Selbst-Verweigerung des Menschen und die Folge davon, also den Übertrag eines nur gedachten Ich auf Maschinen oder ins "Netz", in den Gedanken von David Gelernter und Anderen wird aus der Maschine sogar bloss eine Festplatte oder ein Chip.

Wobei ich gleich anmerken möchte, dass *ich das Selbst wesentlich weiter fasse, als es viele Ander-Es tun, die "bloss" das Bewusst-Sein oder einen kleinen Neuronen-Cluster darumherum, als das eigentliche Selbst eines DaSein, das "ich", begreifen können.
Für mich ist das Selbst, somit auch Jedes von Ihnen, das gesamte Organismus innerhalb einer fassbaren Aussen-Haut, somit das ganze Körper, und nicht bloss dessen Gedanken, wo auch immer diese in dem jeweiligen Körper ge-form[ulier]t werden. Diese Ansicht vermisse ich bei so vielen, die zu diesem Thema etwas äussern, deren "ich" ist oft so klein, so beschränkt, so eng und klein innerhalb der Haut.
Die Jedes "ich" für mich als Ganzes ausmacht.
RaumZeit-Rauschen.
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Bergmann Ecke Zossener, in der Dämmerung
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Aus Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 19.10.2012, von David Gelernter

Titel: Das religiöse Ich Seelen-Sharing geht nur analog
Untertitel: Verschiedene Theorien wollen uns einreden, man könne uns klonen oder auf eine Festplatte laden - mitsamt unserem Bewusstsein. Das ist Unsinn. Ein Plädoyer für mehr Spiritualität.

Die Bedeutung des Ich steht derzeit im Mittelpunkt von drei verwandten, meiner Ansicht nach irrigen futuristischen Ideen. Manche Theoretiker glauben, der Mensch könne ewig leben, wenn sein „Gehirn-“ beziehungsweise „Bewusstseinsstatus“ oder eine Art umfassender digitaler Schnappschuss ins Internet hochgeladen und anschließend, wie jede beliebige Software, in Betrieb genommen würde. Andere glauben, wir könnten als Klone, als exakte biologische Kopien unserer selbst, nach dem Tod weiterleben.

{Bin ja mal gespannt, wann Wir einander als GANZE Personen anerkennen, statt stets nur das "Gehirn" als "eigentliches" Selbst herauszunehmen, das Selbst somit auf eine kleine Fähigkeit und eine Struktur, die diese Fähigkeit erregt, zu verengen. Ja, Wir sind in Masse noch sehr sehr Engstirnig, die Vernunft ist noch stark beschränkt im Gehirn, statt dass Sie den gesamten Körper als Verursachendes, Versorgendes und Schützenswertes erfühlt und erspürt, also begreift. Ohne dass ich verkennen würde, dass das Selbst (Jedes einzelne "ich") sterblich ist, aber die Ideen, Erkenntnisse, Erlebnisse und Vorstellungen (dabei auch die Phantasien) dieses Selbst in einer anderen Form (z.B. der Sprache, als Bilder, als Gegenstand (Maschine) oder auch als Skulptur) darüber-hinaus bestehen bleiben können; wenn sie es denn Wert sind, was jeweils Wir Alle entscheiden. Und da Wir, somit auch Jedes ich sterblich ist, besteht auch daraus eine Un-Lust, das ich un-sterblich zu machen, zu machen, zu machen, und wenn es als Maschine ist, was kein ich mehr ist, aber das ist noch egal, weil kaum ein ich bisher anscheinend begreift, was ich ist: Einmal-ich und Sterbl-ich. Für mich kann daraus nicht folgen das einmalige körperliche ich in oder auf Maschinen zu übertragen, sondern dieses "Einmal-ich" und "Sterbl-ich" so Erkenntnis-weit und so Erlebnis-reich und so Gefühl-voll wie es diese Einmal-ich-keit und Sterbl-ich-keit zulässt.}

Die dritte Idee ist komplizierter. Einige Physiker vermuten, dass es in unendlich vielen anderen Universen (oder besser „Multiversen“) unendlich viele exakte Kopien unserer Welt gibt, in denen jeweils eine exakte Kopie von uns existiert. Wenn es, wie manche Physiker sagen, viele Kopien von uns in vielen unterschiedlichen Universen gibt, so ist das „Ich“ mehr als nur eine Person. Diese Kopien sind ebenfalls Ich. Sie sind alle gleichermaßen authentisch und identisch.

All diesen Diskussionen liegt eine grundsätzliche Annahme über das Wesen des Ich zugrunde. Für viele Wissenschaftler ist das Ich etwas Beobachtbares und Messbares. Indem ich über meine Beobachtungen nachdenke, erfahre ich etwas über das Ich anderer Personen. Das ist das „objektive Ich“. Für viele Nichtwissenschaftler (und auch einige Forscher) steht fest, dass das Ich nur von innen heraus und auch nur von einer einzigen Person erkannt werden kann. Nur ich selbst weiß, was in meinem Inneren vorgeht - was ich denke, mir vorstelle, woran ich mich erinnere, was ich noch einmal durchlebe. Jeder von uns ist in seinem eigenen Ich eingeschlossen, jeder beobachtet das Universum aus seinem eigenen Ich heraus. Das ist das „subjektive Ich“.

{"... in seinem eigenen Ich eingeschlossen, ..." Die Schloss-Metapher, Schloss, Schlüssel, oder als Homonym auch das Schloss (Palast) in das ein-Es eingesperrt ist, oder wie Manche es wohl eher empfinden "eingekerkert" ist, dann ist das Schloss nicht eins an das Aussen-Tür, sondern das Schloss ist ein Kerker im Keller im Dunkel der Verliesse ... Dann wird es aber mal RaumZeit, die Verliesse und Kerker in die das Ich wegggesperrt ist, an die AussenWände des "ICH" heranzuführen und auch den
noch Klein-Geistern und Kerker-Meistern zu fühlen und zu spüren zu erlauben, wieviel Wind durch die Haut kommt, also wie [Ergebnis]Offen und Weit[reichend] das Schloss ..., ach Schluss mit dieser öden, ängstlichen und egozentrischen Metapher des Schlosses!
Ja, Jedes Ich ist einmalig und davon gab und gibt es schon SEHR Viele und beständig wird nach"produziert", weil das DaSein aus den Ich besteht, ohne Ich kein DaSein, ohne Selbst kein DaSein. So empfinde ich das. DaSein ist Selbst-Sein. Selbst-Sein ist ich. Wie Sie gelesen haben (in "Willkommen bei einem fremden Selbst") habe ich, weil so Viele ich existieren, für-m ich in mir einen einmaligen Namen gewählt, einfach um die Tatsache an zu erkennen, dass ich zwar ALLE sind, aber Jedes ich auch einmalig also besonders ist, da verdient es doch auch eine kleine Einmal-ich-keit in-s ich, oder?
Und behalten Sie das "Subjekt-Sein" im HinterGedanken, dazu komme ich gleich noch.}

Das große Schweigen

Ich glaube an das subjektive Ich. Das subjektive Ich ist gewissermaßen ein Strahl in der Raumzeit, der bei der Geburt beginnt und mit dem Tod endet, der sich so lange ausdehnt, wie man ununterbrochen durch die Zeit fällt, bis man am Ende stirbt. Das Ich befindet sich im Innern dieses Strahls, es existiert nur, weil es diesen Innenraum gibt - wie der Raum einer hohlen Kugel, der nur existiert, weil die Kugel existiert. Man kommt nie heraus, und andere kommen nie hinein. Daher die oft beschriebene existentielle Einsamkeit des Menschen. Die meisten Menschen sprechen nie und können vielleicht auch nie über das sprechen, was für sie am wichtigsten ist. Diese Dinge, Fakten und Gedanken verlassen nie das große Schweigen des Ich.

{"Ich glaube an das subjektive Ich." Was
Oliver-August Lützenich vom "g/Glauben" halte, habe ich schon öfter hier erschrieben, so könnte Mensch auch formulieren: ich weiss vom subjektiven Ich; aber dann bliebe noch das "subjektiv" und viele von den Leses werden wahrscheinlich noch wissen, was "sub-jektiv" vom Ursprung her bedeutet: lat. 'sub' = "unter", lat. 'i[a]cere' = (die Grundform des Verbs) "werfen", ist somit das [Dar]unter-geworfene, oder als sprachlicher Term ein: "Grundbegriff oder Satzgegenstand".
Da ich damit grosse Schwierigkeiten bin (nicht: habe, weil kein Ding, sondern ein Gefühl), Sie oder auch mich als "Unterworfenes" oder "Satzgegenstand", wenn auch für die Meisten unkenntlich gemacht: als "Subjekt", zu bezeichnen, bleibt nach diesem Satz ein schlechter Geschmack hängen.

Ich weiss, dass
*ich bin, dazu fehlt mir inZwischen jeglicher Glaube.
Und das auch Sie sind, weiss ich ebenso, dazu brauche ich nicht das g/Glauben bemühen.

Obschon ich sehr wohl weiss, dass ich g/Glaube, dass ich noch wesentlich mehr glaube, als ich je wissen werde, denn, was weiss ich schon, von dem, was zu Wissen ist? Sehr sehr wenig, weiss ich, im Vergleich zum Beispiel mit einem so grossen Wisser, wie Umberto Eco, aber auch dieser Mensch ist Einer des Glaubens, denn auch Er weiss wenig im Vergleich mit dem, was zu Wissen ist: ALLES.

Und ALLES können Wir nicht Wissen, denn dann wäre: EINES = ALLES; und das geht wohl nicht, oder? Nein. 
Klar bin ich voller g/Glauben, denn Alles UnWissen ist g/Glauben; also g/Glaube auch ich überwiegend, aber eben nicht: dass Oliver-August Lützenich bin, oder dass Sie sind, das weiss ich. Punkt. So einfach ist das. Und vom Strahl und der Kugel als Metaphern für die einzelne Lebendigkeit in/und der RaumZeit halte ich wenig, vergessen Sie's.
Wenn überhaupt bebildert, dann ist die Lebendigkeit ein mit-wandernder, beweglicher Bereich innerhalb der RaumZeit, ein Ort, aber auch diese Analogie finde ich problematisch, weil zu eng. Wir sind viel weiter und vernetzter, als es so ein Bild kenntlich macht.}

Der Blick auf die Außenwelt wird immer durch die eigene Persönlichkeit verzerrt. Aber viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Wände des Ich grundsätzlich durchsichtig sind. Das ist ein elementarer, fundamentaler Irrtum in unserem Bild vom Menschen. Wer so denkt, verkennt die Dynamik des Ich.

{"verzerrt"? Ja, aber die Verzerrungen werden immer weniger, genau dazu betreiben Wir Wissenschaft in alle Richtungen des DaSein im SEIN, um die Verzerrungen des kleinen Lebewesens Mensch und mit Uns der Lebendigkeit zu entzerren, aufzuklären.

Verkenne Oliver-August Lützenich die "Dynamik des Ich", indem ich die AussenHaut eines Lebewesens für sehr durchlässig achte, die Strahlen des Lichts durch die Augen, die Töne der Lebendigkeit durch die Ohren, die Düfte der Verbindlichkeit durch die Nase und dann erst die AussenHaut von jedes Selbst, Wow!, so voller Gespür, verkenne ich?}

Die Einzigartigkeit des Ich

Jedes Kind weiß, dass die kristallklaren Wände des Ich im Laufe des Tages - man wird müde, man geht bald schlafen - allmählich trüber werden. Und wenn man schließlich eingeschlafen ist, kann man überhaupt nicht mehr durch die Wände sehen. Man ist sich der Außenwelt nur vage bewusst. Wenn man träumt, bewohnt man eine halluzinatorische Welt, die nur aus Erinnerungen besteht. Wer schläft und träumt, bewohnt nicht die Welt, sondern das eigene Ich.

{Da haben Sie das Beispiel für die »Verengung« des Selbst und damit des "ich", auf das Bewusst-Sein, auf den Bereiche der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit in eines Jedes Selbst. Als sei das "ich" nur im "
wachen Zustand" wesenhaft und im Schlaf unwesentlich, oder was bedeutet: "... bewohnt nicht die Welt"? Empfinde ich das zu str-eng?
Dazu sage Oliver-August Lützenich ganz deutlich: "ich" ist auch im Schlaf, oder im Rausch "ich" UND in der Welt, so lange und so da, wie auch das Körper, welches "ich" ist, da ist. Was ist das für ein "ver-/entrückter" Glaube, das Selbst, das "ich-Sein" auf das "Wach-sein" zu beschränken oder auch nur auf die Fertigkeit des Bewusst-Sein? Als gälte die Körperlichkeit nichts, als gälte das TrägerMaterie des ich als WeggwerfArtikel (als Objekt, von lat 'ob' = "gegen, entgegen, nach, hin-" und s.o., also dt. "entgegen-werfen, hin-werfen" oder substantiviert: Hingeworfenes. Betrachten Wir einander so?).
Aber, Sie werden vielleicht Jetzt weinen, doch genau so gehen Wir miteinander um. So gehen Wir ineinander um, das Selbst zählt nur als und in Gedanken, das Trägermaterie, das Körper zählt wenig. Das zeigt auch dieser Artikel von Herrn David Gelernter, denn die Körperlichkeit ist wohl kaum in einen Chip zu pressen oder auf eine Festplatte zu "verBITten", oder doch? Aber vielleicht tue ich da den Bemühungen von David Gelernter, um eine Erhöhung der Bedeutung des Ich auch unrecht?}

Im Zusammenhang mit Energie und Aufmerksamkeit sprechen wir wie selbstverständlich von „Konzentration“. Wenn wir müde sind, lässt unsere Konzentrationsfähigkeit nach. So ergibt sich ein treffendes Bild: Der scharf fokussierte Strahl eines kraftvollen, wachen Geistes dringt durch die Wände des Ich und beleuchtet die Außenwelt. Je unschärfer dieser Lichtstrahl wird, desto weniger ist er in der Lage, die Wände zu durchdringen; und wenn wir schlafen, beleuchtet das unfokussierte Licht nur die Innenwelt.

Was im Außen passiert, ändert nichts an der Existenz und Einzigartigkeit des Ich. Man weiß, wer man ist, wo man sich im Raum-Zeit-Kontinuum befindet. Ein anderer Mensch oder ein anderes Ding kann sich für mich ausgeben. Ein Schauspieler kann behaupten, er wäre ich. Aber noch so viele Schauspieler, die vorgeben, ich zu sein, ändern nichts daran: Man weiß, wer man ist und wo man ist, selbst wenn sich alle anderen von einem Schauspieler täuschen lassen.

{"man ist" solange "man isst", ich darf doch wohl auch mal etwas Spass haben, so mittendrinnn;-), aber ernsthaft, könnte ein Schauspieler Sie->"ich" auch nur im Ansatz ersetzen? Ersitzen? Die Erkenntnis vom "ich" ist die, dass Jedes "ich" ein eindeutiges Ort, ein klar erkenntliches Bereich in der RaumZeit ist, eben ein
Selbst.
Und diese Selbst "h a b e n" zwar viele Gleiche[n], aber es ist stets nur EIN Selbst. Aber ich entnehme den Worten und der Dringlichkeit darin, dass es noch an Uns ist, an Jedes von Uns ist, das persönliche Selbst ganz klar zu erkennen und zu verorten, Was (Er + Sie = Was) und Wo Eines ist. Überlassen Wir das Bitte nicht Maschinen! Das ist Aufgabe von und Arbeit in jedes Unserer Selbst.}

“Simulant“ ist kein Lob

Kehren wir jetzt zu den eingangs erwähnten Theorien zurück. Die Sache mit der Unsterblichkeit per Internet ist ganz besonders dürftig, aber hochintelligente Leute glauben daran. Warum? Angenommen, John Piffl muss sich einer Operation unterziehen. Er wird in Narkose versetzt und liegt, sagen wir, eine Stunde bewusstlos da. Nach der Operation wacht er auf. Eine Stunde ist aus seinem Leben verschwunden. Aber er ist derselbe, der er vor der Operation war. Wir machen nun eine exakte digitale Kopie von Piffls Gehirn. Unmittelbar, nachdem wir dieses „Gehirnbild“ angefertigt haben, stirbt er. Wir laden das Foto auf einen Computer, auf dem bereits Gehirnsimulator-Software installiert ist. Der Simulator nimmt das Foto als Input und entwickelt daraus immer neue Gehirnaktivitäten.

{"Eine Stunde ist aus seinem Leben verschwunden." Wohin? Wenn das
wache Bewusst-Sein das "Leben" ist und die Bewusstlosigkeit "verschwundenes Leben" ist, was ist dann mit den vielen Stunden und Tagen und Jahren des Schlafes und des Rausches? Wie alt ist dann Eines, wenn Es mit 80 stirbt und davon vielleicht 30 oder mehr Jahre geschlafen hat und zwei oder auch drei Jahre im Rausch verbracht hat, mehr oder weniger bewusst-los? Hmm, mal rechnen? Bitte! Selbstverständlich ist mir klar, was Herr David Gelernter aussagen möchte, aber warum in so verschrobenen Worten und Bildern? Warum wird die Wesenheit eines Wesens, von Vielen von Uns, bloss auf eine Wahrnehmungs-Leistung reduziert? Warum ist ein Schlafendes, ein Träumendes, ein Unbewusstes (ein Selbst) in den Worten so Vieler un-wesen-tlich? Wir haben wahrscheinlich echte und tiefe Probleme mit der Körperlichkeit der An-Wesen-heit, der materiellen Form des DaSein. Also mit dessen Verletzlich- und der Sterblichkeit, denn, sind Ideen, sind Gedanken, - ist also der Stoff der im Bewusst-Sein entsteht -, verletzlich und sterblich?}

Zu Piffls Gehirnbild gehört jede seiner Erinnerungen, die Gesamtheit des Lebens, wie er es erfahren hat. Wird der heraufgeladene Gehirnstatus nicht in dem Moment „aufwachen“, in dem wir den Gehirnsimulator einschalten? Und das Gehirn wird sich, kaum erwacht, für Piffls Gehirn halten (so wie Piffl wusste, wer er war, als er aus der Narkose erwachte). Unser neuer „Cyber-Piffl“ wird feststellen, dass er keinen Körper mehr hat, wird aber als körperloser Geist weiterleben, die Außenwelt beobachten, kommunizieren und denken, genau wie der reale Piffl, wenn der noch am Leben wäre.

Ist Piffl also nicht unsterblich geworden? Was unterscheidet den realen, lebenden Piffl von dem Cyber-Piffl? Der erste Unterschied liegt auf der Hand. Unser Cyber-Piffl wacht nie auf. Forscher behaupten, Software könne menschliches Denken simulieren. Bislang ist aber noch nicht schlüssig belegt worden, dass Software Bewusstsein entwickelt. Das kann, soweit uns bekannt, nur ein organisches menschliches Gehirn in einem menschlichen Körper. Simuliertes Bewusstsein erzeugt genauso wenig Bewusstsein, wie eine simulierte Explosion eine Explosion erzeugt.

{Ich leiste Abbitte, denn das Körper kommt ins Spiel.}


Klonen ohne Lohn

Kommen wir nun zur zweiten Idee, der mit dem identischen Klon. Nehmen wir einmal an, dieser Klon ist genauso alt wie man selbst und hat genau dieselben Erinnerungen. Kurz nachdem man gestorben ist, wird dieser Klon lebendig gemacht, und er führt dann das Leben weiter, das man selbst bis dahin geführt hat. Niemand weiß, dass man gestorben ist. Für alle anderen ist man der, der man schon immer war.

Aber die wichtigste Person in dieser Geschichte sind wir selbst. Jeder von uns weiß, wer er ist, und wenn jemand etwas anderes sagt, irrt er sich, und man weiß es. Die Wahrheit ist ja nicht weniger wahr, nur weil andere Menschen sie für unwahr halten (nicht einmal, wenn alle sie für unwahr halten). Wenn man stirbt, verschwindet der Bewusstseinsstrahl des Ich wie ein Loch im Wasser, die Leere der Raumzeit schließt sich, und das ist das Ende. Beziehungsweise, falls es tatsächlich weitergeht, dann in Form eines Lebens im Jenseits, wie es das Christentum in Aussicht stellt oder, nicht ganz so eindeutig, das Judentum.

{"die Leere der Raumzeit schliesst sich, und das ist das Ende." Die RaumZeit leer? Sind Wir hier alle Leere, wie Wir ja ALLE auch RaumZeit sind? Mir ist von Anfang an klar, worauf Herr David 
Gelernter hinaus will, aber die Worte und Bilder, die Er verwendet, führen wenigstens mOliver-August Lützenich hier eher in die Irre.}

Gleiches gilt für die dritte Idee. Vielleicht gibt es in anderen Universen unendlich viele exakte Kopien von uns allen, die genauso leben wie wir. Das ändert aber nichts an der Realität des einen Bewusstseinsstrahls, der nur einem selbst gehört - und der allein das Ich ist. Wenn unendlich viele andere Personen in anderen Universen behaupten, sie seien man selbst, ist das nichts anderes, als wenn viele Schauspieler sich als unser Ich ausgeben. Die wachsende Neigung von Wissenschaftlern, sich auf das objektive Ich zu konzentrieren und dem fühlenden inneren Ich nur eine untergeordnete Bedeutung beizumessen, ist für viele Menschen irritierend.

{"... des einen Bewusstseinsstrahls, der nur einem selbst gehört - und der allein das Ich ist."  Ich weiss, ich reite hier unablässig auf etwas herum, auf der Benutzung von Wörtern und Bildern, die, vermute ich, wichtig für Unser Selbst-Verständnis sind. Tut Ihnen das gut?

Tut Uns der von mir angenommene Miss-Brauch von Wörtern und Bilder gut, oder verführt es Uns noch stets in die falsche Richtung, oder hält es Uns in einem zu engen, zu kleinen Bereich gefangen? Vermutlich werden Wir erst das Ganze ansprechen und bebildern, wenn Wir das Ganze fühlen.
Das Ganze Selbst ist jeweils sehr viel mehr, als die Meisten glauben und Glauben, als die Meisten annehmen: an-nehmen.
Zumindest mir ist bewusst, dass die Zehen, die Oliver-August Lützenich auch bin, an jedem Handeln und somit auch Denken mit-beteiligt sind, und das ich, egal was ich gerade tue oder lasse, anwesend bin, wach oder versunken, und das ich kein Strahl bin und kein nur Bewusst-Sein bin, das alleine Ich ist.
Da taucht die Frage auf - da auch Wir Menschen ja noch weitgehend von den Prägungen, den  Geschehnissen, Gesetzlichkeiten und Bedürfnissen des DaSein bestimmt sind -, ob dem DaSein die Körperlichkeit unwichtig ist, das Körper ein WeggwerfArtikel ist und nur die Ideen zählen, wie Plato schon formulierte, oder auch erkannte, oder ob auch die einzelnen zufälligen Verbindungen, die Jedes einzelne von Uns ist, zählen? Und wertvoll sind. Was ist wichtig für das DaSein im SEIN: das Wort oder DAS, was es spricht?}

Nichts schafft die menschliche Verantwortung ab

Wie falsch eine intellektualisierte, szientistische Auffassung vom Ich und seinem Innenleben ist, zeigt Cynthia Ozick in ihrem jüngsten Roman „Foreign Bodies“: „Wenn Introspektion Nachdenken ist, dann war Marvin kein introspektiver Mensch.“ Nachdenken in einem analytischen, rationalen Sinn war nicht seine Sache. „Die Verachtung, die ihm entgegenschlug, erlebte er als unmittelbare Empfindung, als Hitze - Hitze in den Ohren, hinter den Augen . . .“ Unmittelbare Empfindung: Ein Bewusstseinszustand kann nur von innen heraus erfahren werden.

Wir können nicht wissen, wie ein anderer empfindet. Anderswo arbeitet eine Figur an einem „Wörterbuch der Empfindungen. Stimmungen. Gerüche. Gefühle, die jeder einmal registriert hat, für die es aber keine Bezeichnung gibt.“ Das Empfinden - Bewusstsein, Wahrnehmung - ist der Angelpunkt des Ich. Aber viele Wissenschaftler und Neurophilosophen haben die zentrale, unhintergehbare Realität von Empfinden und Erleben nicht verstanden.

Dass ich diese Ideen für falsch halte, hängt natürlich mit meinem Glauben an ein nichtobjektives Ich zusammen. Diese subjektive Sehweise ist letztlich religiös. Aus Sicht der jüdischen und der christlichen Religion ist jeder Mensch einzigartig, das unverwechselbare Geschöpf Gottes. Was immer irgendwo passieren mag, es ändert nichts an der Verantwortung des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen und Gott. „Wähle das Leben“, heißt es in der Bibel (5. Mose 30,19), also: Ehre und schütze den fragilen kristallinen Bewusstseinsstrahl, den die Seele ex nihilo erschafft.

{Verantwortung ist ein wichtiges Thema in und von mir, hier im
Verantworten-Blog habe ich dazu einiges für mich grundlegendes verfasst.
"Wir können nicht wissen, wie ein anderer empfindet." Wissen können Wir es, indem das Andere davon spricht, davon künden Milliarden Erzählungen und Berichte, aber erspüren können Wir es nur schwerlich. Zur RaumZeit bin Oliver-August Lützenich Schmerzen in der linken Schulter, ziemlich heftig manchmal, aber wenn ich so an den Mit-Menschen vorbei laufe oder auch ganz in der Nähe von Anderen sitze, spüren Die meine Schmerzen nicht, wenigstens mir geht es so, dass ich die Schmerzen von Anderen erst "spüre", wenn Sie mir davon berichten und dann auch nur in einem gedämpften Ausmass.
Wenn Wir das Ganze begreifen möchten, dann ist auch diese Fertigkeit wichtig, das ErFühlen des Ganzen, als Auszug daraus vielleicht erst mal das Erfühlen nur Eines Anderes im DaSein,  - so oft schon angedacht und in Worte gefasst, aber bisher nur von sehr Wenigen ansatzweise geschafft. Wann kann ich die Schmerzen der Gicht einer Nachbarin fühlen und wann spüren Sie meinen Schulterschmerz? Was das für schöne Folgen hätte, wäre Stoff für ein dickes oder mehrere dicke Bücher. Ja!: "schöne Folgen", denn würden Wir noch weiterhin so grob miteinander umgehen, wenn Wir das Andere im Selbst er-fühlten? Können tun Wir es.
Zur Bibelstelle: "Wenn du aber dein Herz abwendest und nicht hörst, wenn du dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und ihnen dienst - heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in das du jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen. Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an ihm fest; denn er ist dein Leben" AT, 5. Mose, 30,17 ff.
Kann ich da von: "aus dem Zusammenhang gerissen", schreiben? Sind BibelZitate für dieses Thema noch RaumZeit-gemäss? Ist es nicht genau das Festhalten am g/Glauben, das solche seltsamen Ideen hervorbringt, wie die, dass das Mensch den Menschen oder das, was Es dafür hält, auf Maschinen oder gar nur Maschinenteile übertragen könnte? Ist es das "Neid-Gefühl" das Wünsche, Ideen, und Vorstellungen noch Jedes Erfindes oder Entdeckes weit überlebt haben, das Uns zu solchen Blüten treibt?}

Der Glaube ans Leben

Viele Menschen, die weder an die Seele noch an Gott glauben, akzeptieren trotzdem die subjektive Vorstellung vom Ich. Heutzutage spielen die Naturwissenschaften eine überragende Rolle, und mangels Alternative scharen sich die meisten denkenden Menschen im Westen (in Europa mehr als in Amerika) um sie. Sie können nicht das Banner der Religion hochhalten, weil sie keine Gläubigen sind.

{"
Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast, denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen." AT, Weisheit, 11,24.
Dieser Satz bedeutet nicht, das keine Veränderung möglich oder gewünscht ist, es bedeutet zu [be]achten, was ist. Und daraus etwas zu machen, was möglicherweise besser ist. Und ist das Maschine besser als "ich", nur weil Es haltbarer ist?}

Und so kommen sie zu einem Weltbild, in dessen Mittelpunkt die menschliche Maschine steht und nicht die menschliche Kreatur, die Maschine und nicht der Mensch mit absoluten moralischen Verpflichtungen gegenüber dem Mitmenschen. Die Vertreter dieser Anschauung tun die Größe und Tragik der menschlichen Existenz mit einem Schulterzucken ab. In den vergangenen Jahren hat die Wissenschaft eine Verachtung gegenüber den Religionen gezeigt, die sich deutlich unterscheidet von dem Respekt und der Aufgeschlossenheit älterer Generationen.

{Dem stimme ich fast vollkommen zu.}

Aber die meisten Menschen, auch wenn sie an die Wissenschaft glauben und von wissenschaftlichem Denken überzeugt sind, verachten die Religion keineswegs. Sie akzeptieren durchaus das Prophetenwort: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8). Vor allem glauben sie an das Leben, an die Heiligkeit und spirituelle Bedeutung des subjektiven Ichs, des eigenen und desjenigen der Mitmenschen. Und an die Notwendigkeit, um fast jeden Preis den fragilen Strahl von Raumzeit zu schützen, der das menschliche Leben ist.

{Sie wissen inzwischen was mir an den Religionen missfällt -
auch wenn ich deren Wert und deren Wichtigkeit für Uns und unsere Entwicklung hoch achte -, die Unterwerfung. Die Religionen, besonders die monotheistischen Religionen, verlangen die Unterwerfung unter. Daher auch das "Sub-jekt". Alles eine Folge der Hierarchien des DaSein (Natur). Wir unter-werfen gerne, das steckt im DaSein drinn, aber die Heterarchie ist im Kommen, es ist die Ablösung der Unter-Ordnungen.} 

Wie bezeichnen wir solche Menschen? Sie glauben nicht an Gott und sind keine praktizierenden Christen oder Juden. Aber das spirituelle Licht der Religion begleitet sie auf ihrem (unvollkommenen) Weg durch gefährliche moralische Leere und Gleichgültigkeit. Statt solche Menschen mangels Alternative in das szientistische Lager zu zwingen, brauchen wir ein neues Banner auf dem intellektuellen Feld, die Fahne der atheistischen Gläubigen, die mit ihrer Skepsis und ihrem spirituellen Ernst von großer Bedeutung für die Zukunft der westlichen Gesellschaften sind.

{Eine weitere Bibelstelle: "
Töricht waren von Natur alle Menschen, denen die Gotteserkenntnis fehlte. Sie hatten die Welt in ihrer Vollkommenheit vor Augen, ohne den wahrhaft Seienden erkennen zu können. Beim Anblick der Werke erkannten sie den Meister nicht, sondern hielten das Feuer, den Wind, die flüchtige Luft oder die Himmelsleuchten (also Götzen) für die weltbeherrschenden Götter ..., denn von der Grösse und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schliessen." AT, Weisheit, 13,1 ff.
Wir haben die Vollkommenheit nicht bloss "vor Augen", Wir sind jeweils ein Bereich dieser Vollkommenheit, mit Aller FREUDE und Allem LEID (Jedem Spass/Glück und Jedem Schmerz/Grausamkeit), einer raumzeitlichen Jetzt-Vollkommenheit, Jetzt gerade in diesem Augenblick sind Wir Vollkommen, das gilt jedoch nur für Jetzt, nicht für das nächste Jetzt, das nächste Jetzt ist Veränderung und damit eine neue Vollkommenheit. Die Schönheit dieser Erkenntnis ist vollkommen und sie wahr. Wenn mir nach Ironie oder Witz zumute ist, mache Oliver-August Lützenich das deutlich.}

Warum überdauert religiöses Denken die Begründung, der sie entspringt, den Gottesglauben, der an stürmischen Tagen unser Briefbeschwerer war, der verhinderte, dass unsere Moral und unsere spirituellen Anschauungen durcheinanderwirbelten, wenn wir das Fenster öffneten? Wenn Gott tot ist, wie kann die Religion noch immer so viel Licht und Energie ausstrahlen? Sind das die letzten Momente eines verlöschenden Sterns? Oder ist es die leuchtende Korona einer kurzzeitig verdeckten Sonne? So oder so - wenn atheistische Gläubige sich ihrer Existenz bewusst werden, muss das zu einem Wandel in der westlichen Welt führen.

{Religiöses Denken überdauert, vermute ich, deshalb, weil die meisten Sprachen voll von alltäglichen Sätzen sind, die aus den jeweiligen religiösen Schriften stammen, und die die meisten Menschen wenig oder sogar unhinterfragt nutzen. Worte und ganze Wortkaskaden, die früh eingeübt stets leicht aus dem Sprachbereich purzeln, allseits bekannt und immer gerne genommen, weil es leicht und unkompliziert verfügbar ist. Wahr oder Falsch ist kein Nutzungskriterium, Inhalt und Bedeutung kaum wichtig. Meist. Sokrates war es wichtig, Kafka war es wichtig, Proust auch, Nietzsche auch, und ... auch.

Mir n-ich-t?}

Ende FAZ-Artikel


Oben schrieb ich, dass zur Vollkommenheit [je]des Jetzt (
also jedes einzelnen Augenblicks) im DaSein Alle Gefühlsbereiche zählen, hier zur Grundierung ein kleiner Erkenntnis-Artikel aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 07.10.2012, aus der Beilage "Wissenschaft", Seite 71.

Titel:
Insekten-Theodizee
Ein kleines Detail zu der grossen Frage, warum die Welt ihre unschönen Seiten hat, liefern Biologen um Anurag Agrawal von der Cornell University in der neuesten Ausgabe von Science. Die Präsenz lästiger Insekten kann demnach unabdingbar sein, damit Pflanzen Stoffe produzieren, die für Kerbtiere schädlich, aber für Menschen nützlich sind. In entsprechenden Experimenten verloren Nachtkerzen deren Umgebung insektenfrei gehalten wurde, innerhalb von nur drei bis vier Generationen die Fähigkeit, Verbindungen ihres medizinisch wirksamen Öls zu produzieren.
Ende Artikel.

Es scheint fast so zu sein, als sei all das LEID, das im DaSein enthalten ist, das dem DaSein mitgegeben wurde, ein wichtiges Treibmittel zur Entwicklung des FREUDE ist. Nicht nur, dass das LEID ein Verschiedenheits-Merkmal ist, eine blosse gegenüber-Stellung, nötig, um überhaupt erst Distanz zu schaffen, sondern auch noch ein "Treib"-Mittel, notwendig zur vollen Entfaltung der FREUDE ist.

Schmerz als unabdingbare Grundlage zur Heilung?
Irgendwie kann *ich dem zwar zustimmen, mag aber nicht so richtig!

Dies ist die bereits dritte Beschäftigung mit diesem Text, die erste in der SprechLichtung, habe ich inzwischen gelöscht, die zweite steht hier im Blog und ist mit Sss-ich betitelt, in 10.2013. Ist das Ich noch Thema?

PS: Noch die Blog-Zahlen vom 21. November 2013, bis 22:30.
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