Dienstag, 3. Juli 2012

Was verführt die Forschung zur Freiheit?

Nach Wochen der Enthaltsamkeit, bin ich mal wieder in den FAZ-Blogs gewandert und wurde sofort von einer Überschrift, in der Deus ex Machina-Seite angezogen, geradezu elektrisiert: "Ich weiss, dass ich nichts weiss ...".

Zu dem Sokrates-Zitat habe ich übrigens fast einen ganzen Beitrag gestaltet, Sie finden ihn hier: http://verantworten.blogspot.de/2012/01/zitate-09.html
Den gesamten Beitrag von @Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia und die Kommentare finden Sie hier:
http://faz-community.faz.net/blogs/deus/archive/2012/06/30/ich-weiss-dass-ich-nichts-weiss-auf-den-kopf-gestellt.aspx

Titel: „Ich weiß, daß ich nichts weiß" - auf den Kopf gestellt, vom 30. Juni 2012, 09:22 
Der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt zeigt, daß Menschen mit zunehmendem Wissen oder Fähigkeiten selbstkritischer werden - und anders herum.

Auszug:
[...]
Man kann sich aber auch fragen, ob intelligente Menschen wirklich bescheidener sind, und mäßig kluge Personen mit besonders ausgeprägtem Selbstbewußtsein gesegnet? Man kann das Problem auch auf andere Bereiche übertragen: kaum jemand hält seinen eigenen Computer für unzureichend gesichert gegen Viren, kaum jemand hält sich selbst für einen schlechten Autofahrer und nur die wenigsten Fastfood-Konsumenten sind sich der subjektiven, negativen Folgen dieser Diät bewußt. Sogar in emotionalen Dingen lügen wir uns die Realität offenbar zurecht: die meisten Menschen halten sich selbst für beliebter als der Durchschnitt, und ihre Beziehung für glücklicher als die Durchschnittsbeziehung.
Studien haben gezeigt, daß Menschen mit geringerem Intelligenzquotienten dazu tendieren, sich dieser Tatsache wenig bewußt zu sein. Vielmehr ordnen sich offenbar die meisten Menschen immer leicht oberhalb des Durchschnitts ein. Logisch unmöglich? Nein, es hängt davon ab, wie man den Durchschnitt definiert. Der gewöhnliche Durchschnitt nämlich kann prinzipiell stark von einigen wenigen Beobachtungen beeinflusst sein, sodaß sich tatsächlich deutlich mehr als 50 % einer Stichrpobe oberhalb des Durchschnitts befinden können - wenn diese vielleicht nur sehr knapp überdurchschnittlich sind, die unterdurchschnittlichen Beobachtungen hingegen sehr weit weg davon (also bezüglich der Intelligenz unendlich beschränkt). Nimmt man hingegen den Median - also jenen Wert, der in der Verteilung genau in der Mitte liegt, so daß per Definition die Hälfte der Beobachtungen darüber, die andere Hälfte darunter liegen muß - so stimmt die oben beschriebene Selbstüberschätzung immer noch - ist aber tatsächlich statistisch unmöglich.

Das Phänomen ist unter diversen Namen und in Ausprägungen bekannt. Mit Bezug auf den Intelligenzquotienten spricht man oft vom Downing-Effekt, generell fällt vieles unter das Schlagwort „illusory superiority" und eine besonders interessante Variante ist der „Dunning-Kruger-Effekt".
[...]
Ende Auszüge.

Und nun die Kommentare:

Oliver-August Lützenich, 01. Juli 2012, 13:34

Mich würde schon interessieren warum Sie einen Artikel über das Verhalten von Homo Sapiens mit Bildern von Pan troglodytes und Pan paniscus (die beiden Schimpansen-Arten) schmücken? Ich finde meine Verwandten wundervoll und schützenswert, aber was haben sie in einem Artikel zu suchen, der von der Fertigkeit zur Selbst-Einschätzung des Menschen handelt? Auf welches Niveau zielen Sie da? Wollen Sie damit aussagen, dass das Mensch als Ganzes, also die Mensch-Selbst-Einschätzung eher auf Pan-Niveau zielt, statt nach "Verbesserung" (meint: Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten und Wahrnehmungen, ohne widerum Pan als Verschlechterung zu demütigen!) zu streben? So viele Fragen. Sie könnten kurz zu mir kommen, ich habe vor ein paar Tagen eine kleine Sammlung von Artikeln eingestellt ("Die Grösse des Bewusst-Seins"), die vielleicht zur Erklärung dieses Fehleinschätzungs-Effekts beitragen. Im allgemeinen, bei dem aktuellen Er-Kenntniss- und Entwicklungsstand des Homo Sapiens, finde ich die TrefferQuote und die Genauigkeit hervorragend, welches Pan zielte auch nur annähernd so genau, wie selbst ein ganz und gar unwissendes Mensch: ich bin ganz froh, dass mich der Zufall des DaSein in einen Menschen gesteckt hat, aber gut, auch als Myxomyzet wäre "ich" halbwegs froh, wenigstens lebendig!

darauf @Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia01. Juli 2012, 18:12
Oliver-August Lützenich, die Bebilderung ist nicht meine starke Seite, und ich zögere immer sehr, Menschen zu fotografieren. Affen waren einfach das nächstbeste, das ich bequem realisieren konnte, ganz ohne Hintergedanken.

dazu ein Kommentar von: T.I.M.02. Juli 2012, 02:30
Werte Sophia, danke fuer Ihren wie fast immer sehr interessanten Beitrag. Ich moechte aber doch noch einmal auf den von Ihnen selbst beobachteten Effekt zurueckkehren, dass Frauen offenbar "bescheidener" in der Bewertung ihrer Leistungen sind. Finden die zitierten Studien diesen Effekt auch, also unterschaetzen Frauen tatsaechlich eher ihre Leistungen, oder ist das bloss soziales Gespraechsverhalten ("Licht unter den Scheffel stellen", weil man meint, das gezieme sich so)?

Ein weiterer Aspekt, der die "Bescheidenheit" Ihrer intelligenten Freunde und Freundinnen erklaeren koennte, ist der, dass man gerade, wenn man dahingehend deutlich ueberdurchschnittlich ist und in einem entsprechenden Berufsfeld arbeitet, fast zwangslaeufig mit noch brillianteren Menschen zusammentrifft. Ich selbst habe das Glueck an herausragenden Instituten in Deutschland und den USA wissenschaftlich taetig sein zu duerfen. Auch wenn ich selbst sicherlich nicht dazu neige, meine eigenen Leistungen herunterzureden, so war und ist es mir doch vergoennt, immer wieder Wissenschatler kennenzulernen, deren intellektuelle Faehigkeiten einen nur noch staunen lassen.

Natuerlich treffen auch und gerade dumme Menschen auf wesentlich intelligentere Mitmenschen, aber dies geschieht oft auf der niedrigsten gemeinsamen intellektuellen Ebene (und wenn nicht, wird dem anderen gerne vorgeworfen er sei abgehoben, ein Wichtigtuer oder habe von der "wirklichen Welt" keine Ahnung). Ausserdem ist es psychologisch auch wesentlich einfacher, die inspirierende Begegnung mit aussergewoehnlichen Menschen zu geniessen, wenn man sich selbst zu den Gescheiteren in der Gesellschaft zaehlen kann (was auch immer das fuer Meistern seines Lebens heissen mag), als sich selbst gegenueber zugeben zu muessen, dass man vielen "normalen" Zeitgenossen intellektuell nicht gewachsen ist. Dumm zu sein ist ehrenruehrig.

ein Kommentar von: Vroni02. Juli 2012, 10:40
Über alle Brainies und alle "Dummies" kann man keine pauschale Aussage treffen, wie der Artikel ja auch versucht klarzulegen.
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Doch der wissenschaftliche Brainie hat wirklich eine Besonderheit: Es definiert sich im wissenschaftlichen Ideal herkömmlich als Zweifler (Descartes). Der methodische Zweifel. Wissenschaftliche Thesen (Thesis) sind demnach dazu dazu da, erst einmal bezweifelt, dann sauber widerlegt zu werden. Daraus erfolgt der akademische Diskurs. Welcher so gewünscht ist, denn er treibt die Entwicklung an. Möglicherweise besteht das Umfeld der Autorin verstärkt aus einem solchen Typus. Weiß ich aber nicht.
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Kann mir also gut vorstellen, dass intelligente Leute, die aus diesem Bereich kommen, den Zweifel - vor allem den fachlichen - hochhalten. Kann sein, dass sie dann auch ihre eigene Person mit einschließen, weil es ihnen a) ins Blut übergegangen ist. Weil b) als untersuchendes Subjekt das untersuchte Objekt immer mit beeinflussend. Sobald das Objekt untersucht wird, verändert es sich. Durch die Anordnung, aber auch durch den untersuchenden Blick.
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Übergroße Zweifel an sich selbst jedoch sind mit Sicherheit nicht traditionell wissenschaftlicher Natur. Plus übergroßes, unrealistisches Zutrauen in Geistesgaben, die man gar nicht hat, wie man das als Erklärungmuster mit den intelligenten Zweiflern zusammenbringen kann, hat Thorsten Haupts bereits angesprochen: der Wunsch, nicht allzusehr weder nach oben noch nach unten aus der sozialen Gruppe auszuscheren.
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Ein weiteres Erklärungsmodell könnte sein: psychisch, neurologisch. Viele hochgescheite Leute haben ein hoch-sensibles Antennensystem, eine fast übergroße Wahrnehmung. Intellegere heißt verstehen, wahrnehmen. Wer über so eines verfügt, registriert alles, eben auch kleinste Unstimmigkeiten bei sich selbst, leise fast unausgesprochene Kritik von den anderen. Daher auch größere Zweifel. Eben auch an sich selbst. Geistiges und Seelisches ist schwer zu trennen.
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Eine klassiche Führungsnatur wird so jemand eher nicht. Dazu braucht es eine graduelle Stumpfheit (zumindest hochsensibel sollte man nicht sein), Mut zur Lücke, ein fast ungebrochenes Selbstvertrauen und hohes Einsteckvermögen. Oder anders gesagt: Ein wahrer Chef muss ein bisschen "dumm" und "unsensibel" sein. Aber nie sozial dumm.
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Dass einige Führungsgestalten ein übersteigertes, unechtes Selbstvertrauen haben, welches an Neurotizismus und Größenwahn grenzt, steht auf einem anderen Blatt.
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Bitte um Nachsicht, dass ich vor allem Erklärungsmodelle (Thesen) von Widersprüchlichkeiten am interessantesten finde. Das ist nicht nur in mir, das ist im Menschen drin. Das menschliche Gehirn versucht immer, zu interpretieren. Scio me nihil scire, scio nescio, oder so ähnlich.

darauf Oliver-August Lützenich, 02. Juli 2012, 12:17

@T.I.M.: Sie Glückliches! Geniessen Sie weiterhin die freiere Sicht nach Vorne, weit da Vorne ruft Ernst Mayr und viele Andere unablässig: Weiter, weiter so, Forscher forscht! Keine Blässe soll eure Sinne trügen, keine Schwere eure Schritte aufhalten, aber vergesst mir nicht die UnWissenden, denn Sie sind das Fleisch, auf dem eure Klugheit ruht, Sie sind das Blut, das eure Neugier versorgt, Sie sind der Boden auf dem eure Weisheit wächst, aber das wissen Sie @T.I.M. ja bereits alles und @Vroni, das mit dem Führen ist in Auflösung begriffen, Wir forschen auch, um die Führung abzuschütteln, Mensch-Sein möchte Führerlos-Sein, Mensch-Sein möchte Selbst sein, wenn auch grosse Bereiche der Menschheit noch Führung brauchen und Führung braucht Gewalt, wie Sie beim Blick in die Aktualität und erst recht in die Vergangenheit bemerken, Selbst sein ist Gewalt-los, die Führung los sein ist also die Gewalt los sein, aber wie Sie auch wissen, ist das verdammt viel Arbeit am Selbst und mit und für die anderen Selbst, um diese Führung (Gewalt) abzustreifen, Liebe ist Führer-los sein, daran erkennen Sie, wie weit Wir noch von der Liebe entfernt sind, aber ich bin schon wieder weit vom Thema abgewichen.

darauf wiederum T.I.M.02. Juli 2012, 17:27

@Oliver-August Luetzenich: Interessante Polemik, obschon mir nicht ganz klar ist, wieso Sie Forschung und "Fuehrerschaft" in einen Topf werfen wollen. (Vielleicht wollen Sie das auch gar nicht; Ihren Gedanken waere aber leichter zu folgen, wenn Sie ab und an mal einen neuen Satz begoennen.)

"Intelligenz" (als Faehigkeit zu abstrahieren und logisch konsistente Folgerungen aufzustellen) ist doch noch lange keine hinreichende Bedingung fuer irgend eine Art von Erfolg, aber von ganz wenigen seltsamen Ausnahmen einmal abgesehen zumindest eine notwendige im Bereich der Wissenschaft. Dann gibt es noch Kreativitaet, Empathie, Ueberzeugungsvermoegen und, gar nicht zu unterschaetzen, Glueck/Zufall.  

Und dann gibt es noch diejenigen, bei denen mehrere dieser Faktoren in Fuelle anzutreffen sind. Alles was ich sagen wollte, ist, dass das Treffen solcher Leute (davon gibt's 1:100 000) durchaus eine gewisse Demut lehren kann - die sich dann vielleicht in der "falschen" Bescheidenheit, die Sophia beobachten konnte, ausdrueckt.

wieder Oliver-August Lützenich, 02. Juli 2012, 22:38

@T.I.M.: F, f, fu.., Fue...., f, falls Sie spürten, ich hätte mit Ihnen einen Scherz gemacht, oder hätte sie sogar nicht Ernst genommen, so füge ich nachträglich meinen obigen Einlassungen ein :-) hinzu, vielleicht habe ich gerade um die Ernsthaftigkeit, ja sogar ein wenig Neid, zu betonen, aus all den hervorragenden Forschern, den Ernst Mayr herausgegriffen? Was die Satzzeichen angeht, seien Sie bitte so frei, und setzen Sie sie dort ein, wo es Ihnen passend erscheint. Das Forschen ist der Unsicherheit geschuldet, das Führen ebenso, vielleicht ist das der Zusammenhang; aber eigentlich habe ich nur zwei Begriffe aus Beiträgen, die mir gefallen haben, herausgegriffen und sie in einen Sinnzusammenhang gestellt.

Ja, Wir forschen auch um die Führung abzustreifen, denn geführt wird von allen Seiten, gedrückt, geschoben, gezogen, angehoben und niedergedrückt, von Innen und von Aussen; welches Selbst ist Unabhängig, welche Einzelheit ("ich") ist in der Weite und Vielfalt des DaSein entscheidend?

Was genau bedeutet und braucht Freiheit? Geht es in der Forschung, in welcher Richtung auch immer, um die Festigung von Abhängigkeiten, um die Einengung von Wahrnehmung, um die Hemmung von Bewegung, um die Verhinderung von Gefühl und Gespür? Nein, oder? Was ist Führung, W-Es braucht Führung? Unwissenheit braucht Führung. Orientierungslosigkeit braucht Führung. Selbst-Losigkeit braucht Führung.

So vermute ich, dass das Forschen auch oder sogar hauptsächlich dem Zweck dient, die Lebendigkeit und darin auch Uns Menschen von der engen Führung der Natur und Unserer Vergangenheit zu entbinden. Forscher forscht, um Befreiung zu erreichen! Und Sie sind, soweit Sie das hier eingebracht haben ein Forsches (mir ist Neutralität beim Geschlecht wichtig), also geht es auch Ihnen darum ein klein wenig Führung abzulehnen. Auch. In welche Richtung auch immer?

Quäntchen für Quäntchen mehr Freiheit von Vorgaben, auch der Natur (Gene, Triebe, Traditionen), Bestimmungen der Herkunft (Region, Religion, Klasse, Familie) und auch den Ansprüchen der Person, die ein Selbst so geworden ist; bis die WEITE klar ist und jedes Selbst die AusRichtung und EinRichtung und die BewegungsRichtung entscheidet und verantwortet, stets im Zusammen-Sein mit den vielen Anderen Selbst. Aber das dauert noch. Bis dahin noch Viele gute Tage;-)
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Antwort von Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia02. Juli 2012, 22:59

Oliver-August Lützenich, nach meiner Erfahrung forschen Forscher aus reiner Neugier - oftmals ganz ohne Hintergedanken zu Kosten und Nutzen in der Realität. Wissen als Selbstzweck...,
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... oder wie sehen Sie das, T.I.M.?

Antwort von T.I.M.03. Juli 2012, 02:02
L'art pour l'art, da ist auch in der Wissenschaft etwas dran (zumindest in der Grundlagenforschung) - insofern wuerde ich Ihnen zustimmen, Sophia.
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Ganz abweisen wuerde ich OA Luetzenichs Auslegung dennoch nicht. Wohl ist es (von einigen Ausnahmen wie z.B. Evolutionslehre einmal abgesehen ... da waeren wir wieder bei Mayr) zwar nicht der einzelne Forschungsgegenstand, der den Blick auf das Weite erlaubt, aber die gewonnene Zuversicht in den eigenen Verstand wirkt doch sehr befreiend. Aber das ist vermutlich ein Henne-Ei-Problem. Fuehrt Wissenschaft zur Freiheit oder draengen freie Geister in die Wissenschaft? (Mal davon abgesehen, dass mir zu beiden Thesen spontan einige Gegenbeispiele einfielen... aber das heisst ja nichts)

Ende der "Briefchen" im FAZ-Blog.
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Kasimir Malewitsch, "Suprematistische Komposition I"
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Sollte ich @T.I.M. fragen, was für Gegenbeispiele das sind?
Ja klar, gibt es auch Forsches die an Einengungs- und Freiheitsver- und -behinderungs-Möglichkeiten forschen; und auch in jedem Bemühen die Freiheit zu erweitern steckt im Ergebnis auch die Möglichkeit, die Er-Kenntnis zur Einengung und sogar Freiheits-Beraubung einzusetzen, aber ...
Die gesamte Vergangenheit zeigt mir und beweist mir auch, dass jede neue Erkenntnis, selbst die besserer Folterwerkzeuge und Waffen, zu einem mehr an Befreiung und einem mehr an Einsicht und Klarheit im DaSein geführt hat.

"Ge-führt"? Überall steckt die Führung drinn. Die Frage ist also: Wohin führt Uns, die gesamte irdische Lebendigkeit, das DaSein? Möchte Uns das DaSein zur Freiheit von irgendwelchen vorgegebenen Spuren / Schienen (Richtungen, Zielen) und von noch notwendigen Begrenzungen führen?

Ja, Oliver-August Lützenich bin da gewiss, dass in der Entwicklung von ... bis Heute zu erspüren.

Was das Forschen (oder auch die Kunst tun) um des Forschens (um der Kunst) willen angeht, also das im Kreis drehen, oder auch das vermeintliche Tun ohne vorgegebenen, ohne äusseren Anschub oder gar Kontakt ...

Die Leses dieser Blogs wissen, dass ich von den Leibnizschen Monaden nichts halte. Wir sind HOCH-soziale Lebewesen und in Uns steckt und wirkt noch sooo VIEL von dem Wir nur wenig oder gar keine Ahnung haben.
Also zum Beispiel die Antwort auf die Frage: Woher kommen Wir?, und: Was hat Uns in Bewegung gesetzt?, und: Wohin?
Wenn ein-Es behauptet, -Es tue etwas nur um seines-Selbst willen, ohne irgendwelche anderen, gar Äusseren, gesellschaftlichen Gründe, oder wegen der persönlichen Vergangenheit, dann wissen Sie und weiss ich, dass dasjenig-Es nicht Nichts weiss, aber doch ziemlich wenig von den persönlichen Beweggründen; oder diese sogar verdrängt, ablehnt.

Das Kind, das spielt, tut das um seines-Selbst willen, aber es tut es, aus einem inneren Antrieb heraus und dieser Antrieb steckt in den Genen des Kindes, wie jed-Es von Uns es täglich in allen kleinen Lebewesen beobachten kann, das Spielen ist also ein Vorgang des Selbst-Lernens, der aber von der Vergangenheit, von der Herkunft, von der Erfahrung der jeweiligen Spezies verlangt wird und nicht einfach so aus Jux und Dollerei (NUR! seines Selbst willens) des Einzelnes passiert.

Eine Frage, die ich in anderem Zusammenhang schon gestellt habe: Was tut Mensch nur aus und als Mensch?
Was tun Wir nur und wirklich ganz und gar, die ganze restliche Natur, also auch die Mit-Lebewesen völlig ausschliessend, nur aus menschlichem Wunsch und Begehr[en] heraus? Meine Antwort lautet bis Heute: Nichts.
Zumindest fast Nichts.

L'art pour l'art, ist eine seltsame Selbst-Vergessenheit und Selbst-Unwissenheit von den Zusammenhängen und starken Verbindungen, in die wir Alle eingebunden sind.
In der SprechLichtung habe ich dazu die Beiträge: "Nimm Zwei ...", "WeltenRettung" und "Die Grösse des Bewusst-Seins" eingestellt.

Mensch mag "glauben", dass -Es nur so, wegen einer schönen Nacht, einem schönen Akt wegen, gezeugt wurde, aus Liebe oder auch aus Lust, auch wegen einer Vergewaltigung (Sorry, aber auch das kommt oft genug vor), und das wars dann auch, und jetzt könne -Es machen, was -Es wolle; allein, es ist ein Glaube, das Wissen kommt dabei noch stets zu kurz. Finde Oliver-August Lützenich.

Und zu glauben, das sei Alles gewesen, nur so ein schneller oder auch langsamer zärtlicher Akt, oder auch gewalttätiger Akt, ist viel zu kurz gedacht und geglaubt.
Auch in jedem menschlichen Lebewesen stecken mindestens 14,8 Milliarden Jahre der Entwicklung des DaSein. Und die haben den Menschen als Lebewesen erst möglich gemacht und wirken somit auch in jedes Einzeln-Es.
Der Storch war vorgestern, Heute ist die synthetische Biologie (einen Beitrag dazu finden Sie auch hier im Blog: "Die Synthese der Biologie", im Monat Mai 2012), die Nanotechnologie, die AstroBiologie und die QuantenPhysik  und ...

Weiter gehts in dem Beitrag: "Die Natürlichkeit der Existenz und Myxomyceten".

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