Freitag, 2. August 2013

Geselligkeit

Heute haben zwei grosse Informationsströme, die *mich per Nachrichten und Magazin-Beiträgen erreichten und sich dabei in *mir übereinanderlegten, eine Frage provoziert.
Herausgefordert.

Der eine Informationsstrom bestand aus den Begründungen von Diebstählen, Betrügereien und Einbrüchen.
Der andere Informationsstrom aus den Begründungen von Strassen- und Gebäudeschäden, von der Verwahrlosung ganzer Infrastrukturen.

Die eine Begründung lautete: Arbeitslosigkeit, auch, oder vor allem, wegen Kapitalmangel.
Die andere Begründung: fehlende Arbeitskraft, auch, oder vor allem, wegen Kapitalmangel.

Menschen haben keine Beschäftigung und keine dadurch erarbeitete Anerkennung.
Infrastruktur, z.B. auch Brücken und Autobahnen und Bahntrassen in D, können nur noch im Schneckentempo befahren werden oder auch Monate gar nicht mehr, weil das Geld fehlt, um die zur Pflege und Wartung benötigten Menschen einzustellen.

Da ist also jede Menge Arbeit und Aufgaben vorhanden, aber die Menschen tun anderes.
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Am Gleisdreieck in Berlin-
Schöneberg
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Da verfallen auf der einen Seite also Infrastrukturen. Nur als Beispiel. Sie wissen bestimmt noch mehr Gesellschaftsbereiche wo "Personal" fehlt.
Und auf der anderen Seite ist genug da, was geklaut, ertrogen oder erbrochen werden kann und wird, von Menschen, die ja irgendwas zum "Arbeiten" und zum erleben brauchen.

Was in mir dabei auftauchte, war also die Frage: Fehlt es nicht eigentlich an Ideen? Zu mindest an einer?

Denn eigentlich ist ja Alles vorhanden, es bräuchte doch irgendwie nur zusammengebracht werden, oder?
Jetzt hören Sie mir bloss auf mit irgendwelchen gestrigen oder auch heutigen Ideologien oder -ismen, die sind mir dabei nicht eingefallen. Die fallen bei mir nicht mehr auf.

Nein, es ist einfach so, dass es so viel zu tun gibt und noch mehr gäbe, um All-Es zu beschäftigen auf eine gesellschaftsfreundliche Weise, dass aber die Fakten so sind, dass so wie es jetzt gehandhabt wird, immer gerade so viele Menschen ausgeschlossen werden, damit das Verbrechen weiter blüht.

Nun ist mir jedoch auch ganz klar, dass das Verbrechen schon in der Natur des Menschen angelegt ist, sonst hätten ja so viele sehr reiche und gesellschaftlich anerkannte Menschen auch überhaupt keinen Grund, verbrecherisch oder auch asozial zu handeln, aber sie tun es.

Das meint, dass Arbeitslosigkeit und die damit einhergehende Perspektivlosigkeit und mangelnde Anerkennung, nicht der alleinige Grund für schmerzhafte Übergriffe auf den Besitz oder gar das Leben anderer Menschen ist, aber ...

Was wäre, wenn Wir durch eine gute Idee zur Veränderung der Gesellschaft, hin zu einer wirklichen Voll-Beschäftigung der Mitglieder dieser Gesellschaft, vielleicht nur eine ganz klitzekleine Menge an Übergriffen, Diebstählen, ..., und Verletzungen verhindern könnten?

Egal, ob es nur ein oder zwei Prozent sind. Das wäre doch schon eine Erleichterung, oder?
Das könnte doch auch die Sicherheit und das Wohlgefühl jedes Einzeln-Es schon ein ganz klitzekleines bisschen erhöhen.

Aber gut, so eine Idee fehlt uns Menschen eben.
Also weiterhin ... ... ... und so weiter und so  fort.
Für die Nachrichten und die Magazine wäre so eine Idee auf jeden Fall ein herber Verlust, weil das meiste Mensch giert ja auch ein wenig nach Vernachlässigung und Abscheu und Verächtlichung und Denunziation und auch ein wenig nach schmerzlichem Nervenkitzel.

Vielleicht fehlt ja auch genau aus dieser - wie nenn *ich diese "Gier" jetzt? Kann ich die noch Lust nennen, oder ist es ein BasisFrust, der nach Rechfertigung und Bestätigung hungert? - GefühlsMelange, diesem GefühlsMix heraus, diese Idee, zur Veränderung der Organisation, der Struktur, dem Aufbau und dem gesellschaftlichen Umgang im Miteinander?
Könnte ja sein, das ein innerer Komplex an Menschen-Gefühlen diese HandHabe fordert.
Nur so eine Idee, aber gewiss eine falsche.

Also *mir würde es gefallen, wenn die Gerichte und die Polizei weniger zu tun hätten und erst Recht, wenn weniger MitMenschen leiden müssten, wegen ...

Aber die Idee fehlt.
Und die Idee fehlt vielleicht, weil Wir dieses [Mit-]Leid noch fordern, weil Wir in Masse diesen schmerzhaften "Kitzel" noch brauchen.
"Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett", wie ja bereits seit längerem ein deutscher Schlager singt.
Und all die Welt-Verstörungs- und Welt-Untergangs-Bücher und Filme!

Nur so ein paar Gedanken vor dem Wochenende.
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Hasenheide, in Berlin-Kreuzberg
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Mir ist klar, dass das Foto nichts mit dem Drüber-Text zu tun hat, aber ich finde es einfach schön, und damit wünsche ich Ihnen ein ebensolches Wochenende.
Danke.

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