Montag, 18. Juni 2012

Geologische KurzReise: Welt-Bewegend

Kommen Sie doch mit mir mit, auf eine kleine Reise durch die irdische RaumZeit, durch JahrMillionen, wie auf Flügeln, auf kleinen Buchstaben, mit grosszügigem Inhalt. Denn Oliver-August Lützenich begreiffe langsam, was unter meinen Füssen, hinter meiner winzigsten Lebendigkeit, und auch In meiner winzigsten Lebendigkeit, und um meine winzigste Lebendigkeit herum so passiert. Neben Vielem Anderen! Aber hier nur ein winziger Ausschnitt davon.

Kleine Begebenheiten aus der enormen Masse der Billionen mal Billionen Ereignisse herausgepult, wie die Rosinen aus einem Rosinenbrot, aber eben einem gigantischen Rosinenbrot.
Irdische Gegebenheiten und Bewegtheiten und Verwerfungen, bis in die menschliche Politik hinein; vielleicht? Aber das überlasse ich auch Ihrem Urteil?

Los gehts. Wobei die Reise nicht ganz chronologisch, also linear erfolgt, sondern mal hier einen Punkt erwähnt und mal dort einer Linie folgt, aber Sie, wie *ich, können trotzdem folgen, denn es geht ganz gemächlich, im Lesetempo.

Also:
Vor etwa 6 Millionen Jahren, so ziemlich am Ende des ErdRaumZeitAlters, welches die Geologen das Miozän nennen: http://de.wikipedia.org/wiki/Miozän, wurde Afrika soweit nach Norden geschoben, dass dabei die Verbindung von Mittelmeer und Atlantik verschlossen wurde.
Das Mittelmeer verdunstete in den darauffolgenden hunderttausenden Jahren langsam und weitgehend, Zeugnisse dieses Vorgangs, dieser Austrocknung eines Meeres, sind bis zu 1,5 km dicke Salzschichten, die Sie auch in einer Grotte bei Realmonte, in Sizilien, besichtigen können (http://ec.europa.eu/research/research-eu/oil/article_oil44_de.html), und die teils wunderschöne geometrische Formen aufweisen, die auch durch die Bewegungen der oberen Erdschichten geformt wurden.

Während dieser Zeit wanderten auch viele Tiere und Pflanzen aus dem Süden nach dem Norden, der Millionen Jahre später von Uns Menschen Europa benannt wurde. Wir waren damals noch eine kleine Gruppe von affenähnlichen Lebewesen in der Nähe des Äquators, eher im Osten der Landmasse, die Wir heute Afrika nennen.

Vor circa 5,3 Millionen Jahren, noch im Miozän (siehe oben), wurde durch gegenläufige Plattenbewegungen wieder ein Spalt zum Atlantik geöffnet und das Mittelmeer lief erneut mit Wasser voll und der Boden des Mittelmeeres und damit auch der Meeresspiegel sank im Vergleich zu den umgebenden Landmassen um bis zu 150 Meter ab, während der Boden an anderer Stelle um etwa die gleiche Höhe anstieg.
Und dieses Bewegungs-Spiel passiert selbstverständlich bis Heute, es ist ein grosses Verschieben in der Ebene und in der Höhe. Die Höhe des Ätna auf Sizilien zum Beispiel, schwankte allein in den letzten 200 Jahren um nicht weniger als 100 Meter.

Das Gebiet, welches Wir heute Türkei nennen, ist jener Bereich zwischen Europa und Afrika, mit den meisten kleinen und grösseren Bewegungen zwischen den beiden Erd-Platten, also an deren Plattenrändern.
Die Verwerfungslinie, die durch den gesamten Süden Europas läuft, ist hier am instabilsten, die Erdbeben am häufigsten. Griechenland und Italien sind ebenfalls auf dieser instabilen Verwerfungslinie, die auch weiter nach Norden reicht, wie die kürzlichen Erdbeben in der Emilia Romagna zeigen.

