Freitag, 6. Januar 2012

Sprach-Erkenntnis

Von was spreche ich?

Als MitLeses, beantworten Sie bitte vor dem Lesen in Gedanken folgende Frage:
Ist Selbst-Erkenntnis gut?

Und dazu noch ein paar weitere Ja/Nein-AntwortFragen:
Kann sie zu einem Um-Denken führen? Ist sie für ein WEITer-Denken nötig? Braucht ein Lebewesen überhaupt so etwas wie Selbst-Erkenntnis? er-Lebt Mensch besser mit? Ist sie oft erstmal erschütternd? Braucht Selbst-Erkenntnis auch die Geschichte vor und um ein Selbst herum? 
Bei mehr "ja", ist ein weiterlesen fruchtbar, bei mehr "nein" ist zumindest Unverständnis gewiss. Danke.
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Am Lehniner Platz.
Forderung oder Ein-Forderung oder Auf-Forderung?
Was will die Kunst bloss von so einfachen Wesen, wie Uns!?
Aber nix zu fressen anbieten, nur Bilder und Worte.
NEIN!
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Aus dem Duden:

sprechen: Das westgermanische starke Verb, zu dem als Substantive 'Sprache, Spruch' und die Zusammensetzung 'Sprichwort' gehören, lautet ahd. 'sprehhan', mhd. 'sprechen', niederl. 'spreken', altengl. 'sprecan'. Es ist nicht sicher geklärt; möglicherweise besteht Verwandtschaft mit altisl. und schwed. 'spraka' "knistern, prasseln", sodas 'sprechen' ursprünglich vielleicht ein lautmalerisches Wort war. Unklar bleibt auch das Verhältnis zu den r-losen Verben ahd. 'spehhan', altengl. 'specan' und engl. 'to speak' "sprechen".
Ende Duden

Meine Interpretation:

Knistern und/oder Prasseln war also der Anfang von Bedeutung? Vor der Befüllung und der Gestaltung der Laute mit dem Mehr (Inhalt und Bedeutung), waren sie Geräuschkulisse, vielleicht Malerei oder doch eher (Begleit-)Musik? Das vor-Sprechen war bunter Wandbehang, war ein auflockernder, vielleicht sogar beruhigender Klang, war aber sicher manchmal auch Warnung oder gar Strafe? Ohne weiteres Vorstellbar. Wieviel Prasseln und Knistern, wieviel Kulisse, Lautmalerei und Gebrabbel ist die Sprache bis Heute?

Grundsätzliches:

Sprache ist Bedeutend. Bedeutend ist eine Wirkung. Jede Bewegung ist bedeutend, weil jede Bewegung wirkt. Jede. Was? Gleichgültig, ob die Bewegungen winzig sind, wie die einer Ladungsverschiebung innerhalb eines Neurons in einem Gehirn: das durchleiten eines Potentials; oder so enorm GIGANTISCH!, wie die letzten Bewegungen eines Riesensterns: die Explosion als Supernova. Die Ladungsverschiebung vielleicht als zündende Idee für Hamlet und die Supernova als Zeugung unseres Sonnensystems. Was ist bedeutender?
Was entscheidet das? Grundsätzlich gilt also : Wirkung = Bedeutung. Aber sowohl die Wirkung, als auch die Bedeutung sind Ergebnisse, die innerhalb einer grossen Spannbreite messbar sind. Wirkung und Bedeutung sind meist klein und manchmal auch gross, sehr wenige Wirkung ist ENORM! Selten bewirkt eine Ladungsverschiebung die Frage: "Sein oder Nicht-Sein?" und noch seltener bedeutet eine Supernova die Begründung der Lebendigkeit, aber es könnte häufiger geschehen, wenn, ja wenn ...

Erlauben Sie ein wenig persönl-ich-es Klagen?

