Freitag, 9. März 2012

DaHinter ein Arschloch

DaHinter

Hinter geheimen Türen
warten die Trojaner auf den Einsatzbefehl
Hinter verborgenen Türen
liegen feiste Bäuche den dicken Teppich platt
Hinter phantastischen Türen
hüpft ein blauer Frosch auf blechernem Geschirr
Hinter vermoderten Türen
versprechen dumpfe Menschen sich dem Vaterland
Hinter verbohrten Türen
misshandelt die RaumZeit beständig die alten Leiber
Hinter zugemauerten Türen
verkommt der Schrei der Angst zum blossen Hohn
Hinter verstellten Türen
wird der grosse Aufstand ständig nur angemahnt
Hinter verbotenen Türen
sitzen Satan und Fortuna mit dem Siegerkranz
Hinter versicherten Türen
ist das Ende der Welt längst schon gelöst
Hinter vermissten Türen
drücken Kinder sich um den Verstand
Hinter verriegelten Türen
hat die Fratze der Enrechtung freien Lauf
Hinter verstohlenen Türen
schwirren laue Liebesdüfte durch dämmrigen Raum
Hinter offenen Türen
wartet die Freude auf viele weitere Gäste
.
Da es hier um Poesie geht, noch ein Gedicht. Es beginnt Anal, ist jedoch am Ende ein Erkenntnis-Gedicht und trifft somit auch auf den Autor zu, also Nasen zuhalten und los gehts:
.
Hey Sie!
Ich?
Ja, Sie. Sie Arschloch!
Was!?
Sie Arschloch, sie.
Aber ich bitte Sie!
Sie sind doch ein Arschloch, oder?
Wie?!
Sind sie doch, ein Arschloch?
Sie Unflat, sie!
Ich bitte sie, sie Arschloch!
Unflat!
Arschloch!
Ich scheiss auf Sie!
Sag ich doch, Arschloch.
Unflat!
Aber ist doch so.
Ähh, was?
Mensch-Sein ist auch Arschloch-Sein.
Hmm?
Arschloch.
Selbst!
Ja.
.
Das wars. Und das muss Eines erst mal schaffen, aus dem Arschloch ein Gedicht zu machen. So, in die Augen, durch die Nerven, mitten rein ins Stammhirn und wegggeklickt ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen