Freitag, 11. Januar 2013

Erlösungs-Suche

Ein Beitrag, der in der SprechLichtung ein wenig untergegangen ist, weil *ich vielleicht der einzige Fussball-Fan der Lesesschaft bin, aber wirklich nur vielleicht! Wissen tue *ich es nicht. Den Beitrag übertrage *ich nun hierher, in mein Zweit-Archiv, weil Lionel Messi gerade zum vierten mal zum Weltfussballer des Jahres gekürt wurde, zurecht, und weil bald wieder die Saison Teil 2 beginnt. Ausserdem habe *ich ein wenig was am Text und die Überschrift geändert und das würde in der SprechLichtung völlig untergehen. Seien Sie also eingeladen, diesen Beitrag anders oder sogar neu zu lesen.

Es schlummerte schon länger ein Ausruf in *mir, nach dem 1:7 (Champions-League-Spiel vom 07.03.2012, zwischen dem FC Barcelona und Bayer 04 Leverkusen) grummelte es hoch, nun ist es im SprachBereich des persönlichen Selbst angekommen, suchte die passenden Worte zusammen und mit Hilfe der Bewegungssteuerung, der Nerven und des Bewegungs-apparates aus Knochen, Sehnen und Muskeln tippe *ich es nun in meinen iMac. <- Bin *ich eigentlich ein Freak, weil *ich möglichst genau nachvollziehen möchte, was so passiert ..., in mir und um-m *ich herum?

Dazu ein Auszug des Kapitels "Freak" aus Wikipedia->:

"Ein Freak [fɹi:k] (aus dem Englischen freak: „Krüppel, Verrückter, Unnormaler, Begeisterter“) ist umgangssprachlich eine Person, die eine bestimmte Sache, zum Beispiel ihr Hobby, exzessiv bzw. über ein „normales“ Maß hinaus betreibt, diese Sache zum Lebensinhalt macht oder sich zumindest mehr als andere darin auskennt, z. B. ein Computerfreak. Lebensweise bzw. Lebensstil und Lebensführung eines Freaks können sich von der eines Durchschnittsbürgers unterscheiden und bewusst individuell, unangepasst, anders oder „flippig“ sein. Das dazugehörige Adjektiv ist freakig, weit verbreitet ist auch freaky."

Ende Wikipedia.

Gut, gut, gut, *ich bin ein Freak.
Aber was ist schon Normal und was ist Durchschnitt und Was bestimmt das? Die Mathematik, ich weiss. Aber ich rutsche gerne mal ein bisschen Mathematisch aus, *ich bin ein grosser Fan der Mathematik, die längeren Leses wissen das.
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Hauswand zur Skalitzerstr., an der
Mariannenstr. in B-Kreuzberg.
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Aber zurück zum Thema.

Da *ich ein Fussball-Fan bin, bin ich auch ein Fan von Lionel Messi, er ist ein aussergewöhnlicher Fussballer, einer von einigen aussergewöhnlichen Fussballern, Ronaldo, Xavi, Schweinsteiger, di Maria, Rooney, Ribery, James Rodriguez, DiNatale, und ein paar weitere, sind in einem ähnlichen Niveau zu finden. Ein Kroos z.B., mit einer gleich guten Mannschaft drummherum (der andere FCB kommt da langsam hin und ein Kroos, weniger lethargisch), wäre sicherlich zu ähnlichen Leistungen und Ergebnissen fähig.

Lange Rede kurzer Sinn, die Überhebung, die Lionel Messi auch von guten und besten Fussballern, von Sport-Journalisten und Drummherum erfährt, geht *mir ziemlich auf die Nerven. Als Fussball-Fan geht *mir da jeder angebrachte Vergleich verloren und gute Spiele und passende Ergebnisse gehen verloren, bei dieser teils grotesken Überhebung eines zweifelsfrei herausragenden Fussballers und einer hervorragenden Mannschaft.

Die Frechheit, die sich Leverkusen am Mittwoch geleistet hat, war für m*ich nur der letzte Beweis eines Gefühls, das m*ich bereits seit Wochen (Jahren?) unterschwellig reizte. Da lag eine ebenfalls sehr gute Fussball-Manschaft vor einer anderen, wenig besseren, aber erfahreneren, auf den Knien und liess eine Demütigung geschehen. Eine Unverschämtheit für mich! Was erleben Wir da gerade?