Sprache ist auch Bewegung, somit erzielt auch sie Wirkung, die ist allerdings meist nur ungehemmt durch-fliessend, weil weitgehend unbedeutend, oft nebensächlich, ist Verschleierung, ist Einschläfernd, weil nur erneut eine Wiederholung, falsch benutzt oder einfach banal, neigt allzuhäufig zur grundlos masslosen Übertreibung, oder ist ärgerlich und abweisend, weil un- und/oder missverständlich. Die Verschleierung beinhaltet jede Lüge, jeden Betrug, jede Verdrängung und Verzerrung von Handlungen, die wirklich geschehen, oder stattgefunden haben! Oft bleibt von einer vielschichtigen Handlung(-sKette) nur das falsche Wort übrig.
Seltsam, aber die Handlung ist geschehen, hat also gewirkt, wird dennoch durch falsche Begleitung und Kommentierung in den Sprachen teilweise ins Absurde verzerrt, so dass die Wirkung fast aufgehoben ist, oder sogar in eine völlig andere Richtung führt? Die Sprachen schaffen es also einen Schritt annähernd rückgängig zu machen, welcher passiert ist, oder der Wirkung eine völlig andere Position (Ort und Ereignis in der RaumZeit) aufzuzwingen. Die Sprachen sind bisher mehr Irrlicht und Verfälschung, als sie Beleuchtung oder gar Klarheit sind.
Statt die Erforschung der Grundlagen der Lebendigkeit, und damit eines (wichtigen?) Bereichs im SEIN, mit Hingabe, mit Achtung und Offenheit zu begleiten und zu bezeichnen, somit die Szenerie der Lebendigkeit zu erhellen und sie so, für die Mitglieder im SEIN, darin auch Wir Menschen, zu klären, irrlichtert sie noch schwach und bezugslos, weil fast beständig neben der Wirklichkeit, entweder unter- oder übertreibend, also ab- oder anmassend und egozentrisch umher. Die Sprachen sind so daneben und so selbstbezogen, wie die Spreches. Nur sehr wenige Sprech-Es treffen mit dem Ton auch den Inhalt und sind, egal, ob von Schmerz oder Glück sprechend, eine Wohltat für die Höres. Die Sprachen mäandern in der Masse noch stets neben der Spur, so die Sprech-Es.
(Auch Oliver-August Lützenich! Noch oft genug) 

Vorwurf oder Tatsache?

Tatsache, denn Schuld braucht einen Willensakt und der steht Uns erst noch bevor und wenn der falsch läuft, dann erst trifft ein Vorwurf. Wir wanken zwar noch ziemlich, aber es ist ein Hineinwanken, ein Einschwingen in die Stabilität als bewusste/logische/fühlende sprechende Lebewesen. Es gilt also, die Homöostase (Gleichgewicht und Stabilisierung der Körperfunktionen) in der Lebendigkeit zu finden.
Ausgleich und Vielheit, wechselseitige Achtung und Rücksicht in Freiheit.
Das gelingt erst, wenn Wir die gegenseitige Bedrohung eingestellt haben, wenn wir einander friedlich und wahrhaftig behandeln. Wenn Alle, die eine Handlung, eine Bewegung betrifft mitentscheiden und zwar vor der eigentlichen Handlung.
Ist das denn überhaupt möglich? Ja, dazu, und für einiges mehr (siehe unten und in weiteren Einträgen), entwerfen und gestalten Wir Menschen seit vielen Jahrtausenden das geeignete Instrumentarium, die Sprache, denn der Sprache ist auch eine Handlungs-Weise (kommt zu selten von Weisheit) möglich, die in reduzierter Form und Wirkung eine Handlung andeutet, und dabei alle Betroffenen antastet, damit anspüren und ein bisschen einfühlen lässt und befragt, ob die angedeutete Handlung empfangen oder mitgetragen werden möchte, oder abgelehnt wird (Wir benötigen noch mehr technische und gesellschaftliche Voraussetzungen, für so eine Handlungs-Weise, dazu mehr in "Mensch2.0"). Die Sprache ist auch ein Tastsinn über grosse Distanzen, eine mehr als deutliche Erweiterung der Wahrgebung und -nehmung; Weit hinaus in die RaumZeit und zurück hinein in die Enge der Lebendigkeit.

Ist bei soviel tasten, hineinfühlen und hinausspüren, bei soviel Vorsicht der Handlungsweise eine Neuerung, eine raumgreifende Veränderung, ist somit Fortschritt überhaupt noch möglich; weil der doch so oft radikale Ein- und vielleicht auch brutale Durchgriffe brauchte?
Ja, ich vermute sogar viel "radikalere" (von lat. 'radix' = "Wurzel", also: grundsätzlichere) Veränderungen, als Uns bis Jetzt gelungen und auch misslungen sind. Denn wirkliche Neuerungen und Änderungen,  --> gemeint sind dabei sowohl die Richtung, das Tempo, als auch die Schrittlänge -->, sind erst in der Einbindung und der Zustimmung ALLER Mit-Glieder in der Lebendigkeit, welche auch Wir Menschen sind, möglich.
Ist das der Weg?

Bis Jetzt ist alle Veränderung sehr langsam, zwanghaft und verwirrend oder sprunghaft, den Meisten ungeheuer und unerwünscht. Auch diese Tatsache ist ohne jeglichen Vorwurf, denn die Lebendigkeit hat das so eingerichtet. Noch.
Der Gedanke an Veränderung ist meist Überforderung, durch ein übergrosses Angebot an Richtungen und die fehlende Erfahrung mit dieser Vielfalt umzugehen. Es fehlt noch an Sicherheit für jedes Einzelne Selbst und an der Klarheit, in der Bewertung all der VIELEN Signale, die in Eines sind/entstehen und die auf Eines einwirken.
Die Entwicklung in die Wir eingebettet sind, ist die von fast völligen Gemeinschaftswesen (überwiegende Fremdbestimmung), zum in der Gemeinschaft ALLER aufgehobenen Einzelwesen (gleichwiegende Mit- und Selbst-Entscheidung).

Wo die Sprache bis Heute hauptsächlich zur An- oder Abmache, zur Gängelung, für etwas Information und zum Nebelwerfen tätig ist, blosse Mundbeschäftigung zwischen den Mahlzeiten, wird sie nun mehr und mehr zum schöpferischen Instrument. Zum gestaltenden Werkzeug auch in den Menschen, das Selbst ist Selbst-Museum und Wir verleihen Uns wechselweise Unsere Sprach-Bilder, Sprech-Werke, hängen sie in ein anderes Selbst hinein, vielleicht für eine warme Mahlzeit oder für einen Kuss, verschenken sie vielleicht für eine zärtliche Nacht oder auch eine Theaterkarte?
Früher war die Sprache nur für wenige und dabei auch noch sehr all-gemein und oberflächlich. War! Die Allermeisten Menschen brauchten vielleicht ein paar Laute und allenfalls ein wenig Sprech, um das Leben zu erledigen: Anwachsen, hineinwachsen, hindurch, aufwachsen, atmen, trinken, essen, kämpfen, werben, abspritzen oder empfangen, abarbeiten, rumsitzen und raus. Erledigt.
War?

