Dienstag, 10. September 2013

Ein-Schenken

Vor fast zwei Jahre ist das nun unten wieder vor Sie hingestellte bereits geschrieben worden (um Weihnachten 2011), hat aber an Aktualität wenig bis nichts verloren. Schon liegen wieder die ersten Berge von Marzipan und Lebkuchen und Printen und Spekulatius in den Geschäften und wollen Uns hier im Norden das Abdrehen der Sonne in den Süden versüssen, das Ausbleiben der warmen Tage und wärmeren Nächte im Garten, im Strassencafé, Biergarten oder auf dem Balkon, bald blühen nur noch die Eisblumen auf schlecht isolierten Fenstern und die RaumZeit naht, in der die Meisten etwas planen und erstellen oder auch kaufen: Geschenke.

Wenn die Sonne uns hier am fernsten ist, dann müssen Wir für einen AusGleich sorgen, sonst könnten Wir doch die trübe RaumZeit-Phase kaum mit guter Laune überstehen, also beschenken wir Einander. Der Anlass ist zwar meist ein ganz anderer, aber das ist dem Tun egal.

Schockiere ich Sie hier mit meinen weihnachtlichen Vor-Gedanken ein klein wenig, wo es doch gerade erst einmal Anfang September ist?; aber ich habe hier schon die erste Packung Lebkuchen genossen, ein [vor]Weihnachts-Gebäck, und ich dachte dabei, wenn schon die Bräune in der Haut langsam in Richtung [hell]Beige weicht, brauche ich als kleinen AusGleich etwas Braunes in den Mund, Braun rein, braun raus, so ist der Fluss des Weihnachts-Gebäcks und der Weihnachts-Schokolade, wobei "rein" jeweils besser schmeckt als "raus", aber das ist ja nun fast Jed-Es schon von klein auf klar.

Also, die ersten von Uns hier, denken schon längst daran, was sie in ein paar Monaten, den jeweils Liebsten um den Hals hängen, um die Hüften legen, über die Schulter schmiegen, in die Hand geben, ... oder ganz klassisch unter oder an den Weihnachts-Baum legen/hängen dürfen. Das ist doch wichtig, weil genau dann ist doch die Sonne am weitesten von Hier entfernt, da brauchen Wir doch umso mehr Wärme und Aufmerksamkeit von-Einander, also Menschen kauft und baut und bastelt und plant, die "Tage" werden kürzer und die Nächte länger, oder bin ich jetzt hier ein Spassverderber? Jetzt brauch ich erst mal einen Lebkuchen, mampf.

Vielleicht bin ich ja ein Winter-Mensch, einer, der die kurze Helligkeit als angenehm empfindet und die äussere Kälte gerne mit glühendem Wein ausgleicht, der gerne dicke Socken und dicke Jacken und lange Schals erträgt, Hauptsache keine 30 Grad im Schatten, oder den heissen Wind der Sahara Nachts im Park.
Nein.
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Ich vermute, Sie wissen, was das ist.
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Hier geht es um das Schenken {Muss Oliver-August Lützenich eigentlich zu Allem irgendwas zu schreiben haben? Betonung liegt auf "muss". Manchmal kommt es mir so vor, als sei das fast schon so ein Zwang, zu allem irgendetwas beitragen zu müssen, statt einfach mal die Hand oder vorher die Nerven still zu halten, aber ...}.

Womit ich auf einen Beitrag im FAZ-Blog "Deus ex Machina" reagiert habe, in dem die Blog-Autorin @Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia mit anderem folgendes schrieb: "... Und die schönsten und besten Geschenke im Leben liegen ohnehin nicht unterm Baum."

worauf Oliver-August Lützenich etwas verunsichert zurückschrieb:
Ein Geschenk ist somit Alles, wofür Mensch nicht selbst bezahlt hat?

Somit kann auch die Lebendigkeit (DaSein) als Geschenk bezeichnet werden.
Das ist wohl die Aussage des letzten Satzes Ihres Beitrages? Manchmal liegen sie unter einem Baum, manchmal sitzen Sie auch neben ein-Es im Café oder halten ein-Es das Taschentuch an die Nase oder unter die Augen. Ist das so?

Dann ist, wenn ich dem letzten Satz weiter folge, auch das persönliche Lebendigkeit ein Geschenk, denn das Lebendigkeit hat weder etwas dafür getan, noch hat ES etwas dafür bezahlt, das ES ist.

Mensch z.B. ist da, ohne Vor-Leistung. Ist einfach da.
Seltsam, aber so ist es doch, denn ich habe meine Eltern nicht dafür bezahlt, dass Sie mich gezeugt haben, vielleicht hatten Sie ihren Spass dabei, vielleicht auch nicht, ich hatte Sie nie danach gefragt; Was tut das schon. Haben Sie gefragt, ob die Eltern Spass bei Ihrer Zeugung hatten?

Manche würden, ganz Ökonomen, von Produktion schreiben und fragen: Hatten Sie Spass bei der Produktion von Nachwuchs?

Aber sei es, wie es sei, das lebendig sein, ist für jedes Lebendiges ohne eigene Arbeit und ohne zu bezahlen, geschehen. Lebendig sein ist ein (verschenktes) Geschehnis, erst während der Lebendigkeit, egal ob als Archaea, Qualle, als Baum, oder als Mensch, wird Arbeit mit und ohne Gegenleistung verlangt. Die Ursache davon, mag eine Freude gewesen sein, das was daraus folgt, ist es für die Meisten weniger. Leider.

Und dann bezahlen Wir das ganze Leben hindurch dafür, dass Wir Es sein dürfen: Lebendig. Das ist kein Spass, oder? Warum ist das so geregelt, was haben sich die Götter, der Gott, das Karma, oder Was auch immer, dabei gedacht?

Gedacht?
Ging das vor Unserem Auftauchen überhaupt, oder machte Etwas da einfach nur so dahin? Tja, die Philosophie, jetzt muss ich aber etwas für den Abend vorbereiten, vielleicht später noch etwas mehr. Schönen Tag noch.

darauf @Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia: Oliver-August Lützenich, sehr nachdenklich, sehr wahr. Aber mit materiellen Geschenken hat es nicht sehr viel zu tun, nein?

Nun wieder Oliver-August Lützenich: @Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia: Sie fragen: "Aber mit materiellen Geschenken hat es nicht sehr viel zu tun, nein?"
Worauf zielt Ihre Frage genau? Wenn Sie die Lebewesen oder die Lebendigkeit im Allgemeinen meinen (schöner Reim: 'meinen meinen, einen einen, inen inen, Sie sind drann), wo war ich, ach ja, meinen, dann ist das ALLES Materie, oder zumindest 99,99% davon, denn, wo dieses Chaos herkommt, das ja bekanntlich auch in ALLEN/M drinnsteckt, weiss kein-Es, und ob das materiell ist, wage ich zu bezweifeln.

Aber das Thema waren ja die Geschenke.
Bis auf gewisse Ausnahmen, Sie beschreiben die auch, sind Geschenke eine Freude, steigern das Wohlbefinden und sind auch ein beliebtes Schmiermittel, ein Zuckerl für jede Wirtschaftsordnung; ich tue beides gerne: schenken und auspacken.

Mensch kann irgendwie in Alles auch doppeldeutiges hineinlegen, haben Sie es gemerkt, oder wurde nur mir das plötzlich bewusst. Na egal, das Schenken ist auf jeden Fall schon in der Ursache von Uns Selbst enthalten. Und, wie ebenfalls in Allem, ist, wie Sie erwähnten, auch im Schenken das Leid enthalten, im bayrischen "schenkt" das Eine im Streit gerne auch das Anderes eine ein und - Sie wissen das, Sie waren dort -, auf der Wiesn, wird auch sehr oft "falsch" eingeschenkt.

Das ist also die negative Seite des Schenkens, so gut es Manch-Es tut, so weh tut es Ander-Es. So gesehen, steckt auch im Schenken, die gesamte Breite des ErLebens drinn. Aber gut, es ist {bald} Weihnachten und das Wetter ist schon grau genug, da blenden Wir gerne mal das bayrische aus, oder, und haben Uns lieb, geh weida!

Aber falls Sie das Geschenk der Lebendigkeit, in Ihrer Frage meinten, so bleibt Uns die Frage zu klären, ob die Schöpfung/Schöpfer dabei Spass hatten, oder mindestens Freude empfunden hatten, oder ob Wir in einem Akt des Aua! wegggeworfen wurden und jetzt sehen können, wo Wir bleiben?

Ist doch eine Betrachtung wert, so vor der stillen Nacht und vollen Schenkeln, ähh, Mägen, die Schenkel schön knusprig, ich merke, ich bekomme langsam Hunger. Auch so eine Ausgeburt der Lebendigkeit: der Hunger, der Mangel.

Die Schöpfung war unwohl eine Horde Spartaner, kein Wunder das König Leonidas noch Heute im Gespräch ist, anstatt längst vergessen! Aber nun wirds zu weitschweifig, und ich hatte meinen Spass, Sie hoffentlich auch, Mensch kann ja inzwischen beides koppeln, Spass und Inhalt, Frage und Antwort, oder war Ihre Antwort noch gar nicht dabei?

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