Donnerstag, 3. Januar 2013

Nur ein Mensch!

Weil der unten erwähnte Film nun auch ins Fernsehen kommt, zumindest hier in D, habe ich diesen Beitrag aus den Tiefen der SprechLichtung hier an die Oberfläche der Verantwortung geholt, abgelegt, noch ein paar Worte der persönlichen Einordnung hinzugefügt und mit einem aktuellen Bild versehen.

Manch-Es nennt Oliver-August Lützemich, aufGrund der Texte, aufGrund der Themen und der Dringlichkeit darin: naiv (gerne auch unter- oder überfordert, je nach Wissens- und Sichtstand, aber naiv ist das häufigste), bitte; bisher habe ich das stets zurückgewiesen, inzwischen aber gebe ich zu, dass die Weltsorge eines Einzelnen, dass also die Menschheits- Befasstheit eines / von Einzelnen naiv klingt.
Ist?

Von eines einzeln-Es kleines Mensch!
Die Sicht- und Gefühlslage also, eines weithin wieder unbefangeneren, eines nach allen Richtungen noch oder wieder offenen Menschen, ist vielleicht naiv? Naiv, was meist auf ein Kind zutrifft. Da *ich keines mehr bin und schon ziemlich viel erfahren / [v]erlebt bin, habe ich diese Zuschreibung bisher also immer zurückgewiesen, bis *ich die nachfolgende Rezension in die Hände bekam.
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Winterliche Gewitterstimmung mit Sonnenlücke
über dem Urbanhafen in B-Kreuzberg.
Und dieses Bild hat ja nun gar nichts mit dem
umgebenden Text zu tun; na ja, vielleicht doch?
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Aus der Kritik des Films: "A single man", von Tom Ford, aus der Süddeutschen Zeitung, vom 07.04.2010, geschrieben von dem inzwischen, viel zu früh, verstorbenen Michael Althen.

"... doch dann erwacht er aus diesem Albtraum in einen weiteren Tag, dem er durch seine Gewohnheiten und Rituale eine weiterhin perfekte Form zu verleihen versucht, obwohl ihm doch der Inhalt längst abhanden gekommen ist. ... wie jemandem, dem die Wahrung der Fassung zur zweiten Natur geworden ist, dem der Sinn hinter den Dingen {längst} entglitten ist. {Und dann erwacht Er also aus diesem AlpTrauma der Vergangenheit, der Verluste, Schläge und Ängste, die Er darin erlitten hat und ...}
... schafft es, durch diese Welt zu wandeln und sie mit einer Zärtlichkeit zu berühren, die aus dem Wissen um die flüchtige Schönheit der Dinge rührt und aus der Trauer, bei der Berührung nichts mehr zu empfinden."

Der letzte Satz ist ganz wundervoll! {Diese Klammern habe *ich eingefügt.} Besser hätte *ich von *mir nicht erzählen können, in aller Kürze. Da fallen Hemmungen, Schmerzen, Vorwürfe, Scham, Schande, Versagens-Ängste und ganze Panikwolken von Eines ab, wie die Blätter von den Bäumen im Spätherbst; und plötzlich ist alles (wieder) so Erreichbar, Beweglich, Neu und Jung, was vorher so AltBekannt, so Zugestellt, so Unveränderlich oder Unzugänglich erschienen war.

Ist es da verwunderlich, dass dann das DaSein, die Welt, ja das gesamte SEIN bedeutend ist; mit jedem Körnchen mehr Freiheit noch bedeutender wird, wenn Alles, trotz der Grösse, trotz der Erhabenheit, trotz der - alle und jede - Phantasie sprengenden Ausmasse und Einflüsse, für ein kleines unbedeutendes Selbst, wie Oliver-August Lützenmich, wichtig ist?

Mit jedem von / vor *mir fallenden Blatt an Wichtigkeit zunimmt?

Also gut, dann bin *ich also Spät-Naiv, ein spätnaiver, weil *ich es als Kind vielleicht nicht ausleben durfte, es aber in *mir steckte und stecken blieb, diese Offenheit, diese NeuGier, dieses DaSeins-Interesse, auch diese Einbettung im SEIN, Und diese Zuständigkeits-Erklärung für das: Was ist?
Für das, was *ich Selbst auch bin: 1 Mensch.
Nur ein-Es.
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