Montag, 16. Juli 2012

Ein SommerMorgen

Heute (16.07.2012) aufgelesen aus einer arte-Fernseh-Dokumentation über J.J. Rousseau und hier gleich eingetippt.

Aber zuerst ein Gemälde von dem Menschen, um den es ging und hier geht, um dessen Werk und Einfluss die folgenden paar Sätze kurz kreisen:
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Jean Jacques Rousseau, 1753,
gemalt von Maurice Quentin de La Tour
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«Pascal Couchepin: "Das Erbe von Rousseau ist der Individualismus, mit seinen besten und seinen schlechtesten Seiten. Positiv sind die Forderungen nach den Rechten des Einzelnen (Freie Wahl des Lebensortes, der ReligionsWahl oder -Abwahl, Redefreiheit, etc.). Negativ ist, wird der Individualismus zu weit getrieben, so gibt es zwischen den Menschen eigentlich nichts gemeinsames mehr. Jeder hat seine Erfahrungen, die kann man möglicherweise teilen, aber nur wenn der Andere die gleichen Erfahrungen hat, aber daraus entsteht nur wenig gemeinsames. Dieses Problem hat Rousseau wohl gespürt und die ideale Gesellschaft in die Vergangenheit projiziert, in eine Welt, die nicht mehr wiederkehren wird, in eine Zeit, in der es kein Eigentum gab, in der der Mensch frei lebte, wie der gute Wilde, in der es noch keinen Gesellschaftsvertrag gab.
Im Gesellschaftsvertrag tun sich Einzelne zusammen und beschliessen auf einige ihrer Vorrechte zu verzichten, um die Gesellschaft aufzubauen. Aber, wie bei Verträgen üblich, behalten sie sich das Recht vor, von Verpflichtungen zurückzutreten, aber den Vertrag lösen bedeutet Anarchie.
Das andere Extrem, mittels Verträgen die perfekte Gesellschaft einzurichten endet immer im Totalitarismus."»

Pascal Couchepin ist Anwalt und Politiker (FDP) in der Schweiz und war dort von 2003 - 2008 Bundespräsident.

Ich bin jetzt mal ein wenig frech, aber ich bitte Sie, bevor ich ein paar wenige Sätze schreibe, um eine MeinungsBildung zu dem von Pascal Couchepin gesagten: Wie finden Sie es, können Sie zustimmen, oder gibt es zum Ganzen oder zu Einzelnem Widerspruch?
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Pascal Couchepin in 2009
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Und nun also ein paar Worte zum Erbe des Individualisten J.-J. Rousseau, der etwas aufnahm, aus dem AufLauf der RaumZeit und vor Uns Alle hinstellte und damit zu seiner EsLebens-RaumZeit auf sehr wenig Gegenliebe stiess, obwohl es ziemlich stimmig war und seine Wirkung nicht verfehlte.

Wenn das Mensch ein völlig freies Individuum ist, was ist Es dann?

Wie ist ein solcher Zustand überhaupt zu beschreiben?
Und wie hoch sind dann noch die Gemeinsamkeiten des Menschen, im doch immer noch gemeinsamen Miteinander, oder? Diese Erde ist nicht aufblasbar, sie ist so gross und so rundflächig, wie sie nun mal ist, Wir Menschen werden jedoch immer mehr, bald acht Milliarden. Mir macht das keine Angst, überhaupt nicht. Das bedeutet jedoch, dass zwar die Individualität jedes Einzeln-Es wächst und das tut sie, dass aber die Fläche, um diese Individualität auszuleben, mit jedem Zuwachs geringer wird.

Eine seltsame Übereinstimmung, finden Sie nicht?

Je mehr Wir sind, umso Vereinzelt-Es werden Wir. Als Wir noch ein paar Millionen waren, weit verstreut und mit riesigem Platz um Uns herum, wo fast Alles noch zu erobern war, waren Wir überzeugte (zwanghafte?) Gruppen-Wesen, eingeschweisst in Familien- oder Stammes(Hüllen), ohne diesen Stamm oder die Familie, war das Einzeln-Es verloren.

Heute sind Wir Milliarden und sind überall zu finden und der Platz für Jedes Einzeln-Es wird immer geringer, aber die Freiheit und die esLebbare RaumZeit des Einzeln-Es dafür immer Grösser.

Merken Sie wohin Wir wachsen?
Zumindest auf diesem kleinen PlanetenSystem Erde-Mond, das so endlich ist, nur noch hinein wachsen können.

Nach Innen, denn nach Aussen können Wir nicht mehr viel weiter wachsen.
Ist das nicht schön, oder ist das schön?

Die Meisten haben es noch nicht bemerkt, aber die nun zu überwindenden Grenzen liegen längst In Uns und nicht Aussen oder gar im Universum.
Da auch, aber um diese Grenzen dort auszutesten, brauchen Wir zuerst die Überwindung der inneren Grenzen, sonst klappt das nicht.
Und wissen Sie, mit welcher Hilfe Wir diese inneren Grenzen überwinden?

Kommen Sie, denken Sie es.
Sie denken es, ja Sie denken es, denken es ... uns?

Ja, mit dem Bewusst-Sein, mit Sprache und Gefühl, mit SprachGefühl.
Grossartig! Daran arbeiten Wir gerade eiffrig.
Und dann verschwindet auch die Angst und die Befürchtungen, die *ich in den Sätzen von Pascal Couchepin noch vernommen habe, dann ist der zunehmende Individualismus, die zunehmende Selbst-Befreiung (Sie könnten dazu auch den Beitrag "Die Freude der ich-Stärkung", vom Juli 2012, in diesem Blog lesen) des einzelnen Menschen, die Abnahme von Abhängigkeiten und Zwängen und nötigenden Regeln und Einschränkungen, keine dunkle Vorstellung, sondern ist die Einzel-Freiheit ein heller, sonnengefluteter, warmer SommerMorgen.
Schöne Zeit noch.

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