Donnerstag, 14. März 2013

Mit Sicherheit ein Hicks

Da kommt die Sicherheit immer wieder mit Beruhigungen und auch mit Einengungen daher, da verspricht die Sicherheit "Sicherheit", indem "sie" sagt, bleiben Sie in Deckung, halten Sie still, vertrauen Sie "mir", oder indem Sie ein-Es oder Mehrer-Es auffordert ganz schnell in die nächste Deckung zu rennen und den Kopf unten zu behalten, oder die "Sicherheit" geht sogar soweit, die totale Kontrolle zu fordern und die vollständige EinOrdnung unter "ihre" Regeln und Verfahrensweisen zu erzwingen.

Ja, die "Sicherheit" meint es gut mit Uns, will Uns doch nur beschützen vor ? 
Weiss nich, aber irgendwas gibt es immer das der "Sicherheit" eine Gefahr ist, wovor Wir unbedingt zu schützen sind. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und unter Einsatz aller Technik und Energie. Die "Sicherheit" fordert enorm viel und liefert meist ?

Weiss nich, aber sonst beschützt Uns doch k[aum]ein-Es, wenn es die Sicherheit nicht tut, oder?, denn das Selbst - also ein einzelnes Selbst - ist dazu doch noch nicht in der Lage, dazu fehlt Es die Ausbildung, die Ausrüstung und die Freiheit, oder?

Frage an die Sicherheit: Was ist sicher?
Die Antworten sind LEIDer kaum verständlich; also eine FREUDE ist das nicht, die Sicherheit zu befragen, Mensch versteht sie so schwer, aber wenigstens die Gründe sind nachvollziehbar, das ist jedoch ein anderer Beitrag.

In diesem Beitrag geht es um Haltbarkeit (Sicherheit?) von ganzen Theorie-Gebäuden, die immerhin Milliarden irgendwas Geld kosten, ohne wirklich haltbar zu sein, die also zu Jed-Es RaumZeit auch wieder "einstürzen" können, könnten. Nun, *ich bin ein Gläubiger der Wissenschaft, ich bin ein EinÄugiger der Wissenschaft, *mir ist oft genug gewiss, was *mir da vorgesetzt wird, ohne das *ich eine Chance erkenne, das dann auch zu überprüfen, z.B. auf die Sicherheit darin.

Aber *ich lasse meine Gewissheiten und darin die Sicherheiten gerne erschüttern, weil *ich inzwischen zu zweifeln gelernt habe, aus der einfachen irgendwann entstandenen Selbst-Erkenntnis heraus, dass kaum etwas von dem bekannt ist: Was ist?

Da gibt es noch so enorm viel und WEITERES zu entdecken und zu erforschen, da kann das, was Wir bis jetzt wissen und manch-Es auch für schon gewiss erachtet, doch nur ein vorübergehendes Gewissen sein.
Die Gewissheiten sind vorübergehend und im Wandel, wie es das DaSein eben so ist. Deswegen lasse * das Selbst gerne erschüttern von neuen oder auch alten Erkenntnissen, in neuem Licht vielleicht und überprüfe Selbst, aber das dauert oft sehr viel länger, als es in Labors möglich ist.

Nichts desto trotz hier eine kleine Erschütterung von Gewissheiten von so Vielen; von modellhafter Gewissheit, modellhafter Sicherheit des Wissens.

Gut, manch-Es von Ihnen mag die VorSätze für Banalitäten halten, für kaum mehr erwähnenswert, aber wie um manche Sicherheit und Gewissheit gekämpft, gestritten und festgehalten wird, über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte (die Erde ist das Zentrum des Universums, Kapitalismus, Sklaverei, Hierarchien, ...), ist das alles andere als Selbst-verständlich zu zweifeln und um die Unfertigkeit des DaSein zu wissen.
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Mit Sicherheit steht das zu Weihnachten
erneut am KurfürstenDamm!
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Bevor *ich den NZZ-Artikel, der *mir als Kondensationskeim diente einstelle, noch eine kleine Erwähnung und Worterklärung, die *mir sehr wichtig erscheint (Die längeren Leses wissen, was *ich vom Schein halte, aber mehr ist es momentan eben noch nicht), es ist das Wörtchen "Ästhetik", das so oft erwähnt wird und aus vielen Mündern kommt, immer auch gerne in Verbindung mit der "Schönheit", um das es nur ganz kurz hier geht:
"Ästhetik" entstammt aus dem Griechischen, und wurde dort von der Ableitung 'aisthêtikós' = "wahrnehmend" - zu dem Verb 'aistánesthai' = "wahrnehmen" -, als Substantiv (um 1750) gebildet.

Die "Ästhetik" ist also von den griechischen Ursprüngen her die "blosse" Wahrnehmung, also der Eindruck der nach aussen gerichteten Sinne eines LebeWesen. Die Wurzel des griechischen Wortes wiederum ist wohl das indoGermanische Wort '*auêi-' welches in etwa: "sinnlich erkennen, auffassen" bedeutete.

Jetzt taucht für m*ich die Frage auf: Ist Wahrnehmung schon Urteil? Deshalb das Adverb "bloss" in den VorSätzen. Oder ist Wahrnehmung einfach nur das Auftreffen, das Erkennen und die Hereinnahme von Äusserem in ein Inneres? Ohne Bewertung.

Also mir schmeckt die Begründung einer Wissenschaft oder von Ergebnissen einer Wissenschaft mit dem Adjektiv "ästhetisch" bitter, noch bitterer schmeckt es, wenn von Erkenntnis oder sogar einer "WeltFormel" verlangt wird, Es müsse "ästhetisch" oder auch schön sein. Aber gut. Jedes hat doch einen anderen Geschmack, oder?
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Mit
Oder etwa nicht?
Passt doch auch zum Blog-Titel.
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Aus der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), vom 11.03.2013.

Titel: Der Higgs-Kater
Stirbt die Grundlagenphysik in Schönheit?
Untertitel: Der Quasi-Nachweis des Higgs-Teilchens ist ein Triumph der Grundlagenphysik. Trotzdem macht sich hier und da Katerstimmung breit. Denn der Nachweis zementiert ein ästhetisch unbefriedigendes Modell.

Physiker haben einen speziellen Sinn für das Schöne. Er manifestiert sich in der Vorliebe für besondere Stilmerkmale ihrer Theorien: Einfachheit, mathematische Eleganz, Symmetrie. Für Paul Adrian Dirac etwa, den genialen Theoretiker der Antimaterie, war «eine mathematisch schöne Theorie eher richtig als eine hässliche, die mit dem Experiment übereinstimmt». Einstein sah in der Schönheit der Naturgesetze bekanntlich sogar ein göttliches Signum: «In der Wahrnehmung tiefgründiger Vernunft und Schönheit im Universum liegt die wahre Religiosität.»

{Dieses Klammern an der Religion hat Albert Einstein vielleicht daran gehindert noch einen oder gar zwei Schritte weiter zu gehen, als Er ohnehin schon gegangen ist, dann hätte Er auch die Auflösung der Präzision und der Form in den Strukturen der Materie - also in der Ebene der Quanten und noch winzigerer Strukturen (Unschärfe) - anerkennen können und so auch noch zur Einbindung der KleinstBedingungen in / zu die / den GrossBedingungen (Gravitations-Mechanik) beigetragen. So aber blieb er am Glauben hängen.

Bis Heute ist es doch wohl so, dass das Wissen den Glauben hofiert, dass die Weisheit das Haupt vor der UnWissenheit neigt, dass die Aufrichtigkeit und Wahrheit vor der Gläubigkeit fast im Staub liegt. Warum? Na, weil der Glauben noch viel weiter verbreite[r]t ist, weil das Glauben noch viel stärker ist, weil die Unwissenheit und das "Weiss nich, aber ..." noch stets die Macht besitzt. Da kann das Wissen nur ohnmächtig hinspüren und immer wieder zurückzucken bei der Hitze der UnBildung des Menschen.

Aber sowohl das Wissen als auch das Glauben sind in Eins. Sind in jedem LebeWesen als Bereiche präsent. Auch Oliver-August Lützenich glaube noch wesentlich mehr, als *ich weiss, als *ich wissen könnte, auch *ich bin noch weit im WissensMangel und eng in den Glauben vertieft, so ist das nun noch. Was könnten wir Menschen alles erreichen und für Freudensprünge tun, wenn das Wissen nicht mehr das Haupt für den Glauben beugen muss, nicht ständig in Zurückhaltung gehemmt wäre in der Macht des Glaubens! So viel.
Aber gut, weiter im Text: }

Schönheit als Obsession

Vielleicht ist es nicht so weit hergeholt, solche Äusserungen als Idiosynkrasien einer «schöngeistigen» Physik zu betrachten. Denn kreative Theoretiker müssen zunächst eine höchst kunstvolle mathematische Sprache entwickeln, um ihren Ideen überhaupt Gestalt und Fassung zu verleihen. Es ist dann zumindest nachvollziehbar, dass sie die Schönheit ihrer theoretischen Formulierungen mit der Schönheit der Welt gleichsetzen (das heisst verwechseln). Es ist aber auch eine alte Obsession, die hier ihren Ausdruck findet: die tief verwurzelte Vorstellung, dass der Schlüssel zu den Geheimnissen des Universums in einer einfachen Einsicht, in einer Formel oder einem Codewort liege. Ästhetik als Führerin in der Wahrheitssuche – verführt sie die Physiker zu einer unglücklichen Liebe?

Von besonderer Aktualität ist die Vorliebe für Symmetrien. Nicht so sehr für Symmetrien im anschaulichen geometrischen, sondern in einem abstrakteren Sinn: als theoretische Bauprinzipien von Gesetzmässigkeiten. Die Frage, die man sich hier stellt, lautet in der Regel: Wie sieht ein Gesetz aus, wenn ich es aus einer andern Perspektive betrachte? Hierzu ein triviales Beispiel. Ein Apfel fällt vom Baum in meinem Garten in Bern. Unter den gleichen Bedingungen gilt die Physik auch für einen Apfel in Wladiwostok oder auf den Weihnachtsinseln. Und wenn es in irgendeiner fernen Galaxie Apfelbäume gibt, dann würde das gleiche Phänomen auch dort beobachtet. Die Gesetze der Physik, sagen wir, sind unabhängig vom Ort, sie sind «symmetrisch» unter einer räumlichen Verschiebung.

Gleiches gilt für die Zeit. Ob ich das Experiment heute oder vorgestern oder ob es jemand in zweitausend Jahren durchführen wird, sein Ausgang ist derselbe. Physikalische Gesetze sind unter einer Zeitverschiebung symmetrisch. Wäre dies nicht der Fall, gäbe es keinen universellen Energieerhaltungssatz.

Aber auch wenn Naturgesetze symmetrisch in diesem Sinne sind, ist die Welt, die sie beschreiben und erklären, meist asymmetrisch. Man stelle sich eine ideale halbkugelförmige umgekehrte Salatschüssel vor. Das Naturgesetz, welches das Herunterrollen einer Murmel bestimmt – in unserem Fall das Gravitationsgesetz – bevorzugt keine spezielle Richtung. Es ist in dieser Hinsicht symmetrisch. Und trotzdem rollt die Murmel bei jedem Versuch wahrscheinlich in einer anderen Richtung hinunter. Sie bricht die Symmetrie des Gesetzes. Der Grund dafür, sagen Physiker, liege darin, dass die Halbkugel nicht ideal ist oder dass wir die Anfangsbedingungen stets leicht und unbemerkt variieren. Sie «reparieren» also die Symmetriebrechung, indem sie zusätzliche Erklärungen ins Spiel bringen. In der Quantenphysik kann dieser Bruch der Symmetrie auch spontan erfolgen, das heisst er liegt in der Struktur des Quantensystems – seinem Vakuumzustand – selbst begründet.

Ganz ähnlich verhält es sich mit den Gesetzen der schwachen und elektromagnetischen Kräfte. Aufgrund einer Symmetrie, die diesen Gesetzen innewohnt, kommen als Vermittler der beiden Kräfte nur masselose Teilchen infrage. Die Realität sieht jedoch anders aus. Nur das Photon, das die elektromagnetische Kraft vermittelt, ist masselos, während die W- und Z-Bosonen der schwachen Kraft eine Masse besitzen. Zur Rettung der Theorie wurde deshalb ein Feld postuliert, das die Symmetrie spontan bricht. Durch die Wechselwirkung mit diesem Feld, dem sogenannten Higgs-Feld, erhalten die W- und Z-Bosonen eine Masse, während das Photon masselos bleibt. Mit dem Nachweis eines Teilchens, bei dem es sich aller Voraussicht nach um das mit dem Higgs-Feld assoziierte Higgs-Boson handelt, ist diese Vorstellung letztes Jahr triumphal bestätigt worden.