Im Moment ist die afrikanische Platte auf AnnäherungsKurs und die nordamerikanische Platte geht auf Abstand, der Ausbruch des Eyjafjallajokull 2010, in Island, war eine Folge davon. Beide Platten tun dies mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 cm pro Jahr.
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Eyjafjallajokull
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Jetzt gehen bei Einigen von Ihnen vielleicht die "geistigen Lampen" an und Sie vergleichen diese Plattendrift mit den politischen und gesellschaftlichen Bewegungen der Menschen-Gesellschaften, die auf diesen -Landmassen in Bewegung- leben, und Sie bemerken, diese Bewegungen stimmen überein, während die nordamerikanischen Gesellschaften den Blick verstärkt nach Osten, nach Asien, richten, geht der Blick der afrikanischen Gesellschaften, nach Norden, besonders der im nördlichen Afrika. Andere von Ihnen sagen nun "Schmarrn!, das kann Mensch nicht miteinander vergleichen!".

Mag sein, Oliver-August Lützenich bekenne immer stärker ein Geschöpf der Erde zu sein, ohne das gesamte Darumherum zu vergessen, also zu vergessen, dass das Material aus dem Wir bestehen, die Erde und alle Lebewesen darauf in mehreren Stern-Generationen (und das sind mehrere Milliarden irdischer SonnenUmkreisungen) "ausgebrütet", also geschaffen wurde, dass also auch das Universum an unserer Schöpfung beteiligt ist, aber doch sind Wir zuallernächst Geschöpfe in diesem Planeten und von den Geschehnissen, den Bewegungen und Veränderungen dieses kleinen Planeten auch beeinflusst und davon ebenso bewegt, wie es der Sturz eines Freundes erregt.

Wie weit dieser Einfluss reicht, und ob wirklich gesellschaftliche Prozesse von tektonischen Bewegungen mit-beeinflusst werden, oder gesellschaftliche Bewegungen auf kontinentale Platten einwirken, ist noch ungemessen, aber immerhin möglich. Für mich jedenfalls besteht da eine Verbindung, besteht eine starke Verbindung in und mit der Erde und deshalb auch ein Einfluss.

Am Ende des Eozän: http://de.wikipedia.org/wiki/Eozän, vor etwa 30 Millionen Jahren wurde der Boden eines Urmeeres an der WestSeite der Landmasse, die Wir heute Europa und Asien nennen, um mehrere hundert Meter angehoben, Mittel- und WestEuropa wurden dabei trockengelegt. Die Spuren dieser langen Lage als Meeresboden, können Sie bis an die Spitzen der höchsten Berge der Alpen bewundern, in Form von versteinerten MeeresLebewesen im Fels, aber auch in vielen Tälern und Ebenen des Halbkontinents.
Z.B. auch in den Sedimentschichten in der Gegend von Solnhofen und Eichstätt, fahren Sie doch mal, bei Gelegenheit, ins dortige Jura-Museum in Eichstätt: http://www.eichstaett.info/sehenswertes/jura-museum_eichstaett-239/, dort finden Sie die beeindruckendsten Funde ausgestellt.

Korsika und Sardinien wanderten in diesen 30 Millionen Jahren seither, an die heutigen Positionen im Mittelmeer, aus der ursprünglichen Lage als SüdOst-Ecke der franz.-span. Halbinsel. Korsika war einst der Süden einer Landschaft, die Wir Heute Provence nennen.
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Auch Italien und Griechenland sind "kleine" Abspaltungen der afrikanischen Platte, die in über 20 Millionen Jahren, ab dem ErdRaumZeit-Alter der KreideZeit, also vor etwa 100 Millionen Jahren, auch der letzten Phase der Erd-Entwicklungs-RaumZeit des Mesozoikum: http://de.wikipedia.org/wiki/Mesozoikum, eine Reise als Insel machten und schlussendlich gegen die euro-asiatische Platte gedrückt wurden und zwar so massiv, dass dabei das AlpenMassiv aufgeschoben, aufgeworfen wurde. Die Alpen sind also ein Folge des Eintreffens, des Auftreffens, des Stiefels, den Wir heute Italien nennen, an Europa.

Wenn Sie zum Beispiel nach Zermatt, in der Schweiz fahren und auf das eindrucksvolle Massiv des Matterhorn blicken, sehen Sie Afrika, zumindest einen Teil der afrikanischen Platte, die beim Auftreffen auf Europa weit nach oben geschoben wurde, und wenn Sie auf die Spitze des Monte Rosa blicken, sehen Sie einen ganz alten und einst sehr weit unten liegenden Teil der euro-asiatischen Platte, der beim Auftreffen Afrikas weit nach oben geschoben wurde.

Mit Italien und Griechenland wurde auch Kroatien, ebenfalls ein Abspaltung der afrikanischen Platte, an den heutigen Balkan gedrückt, der Gebirgszug der Dinariden: http://de.wikipedia.org/wiki/Dinariden ist das Ergebnis davon.

Die Kristallschichten der Bergspitzen deuten auf die Herkunft und die Bedingungen bei der Entstehung der Alpen: Denn Kristalle entstehen nur bei sehr hohen Temperaturen und in enormem Druck, der nur in grossen Tiefen, weit unter NormalNull herrschte, Tiefen unterhalb der Oberfläche von mindestens 10 - 15 Kilometern.
Die heutigen Gipfel waren also im Laufe der ErdGeschichte auch einmal tief tief in den oberen Erdschichten verborgen und wurden erst durch die "Wander"-Bewegungen der tektonischen Platten so hoch über NormalNull gehoben, Heute bis fast auf 9000 Meter Höhe im Himalaya.

Die Erdoberfläche, die Wir Heute Europa nennen, lag vor etwa 300 Millionen Jahren, im ErdRaumZeitAlter genannt Karbon: http://de.wikipedia.org/wiki/Karbon, noch am Äquator und entsprechend blühte und grünte es. Üppige Wälder blühten auf und verblühten über eine RaumZeit von Millionen von Jahren. Die Überreste holten und holen Wir bis Heute aus den Tiefen der Erdkruste und verbrennen sie in Öfen und Hütten, Sie wissen: Kohle und Erdöl. Aber es gibt sogar noch einen Ort in Europa, an dem Sie ganze Bäume aus dieser RaumZeit bestaunen können, also Pflanzen, die vor mehreren hundert Millionen Jahren gewachsen sind und geblüht haben. Dieser Ort heisst Champclauson und dort ist es der "La forêt de fossiles": http://www.mineral-hub.net/musee-foret-fossiles-champclauson-gard.html, im SüdWesten Frankreichs, wenn Sie dort vorbeikommen, nicht verpassen. Allerdings sind die Pflanzen natürlich inzwischen versteinert, aber trotzdem sehr eindrucksvoll.

Manche Menschen, Geologen und Prospectoren, vermuten die Keimzelle der Landmasse, die Wir heute Europa nennen, ganz oben im Norden dieser Landmasse, in einer Gegend, die Wir Heutigen Norwegen getauft haben, genauer, in der Gegend um Kirkenes herum, denn dort sind die ältesten Steinformationen und Mineralien innerhalb Europas zu finden, nämlich sogenannte Kimberlite: http://de.wikipedia.org/wiki/Kimberlit und ebenso seltsam, nämlich sogenannte Zirkone: http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkon.

Wie geschrieben, nur ein paar ganz winzige Ereignisse, in einem wirklich weltbewegenden Geschehen, das, wie Oliver-August Lützenich finde, auch in mir steckt und mich bewegt, wie es Ihnen dabei geht, oder ob Sie davon unbeeinflusst sind, wage ich selbstverständlich nicht zu beurteilen, ich finde es grossartig und umwerfend, aber bin noch etwas unschlüssig, was ich damit anfange, was das für Einwirkungen auf meine Handlungen nimmt und hatte, aber immerhin hat es die, wenn auch vielleicht nur winzigst, so winzigst, wie ich eben bin im Welt-Geschehen, aber immerhin.
Bis bald.

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