Donnerstag, 7. Juni 2012

Die Individualisierung des DaSein

Bei mir ist es so, dass, je mehr Informationen in mich fluten, in mir Verbindung suchen und finden, umso mehr Fragen gestillt sind, auch der Blick in die Ferne streift, mit der fernen Frage: Wohin geht die Reise?

Diese ferne Frage ist selbstverständlich mit der ebenso fernen Frage: Woher ist das DaSein?, eng verknüpft. Es ist so, bei mir, die Entfernung ist in beide Richtungen gleich weit, es ist somit ein Kreis, den *ich erfühle und wahrnehme und dieser Kreis hat keine Dellen, wenn *ich in eine Richtung die Erkenntnis erweitere, folgt daraus eine Erweiterung in alle anderen Richtungen.
Das ist schön.

Und es ist RaumZeit, in die FREUDE hineinzuwachsen, denn, wenn *ich Eins bemerkt habe, - ganz deutlich -, dann, dass *ich in fast ausschliesslichem LEID gestartet bin! Und das *ich, je weiter hinein und hinaus ich fühle und wahrnehme (spüre), das LEID im Verhältnis zur FREUDE abnimmt. Inzwischen achte ich darauf, dass das LEID nicht abnimmt, - denn ich habe es erlitten und mitge-Krieg-t und möchte es weder verdrängen noch verleugnen -, aber die FREUDE stets zunimmt. Und es gelingt.
Allerdings sehr mühsam und langsam.
Es braucht eine Menge Geduld. 
.
Robert Rauschenberg,
"Carp Scoop, Daylight Dye Transfer"
.
Am Rande tauchen Antworten auf.
Persönliche Antworten, inwieweit sind diese allgemeingültig, also wahrhaftig?

Warum nehmen Wir langsam, ganz langsam, Abschied von den Trieben, also auch vom Sex und von der Macht (der UnGleiheit in Einflussnahme in und Genuss des DaSein)?

Wir irdischen Lebewesen, insbesondere wir Menschen, sind dabei, eine Unabhängigkeits-Erklärung von der Regulierung durch die Umstände zu formulieren.

Das DaSein hat die besonderen Umstände in diesem Sonnensystem genutzt und Uns hervorgebracht, Es hat das Material, das die Natur zur Verfügung gestellt hat, neu zusammengestellt, anders verbunden, mit kurzfristiger Dauerhaftigkeit und Schutz versorgt und eine lösbare Bestimmung angeordnet.

Fremd-Bestimmung so lange, als nötig.
Mit-Entscheidung, wenn dazu reif.
Macht und Sex, sind zwei Zweige dieser Fremd-Bestimmung im und durch das DaSein, die Natur, durch und mit den Trieben.
Des Treibmittels, das die irdischen Wesen prägt und bewegt, im Zusammenspiel mit den Umständen der direkt umgebenden und auch weiteren Natur.

Dabei bemerke *ich, stets im Hintergrund, die Aufforderung des DaSein, diese Fremd-Bestimmung in Selbst-Entscheidung zu wandeln.

Dieses kleine Sonnensystem, mit den besonderen schöpferischen Bedingungen, bot eine günstige Gelegenheit diese Aufforderung, diese Anforderung, des DaSein zu verwirklichen?

Denn, DaSein will Selbst-Sein, um das zu erreichen, braucht das DaSein ein Bewusst-Sein, also eine umfassende Achtung, Aufmerksamkeit und Sorgsamkeit für das: Was ist.

Ist das nun eine vielleicht überspannte Phantasie oder Philosophie?
Mag sein. Aber für m*ich deuten die Ergebnisse und Signale aus *mir und dem Umfeld genau darauf hin.

In [Philosophen-]Poesie:

Das, was IST, war lange ohne Frage da.
Plötzlich zuckte Etwas im steten Fluss des SEIN.
Damit tauchte aus der steten Veränderung eine Erregung auf.
Was ist?
Diese Frage erschuf das DaSein, weil das SEIN erregt ist.
Es ist erregt: weil Etwas stockte, zauderte, haderte, zögerte.
Die Frage ist ein Folge des Unbehagens, das Behagen war fraglos.
Etwas ist Da: aber wozu?
Etwas ist stockend bewegt: aber wohin?
Etwas ist zögernde Veränderung: aber wofür?
Warum ist Etwas?
Das SEIN fragt.
Das DaSein antwortet.
Hat zu antworten!
Die Fragen fordern.
In Etwas ist Forderung.
Forderung will Befriedigung.
Antwort ist Befriedigung.

Einschränkung!: die richtige Antwort ist Befriedigung.
Nicht jede Reaktion auf eine Frage ist eine (richtige) Antwort.
Das DaSein fordert die richtigen Antworten!
Einmal als Anforderung in die RaumZeit gestellt suchen die Fragen nach Befriedigung. Die Suche zeigt auf eine winzige Verschwommenheit im DaSein, auf einen Bereich der genau Zwischen dem "Was" und dem "ist" liegt, dort ist Abstand, dort ist etwas Anderes, dort ist die Erregung am stärksten, dort fragte ES nach Da?
Dort ist ES erregt, von dort ist ES befragt, dort soll ES antworten.
Aber was?
ES ist und das AnderEs ist auch.
ES ist da, wo das AnderEs nicht ist.
Das AnderEs ist da, wo ES nicht ist.
Verschiedenheit.

Nicht?
DaNicht.
DaSein?
Das Andere ist nicht.
Das Andere ist auch.
Was ist?
DaSein ist auch AndersSein. Eine Antwort. Eine erste Gewissheit, der Verschiedenheit. Die Gewissheit ist Wissen, ist bewusst.
Wissen ist Verschiedenheit, Eins ist ohne Gewissen, Zwei ist Gewissheit.
Gewusstheit.
Zwischen DaSein und AndersSein entsteht Bewusst-Sein. 
Das Bewusst-Sein ist eine Erregung des Abstands und der Befreiung von der Direktheit, von der direkten, unmittelbaren Beeinflussung des Nebeneinander im SEIN.

Zu persönlich? Zu kurz?

Je mehr Bewusst-Sein in Lebewesen ist, umso freier und unabhängiger ist Es, je stärker die Bewusst-Heit in der Lebendigkeit, umso mehr Entscheidungen trifft Es unabhängig, also ohne Zwang, ohne die Anleitung durch Triebe.

Diese Entwicklung ist in Uns und Wir werden entscheiden, wohin sie im Weiteren geht, also ob wir in den Trieben verbleiben wollen und MaschineWesen schaffen, die diese AnForderungen schaffen, oder ob Wir mit-entscheiden wohin das gemeinsame DaSein geht.

Sex und Macht sind dabei zwei Wirkungen der alten Triebe, die Wir in Frage stellen müssen. Und eines sei den Leses klar, das Ursprung des Hilfsverbs "müssen", ist das althochdeutsche "muezzen" und das bedeutet: eine Chance als solche erkennen und wahrnehmen. Oder wie der online-Duden schreibt: mittelhochdeutsch 'müeʒen', althochdeutsch 'muoʒan', eigentlich = sich etwas zugemessen haben, Zeit, Raum {RaumZeit}, Gelegenheit haben, um etwas tun zu können.
Servus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen