Montag, 16. Juli 2012

Unsere Verantwortung und ...

Vorbemerkungen zu Sprachstil, Klammersetzungen, Etymologie (Herkunfts-Duden) und ein Gedicht finden Sie im Beitrag: "ErstKontakt?", vom 01.03.2012.

Von Zeit zu Zeit lese ich auch Texte wieder einmal durch, die schon Monate oder sogar Jahre alt sind, und dann bemerke ich Wortungenauigkeiten, orthografische und syntaktische Fehler, und ich entdecke, dass ich manches inzwischen anders bewerte und auch schreibe. Soweit, so üblich, alles ältere braucht ab und an eine Auffrischung, eine Renovierung. Heute war der Er-Gründungs-Text dieses Blogs drann.


Bitte bedenken Sie, wie bei allen Texten in diesen Blogs, dass ich diese Texte schreibe zur Selbst-Erkennung, zur Selbst-Einordnung, zur Selbst-Bewertung, hier ist ein Selbst am Werk, Oliver-August Lützenich, das weitgehend leer in die Lebendigkeit ausgespuckt wurde, mehr oder weniger unvorbereitet von Selbst-Entleerten Eltern, ein schwankendes Selbst, das Halt sucht, auch in der Erkenntnis und was transportiert diese Erkenntnis, was beinhaltet das Wissen, neben all der Materie und der Energie am deutlichsten: die Sprache. 


Wir Menschen sprechen, hier ein-Es in Deutsch, und auch diese Sprache sucht nach Halt, wie dieser Sprechende hier, nach Halt und etwas Dauer in der sausenden Vergänglichkeit. Das folgende ist Lernstoff, ist aber auch Appell und Aufforderung an das lernende Selbst, ist manchmal auch Wut und manchmal auch Zärtlichkeit, ist also ein weites Spektrum an Stoff und Gefühlen; Oliver-August Lützenich bin dankbar für dieses Instrument (Sprache) zur Sammlung und Speicherung allen DaSeins, sonst wäre ich verloren, verloren gegangen irgendwo in den Ritzen der RaumZeit ...
Dies ist also quasi ein Tagebucheintrag, wie eine Provokation an und aus einem Selbst, aber Sie sind frei ihn zu lesen, tun Sie es in aller Offenheit und ohne Scheu, denn sonst hätte Oliver-August Lützenich es in meinen Heften behalten, ganz versteckt und geheim, aber das Mensch strebt ja auch nach Erkenntnis, Aufmerksamkeit und auch Bewunderung, so wie das DaSein danach strebt, so ausgesetzt im SEIN, aber genug davon, endlich zur Verantwortung, DaZwischen ein abregendes Gemälde eine SinnenPause.



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Piet Mondrian, "Blühender Apfelbaum"
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Noch ganz kurz, in diesen {Klammern} habe ich Bemerkungen in die Sätze aus dem Duden eingeschoben.

Woher stammt das Wort: Verantwortung?
Wie kam es zu dem Wort?
Plus einer, wie geschrieben, persönlichen Einfü[h/l]lung in das Wort, also in den Bedeutungsinhalt, des Wortes: "Verantwortung".
Da in diesem Wort auch die "...Antwort..." enthalten ist, braucht es auch die -Frage-. 
Deshalb fange ich damit an. 

Frage?

Furche: Das altgerman. Wort ahd. 'fur[u]h', mhd. 'vurch', niederl. 'voor', engl. 'furrow', ... gehört zu der IndoEurop. Wurzel '*per[e]k-' "wühlen, aufreissen". Im germanischen Sprachbereich stellt sich das unter 'Ferkel' behandelte Wort zu dieser Wurzel, aussergerm. ist z.B. lat. 'porca' "Furche, Ackerstrecke" nahe verwandt. Die Bedeutung der IndoEurop. Wurzel hat sich über "herumwühlen" weiterentwickelt zu "suchen, ausforschen, fragen, bitten". Das zeigt sich einzelsprachlich z.B. in den Wortgruppen um dt. 'forschen' und lat. 'poscere' = "fordern", wie um die dt. 'Frage' und lat. 'precari' "bitten". Ende Duden.

