Sonntag, 6. Mai 2012

GefühlsQuanten, Klout und KünstlerGeld

Ich kann ja nie wissen, wie der Wissenstand der hier Lesenden ist, deshalb bin ich vielleicht für Manches der Lesenden zu ausführlich, Sie mögen es bitte überlesen.

Eine Reihe von Kommentaren zur winzigsten Welt der Quanten, zum Quanten-Gefühl, zum Klout-Index im FAZ-Blog "Deus ex Machina", und ein Kommentar im FAZ Medien Blog zum Thema Umgang mit Schöpfenden, mit Künstlern, in den Zeiten der Umsonst-Kultur, alles in den vergangenen beiden Wochen. Als Vor- oder auch Nachbereitung, empfehle ich Ihnen, meinen Beitrag: "Die Erregung der Schönheit II", in diesem Blog.
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Wandkunst an der Skalitzer
Strasse in Berlin-Kreuzberg.
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Entscheidungsfindung oder der Überlagerungszustand der Quanten.

Der Überlagerungszustand eines Elementarteilchens ist ziemlich einfach auf die MakroEbene eines Lebewesens zu heben: Wenn Sie in ein neues Restaurant gehen und die Karte zum ersten mal öffnen, zumindest mir geht es so, gefallen mir jeweils mehrere Gerichte, das könnte es sein, aber das auch und jenes klingt auch schmackhaft, hmmm?, was nehm ich nur, ich bin in einer Vor-Entscheidungsphase, mehrere Gerichte könnten es sein, aber nur eins mag ich bestellen.
Die Überlagerung mehrerer Möglichkeiten.
Wir Makrowesen erleben Vor-Entscheidungsphasen mit wesentlich mehr Komponenten, als ein Quant, wir sind auch wesentlich komplexer aufgebaut. Was und Wie die Entscheidung, z.B. für welches Gericht, dann fällt, bleibt meist unklar, ich muss schon sehr viel Interesse haben und viel Geduld, um, wenn sie gefallen ist, nachzu"rechnen", wieso es Gericht 1 geworden ist, oder warum ich, nachdem mein Lieblingsbier aus war, das Bier 3 gewählt habe.
Oft erlebe ich im Bekanntenkreis, dass eines erst eine klare Position zu einer Frage einnimmt, wenn Es dazu befragt wurde und zu einem Umstand Stellung nehmen sollte, vorher war Es noch unentschieden und nach der Diskussion und der Frage an Es, war/ist Es entschieden. Ob das so bleibt, ist eine weitere Frage und der Beginn einer erneuten Entscheidungsphase.
So banal es klingt: Lebendigkeit ist pemanentes Entscheiden, von der Wiege bis zur Bahre und vom Quant bis zum Universum, ist erst etwas fix, wenn es entschieden ist. Aber Sie wissen, wie ich, weil Entscheiden oft schwer ist, weichen Wir dem oft aus oder lassen Andere/s entscheiden, das ist beim Quant genauso, wie beim Menschen. Das geht so tief, dass ich vermute, wenn es anders wäre, wenn also jede Entscheidung schon feststeht, dann wären Wir nicht, das heisst, dass diese Form der Lebendigkeit, die auch Wir Menschen sind, die Unsicherheit und die Vielfalt der Wahlmöglichkeiten braucht, alles andere wäre vollkommene Starre.
Diese Unsicherheit vor der Wahl steckt auch in aller Wissenschaft, deshalb ist es, denke ich, auch ziemlich sinnfrei die Mathematik, oder irgendeine andere Disziplin auf eine fixe, feste, eindeutige Basis stellen zu wollen, statt anzuerkennen, dass bis zum Ende aller RaumZeit die Lebendigkeit und alle Komponenten darin, also jedes Wissen, jeder Fakt, jede Tatsache, Jedes Wesen, auch eine klein wenig Chaos und Fixierungsverweigerung enthalten, erst wenn ALLes entschieden ist, ist es damit vorbei. Dann sind auch die Unendlichkeiten, denen Georg Cantor eine rechnerische Form gab, geklärt und somit die Endlichkeit von dem Un- befreit.
Aber ich bin sicher, das dauert noch ein paar Billionen oder mehr Erdenumkreisungen, oder kann ich da nicht sicher sein?

Quanten-Philosophie und ein Quantum Gefühl

Die Idee vor dem Schreiben dieses Kommentars war: Binäre Technologie ist künstlich, Quanten sind natürlich, das heisst: Elektronik ist eingeschränkte/beschränkte Natürlichkeit, die Quanten jedoch sind eine der Substanzen, welche die Natur aufbauen und mit ihrem Verhalten auch gestalten.
Ist ein Lebewesen berechenbar?
Kaum Eines würde bei einem Nein widersprechen. Ja, ein Lebewesen ist unberechenbar. Wir können An- und InEinander Trends erkennen, Wiedererkennbarkeit, sowohl Äusserlich und im Verhalten, Wir nennen das auch Persönlichkeit oder Charakter, aber niemals Eindeutigkeit, oder die vollkommene Verlässlichkeit. Ein Lebewesen ohne Abweichungen, Überraschungen und Veränderlichkeit gibt es nicht.
Aber Wir wollen es. Wir wollen es so sehr, weil es Sicherheit verspricht. Also haben Wir Vorstellungen, Erwartungen und Algorithmen entwickelt, u.a. auch die Mathematik aufgebaut, mit einem Zahlen- und Rechenwerk, das Uns diese Eindeutigkeit verspricht. 
Allerdings, ohne sie Ganz zu (ent)halten, wie auch Kurt Gödel für die Mathematik und Alan Turing, mit Hilfe u.a. von John von Neumann, für die Informationstechnologie nachgewiesen haben.
Nun, das reichte Uns jedoch nicht, Wir wollen weiterhin absolute Sicherheit und Genauigkeit im DaSein und seinen Innereien, also auch in Uns Selbst.
Doch was wäre die Konsequenz davon?
Statt gelassen anzuerkennen, dass das DaSein nun mal deshalb "da ist", weil nichts darin Ganz fix ist, sondern Alles darin auch variabel ist, DaSein ebenso Zufälligkeit ist, wie es ein wenig Beständigkeit ist. Veränderung scheint dem DaSein unheimlich zu "sein"; und das, obwohl ES fast Ganz Veränderung ist?
Ist Ihnen auch manchmal unheimlich? Beim Blick in den Spiegel vielleicht?
Die schönste Frage davor, lautet: Was/Wie bin ich? Für die Meisten der absolute Stimmungskiller.
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Aber gut, hier geht es um Quanten und deren Wert als Antwortgrösse. Wie befrage ich ein Quant, damit ich eine klare Antwort erhalte? 2 und 3 ist 5. Wie bekomme ich das in ein Quant rein und "richtig" wieder raus? 2 und 3 ist? Na los, sag schon: fünf! Das Quant flattert so ein wenig herum, schwirrt hierhin und dorthin, wechselt von Rot nach Blau, aber die Fünf spuckt es nicht aus, also verwenden Wir nun die "Daumenschrauben", Wir kühlen das Quant soweit herunter, bis es nur noch im Stehen frieren kann und fragen noch einmal: 2 und 3 ist? Also wenn Du jetzt nicht gleich eine korrekte Antwort gibst, wirst Du in Helium gebadet, ist das klar!? Das DaSein und sein Drohpotential. Es ist unerschöpflich.
Aber das Quant kann keine klare Antwort geben, weil es keine eindeutige, klare darauf gibt. 2 und drei ist fünf sind nur Worte, sind nur eine Einigung von Uns Menschen, wie soll das Quant darauf eine Antwort geben? Es ist zwar auch in Uns Menschen, aber Es ist Keines, also hat Es auch von Unseren Einigungen keine Ahnung.
Ja, aber die riesigen Erfolge der Mathematik in allen Bereichen!
Ja? Was davon stimmt Ganz?
Fragen Sie ein Quant doch mal nach seinem Gefühl. Darauf erhalten Sie eine klare Antwort, aber die ist eben nicht berechenbar. Ja, da lachen die Gefühlsschwachen, ... bitteschön.
Die Mathematik ist wunderschön, sie baut grossartige Gebäude und formt aufregend schöne Strukturen, aber Sie wird scheitern, ohne Gefühl.
Darauf könnten Sie fragen: Was ist denn das, dieses Gefühl?
Eines davon sind Sie. Im aktuellen »Salon Skurril« hatte ich eine Vorahnung davon.
Ein QuantenGefühl.

Wie ist das mit dem Vorhersagen von Ereignissen und Handlungen?

@Sophia: " ... vorhersagen." Ja, aber NIEMALS Ganz, sondern nur in Wahrscheinlichkeiten, also zwischen 0 und 1. Aus oder An, Ja oder Nein und ein fast unendliches DaZwischen. Die 0 oder die 1 sind auch Ergebnisse, die sie bei fast ALLEN komplexeren Fragestellungen erst nach dem Ereignis erhalten, bis dahin ist es ein 0,...
Ein Gefühl.
Ja oder Nein sind Entscheidungen. Klar und deutlich. DaZwischen ist Gefühl.
DaSein ist somit VIEL! Gefühl und wenig Entscheidung. Ich denke, darauf wollte ich hinaus.
Das Gefühl ist Unentschiedenheit, ist Wahrscheinlichkeit. Und die Einfassung, die Umfassung des Gefühls ist die Entschiedenheit. Ich bin noch unsicher, ob ich das so formulieren kann, aber vom Gefühl her ...
Somit wären Grenzen das Ende von Gefühl, die Auflösung von Grenzen, also die Ausweitung von Gefühl? Das Zusammenwachsen der europäischen Nationen und das langsame Auflösen der Staatsgrenzen geht also mit einer Zunahme an "europäischem" mitGefühl einher.
Könnte sein?
Danke für die Inspiration.
Deshalb nannte ich die EigenBewegungen eines Quants, oben, Gefühl, da ich vermute, auch die EigenBewegungen eines Menschen sind der Inhalt des Wortes: Gefühle. Aber ich kann mich täuschen, da Jedes damit wohl etwas anderes verbindet.
Und nun zurück zu den Quanten ... hui, da ist schon wieder eins ... was für ein Gefühl ... schon wieder wegg ... Ihnen Viel Freude ... und wegg ...

Anderes Thema, anderer Beitrag ... zum neuen Service im Netz, einem Index der die Vernetztheit und Erwähntheit misst und in einer Skala bewertet, von 0 bis 100, wobei die Hundert wohl bisher nur Justin Biber erreicht.

Die Klout-Tendenz oder die Wichtigkeit der Netzbewohner

@Marco, 28.04, 13:31: Shout, shout, let it all out ... ist wohl auch der Lieblingssong von Mark Zuckerberg: lasst es raus Leute, lasst es leise fallen in unsere Dateien, Wir machen 'was Gutes damit, oder? Darüber können Wir trefflich streiten, aber hier geht es um die Cloud, äh, nein, um das Klout. Der Klout-Index.
Übrigens, Tears for Fears sind eine Spitzen Musik-Auswahl, von mir der Like-Button!
Da gehen also die US-Amerikaner wieder stramm voran. Wenn schon soviel gesammelt und verkehrt wird, sollte Mensch auch etwas damit anfangen. Also messen die Klout-Leute wie stark Eines aktiv, vernetzt und bekannt ist. Klingt logisch. Schliesslich schicken Wir hier auch Allensbacher und sonstige Institute herum, um die normalsten und seltsamsten Fragen zu stellen. Wie die das machen, klingt nach Ihrem Artikel @Marco, fast schon altbacken, mit Haustür- und Telefonbefragung, oder Fragebögen mit der Post. Wo leben die denn noch? Im 20. Jahrhundert, während die US-Amerikaner schon für Morgen proben. Wenn 'was da ist, sollte Mensch es auch benutzen und wenn es auch erst mal nur für eine Minderheit ist. Obwohl, Minderheit? facebook hat bald 1 Milliarde Nutzers, Wow! Ich vermute, bald muss auch ich meine Zurückhaltung aufgeben und mittenrein in die Cloud, um meinem Klout-Index die Raketen anzulegen, RÖÖÖHHHHRRRR!!!, von Null auf Justin Biber. Schliesslich habe ich etwas mehr zu bieten, als das Jüngelchen, oder? Nagut, besser keinen Vergleich mit JB, ... lieber eine Whisky trinken und noch etwas die Unbekanntheit geniessen. Ich bin zwar DA, aber mein Klout-Index ist verschwindend. Schade, oder?

"Dies ist der Beginn der Messung menschlicher Kommunikation", ach?

@ckappes: Ein bisschen weniger dramatisch und ich stimme Ihnen voll zu. Bei jeder Erweiterung und jedem weiteren Schritt in "Neu"(für DAS was bereits dort ist, ist es Alt)Land den Beginn von Irgendetwas auszurufen, macht unnötig Angst ("ist gefährlich") und ist unstimmig. Nein, wahrlich, Wir haben bisher, in Allem was Wir taten und tun, noch keinen wirklichen Beginn zustande gebracht. Auch dies (Klout) ist nicht der Beginn von Etwas, dies ist eine natürliche Weiter-Entwicklung; der Beginn von Etwas war bereits vor etlichen milliarden Jahren, alles Andere war und ist bisher blosse Weiterentwicklung. Was weiss, ob Wir gut im RaumZeit-Plan sind, oder vielleicht sogar etwas nachhängen in dieser Entwicklung. Der Beginn der Messung menschlichen Kommunikationsverhalten begann schon mit der Zeugung des Menschen, denn die Messung des Kommunikationsverhaltens, im MitEinander von Lebewesen, ist eine der Ursachen der Entstehung von SinnesOrganen, die die Umgebungsreize kanalisieren und für das Innen verwertbar machen. Also auch das, was die Gleichwertigen, die Mit-Lebewesen, so loswerden wollen, oder als Information brauchen. Sämtliche Technologie ist also bisher stets nur ein kleiner weiterer Schritt in der Fort-Entwicklung der Natur, deren Ursprung und Antrieb die VerÄnderung ist.
Mit all dem Angst-Geraune über diese oder jene Neuerung (die kein Anfang ist!) behindern Wir uns(er) Selbst. Glücklicherweise sind die US-Amerikaner weniger zimperlich im voranschreiten, dass sie dabei auch Fehler machen, ist aus der Draufsicht verzeihlich, als Mensch, also der Innensicht, sicherlich nicht immer; aber ich weiss inzwischen, Wir sollen vorangehen, also tun Wir es auch. 
Sorry, für die Philosophie, die ja eigentlich nicht BlogThema ist.
Ansonsten, Danke für Ihre Gedanken.

Und nun der Künstler-Kommentar zur "Ich möchte bitteschön ALLES und Ich möchte es kostenlos und sofort"-Kultur. Die ich unterstütze, aber ...

Wie wäre es mit einem Künstler-EntGeld?

Wenn Mensch etwas NICHT hat oder NICHT kann, dann ist es freilich schwer für das Mensch dafür sensibel zu sein oder gar für dieses Etwas, das Mensch nicht hat oder nicht kann zu kämpfen oder Verantwortung zu übernehmen.
Insofern ist doch völlig klar, warum so VIELE kein Interesse dafür aufbringen "geistigen Inhalt" oder auch anderen Inhalt, oder auch Patente oder Sachen zu schützen oder auch nur für sie Verantwortung zu übernehmen.
Sie sind es NICHT (kreativ) und sie haben es NICHT, also warum darum kümmern? Aber sie brauchen es. Insofern ist klar, warum eine Mehrheit froh ist, alles umsonst nehmen zu können.
Was leer ist braucht Fülle, woher die kommt und Was die erarbeitet oder ersonnen hat, ist doch erst mal egal, Hauptsache es kommt 'was rein.
Menschlich. War doch schon immer so. Wollen Wir ernsthaft diese menschliche Handlungweise "abschaffen". Wie soll das bitte gehen? Wann sieht die Gesellschaft endlich ein, das die Schöpfung von Besonderem, von Unterhaltung, von Neuem und sonstigem Aussergewöhnlichem nur Wenigen möglich ist. Es ist ein DaSein-Grundgesetz das NICHT ALLE schöpferisch sein können, sondern stets nur Wenige. 
Ist so, oder war das jemals anders? Warum drummherumreden: Die Mehrheit kann nur konsumieren, was eine Minderheit erdenkt und erarbeitet. Die Konsequenz kann nicht sein, die Mehrheit am Konsum zu hindern und die Minderheit verarmen zu lassen, sondern die Konsequenz kann, meiner Meinung nach, nur sein, die Schöpferinnen und Schöpfer von Inhalt angemessen auszustatten und zu versorgen, und zwar von der gesamten Gesellschaft. Es ist ein gesellschaftlicher Nutzen und ein gesellschaftlicher Segen. Schafft endlich ein angemessenes Grundeinkommen und eine angemessene räumliche und materielle Ausstattung für die Produzenten von Inhalt in den Gesellschaften, damit Sie in Ruhe die Leere und Bedürftigkeit der Mehrheit füllen können! Ein Erfinder- und Künstlergehalt.
Für Unsere gemeinsame Weiterentwicklung und zu Unserer gemeinsamen FREUDE.
Danke.

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