Die Sprache war Anfangs eine Entdeckung in den Lauten, ohne einen Wert für die Einzelnen. Sie kitzelte allerdings beständig, weil diese bald bekannten Laute nach Bedeutung in den Einzelnen suchten. Die Laute sind Handlungen im ErLeben, die Andere berühren. Laute sind Forderungen im ErLeben, sind sowohl Auf-, als Auch Einforderung, sind Herein-, sowie Herausforderung. Laute treffen Andere. Treffen lauter und fordernder, als Blicke.
Sprache ist also auch ein Treffpunkt im SEIN.
Wirkung bisher fast ausschliesslich auf Andere, statt in. Sprache schwirrte also zwischen den Anderen herum, ohne die Einzelnen wirklich zu treffen. Die Sprache wurde zwar  w e i t g e h e n d  verstanden, war jedoch vom ergreifen und begriffen sein weit entfernt, weil noch neben der Spur.
Die Sprache machte bisher betroffen, was weitgehend wirkungslos ist. Annähernd ohne Wirkung bleibt. Betroffen ist irgendwie Jedes, nur die Wirkung davon ist ganz gering, weil drunter oder drüber, rechts oder links vorbei.
Die Sprache war/ist bisher ein blosses Betroffenheitsmittel.
Um Wirkung zu erleben, braucht sie die treff-sichere und friedliche Verankerung in ALLEN Einzelnen. Sprache war bisher fast nur um das Selbst, möchten Wir, dass sie wirkt, braucht sie Auch die Einbettung im in.
Innen ist Gefühl. Gefühl ist in Jedes und Allen im Leben. Gefühl bleibt DrInnen, Sprache bleibt DrAussen, so ist es bisher. Deshalb wird Sprache nur empfunden ("Empfindungen" sind eine Funktion des Nervennetzes. Die Nerven "empfinden" die Signale und Gefühle von Innen und von Aussen, erzeugen sie aber meist nicht, das tut fast nur das Drummherum, oder?), mal als lästig, meistens Geräusch, selten als hilfreich und noch seltener an- oder aufregend. Trifft also von Aussen/Innen auf oder geht von dort ab, Empfindungen treffen auf und ein.
Sprache wird empfangen, meist ist sie fremd, manchmal ist sie auch freundlich, aber nur Wenige nehmen sie ernst und bitten sie herzlich herein, bieten ihr einen warmen Platz an, vielleicht sogar zum bleiben, und ganz ganz wenige fühlen an die Empfindungen, die Sprache ist, hin und erfühlen, wie schön sie ist, wieviel Erfahrung, wieviel Erlebtes, wieviel Weite und Reichtum sie bietet.
Die Meisten gewährten ihr nur eine dunkle kleine kahle enge Ecke, vielleicht noch ein Glas abgestandenes Wasser und einen trockenen Keks, das wars, aber hingefühlt ..., wo kommen wir denn da hin!?

Sprech-Körper: Von der FREUDE am Mehr!

Was Wunder, dass die Sprache das übel nimmt und in diese Enge nur das hässliche quetscht, und das ist wenig in der Sprache, hat aber in den Meisten gerade genug Platz. Derweil ist sie soooooo schön und bietet soooooo viel!

Ein Hohe-Lied:

Die Sprache ist das schöpferischste Werkzeug im SEIN, sie ist der Samen und Spiegel der Schöpfung im SEIN, mit ihr wurde die Schöpfung erschaffen (da ist die Bibel "nur" eine Zeugin) und mit ihr wird daraus Neues entstehen.
Die Sprache bietet Uns an, in dem riesigen Handlungsraum, der die Lebendigkeit ist, mit Vorsicht, Rücksicht, Umsicht, mit Allem Gefühl, Jedem Gespür und Jeder Erfahrung, mit blühender Phantasie und lachendem Spass und aller gewünschten Absicherung jeden weiteren Schritt zu erkunden.
Freiwillig geht die Sprache voran und herum, erkundet für Uns und mit Uns die gigantischen Weiten und ungeheuer vielen Schritte der RaumZeit und erspart Uns und ALLEN Mit-Lebendigen dabei Jedes zerstörerische LEID!
Und das tut die Sprache, indem Wir Sprechenden und Verstehenden, Sie Ernst nehmen und vor allem, indem Wir Sie annehmen, heisst, hereinnehmen ins Mit-Gefühl und verbinden mit der Folgerichtigkeit (Logik). Von Aussen durch DaZwischen nach Innen.
Vom Zwischenspiel und Betroffenheitsmittel, zu einem wirkungsvollen Erkundungs- und Gestaltungsinstrument.
Für JEDES von Uns! Ist Uns das eigentlich ALLEN klar?

Mehr Aufwand und Hingabe für die Sprachbildung: BITTE!

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