Ein zweifelhafter Erfolg

Es gibt allerdings zahlreiche Physiker, die über diesen Erfolg gar nicht so glücklich sind. Lawrence Krauss, ein führender Kosmologe, fand den treffenden Ausdruck für diese Stimmung, als er neulich vom Higgs-Boson-Kater («Higgs Boson Hangover») sprach: Man hat zwar das Erwartete gefunden, aber wie geht es weiter jetzt? «Die Entdeckung des Higgs bestätigt die Voraussage des Standardmodells und damit einen Grossteil der theoretischen Fundamente moderner Elementarteilchenphysik und Kosmologie», schreibt Krauss: «Aber nun sind wir völlig verwirrt über die Gründe des Standardmodells selbst. Ich für meinen Teil befürwortete vor dem Experiment den Ausgang ‹Kein Higgs-Boson, aber eine Menge interessanten Stoffs›, weil er bedeutet hätte, dass wir mit unseren Ideen auf der falschen Spur sind.»

Diese Katerstimmung spiegelt eine Entwicklung in der rezenten Physik. Es klingt paradox: Die Physiker suchen nach einer «vollkommenen» Theorie, aber nichts ist langweiliger als eine derartige Theorie. Eigentlich erwartet man vom Large Hadron Collider (LHC) am Cern den Adrenalinschub neuer Daten, die möglicherweise über den Horizont des Standardmodells hinausweisen, man erwartet Unerwartetes. Denn dieses Modell sei noch lange nicht das letzte Wort, befand Steven Weinberg, einer seiner Schöpfer, schon in den 1990er Jahren. Und der Grund liegt für ihn – im Ästhetischen.

Unschön ist zum Beispiel, dass das Modell willkürlich anmutende Parameter enthält; Masse und Ladung der Teilchen sind «einfach so», wie sie sind. Unschön ist auch, dass das Modell die beiden anderen fundamentalen Wechselwirkungen – starke Kernkraft und Gravitation – nicht abdeckt {siehe dazu auch den unten eingestellten Leserbrief}. Von einer schönen Theorie würde man aber gerade dies und möglichst wenige willkürliche Parameter erwarten; sie würde einsichtig machen, warum die Teilchen die Masse und Ladung haben, die sie haben; sie würde zeigen, dass die fundamentalen Kräfte symmetrisch, das heisst letztlich (am Ursprung des Universums) gleich stark sind.

Wahrscheinlich ist das zu viel verlangt. Der fundamentalste und zugleich trivialste Einwand gegen eine solch schöne Fundamentaltheorie lautet nämlich immer noch und immer wieder, dass die Wirklichkeit zu hässlich ist. Sie weist nur Bruchteile jener theoretisch in Anschlag gebrachten Einfachheit, Eleganz und Symmetrie auf. Ist es nicht ein hoffnungsloses (manche sagen: aberwitziges) Unterfangen, in diesem Chaos, das wir Welt nennen, ein einziges, letztes, reines, wahres und schönes Ordnungsprinzip walten zu sehen? Erinnert das nicht genau an jenen Realitätsverlust, den man üblicherweise bei Wahnvorstellungen konstatiert?

In der Forschung nennt man Realitätsverlust Mangel an experimentellen Daten. Nichts liegt mir ferner, als Psychopathologie des physikalischen Alltagslebens zu betreiben. Aber der «schönphysikalische» Diskurs dieser Tage könnte als Symptom dafür interpretiert werden, dass das Momentum der Grundlagenforschung mangels empirischer Anstösse anderswo, eben im Ästhetischen, gesucht wird. Mangels Daten schöne Theorien. Die Physiker, schreibt die Stringtheoretikerin Lisa Randall, hätten gar «keine andere Wahl, als ästhetische (. . .) Überlegungen anzuwenden, um zu erraten, was jenseits des Standardmodells liegt».

Rasender Stillstand

Spätestens hier erhebt sich natürlich der Einwand: Aber gerade der LHC wurde ja gebaut, um endlich die Daten im gegenwärtigen Theoriengewucher sprechen zu lassen. Also «Big Data» statt «Big Theory». Das trifft zu. Aber es wäre naiv, anzunehmen, dass Daten von selbst sprechen. Sie brauchen den «Vormund» einer Theorie. Und je verstiegener die Theorie, das heisst je höher die Energiezonen, in die sie (notwendigerweise) steigt, desto aufwendiger wird die Datenerhebung. Die gegenwärtig hoch gehandelten «schönen» supersymmetrischen Theorien zum Beispiel postulieren weitere, bisher unbekannte Superpartner der bekannten Teilchen. Sie nachzuweisen, würde wahrscheinlich Superbeschleuniger erfordern. Und es ist abzusehen, in welchen rasenden Stillstand die Spirale immer kolossalerer Teilchendetektoren führen wird.

Ob die letzten Geheimnisse des Universums schön sind oder nicht, eines ist sicher: Sie sind teuer. Zu teuer, um wahr zu sein?
Ende NZZ-Text
Der Autor Eduard Kaeser ist Gymnasiallehrer für Physik und Philosophie an der Kantonsschule Olten und als freier Publizist tätig.

Dazu einer der Leserbriefe an die NZZ.
Von Roland Rosenfelder:
»Die Aussage im Artikel "Unschön ist auch, dass das Modell die beiden anderen fundamentalen Wechselwirkungen – starke Kernkraft und Gravitation – nicht abdeckt"

stimmt nicht:

Bekanntlich ist die Quantenchromodynamik (QCD), die die starke Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen und damit auch zwischen den Kernteilchen beschreibt, ein Teil des Standard-Modells.

Und sie beschreibt mit fantastischer Genauigkeit alle experimentellen Daten von stark wechselwirkenden Teilchen: eine ganze Heerschar von theoretischen Physikern und der Einsatz von immer leistungsfähigeren Super-Computern hat dies in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet: auch dies ein Triumpf des Standard-Modells!

Nur die Gravitation, die im mikroskopischen Bereich keine Rolle spielt, ist nicht im Standard-Modell enthalten. Da noch nicht einmal (klassische) Gravitationswellen nachgewiesen worden sind {Dazu ein Link zu "LISA": http://de.wikipedia.org/wiki/Laser_Interferometer_Space_Antenna, einem Versuch ein 'HörGerät' zu bauen, mit dem Wir die tiefsten und die lautesten Töne des Universums "hören" könnten, und zwar von einem "Urknall" an, wenn es denn einen solchen gab?}, wird es noch sehr lange dauern, bis eine Theorie der Quanten-Gravitation gefunden und experimentell verifiziert worden ist.

Der romantische Traum von einer "Weltformel" oder einer "Theory of Everything" oder der damit unvermeidliche "Higgs-Kater" ist unwissenschaftlich: Physik ist in erster Linie eine empirische Wissenschaft und macht nur in kleinen (manchmal auch grösseren) Schritten Fortschritte!«
Das war der Leserbrief.
...
Was also ist Sicherheit im DaSein?
Was wissen Wir schon? Sprechen Sie den VorSatz bitte nur als einfache Frage, nicht als Vorwurf, genau so habe *ich es geschrieben. Was wissen Wir schon, im Vergleich mit dem, Was [zu wissen] ist? Wenig.
Dafür sind wir Uns aber schon ganz schön sicher!

Zu viel für meinen Geschmack, aber der mag auch etwas sonderbar sein?

Aber diese Sicherheit ist völlig natürlich.
Die Sicherheit ist nicht aufgebauscht oder gar künstlich, im Sinne von: menschengemacht, sie ist ein natürliches Bedürfnis. Wir brauchen diese Sicherheit, Wir brauchen Sicherheit! Sonst zerfallen Wir oder fallen sonstwie auseinander. Nur, Wieviel Sicherheit brauchen Wir [noch]? Wie wenig davon ist nützlich, wie viel davon ist überwältigend?
Sind doch wohl Fragen, die zu stellen-s ich lohnt, oder?

Und nun noch ein Nachtrag zum Higgs-Teilchen

Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 15.03.2013:
Titel: Das Higgs ist ein Higgs
Untertitel: Neue Daten vom Cern bestätigen die Eigenschaften des Partikels

In den Augen der Weltöffentlichkeit ist das Higgs-Teilchen längst entdeckt, und zwar seit Juli 2012, als das Forschungszentrum Cern darüber berichtete und entsprechende Nachrichten um die Welt gingen. In den Augen der Wissenschaftler war die Sache allerdings noch nicht ganz wasserdicht. Ein Teilchen war zweifellos entdeckt worden, aber war es auch jenes Boson, von dem Theoretiker vermuten, dass es allen anderen Teilchen des Universums ihre Masse verleiht? Das war noch nicht mit letztgültiger Sicherheit bewiesen. Deshalb hatten die beteiligten Forscher, Physiker von zwei Großexperimenten am Cern bei Genf, in ihren Publikationen bisher noch das Wörtchen 'like' eingefügt: Sie sprachen von einem 'Higgs-like particle', einem Higgs-ähnlichen Teilchen. Man wollte ein Hintertürchen offenhalten, falls sich die Entdeckung in Luft auflöst, sobald die Experimente an dem ringförmigen, 27Kilometer langen Protonenbeschleuniger des Cern mehr Daten und somit eine größere statistische Genauigkeit liefern.

Nun sind mehr Daten hinzugekommen. Zweieinhalb Mal so viele Protonen-Kollisionen wie im vergangenen Sommer haben die Physiker analysiert. Und auf Basis dieser Datenmenge haben die Cern-Forscher beschlossen, das Wörtchen 'like' zu streichen. Das Higgs-Teilchen gilt nun auch unter Wissenschaftlern offiziell als entdeckt. So entschieden es die beteiligten Physiker in dieser Woche bei ihrer jährlichen Wintertagung im italienischen Alpendorf La Thuile.

Es klingt wie eine akademische Petitesse, doch für die Physiker steht viel auf dem Spiel. Sollte das neue Teilchen zum Beispiel in seinen quantenmechanischen Eigenschaften nicht dem theoretisch vorhergesagten Higgs-Boson entsprechen, so würde das gesamte Gefüge der modernen Teilchenphysik ins Wanken geraten. Nun ist klar: Das Higgs ist ein Higgs.

Offen ist allerdings, ob es ein Unikat bleiben wird, oder weitere Teilchen mit ähnlichen Eigenschaften gefunden werden. Das wäre dann kein Widerspruch zu den existierenden Modellen der Teilchenphysik, wohl aber der Einstieg in eine neue Ära der Physik. Dabei könnte sich gar ein ganzes Schattenreich auftun, bei dem zu jedem existierenden Baustein des Universums ein sogenanntes supersymmetrisches Gegenstück existiert. Oder wie Siegfried Bethke, Direktor am Münchner Max-Planck-Institut für Physik, es ausdrückt: 'Es ist entweder der letzte, noch fehlende Baustein im Standardmodell, oder der erste einer völlig neuen, supersymmetrischen Welt, die dann auch gleich noch - die Natur sei uns hold - das Wesen der mysteriösen Dunklen Materie im Universum erklären könnte.'
von Patrick Illinger

Aus Neue Zürcher Zeitung-online, vom 15.03.2013:
Titel: Cern. Das Higgs-Teilchen ist jetzt offiziell
Untertitel: Das im Juli letzten Jahres am Large Hadron Collider (LHC) entdeckte Elementarteilchen ist tatsächlich ein Higgs-Boson. Das liess das Kernforschungsinstitut Cern am Mittwoch verlautbaren. Nun stehen Wissenschafter vor der schwierigen Frage, um welches der verschiedenen möglichen Partikel es sich handelt.

rtz. Das im Juli letzten Jahres am Large Hadron Collider (LHC) entdeckte Elementarteilchen ist aller Wahrscheinlichkeit nach das gesuchte Higgs-Boson. Im Zuge der fortschreitenden Datenanalyse «sehe das neue Teilchen mehr und mehr wie ein Higgs-Boson aus», teilte das Kernforschungsinstitut Cern am Mittwoch mit.

Zuvor hatten Wissenschafter aus aller Welt an der Teilchenphysik-Konferenz «Rencontres de Moriond» im italienischen La Thuile ihre Ergebnisse präsentiert.

«Für mich ist klar, dass wir es mit einem Higgs-Boson zu tun haben», sagte Joe Incandela, der Sprecher des CMS-Experiments am LHC. Fraglich ist indes noch, um welches Higgs-Teilchen es sich handelt. Denn verschiedene physikalische Theorien sagen Higgs-Bosonen mit leicht unterschiedlichen Eigenschaften voraus.

Das gefundene Higgs passt bisher zum sogenannten Standardmodell der Teilchenphysik – aber es könnte eben auch «nur» das leichteste Teilchen einer Gruppe von Higgs-Bosonen sein, wie es andere Theorien fordern. «Was wir sehen, ist komplett kompatibel mit dem Higgs-Teilchen des Standardmodells», sagt Thorsten Wengler, der am Atlas-Experiment arbeitet. Das sei aber keine endgültige Antwort.

Man müsse zahlreiche andere Hypothesen überprüfen, um mit dem Standardmodell konkurrierende Szenarien ausschliessen zu können. «Es ist noch ein weiter Weg dahin, herauszufinden, um welche Art Higgs-Teilchen es sich handelt», betonte deshalb auch Incandela.

Praktisch gesprochen habe man aber das Erwartete gefunden, sagt Wengler: «Es gibt nicht mehr viele Physiker, die noch dagegen wetten würden.»
Von "rtz"

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