Freitag, 10. Februar 2012

Zitate 06 «Deutschland»

Heinrich Heine: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht."
Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich auch um den Schlaf gebracht, aber es ist kein Alptraum, es ist eine Träumerei. Deutschland ist seit Heinrich Heine ein-, zwei-, dreimal ein fürchterlicher Alptraum gewesen und mehrere kleine Schlafstörungen, aber eigentlich darf ein deutsches Mensch den Zeitraum des Nationalsozialismus und darum herum nicht auf einen Alptraum verringern, auch nicht mit dem Eigenschaftswort «fürchterlich« davor, es war für die Opfer das elendste Grauen, Quälerei und Massenmord und für die "Deutschen" die totale Unterwerfung, die totale Selbst-Entwertung und der totale Krieg mit ebenfalls massiven Schädigungen und Veränderungen.
Wer mir jetzt unterstellt, ich würde etwas aufwiegen oder gar abwiegeln wollen, der verkennt mich und das, was da oben geschrieben steht. Mir geht es in allem, was ich erforsche und schreibe, um die bestmögliche Annäherung an die Wahrheit, um die genaueste Schilderung der Wirklichkeit und nicht um Verzerrung, Verdrängung, Verlogenheit oder gar um die Erfindung, ausser, ich erwähne das vor einem Text klar und deutlich, das ist hier nicht der Fall. Aber die Arbeit an der Ergründung der Geschehnisse, dem Warum, Wie und Was?, ist noch nicht zu Ende. Lange Rede kurzer Sinn:
Mir ist nicht Bang beim Nachdenken in Deutschland, weder bei Tag noch bei Nacht.

Übrigens: Dies ist der Einhundertste (100) Beitrag in diesem Blog! Juhuu! Ich bin ein wenig Stolz für dieses doch schon reichhaltige Werk. Es ist noch etwas zerstreut, also unzusammenhängend und themenvielfältig, aber ein grösseres ganzes Werk ist in Arbeit.

Aus 'Sodom und Gomorrha' von Jean Giraudoux:

"Gott schuf Mann und Frau nicht nacheinander noch voneinander; Er schuf zwei gleiche Körper verbunden durch Fleischstreifen, die Er dann durchtrennte in einem Akt des Vertrauens.
Am Tag, als Er die Zärtlichkeit schuf.
Am Tag, als Er die Harmonie schuf, formte Er aus jedem Körper Ungleichheit und Einigkeit.
An dem Tag schliesslich, als Gott seinen Zugang zur FREUDE hatte, wollte Er sich selbst lobpreisen, Er schuf die Freiheit und übertrug dem menschlichen Paar die Macht in dieser Welt: die beiden einzigen Preise Gottes zu gründen: die Beständigkeit und die menschliche Intimität.
"

Oliver-August Lützenich: "GLEICHheit"

"Jedes von Ihnen ist in mir enthalten, so wie ich in Ihnen enthalten bin."
Und so spreche ich nun zu Ihnen:
Sie sind mir alle GLEICH, so wie ich GLEICH Ihnen bin, nämlich HIER. Da. 

Anwesend. Heute und auch Morgen. Da(Sein). Das ist Uns Allen GLEICH, oder?
Wir Alle sind im Moment hier. Alle sind Wir im Jetzt. In diesem Hier und Heute zuhause. Darin sind Wir Alle GLEICH, Lebend oder Tod (im Sinne von "leblos").
Auch im Sterben sind Wir Alle GLEICH, ALLES stirbt einem Ende entgegen.
Oder? Darin sind Wir Alle GLEICH. Lebend oder tot (vollkommene Stille).
Auch in der VERSCHIEDENHEIT sind Wir Alle GLEICH, ALLES ist von ALLEM VERSCHIEDEN, wenn auch nur sehr wenig. Oder?
Darin sind Wir Alle GLEICH.
VERSCHIEDENHEIT ist somit eine Wirkung der GLEICHHeit, in ALLEM und um ALLES herum. ALLE sind GLEICH und etwas verschieden.

Aber auch das nur ... Oder?"

Martin Walser (in "Angstblüte"):

 "Der höchste menschenmögliche Zustand: Unabhängigkeit."

Dennis L. Meadows:
 "Ich habe fast mein ganzes Berufsleben (als Systemanalytiker) versucht, die Menschen mit Ergebnissen von Analysen zu Änderungen ihres Verhaltens zu bewegen. Dieses Unterfangen ist misslungen. Der Ressourcenverbrauch liegt heute um 35% über dem, was die Erde verkraftet. ... Der kurze Zeithorizont der Entscheider ist eines der wichtigsten Hindernisse zur Überwindung von Krisen; wegen der ständigen Wahlen traut sich kaum ein Politiker Massnahmen zu beschliessen, die langfristig wirkten."

Aus Süddeutsche Zeitung, 29.06.2009.
--> siehe dazu auch: Albert Schweitzer, in Zitate 09

Vladimir Jankélévitch: "Ironie will nicht geglaubt, sie will verstanden werden."

Dem zu widersprechen, wäre keine Ironie.

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