Samstag, 2. Juni 2012

Die Perfektion eines Stuhls

Ein wenig Philosophie.

Der perfekte Stuhl ist der, auf dem Mensch -nicht- sitzen kann, weil es die Idee des Stuhls ist, die erste Idee eines Stuhls ist.

Bevor der erste Handwerker die Materialien sammelt und daran geht, einen ersten Stuhl zu bauen und im weiteren noch viele Handwerker daran gehen, noch viele weitere Gestaltungen und Formen eines Stuhls, von Stühlen, zu bauen.

Perfekt ist nur die Idee eines Stuhls. Perfekt ist nur die Idee, die Vorstellung eines Dings, aber nie dessen Ausführung, denn dafür existieren IMMER mindestens zwei Meinungen.

Perfektion aber, ist Eindeutigkeit, Einmaligkeit, Unwiederholbarkeit.
Der perfekte Augenblick ist stets Vergangenheit (war), oder Wunsch (Konjunktiv), aber NIEMALS Jetzt: "Jetzt ist perfekt", ist vorbei, ist Wehmut, ist schon die Erkenntnis der Vergänglichkeit.
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Eames, "Plastic Arm Chair" von Vitra
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Etymologie:

perfekt = Vollendet, volkommen; abgemacht: Das Adjektiv wurde im 16. Jh. aus lat. 'perfectus' = "vollendet, vollkommen" entlehnt, dem Partizipaladjektiv von lat. 'perficere' = fertig machen, zustande bringen", aus lat. 'per' = "durch [und durch], völlig; über - hin; während" und lat. 'facere' = "machen, ausführen" (auch der Ursprung von Fazit).

Vollkommen und abgemacht, Vergangenheit und Wunsch, denn, wieviele Abmachungen haben Sie schon eingehalten?

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