Freitag, 25. Mai 2012

Denk-Scheu

Als einfaches Mensch, dessen Körper leidet, entdeckte *ich irgendwann die Freuden der Vernunft, der Logik, aber das brachte auch zusätzliche Verzweiflung in m*ich, weil *ich mit zunehmender Vernunft langsam erkannte, wie hinderlich das Gefühl, das im Leib steckt und weniger DaZwischen, für eine Ankunft in der aktuellen Wirklichkeit sein kann, wenn dieses Gefühl, so sehr in der Vergangenheit steckt, wie mein Leib es tut.

Oliver-August Lützenich hänge noch sehr in den ersten 16 Jahren meines DaSein fest, in der RaumZeit der Prägung, und diese RaumZeit war für mich schamvoll, erniedrigend und gewalttätig, also überaus schmerzhaft.

So stecke ich also leiblich in dieser RaumZeit, während die leibliche Vernunft, mit den Werkzeugen des Gespürs, der Sinne, aber vor allem Anderen, mit der Sprache, bereits weit weit in die Wirklichkeit, in eine völlig andere Wirklichkeit, wie damals, hineinragt, hineinsinnt.

Keine Spaltung, Nein, aber manchmal eine Stimmung in mir, die fast zum Zerreissen gespannt ist, ein Unwohlsein, eine überspannte Nervigkeit, dass (weil) *ich nicht weiterkomme in dem Bemühen, diese vergangene RaumZeit zu verlassen und im Hier und Jetzt, wo es schön und frei ist, anzukommen.
Das eingeprägte Gefühl beharrt auf dem Gestern, die Vernunft wünscht das Heute. Weil darin so viel mehr geht, als es das (veraltete?) Gefühl zulässt.

Davon erzählen auch diese beiden Blogs, vielleicht sind es deshalb auch Zwei, Was weiss das schon?

So denke ich also darüber nach, wie ich diesen Riss, dieses Klaffen in mir schliessen, besser vielleicht: heilen kann. Ein Hadern ist in mir, mit mir, aber immer auch eingebettet in die Gemeinschaft meiner Spezies, in Denen *mir (und wahrlich nicht nur mir!) auch ungehindert, das angetan wurde, was *ich erlitten habe.

Ich möchte mit meinem Tun auch Verhindern, dass es Anderen ebenso ergeht, aber ich bin da in eine ganze Bewegung eingebunden, die einen anderen, einen aufmerksameren, freundlicheren und förderlicheren Umgang des Menschen im Selbst und im Umgang miteinander fordert und fördert. Keine Organisation innerhalb des Spezies Mensch, sondern eine Bewegung innerhalb der Lebendigkeit.

Aber genug der offengelegten Selbst-Beschau, aber vielleicht interessiert Sie auch der Hintergrund dieser Texte und der Auswahl auch an Bildern, könnte ja sein?

Der folgende Text ist eine Mischung aus dem Zustrom wissenschaftlicher Erkenntnis, einem leicht verstörten Menschenverstand, dem Drang nach Besserung und einem Mehr an wechselseitigem Verständnis, aber zuerst ein Gemälde.
.
Mark Cooper, "Is keeping the paintings
of R. Rauschenberg and J. Pollock"

.
Titel: Die Brücke über den synaptischen Spalt

Weiter in der persönlichen Arbeit, eine neue Ebene der Verantwortlichkeit, der Umsicht und Entscheidungsbefugnis zu erreichen, ..., besser vielleicht: einen weiteren Schritt in der persönlichen Evolution zu tun. Die vergangenen Beiträge waren ein Hadern, mit des Menschen (*ich präzisiere: vor allem auch meiner) Abhängigkeit von der Technik und den dazu entwickelten Maschinen und deren Mit- und Rückwirkung auf Uns Menschen.

Dieser Beitrag geht mehr ins Innere und hadert mit der Zögerlichkeit und der Ängstlichkeit, die jeden weiteren Schritt im DaSein behindert und Uns viel FREUDE vorenthält, wie *ich finde.

Bisher war es kaum möglich, allen Menschen eine umfassende Bildung zu gewähren, also sowohl in die Tiefen der Gefühle hineinzuspüren, sie zu erregen und ausleben zu können, als auch das gesammelte Wissen zu vermitteln. Die bisher nötige Arbeitsteilung innerhalb von Gesellschaften, verlangte zum grössten Teil einfachste und schmutzigste Arbeiten, dazu meist einfache und schwere Aufbauarbeiten, ebenso überwiegend eintönige Verwaltungs- und gefährliche und / oder brutale Sicherungstätigkeiten von der grossen Masse.

Es war dabei nur für sehr Wenige der Platz, für eine annähernde Freiheit der RaumZeit-Gestaltung, für das Forschen und Experimentieren und für reichlichen DaSein-Genuss.

Die Organisation und die Anforderungen der Lebendigkeit, verlangten einen solch hierarchischen Gesellschafts-Aufbau. Der wiederum, ist ein abstraktes Spiegelbild des Aufbaus der Körper der Lebendigkeit. Auch diese weisen einen hierarchischen Aufbau auf, der nur wenigen Zellverbänden und Körperbereichen ein gut ausgestattetes und weitgehend unabhängiges DaSein gestattet.
.
DazuMal etwas Grundsätzliches: Sprache, und alle Formen des Umgangs damit, findet hauptsächlich, - ohne den Mund, der spricht, mit allen Muskeln und den Armen, die dazu schlenkern und  deuten und ..., zu vergessen -, findet überwiegend im Gehirn statt.
Sprache ist also eine Funktion mehrheitlich des Gehirns, darin vor allem des mehrheitlich nach Aussen gerichteten Bewusst-Seins. Sprache ist vor allem ein Mittel und eine Funktion der Sinne (Wahrnehmung).
.
Dazu die Anmerkungen eines sehr bekannten deutschen NeuroBiologen, von Prof. Dr. Gerhard Roth (bei Interesse, lesen Sie auch einen Artikel von Herrn Dr. Roth, hier im Verantworten-Blog), die im 'Der Spiegel', 2/11 (Titel: "Die zerhackte Zeit") veröffentlicht wurden:

Ein Zitat daraus: "Unser Gehirn scheut das Denken, weil es eine wahnsinnig energieraubende Tätigkeit ist. Wer nachdenkt dessen Grosshirnrinde verbraucht ungeheuer viel Zucker und Sauerstoff. Deshalb versucht unser Hirn, möglichst wenig nachzudenken und alles Mögliche zu automatisieren. Das ist billiger."

(Dumm sein ist also billiger?, W-Es hätte das "gedacht"?)

Wow!, dachte *ich, nach dem lesen, das ist also die Ursache der menschenweit zu beobachteten Bildungsverweigerung. Denn, woran wird zumeist gespart und wo wird zuerst gekürzt, wenn gespart werden muss?
Sie wissen es: Kultur, Kunst und ... Und das betrifft nicht nur die Gesellschaft, das betrifft FAST jedes Einzelwesen.

Da hat die BildungsVerweigerung also GanZ-körperliche Ursachen!
Denn das Gehirn ist nur EIN Bereich im Körper, da kann sich der Rest schon mal verweigern und "sagen": Nee, nee und den Kopf schütteln, mit dem Gehirn drinn, mehr als 20% unserer Energiereserven bekommst Du nich, gerade wenn's eng wird, Schluss jetzt! Oder auch: Das fangen Wir gar nicht erst an!

Daraus folgt die ganz ganz tiefgreifende Frage: Wie wichtig ist das Natur das Bildung?
Und, wenn Uns Bildung für ALLE wirklich wichtig ist, welchen Umbau braucht die Gesellschaft, damit die Körper damit leben können, also trotzdem genug erhalten, um dem Gehirn das Denken NICHT weiter zu verweigern? 
.
Die GrosshirnRinde und dabei vor allem der präfrontale (orbitale, mediale und laterale) Kortex, ist der Bereich im Gehirn, der diese Best-Ausstattung und weitgehende Befreiung von überlebenswichtigen Aufgaben, auf der Körperebene, bisher am deutlichsten bestätigt. Ein Ausfall von Regionen, durch Unfall oder Krankheit, führt zwar zu Behinderungen, die jedoch dem Gesamtorganismus kaum schaden; allerdings verhindert ein Ausfall in dieser Region, meist eine wichtige und bedeutende Stellung innerhalb der Gesellschaft. Ein dadurch behinderter Mensch, wird noch unten oder aussen gehalten. Das verhindert also bisher, das Verbleiben oder die Bewegung in eine angesehene und dadurch genussreiche Gesellschafts-Position, in der schöpferisches, folgerichtiges und umsichtiges Denken, Entscheiden und Sprechen nötig sind.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
.
Inzwischen schaffen Wir aber die Grundlagen für eine Befreiung aus diesen Mustern und Symmetrien der Lebendigkeit. Indem Wir Maschinen und Automatismen entwickeln, die Uns von dem Zwang zur Einfachheit und Regelhaftigkeit der Masse befreien, die Uns auch von der Gefährdung durch die MitWelt und der Fremd-Bestimmung der UmWelt entfernen. Die Evolution ist ein Prozess des DaSeins, der auch Uns erschaffen und geformt hat, dieser Prozess ist jedoch unbewusst (ohne Logik und Richtung, oder?), aber mit Erinnerung, und es ist ein gleichgültiger Prozess, also ist der Evolution Alles und Jedes (un-)wichtig.
.
Das Mensch aber entdeckt die persönliche Wichtigkeit und entdeckt die Möglichkeiten der Entwicklung und die Möglichkeiten der Selbst-Entfaltung. Und die sind Enorm! Und die wollen Wir Menschen nutzen. Und zwar ohne Bevormundung oder Einschränkung, durch Was und Wo auch immer!

Die Voraussetzungen der Selbst-Befreiung aus der Enge der Evolution im DaSein erarbeiten Wir gerade. Mit so manchen Schmerzen, entledigen Wir uns des überwältigenden LEIDs (Enge, [Selbst]Bestimmung, Vorgaben, Vorenthaltung ...) und entwickeln eine In- und Umwelt, die Uns FREUDE einbringt und Richtungen öffnet, die die Meisten von Uns noch nicht einmal erahnen, geschweige denn erfühlen, erspüren oder zumindest phantasieren.
.
Nein, bisher sind Unsere Vorstellungen massenhaft klein, eng und kurz. So kurz, eng und klein, wie Wir in der Masse das DaSein empfinden, gestalten und somit auch erleben.
Damit ist es bald vorbei.
Denn es kommt Etwas, das Uns die Poren öffnet und die Bewegungen ausweitet, das Unsere Sinne erregt und alle Gefühle bewegt, bis weit über die Grenzen jeglicher vergangener und aktueller Vorstellung.

Also, fangt schon mal an zu rütteln und zu schütteln an den Zäunen der Vergeblichkeit, der Zögerlichkeit und entladet die Waffen der Ängstlichkeit, die FREUDE braucht Aufmerksamkeit, Sie wartet schon so lange. Ohne Witz.
Danke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen