Mittwoch, 11. Januar 2012

Bekenntnisse, PS und wenig Leid

Klartext: Ich gebe zu, ich liebe es, bin ganz wild darauf, der Wirklichkeit mit dem Werkzeug der Sprache bis ins kleinste zu folgen und vor dem Grössten zu staunen, wahlweise auch umgekehrt. Selbstverständlich mit weit offenen Sinnen und hungrigem Bewusst-Sein als Grundlage.

Dialog:

Was tun Sie da? Ich forsche. Was? Was, ist das falsche Fragewort, richtig ist: Worin, denn ich forsche in der Sprache, insbesondere in der deutschen Sprache. Nach was? Nach Inhalt und Bedeutung, nach einer Bestimmung der Sprache und einer eventuell vorhandenen Richtung in Ihr, also nach so etwas wie einem Sinn. Sinn, in der Sprache? Ja. Aber die Sprache ist doch bloss ein Werkzeug, nur mit der Nebenaufgabe in der Lebendigkeit oder im Besonderen Sinn zu suchen und falls vorhanden zu finden? Für mich ist Sprache mehr als "nur" ein Werkzeug in der Lebendigkeit, Sie ist selbst, ist ebenso Lebendigkeit, deshalb ist auch sie ein Objekt oder sogar ein Subjekt, welches selbst[sic!] Sinnfähig ist. Und wie kommen Sie ausgerechnet auf die Sprache, wo es soviel Wichtigeres gibt? Was denn? Na. z.B. die Politik, die Krisen, den Hunger, die Arbeit, den Sinn der Lebendigkeit, den Sinn des irdischen daSeins, dem Zweck des Menschen, wie es mit und nach dem Klimawandel weitergeht und und und... 
Danach suchen bereits so viele Andere, schon so lange und mehr oder weniger vergeblich, ich möchte das erst einmal weiter diesen Anderen überlassen, obwohl ich ahne, dass von all dem auch in der Sprache, gerade darin die Rede ist und vielleicht sogar die eine oder andere Lösung zu finden ist. Aber warum in der Sprache? Weil in die Sprache inzwischen alles hineingesteckt wird, was uns Menschen so auffällt und aus dem DaSein in die menschliche Verständigungsform (Kommunikation) so hineinfällt. Und mit der passenden Verbindung, den richtigen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Sprachinseln, ist die eine oder andere Lösung und auch der eine oder auch mehrere Sinn(e) zu [er]finden.
Eine Frage zur Geschichte der Sprache: Womit sprechen und denken Sie? Mit Sprache selbstverständlich. Selbstverständlich? Wie? Sie sagen, selbstverständlich, aber ist es das wirklich? Klar, wie sonst? Na, es ist noch gar nicht solange her, da sassen wir Menschen noch schweigend in der Savanne oder im Wald herum und haben uns bestenfalls angeraunzt und angegurrt; wenn es uns kuschelig ging, vielleicht auch angeschrien und das über hunderttausende, vielleicht sogar Millionen von Jahren, also wesentlich länger, als wir miteinander halbwegs artikuliert sprechen.
Da ist was drann.
Wissen Sie, wie lange Wir so sprechen und denken, wie Wir es aktuell miteinander tun? Ich schätze mal, ein paar hunderttausend Jahre? Ein paar tausend Jahre, höchstens, und je weiter Sie zurückgehen, um so weniger Worte ist die Sprache, und um so weniger sprachen und dachten wir Menschen miteinander. Da liegen Sie wohl richtig.
Deshalb forsche ich in der Sprache nach dem Inhalt, der Bedeutung und einem Sinn, vielleicht einem Zweck von Sprache. Weil die Sprache so jung, so neu für uns Menschen ist? Ja, und weil sie so wichtig und fast bestimmend für Uns ist, weil sie immer mehr Raum und Zeit ausfüllt. Das tut sie, das merke ich auch, je weniger ich mit den Beinen und Armen handle, umso mehr tue ich es mit dem Bewusstsein, mit Mund und Fingern, also in Sprache.
Gute Beobachtung, je reduzierter die Bewegungsfreiheit im Ganzen ist, umso mehr Bewegung wird ins Bewusstsein und die Kommunikation verlagert, also in die Sprache.
Ja, die Sprachnutzung nimmt immer weiter zu und das weltweit. Womit hat das zu tun? Wir Menschen werden immer mehr und rücken dabei immer enger zusammen, weil die Fläche, auf der Wir das tun, nun mal dieSelbe bleibt und da Wir miteinander auskommen wollen, ohne weitere Kriege und Ausrottungsversuche, brauchen Wir ein Mittel der wechselweisen Dämpfung der angeborenen Aggressionen im Umgang miteinander und das ist die wechselweise Verständigung in Sprache.
Ahh!, ich verstehe, die Sprache ermöglicht Uns den Austausch von Informationen und Freundlichkeiten und dämpft so das gegenseitige Misstrauen?
In Etwa, denn Informationen und Freundlichkeiten sind auch durch Mimik, Gestik und Gegenstände auszutauschen, aber Sprache kann weitaus mehr und sie kann es weitaus reicher, bis in kleinste Einzelbereiche hinein und das wird, je enger wir Einander kommen umso wichtiger und bedeutender. Das meint, dass die Sprache die Abstände zwischen Uns Menschen verkürzen hilft und so ein immer engeres und dabei vertrauteres und friedliches miteinander Leben ermöglicht? Ja, dazu vermute ich, ist die Sprache aufgekommen und dahin wird Sie von Uns entwickelt, zu einem Werkzeug der friedlichen Annäherung und des friedvollen Zusammenlebens, drüber hinaus ist Sie ein Gestaltungsinstrument für Unser Zusammenleben und die Planung Unserer erdmondlichen und weiteren Zukunft. Sie bemerken, die Sprache ist von enormer Bedeutung und Wichtigkeit für Uns Lebewesen.

Anfang Bekenntnisse:>

Ich bekenne, ich bin ein Sprach-Amateur,

"Amateur": Das seit dem 18. Jh. bezeugte Fremdwort bezeichnete zunächst den Kunstliebhaber und Kunstfreund, allerdings mit dem leicht verächtlichen Nebensinn des Dilettantischen. Erst vom Ende des 19. Jh.s an kommt die heute übliche Bedeutung des Wortes "jemand, der eine Sache nicht berufsmässig, sondern aus Liebhaberei betreibt" auf. Das Wort ist aus gleichbed. frz. 'amateur' entlehnt, das seinerseits lat. 'amator (-toris)' "Liebhaber, Verehrer, jemand der einer Sache sehr zugetan ist" fortsetzt. Zugrunde liegt das lat. Verb 'amare' "lieben, verehren; gern tun", das wie lat. 'amicus' "Freund", lat. 'amita' "Vaterschwester, Tante" von dem auch in Amme vorliegenden kindersprachlichen Lallwort '*am[m]a' ausgeht.

ein Sprech-Dilettant,

"Dilettant": Das seit dem 18. Jh. bezeugte Fremdwort bezeichnete zunächst nur den nicht beruflich geschulten Künstler bzw. den Kunstliebhaber, dann allgemeiner den Nichtfachmann und schliesslich abwertend den Stümper. Das Wort ist aus gleichbedeutend it. 'dilettante' entlehnt. Das zugrunde liegende Verb ital. 'dilettare' geht auf lat. 'delectare' zurück und bedeutet wie dieses "ergötzen, amüsieren". Stammwort ist lat. 'lacere' "verlocken" bzw. das Intensiv 'lactare' "locken, ködern", das zusammenhängt mit lat. 'laqueus' "Strick als Schlinge" (daraus unser Lehnwort 'Latz'). Die vermittelnde eigentliche Bedeutung von 'lacere' wäre dann etwa "in eine Schlinge locken, bestricken".

ein Amateur-Philologe,

"Philologe": Die Bezeichnung für einen Wissenschaftler, der sich mit Texten in einer bestimmten Sprache, mit der Literatur und Sprache eines Volkes beschäftigt, wurde im 16. Jh. aus gleichbedeutend lat. 'philologus' entlehnt, das seinerseits aus griech. 'philó-logos' "Freund der Wissenschaften; Sprach-; Geschichtsforscher" übernommen ist. Dies ist ursprünglich ein Adjektiv mit der Grundbedeutung "das Wort, die Sprache liebend" und ist gebildet aus griech. 'philos' "liebend; Freund" und griech. 'lógos' "Rede, Wort; wissenschaftliche Forschung".

ein dilettierender Philosoph,

"Philosophie": Das seit dem Ende des 15. Jh.s bezeugte Fremdwort ist aus lat. 'philosophus' entlehnt, das seinerseits aus griech. 'philó-sophos', eigentlich etwa "Freund der Weisheit" (aus griech. 'philos' "liebend; Freund" und griech. 'sophia' "Weisheit"), übernommen ist. Während das griechische Wort ursprünglich ganz allgemein denjenigen benannte, der sich um Erkenntnisse in irgendeinem beliebigen Wissensgebiet bemüht, wurde es seit Sokrates und Plato zur speziellen Bezeichnung des Denkers schlechthin, der nach allgemeinen, jenseits der in den Einzelwissenschaften gültigen Wahrheiten sucht, und dessen Fragen und Forschen auf den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt, auf die letzten Gründe des Seins gerichtet ist.

und paraphrasiere ohne die frz. Phrase.

"Phrase": Zu griech. 'phrázein' "anzeigen; sagen, aussprechen usw." gehört die Bildung griech. 'phrásis' "das Sprechen; Ausdruck; Ausdrucksweise". Diese gelangte im 16. Jh. über spätlat. 'phrasis' ins Deutsche in der neutralen Bedeutung "Redewendung, Redeweise", die allerdings heute nicht mehr lebendig ist. Im 18. Jh. geriet das Wort unter den Einfluss von entsprechend frz. 'phrase' (bzw. wurde daraus neu entlehnt) und gilt seitdem mit dem im Frz. entwickelten abwertenden Sinn von "abgegriffene, leere Redensart; Geschwätz". ...
An den neutralen Sinn von 'Phrase' schliesst sich die Bildung 'Phraseologie' "Gesamtheit typischer Wortverbindungen, Wendungen und Redensarten und deren Darstellung" an - Zu griech. 'phrázein' gehört griech. 'para-phrázein' "etwas erklärend hinzufügen; umschreiben" mit dem Substantiv griech. 'paráphrasis' "erklärende Umschreibung". Daraus entlehnt ist unser Fremdwort 'Paraphrase' "verdeutlichende Umschreibung eines textes mit anderen Wörtern; freie Umspielung oder Ausschmückung einer Melodie" (16. Jh.); davon abgeleitet ist das Verb 'paraphrasieren' "umschreiben" (17. Jh.).

Dank an den Duden Verlag! Ende Bekenntnisse.<

PS: Der Schreiber dieses Blogs ist ein Autodidakt. Mich hat Niemand auf die Reise geschickt, keine Tradition oder Gesellschaftsnotwendigkeit hat eine Profession, eine Richtung eingefordert, es war eine innere Leere, ein grosser Mangel an Geborgenheit und Ziel[en] in der Lebendigkeit, der sog! und zog.
Anfangs vergeblich, nur die persönliche Haut wurde ausgezehrt, aber dann gingen langsam, durch schöne Erlebnisse, Kanäle auf und der Sog zog von Aussen und von Innen Wissen an. Die Offenheit und das Verständnis wuchsen weiter, die Borniertheit und Ignoranz immer enger. Und nun schreibe ich hier von Dingen, die ich vor 10 Jahren noch nicht einmal erahnt habe. "Ich bin ein ernsthafter Mensch."
Das z.B. Aber der Spass kommt nicht zu kurz.
Ende PS.

Zum Abschluss: «HumorSophie«

Die "Sprache" hält nun der FREUDE und dem LEID ganz kurz ihre Mittel hin.

Hallo Sie. Ja, Sie, ich spreche Sie direkt an, das Lesende, das Ich, das Sie sind. Ich bin die Freude, ich bin das Wohlbefinden, ich bin die Scheu, bin das leise Erröten, ich bin die Wärme, ich bin die Lust, bin das Wippen und sanfte Wiegen in der Musik, ich trage Sie weich und sicher im SEIN, ich bin die kostenlose Freundlichkeit, bin die stützende Aufrichtigkeit, ich bin die erwünschte Zärtlichkeit in Jeder Bewegung, ich bin der willkommene Kuss, bin das zufriedene Miteinander, ich bin das leichte Mehr, ich bin die lobende Ernüchterung, ich bin die Orientierung im Glauben, bin die Verantwortung im Wissen und bin die Tränen der Trauer, ich bin die verletzliche Schönheit, ich bin das Glück und der Spass im Mit-Einander, ich bin das fröhliche im Lachen und ich bin die Wirklichkeit in der Wahrheit, das alles bringe ich in Ihnen mit, das alles bin ich in Ihnen.

Hey, sie da!, ja, sie da, Ich bin das LEID! und Ich bin auch in ihnen, aber Ich bin ALL das obige Nicht!

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