Und jetzt kommt die Distanzierung aus dem Speziellen:
Mir kommt es fast so vor, als sei auch dieses Verhalten ein weiterer Beweis, dass die Menschheit immer noch dabei ist, einen Erlöser zu suchen. Das scheint eine menschliche Eigenschaft zu sein, im Anderen, - auf jeden Fall irgendwo draussen - ein-Es, mehr Einen, zu suchen, Was (das) dem Selbst aufhilft, Was dem Selbst und den anderen Selbst den Weg weisst. Ein-Es, das Entschuldung, Erleichterung und Auszeichnung (Segnung?) bringt und das darf fast Alles sein, inzwischen auch Fussballer, Künstl-Es, Forsch-Es, Herrsch-Es u.s.w., aber auch manche arme Irre, Betonung auf "arme", ... obwohl, "reich" dürfen diese Menschen oder auch Tiere auch sein. Scheisse!, echt!?, Wir stürzen fast auf Alles, was nur etwas Ungewöhnlich ist und ver-suchen darin die Erlösung. 
Wenn ein-Es bekannt ist, also etwas aussergewöhnlich ist, wird Es schon langsam hochgehoben, egal, wegen was Es bekannt ist. Und wenn Es dann wirklich gut ist, wie z.B. Lionel Messi, dann ist Es ein ?-Gott, in seinem Fall also ein FussballGott.

Soll ich das nun lustig nehmen und bloss nicht überbewerten? Ja, könnte ich wohl abtun und ver-suchen zu vergessen, aber sobald ich irgendwo hineinlese oder hingehe, was bekomme ich zu spüren, wenn es um Bekanntheiten geht? Überhebung und Sehnsüchte, die völlig an der Wirklichkeit, gerade auch dieser Menschen und dessen Werk, vorbeischiessen.

Und ich sehe Menschen, vor anderen Menschen auf dem Boden liegen (Metapher!) und sehe sehr guten Mannschaften dabei zu, wie sie von anderen etwas besseren aber vor allem bekannteren Mannschaften, vorgeführt oder sogar gedemütigt werden, oder zumindest unnötig verlieren, statt das Andere oder auch das Gegnes als Herausforderung anzunehmen und zu begreiffen; mit dem Gefühl, das Dieses auch Schwächen kennt und zu besiegen ist. Statt zur Bewunderung hinzuneigen und umzufallen.
Oder war das Spiel von Bayer 04 nur eine Hilfestellung für den FC Bayern? Den stärksten Gegner einlullen und überheben, damit er für die andere deutsche Mannschaft leichter zu besiegen ist? Na, das wäre aber dann ein schöner, heimlicher Freundschaftsdienst von Rudi für Uli. (Heute weiss ich, es hat nichts genutzt:-)

Es bleibt diese an-aufgeprägte Selbst-Behinderung, fast Aller Menschen, stets irgendwo Draussen eine Erlösung von der "Schwere" des DaSeins, der Unsicherheit, der Orientierungslosigkeit oder eines DaSein-Sinns zu suchen. Das alleine wäre ja noch verständlich, weil, um es im jeweiligen Selbst zu finden, braucht es schon der Hilfestellung der Älteren, der Erfahreneren, aber ist denn dazu immer noch der Blick nach OBEN zu richten, sind also ALLE, die irgendetwas Gut, Besser oder sogar Aussergewöhnliches können sofort zu ÜBERHEBEN, muss denn diese "Anmassung" von Einzeln-Es  immer noch sein?

Ohne dass Uns dabei klar ist, dass auch die Aussergewöhnlichsten, diese Güte von Anderen erfahren haben, dass Sie auf der Erfahrung und Befähigung anderer aufbauen, und dass Sie, in einer nahen Zukunft betrachtet, "nur" eine Stufe etwas früher und eleganter genommen haben, als Spätergeborene. Stets diese Überhöhung, diese Hierarchisierung von Einzeln-Es und innerhalb der menschlichen Gesellschaft und der darin befindlichen Gemeinschaften.

Mir tut der Hals inzwischen entsetzlich weh, von dem viele Heraufschauen, das in und von Uns gefordert wird. Schrecklich!
Ist es vielleicht mal langsam an der RaumZeit, dass die Erfahrenen, die Älteren, den Nachwachsenden auch die Senkung des Blicks gewähren und vor allem die Erhöhung des Selbst-Gefühls beibringen, damit diese ganze Anmasserei und Überheblichkeit von Einzeln-Es und Gruppen endlich aufhört, und Wir einander auf Augenhöhe begegnen, ohne - ich betone: OHNE - die bessere Leistung eines ander-Es deswegen UNTERzubewerten. Ja.

Aber wie lange dauert es noch, bis Wir es auch umgesetzt haben?

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