Möchte Eines da noch eine Frage stellen? Um sich dann als Ferkel beschimpfen zu lassen, das nur im Dreck herumwühlt!? Wissen Sie nun, warum die Frage sooo Vielen unangenehm ist; wer möchte sich schon aufreissen und darin ein Anderes herumwühlen lassen, wie von einer Sau in einer Ackerstrecke. Fragen ist suspekt!? Kein Wunder bei der Herkunft. Deshalb wird vor einer Frage auch fast immer gebeten eine Frage stellen zu dürfen: "ich hätte da mal eine Frage, ist es jetzt recht" und dabei bitte brav die Hand heben und den Finger strecken, oder die Entschuldigung wird gleich von vorn[e]herein erbeten: "Entschuldigen Sie, ich habe eine Frage...". Ungebetene Fragen kommen nicht gut! Bis Heute, auch wenn das glücklicherweise mehr und mehr nachlässt, und somit das Forschen kaum mehr behindert.

Welche Frage/n ist eine einzelne Einheit, eine Einzelheit, so ganz allein auf weiter Flur, in der Lage zu stellen? Ich vermute keine einzige. Ein Solitär, ein Unikat ist Fraglos.
Eins kommt ohne: »"?" =(ist) 1« aus.
Welche Frage/n stellt ein Solipsist (Hegel?), also Eines, das "glaubt" es sei Alles und sonst Nichts? Keine, denn Alles ist Fraglos, die Frage braucht ein Weniger und ein Mehr, in das sie gestellt wird.
So ist also die Frage: Was/Wie bin ich?, die Frage in die RaumZeit, in die Umgebung und an und durch Gleiche Andere, nach dem Ort, der Art, dem Zustand und dem Wert des fragenden gleichen Selbst im SEIN.
Vor der ersten Frage aber, kommt die erste Erkenntniss: Da sind noch Andere! Oh Schreck! Wie gut, dass es das Ur-Gefühl gibt und darin das Ur-Vertrauen zu finden ist. Denn das UrVertrauen birgt die ersten Erkenntnisse: SEIN ist ALLES, worin die FREUDE gleich(=) dem LEID ist und(+) noch etwas DaZwischen, denn ..., darin Leben ist, ich bin, Andere sind, Wir sind Verschieden und(+) Gleich ist, Frieden willkommen ist, wo Krieg herrscht, Oben besser als Unten ist und Vorne das Neue, während Hinten das Alte ist, das Eines Innen fühlt und Aussen spürt, das Innen erstmal nur der Glaube ist und Aussen das Wissen.
Die Frage kommt aus dem Glauben, die Antwort ist vorwiegend im Wissen zu finden. Leben[digkeit] = Glauben + DaZwischen + Wissen.
Denn DaZwischen ist immer irgendwas.
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Francis Bacon, "SelfPortrait"
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Was ist ich?

Die Frage hat einen intensiven Prozess der Selbstbefassung (auch mit Händen. Narzissmus?), der Selbstbeobachtung (auch im Spiegel) und der Selbstbewertung (auch durch Andere) herausgefordert, verteilt auf die Fragen: Was ist ein Mensch und da insbesondere ein Mann?; Wo-durch bin Oliver-August Lützenich geworden, wie ich bin? und Was tue ich Jetzt im Augenblick? Daneben die Aussenbeobachtung und Aussenbewertung, denn woran wollte ich das Selbst auch messen, als auch am Gleichen(!) Fremden. Die Frage nach dem Stand des Selbst, braucht auch den Stand des Gleichen Anderen zur Bemessung und somit auch das Fremde Selbst zur Antwort. Der Blick in den Spiegel ist nur ein Teil der Antwort. 
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Lucian Freud, "SelfPortrait"
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Antwort!

ant ..., Ant...: Das gemeingerm. Präfix ahd., mhd. 'ant', got. 'and[a]-', altengl. 'and-', altisl. 'and-', ist z.B. verwandt mit griech. 'anti' = "angesichts, gegenüber" und lat. 'ante' = "vor", die in zahlreichen aus dem Griechischen und Lateinischen entlehnten Wörtern als erster Bestandteil stecken. Diese Wörter beruhen auf erstarrten {<-!erstarrt? Die Antwort soooo gross!, die Frage winzig klein?} Kasusformen des IndoEurop. Substantivs '*ant-s' "Vorderseite, Stirn, Gesicht". Die Bedeutungen "entgegen, gegenüber, vor" haben sich also aus "auf die Vorderseite zu, ins Gesicht, im Angesicht von" entwickelt.

Wort: Das gemeingerm. Substantiv ahd., mhd. 'wort', got. 'waúrd', altengl. 'word', ist z.B. verwandt mit lat. 'verbum' "Wort" (Ursprung von 'Verb') und lit. 'vardas' "Name" und gehört mit diesen zu der IndoEurop. Wurzel '*uer-' "feierlich sprechen, sagen" und russ. 'vrat' = "faseln, lügen". Ende Duden.

Die Ant-Wort in der Urform: Vorderseite, Stirn, Gesicht - feierlich sprechen, sagen, faseln, lügen. Das Erstaunen und die blosse Feststellung, dass das Gesicht spricht.
Antwort ist: Front redet. Genauer: Front oben redet. Front unten steht höchstens oder auch nur manchmal. Front oben spricht feierlich, also nicht alltäglich. Die Antwort kam von Gegenüber und war, wie die Russen bereits früh erkannten, meist Gefasel oder gar gelogen. Vor allem war die Antwort noch von der Frage entbunden, die Antwort war noch frei zu sagen, was von der Stirn so in den Mundraum blätterte. Im Angesicht von Du, isch misch so feierlisch. Die Fraue zum Manne: Komm! Der Manne zur Fraue: Gut! Mann zum Manne: Mut! Frau zur Fraue: Brut. Manne zu Fraue: Ohh! Fraue zu Manne: Och!? Mann zu Frau: Gell! Frau zu Mann: Blöd. Mann zur Frau: Mann tut, was Mann kann. Frau zu Mann: Mehr davon. Mann zu Frau: Nur ned hudle. So war das vor langer Zeit. Oder?
Etwas später wurde die Antwort zu: Gegenüber, vor - Wort, Name. Die Antwort wurde das VorWort, war das GegenüberWort, war der GegenüberName: "Du?", "Isch?".
Frage und Antwort sind immer noch unverbunden. 

Sowohl die Frage, als auch die Antwort suchen nach Einlösung, bzw. Erhörung fast nur im Aussen, werden von dort erwartet oder erhofft, im Innen hat, so scheint es, noch selten Eines gesucht und wenn, dann nur innerhalb der Sprache, und die kommt für Jedes Mensch auch erst einmal von Aussen! Aber, Selbst ist das Mensch. Ein Selbst ist jedes Mensch. Klar ist, dass es viele Fragen gibt, die nur mit Hilfe von Aussen zu beantworten sind, aber die Antworten auf die wichtigen Fragen liegen auch Innen vor. Ja, auch im Innen gibt es ein Vorne und auch ein Gegenüber, aber das liegt im Innen Hinten vor. Was ist Ich?, ist eine dieser wichtigen Fragen, die immer Anderen gestellt werden, auf die bis Heute fast stets nur Gefasel aus dem Gesicht gegenüber fällt, das aber oft genug ge[g/k]laubt wird, statt die Frage im Selbst fallen zu lassen und den Hunger nach Informationen (aus Geschichte, Wissenschaften, Kunst, Umfeld), der darauf folgt, zu bedienen. Und der Hunger ist gross, denn das Selbst is[s]t Viel und ist jede Menge Platz im Innen, auch zu antworten. Wenn der Hunger dann gestillt ist, wenn Magen und Darm der Informationen, das Gehirn, und darin der Verstand, alles schön verdaut haben, ploppt irgendwann die Antwort ins Bewusst-Sein: Heureka, das Ich ist da! Jedes Selbst ist fraglos auch Antwort, und das gerade, wenn es um das Selbst geht. Gesucht wird aber, bis Jetzt, und das ist Immer, vorwiegend auf der Vorderseite von Gegenüber. Was (Sie bedenken dabei Bitte immer, dass ich das Frage-Wort "Wer" nur dann benutze, wenn ich eindeutig und nur nach einem männlichen Wesen frage, wenn das Geschlecht allgemein oder unbekannt ist, lautet mein Frage-Wort stets: Was) Du bist?
Dabei erhältst Du nur die Antwort, Was Du für-m ich bist, wenn Dir das schon reicht?
Dabei ist selbstverständlich noch anzumerken, dass sowohl die Antwort, als auch die dazu passende Frage, die Sprache brauchen, glotzen, mimen, fuchteln, geräuscheln oder zeichnen, sind nur Ant-. 
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Mark Rothko, "SelfPortrait"
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Gleich ich, Verschieden ist.

Eine Selbst-Bewertung! Vor der Frage an die Anderen Gleichen braucht das fragende Selbst die Antwort auf die Frage: Was ist Gleich ich? Glücklicherweise ist das nach der Erfindung der Spür-Sinne, der Empfindungen, eine vergleichs-weise einfache Frage: ein hinspüren (riechen, schmecken, tasten, sehen oder hören), also oft schon ein Blick genügt, wenn zuvor die Selbst-Erkenntniss ein verGleichbares Selbst-Bild entwickelt hat. Das Gleiche Andere ist dem Selbst Gleich und somit am verGleichbarsten dem Selbst, wenn Selbst-Bild und Fremd-Bild annähernd übereinstimmen.
Daraus folgt die Erkenntnis: Jedes Selbst ist Jedem Anderen Selbst Verschieden, das offenbart schon der einfachste VerGleich: Selbst-Bild = Fremd-Bild!
Das Gleiche Andere Selbst mag dem Selbst völlig Gleichen, aber es steht, sitzt, liegt, es ist woAnders. Somit endet die "völlige" Übereinstimmung am Ort des Selbst-Sein.

Die einfachste Verschiedenheit ist also die Position im Raum.

Nur Ein Einziges Selbst ist dort, wo ich bin: ich Selbst.
Das Gleiche Selbst ist woAnders, da mag es mir (ich) noch so Gleich SEIN. Das ist die erste Verschiedenheit im SEIN. Viele sind im SEIN, Viele Gleiche sind im SEIN, aber Jedes Gleiche ist woAnders im SEIN.
Das bedeutet: dem ich sind Viele Gleich; oder: Ich ist(=) Viele ich. Ich sind Alle Gleichen. Deshalb sind mir erst einmal Alle Anderen Gleich!
Aber ich bin Verschieden.

Ich, ist Eines von Vielen Ich, und diese Ich sind alle ein klein wenig Verschieden. Worin, ausser der Position in der RaumZeit, sind die Vielen Gleichen Selbst noch Verschieden? Im Geruch, im Geschmack, in der Temperatur, in der Farbe, in der Tönung und vom Einfluss im Selbst.
Einfluss? Was, und/oder Welche/s Andere/n Selbst fliess(-t/-en) am Meisten in das messende Selbst ein, ist im messenden Selbst am Einflussreichsten? Die Mutter? Der Vater? Das Familie? Das Gesellschaft? Freunde? Vorgesetzte? Das Klima? Das Partner? Das Hund? Das Essen? Das Nachbar? Das Fernsehen? Das WWW? Das Konto? Das Kind? Das Untergebene? Was misst dabei das Gefühl?
Die Messbereiche sind aus FREUDE und aus LEID. Was drückt, was hebt, was macht Tempo, was bremst, was bringt mehr FREUDE und was dringt mit LEID ein? Was sind dabei die Bewertungen? Die Bewertungen liegen zwischen wohltuend und schmerzhaft, zwischen förderlich und zurückzwingend, also zwischen erweiternd und beengend, liegen zwischen Lust und Angst, zwischen Zuneigung und Ekel.
Wobei Jedes Selbst aus/zwischen Beidem ist, Jedes Selbst ist aus FREUDE und LEID im DaZwischen. Somit ist Jedes Selbst Dualität. Lebendigkeit ist Dualität. Und etwas DaZwischen, denn ... Jedes Selbst ist von Jedem Anderen Selbst neben der Position in der RaumZeit auch in dem Bereich verschieden, in dem Es zwischen FREUDE und LEID (Freid?) schwingt. FREUDE und LEID sind die Bewegungs-Grundausstattung des Lebens und also auch Jedes Lebewesens. Verschiedenheit = Position in der RaumZeit und(+) Freid! in der Zeit, in etwas Da/Zwischen, oder?
Alles im Leben ist Messbar. Alles im Leben ist Gleich und Alles im Leben ist Verschieden. Für das Gleich sorgt die FREID, für das Verschieden die Position in der RAUMZEIT und für das Messbar sorgt das Selbst ("...heit". Siehe bei 'Hat das Mensch einen freien Willen?') und das ist genau DaZwischen. FREUDE und LEID sind zwischen ZEIT und RAUM zu finden, sie sind die Hautseiten, die das DaZwischen auf der einen Seite der ZEIT und auf der Anderen Seite dem RAUM entgegenhält. Das DaZwischen enthält den RAUM der ZEIT vor, wie ES dem RAUM der ZEIT vorenthält.
Das DaZwischen ist Vorenthaltung.

Leben ist DaZwischen, somit ist Leben Vorenthaltung.
Vorenthaltung ist Durchlässigkeit, denn im DaZwischen ist sowohl der RAUM, als Auch die ZEIT zu finden, das Besondere des DaZwischen ist die Mischung von FREUDE und LEID, die RAUMZEIT kommt ohne Es aus. Dabei braucht FREUDE zur Entwicklung viel RAUM, LEID hingegen braucht zur Entwicklung viel ZEIT. LEID kommt fast ohne RAUM aus, FREUDE fast ohne ZEIT.
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William Turner, "SelfPortrait"
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Verantwortung?

Wo bleibt das Bemühen der "Verantwortlichen" (Wissenden?) die vielen UnWissenden, aber zu allem Wissen fähigen, ernst zu nehmen und aufzuklären, also ebenfalls zu Wissenden heranzubilden, denn, wenn gespart wird, dann stets zuerst an Wissensvermittlung und Kunst, oder? 

ver...: In dem Präfix ahd. 'fir-', mhd. 'ver-', mnd. 'vör-, vor-' sind mehrere Vorsilben zusammengeflossen, die im Gotischen als 'fair-' "heraus", 'faúr-' "vor-, vorbei-" und 'fra-' "wegg-" noch getrennt sind, vgl. z.B. die aussergerm. Entsprechungen lat. 'per-, por-, pro', griech. 'peri-, par-, pro-' und altind. 'pári-, pr-, prá-'. Die zugrunde liegenden IndoEurop. Formen '*per[i]-, *pr-, *pro-' gehören zu dem Wurzelpronomen '*per-', das etwa "das Hinausführen vor/über ..." bedeutete und die Grundlage zahlreicher Adverbien, Präpositionen und Präfixe bildet. Ausser den oben Genannten gehören hierher z.B. noch lat. 'prae' "vor, voraus" ('prä...'), deutsch 'für-' (mit 'Fürst'), 'vor' (mit 'vorn, vorder, fordern'; nahe verwandt mit griech. 'pará' "entlang, über - hinaus", 'para...'), 'fort' (mit 'fördern'), 'früh' (mit 'Frühling') und 'fern'. Darüber hinaus liegt IndoEurop. '*per-' vielfach weitergebildet und erweitert, zahlreichen Nominalbildungen in fast allen IndoEurop. Sprachen zugrunde. Aus dem deutschen Wortschatz gehören hierher die zu den Wörtern 'Frau {die Frau war also, zumindest für die ersten Ver-Sprecher,  das Mensch, das "heraus"-kam "vorbei"-ging und "wegg" war: "das Hinausführen vor/über", bloss: von wem? Vielleicht von den Nicht-Ver-Sprechern, den Handlern? Denn, bis die Frau den Mann erhörte, dauerte es noch ein paar Jahrhunderte und eine Wandlung der Ver-Sprecher zum Ein-Sprecher. Den Athenern (Parrhesia) und u.a. Shakespeare sei Dank!}, Fron, fremd' und 'fromm, frommen' führenden Wortstämme, ferner die verdunkelte Zusammensetzung 'First' (ursprünglich "Hervorstehendes") und das ähnlich gebildete Wort 'Frist' (urspr. "Bevorstehendes"), die dem griech. 'présbys' "alt" (Ursprung von 'Priester') nahe stehen. Zu der gleichen grossen Sippe stellen sich schliesslich die IndoEurop. Wortgruppen von 'fahren' (urspr. "hinüber-führen, -kommen, übersetzen") und 'Gefahr' (gebildet zu '*per-' in der Bedeutung "unternehmen, wagen"), deren Bedeutungen sich schon sehr früh selbständig ausgebildet haben. - Die heutige Verwendung des Verbalpräfixes 'ver...' ist sehr  vielseitig und mit den Bedeutungen der gotischen Präfixe kaum zu verbinden. Am ehesten entspricht 'ver...' got. 'fra-' "wegg" in den Verben, die ein Verarbeiten, Verbrauchen, Verderben oder Verschwinden bezeichnen. Dem stehen die Begriffe des "Verschliessens" (in 'verkleben, verbauen'), des "Ablaufens der Zeit" (in 'verschlafen, versäumen') und des "Irregehens oder -führens" (in 'verlaufen, verführen') nahe. Zu Adjektiven bildet 'ver...' Bewirkungsverben (z.B. 'vergüten, verschönern'), zu Substantiven Verben des Verwandelns (z.B. 'versklaven, verfilmen') und Versehens ('vergolden, verschalen'). Ende Duden.

Die Silben beim "Wort", im Ursprung, genommen, ist die Ver-ant-wort[ung]: Das "Vorbeiführen des Gesagten von Vorne"; wahrscheinlich ohne das Ohr zu berühren? Die "VorneweggName"; vielleicht um daran zu riechen oder zu schmecken, wer weiss?
Das "ÜberGesichtsprechen"; das ist bis Heute überaus beliebt, in allen Formaten, das darunter oder auch dahinter, ist selbst den "ÜberGesicht-SprechernInnen"-Selbst ein Rätsel?, oder einfach unwichtig. Das "herausaufdieVorderseitezufeierlich-sprechen", also das frühe: "Das musste mal gesagt werden!", und russisch ist es: das "imAngesicht-vorüberlabern", oder auch: "überinsGesichtlügen", von Vorne oder Vorbei oder gar ganz wegg, das war den Russen wurscht, war sowieso alles Gefasel.

Im Ursprung war Verantwortung also: Das "Hinausführen vor/über", das "feierlich sprechen/sagen, aus der Stirn/Vorderseite/Gesicht". Auf die Stirn geklopft, ganz leicht selbstverständlich, dass die Worte auf die Zunge fallen und dann ebenso vorsichtig aus dem Mund entnehmen und in ein anderes Ohr hinüberführen. Da haben die frühen IndoEuropäer den Akt des Sprechens noch in kleinere Handlungsakte aufgeteilt: Du erdenkst die Worte hinter der Vorderseite, sprichst sie aus und führst sie aus; wenn nicht, keine Verantwortung, sondern nur Gefasel oder einfach feierlich und 'feierlich' ist "Ruhetag".

verantworten: Das seit mittelhochdeutscher Zeit gebräuchliche Verb mhd. 'verantwürten, verantworten' bedeutete zunächst verstärkt{?} "antworten", dann speziell "vor Gericht antworten, eine Frage beantworten", danach "für etwas einstehen, etwas vertreten" und reflexiv "sich rechtfertigen". ... dazu 'Verantwortlich' und 'Verantwortung' "Verpflichtung, für etwas einzutreten oder die Folgen zu tragen", dazu 'verantwortungslos, verantwortungsvoll, Verantwortungsgefühl' und andere. Ende Duden.

Wie lautet die "verstärkte" Antwort auf die Frage: Wie geht's? Ein Fausthieb in die Vorderseite oder ein Jubelsprung hinein? Sind damit Handgreiflichkeiten gemeint? Liebe Duden-Redaktion, bitte erklären. Aber vielleicht bedeutet "verstärkt antworten" einfach den Zwang zur Antwort, da 'musste' Eines etwas sagen, für das 'konnte' oder 'durfte', war das Geschehene wohl zu derb, zu ungehörig.

Verantwortung ist also ab dem Mittelalter auf dem Weg, das zu werden, wenigstens Begrifflich, was sie bis Heute nicht ist, nämlich a) das, aus Erfahrungen, Erkundigungen, Vorprüfungen und der Umsicht gespeiste Wissen, um die Wirkung einer noch auszuführenden Handlung, b) das "Ich, hier!", auf die Frage: "Wer hat das getan?" und dann noch c) eine klare, verständliche und nachvollziehbare Antwort auf die Frage: "Warum haben Sie das getan?", denn die Zeit für ein einfach mal tun oder lassen, ist bei inzwischen  fast schon 8 Milliarden Menschen und der engen Nähe und grossen Vielfalt im Miteinander-Leben und Zusammenspielen vorbei, das ist auch bei Kindern nur noch bewacht und eingehegt möglich. Oder?
Die Erfahrungen und die Weis[en]heit rät dazu, aber bis Heute ist die Frage hinterher, ein Stochern im Nebel von vorher. Ähh? Ich weiss nich... Vielleicht, weil, aber ... Warum haben Wir Deutschen Treblinka, Chelmno, Buchenwald ... gebaut? Warum leben in Deutschland zwischen 350.000 und 500.000 Menschen auf der Strasse, oder noch mehr? Warum sind fast 80 Millionen Deutsche desinteressiert, die Verhältnisse an den "Bildungs-Einrichtungen" zu verbessern, obwohl seit Jahrzehnten (Jahrhunderten --> mindestens seit W. v. Humboldt?) klar ist, dass Wir viel mehr (Bildung, also Wissen und ein friedliches mit-einander erleben, sowie die Einrichtungen dazu und die Förderung dessen/) davon brauchen, und viele kluge Menschen auch wissen, wie es wesentlich einfacher und mit mehr Freude funktioniert?

Stattdessen: Verantwortung ist bis Heute leichterdings ein Kopfschütteln und/oder Schulterzucken, schlechterdings eine Haftstrafe, schlimmstenfalls Verletzte oder gar Tote; bei sogenannten "Verantwortlichen" bestenfalls ein Rück[t/sch]ritt, meist bleibt es klopf, klopf, klopf, auf Schädel oder Holz, bei kleinen Unachtsamkeiten. 
Denn, wie tragen Wir die Folgen all dieses Nicht-Handelns, wie treten Wir dafür ein? 
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Ed Ruscha, "This is Now, No. 1", 1989
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Ein Ausblick und ein Angebot des DaSein an die Lebendigkeit:
Aufgabe des Lebendigen ist die Messung von Bewegungen, sowie deren Wirkungen; und zwar Jeder Bewegung, sowohl im Ausgangsbereich/punkt, im DaZwischen, sowie im Zielbereich. Wir beginnen bereits Methoden und Materialien zu entwickeln, um die Wirkungen Jeder Bewegung in Allen betroffenen Materie-, Gefühls- und RaumZeit-Bereichen möglichst genau zu ermitteln.
Diesen Prozess hat im Deutschen die VERANTWORTUNG (als Handlungs-Anleitung) übernommen. Die Verantwortung ermittelt die genauen Werte aus dem Ausgangsbereich der Bewegung, und sammelt alle vorsichtig geschätzten, oder vorhandenen, als auch erfahrenen Werte aus dem DaZwischen, sowie der geschätzten/vorhandenen/erfahrenen Daten der Wirkung einer jeden Bewegung im Zielbereich und stellt mittels Veränderungsdaten, der Zeiträume:
Vorher --> Nachher, aus den betroffenen Bereichen, je eine Werte[veränderungs]sammlung zusammen. Die Hauptpunkte der Wertesammlung sind: Positionen, Reichweite, Geschwindigkeit, Form, Volumen, Substanzen/Material (also molekulare Zusammensetzung), äussere Beschaffenheit, innere Struktur, Temperaturbereiche (also die  Entwicklung der inneren Bewegungen der Materialien oder des Materials) und die Bewegungsrichtungen der betroffenen Bereiche innerhalb des umgebenden Raumes, sowie weitere Details. Aus den Ergebnissen und weiteren Verfeinerungen, entsteht ein Bewertungsrahmen der geplanten Handlung oder Unterlassung, der alle Gefühlsbereiche enthält, mit deren jeweiliger Ausprägung in den betroffenen Bereichen.
Skeptikern sei gesagt, dass ein gesundes menschliches Gehirn praktisch in der Lage ist, sämtliche Bewegungen innerhalb des menschlichen Körpers zu erfassen und das in jeder gewünschten RaumZeit-Einheit und -Dauer. Und das sind bei 100 - 120 Billionen Zellen, aus denen ein menschlicher Körper besteht, Quintilliarden?
Das ist noch Theorie, da Wir erst am Anfang einer Organisation der Informationen im Inneren sind, aber da Wir bald soweit sind, das Knien vor den (von Menschen geschaffenen) Maschinen und Computern aufzugeben und aufstehen, um zu geniessen, was und wozu Wir Selbst in der Lage sind, und zwar OHNE Drogen oder andere Hilfsmittel, wird aus dieser Theorie bald ein Fahrplan zur Erweiterung der Selbst-Fähigkeiten entstehen.
Ist das Irre, oder ist das eine gute ZukunftsVorstellung?
Sie entscheiden mit.

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