Montag, 13. August 2012

GoldRücken

Sie wissen bestimmt inzwischen, dass ich stets bemüht bin irgendwann ganz Vorne zu stehen, und mir den frischen Wind um die Nase und die Ohren blasen zu lassen und die Augen mit einem Blick zu verwöhnen, den Eines in den zweiten, dritten oder noch weiteren hinteren Reihen einfach nicht geniessen kann. Ist das zuviel verlangt, ist das gar unverschämt, wollen Sie mir davon abraten, gibt es sogar einige Viele, die mir das verbieten wollten, die das anmassend finden (könnten?). Gibt es. Ja. So viele, die schon in der dritten Reihe die Arme breit machen, die Reihen eng machen, enger als nötig, um Vordrängles aufzuhalten, um auch VorGehes abzuhalten, Vorne sind schon genug, fühlen Sie und machen die Schultern breit und das obwohl Vorne RIESIG Platz ist, obwohl Vorne fast endlos ist, nur weil Sie es Vorne nicht aushalten, so im Wind, weil Sie lieber im Schatten stehen, weil Ihnen der kurze Blick genügt, weil Sie lieber folgen, als Ausschau zu halten und Risiko einzugehen. Ist ganz wunderbar. Bei den Vögeln wird das Erste immer wieder ausgewechselt und nach hinten durchgereicht, aber die Vögel folgen auch einer vorgegebenen Route, da ist das Vorne sein kein Risiko und kein Ausguck, sondern eine ZugErleichterung, ist auch was, aber nicht das Vorne, das ich meine. 

Aber genug von dem nach Vorne gehen oder sein, die Selbst-Erkenntnis gebietet die Einsicht in die Tatsache, dass Oliver-August Lützenich noch hinten ist, welche Reihe, weiss ich nicht. Wie komme ich drauf? In den vergangenen Jahren bette ich das Mensch langsam aber sicher, für mich, in die irdisch-mondliche Lebendigkeit ein und lege die falsche Einsicht in die Akten, dass Wir Menschen eine Aussergewöhnlichkeit über das Mass hinaus sind, aussergewöhnlicher als ein HornOchse (gibt es den überhaupt?) oder eine Mauerschwalbe oder eine Föhre. Vielleicht haben Sie in meinen Blogs auch schon davon gelesen und stehen in der ersten Reihe und fühlen ein Gähnen. Nun, manchmal GLAUBE ich, ich sei schon weiter in der Wirklichkeits-Erkenntnis und erfahre dann doch stets deutlich und in Regelmässigkeit, wo ich wirklich bin und wie Viele schon weiter sind und mir noch den Blick und den Wind vorstellen.
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"Meine Bücherkammer"
Grossbeeren Ecke Hagelbergerstr.
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VorGestern lass ich wieder einmal so eine Wirklichkeits-Erkenntnis, während der ich erkannte, das ich noch Jahre hinterher bin. Während andere schon Geschichten davon verfassen, Betrachtungen dazu erschreiben, Labors damit finanzieren und Theaterstücke davon aufführen, bin ich noch dabei, es für und in mir zu begreiffen:
Ja, ich bin ein (Säuge-)Tier, die Frage ist nur, was fange ich damit an, andere haben, wie oben erwähnt, schon ganze Bücher, Zeitungen, Journale, Kongresse, Museen, Kinos und Theater damit gefüllt und was fange ich mit dieser Erkenntnis an? Darf ich, bevor Sie den Artikel lesen, noch ein ganz klein wenig stolz anmerken, dass ich das Gefühl bin, wenigstens schon ein kleines Stück weiter zu sein, als der Autor des Artikels, - ach Bitte, gönnen Sie mir doch den kleinen Frohsinn, ist doch nicht schlimm, oder?

Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 11.08.2012, von Christopher Schmidt
Titel: Mach mal den Silberrücken
Das Tier in dir: Warum der Bücher-Herbst bestialisch wird

Wer etwas über den Menschen erfahren will, muss vom Tier erzählen - das war von je her eine Intuition der Literatur. Wo auch immer die Dichtung von der Tierwelt handelt, kann man sich darauf verlassen, dass es um das Menschsein als solches geht, die conditio humana - und doch ist es meist die menschliche Bestialität, die bei diesen Erkundungen zum Vorschein kommt: das Tier in dir sozusagen. {»in dir« schreibt Herr Schmidt, zum zweiten mal. »Dir« ist jeweils das Andere "ich" und »in« ist nicht das Ganze, sondern ein Inhalt, versteckt oder bemerkbar. Da bin Oliver-August Lützenich näher und weiter, auch wenn Herr Schmidt mit dem »dir« auch mich gemeint haben könnte, denn ich bin ein Tier, genauer: ein Säugetier der Gattung Homo Sapiens, ein sehr sehr naher Verwandter der Säugetiere Pan troglodytes und Pan paniscus, ich bin von diesen nahen Verwandten in 99 Prozent, also fast, der Selbe und nur in etwa 1 Prozent der ErbInformation verschieden, wenn das äusserlich auch als eine ganze Menge erscheint, so ist es eben gerade der Schein, der so oft trügt, aber weiter im Text:}
Was dagegen vom Animalischen zu halten sei, diese Frage hat die Literatur noch stets gespalten - und zu den unterschiedlichsten Befunden geführt. So ist Wronskijs berühmter Reitunfall in Tolstois "Anna Karenina" nicht nur Vorbote einer todgeweihten Liebesbeziehung, sondern er markiert auch einen Epochenbruch: das Ende eines romantisch-naturhaften Paradigmas, das in Gestalt des Zuges, vor den sich die Titelheldin am Ende wirft, unter die Räder der heraufziehenden Industriemoderne gerät. {Da taucht also die Frage auf, was für einen Bruch ..., mir passt besser, weil weniger dramatisch und auch weniger aggressiv: was für einen Übergang, eine Veränderung im Geschehen, beschreiben Wir und darin auch ich mit diesen Erkenntnissen gerade?} Und wenn William Faulkner in seiner Jagdgeschichte "Der Bär" von einer Jahre dauernden Bärenhatz erzählt, ist diese Geschichte einer Jagd zugleich ein mythisches Gleichnis für den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. {Wirklich? Zwischen Mensch und Natur? Nö. Das ist eine ziemlich verschrobene (Selbst-)Einschätzung. Das Mensch IST Natur. Und die Natur kämpft nicht gegen ein bestimmtes Geschöpf darin, Evolution hin oder her, die Natur kämpft, wenn es überhaupt ein K(r)ampf ist, dann kämpft ES mit Uns zusammen um Etwas mehr, vielleicht auch um ein wenig mehr FREUDE, nach all dem LEID, könnte doch sein. Aber diese Fehl-Beurteilungen kreiseln lustig in der Menschheit herum: Was verbergen sie?}
Trägt schon bei Faulkner die Unterwerfung der Natur alle Züge einer klassischen Tragödie, so ist etwa Cormac McCarthys Wildwest-Roman "All die schönen Pferde" ein Abgesang auf den Traum der Freiheit {Freiheit? Worin liegt diese Freiheit? In der völligen Falsch-Beurteilung der Gegebenheiten, denn, waren die Menschen früher klüger, wussten sie mehr, als wir Heutigen, hatten sie die Wahl, die wir Heutigen sind, oder ist diese Freiheit nur ein Begriff für die Unbedarftheit eines Lebewesens in einer noch nicht so menschenvollen, nicht so technisierten RaumZeit; dafür aber tun zu können, was Mann wollte, für das Recht des Stärkeren, die Freiheit ist immer die der stärkeren Waffe, der grösseren Körperfülle, ja, diese Freiheit tragen Wir Heutigen langsam zu Grabe, dafür bekommen auch die die Freiheit, die weniger bewaffnet und geringer bemuskelt sind. Ist das Gut? Von welchem Standpunkt aus betrachten Wir die Geschehnisse der Natur, vom Standpunkt des Mächtigen, des Habenden, der also verliert, oder vom Standpunkt dasJeniges, das dazugewinnt, denn eines ist ja auch Ihnen inzwischen klar: die Freiheit wird inzwischen besser verteilt, wo sie damals ein Privileg von wenigen war, die tun konnten, was sie wollten und ganze Massen verschoben oder vernichteten, wird die Freiheit auch stets und tröpchenweise in Jedes Einzelne ich hineingelegt, die Freiheit wird entkrampft, das ist doch ein Gewinn und eine Zunahme und kein Abgesang der Freiheit!}, den die titelgebenden Pferde symbolisieren. In fast all seinen Büchern geht es um einsamen Cowboys, deren Freiheitsdrang zu übermächtig {sic!} ist, um sich einfangen und das Zaumzeug der Herdenkultur anlegen zu lassen. Und wenn Franz Kafka einen Affen sprechen lässt, der wie ein Mensch behandelt wird ("Ein Bericht für eine Akademie") oder einen Menschen, der zum Käfer wird ("Die Verwandlung"), so hält er der sogenannten Humanität einen Spiegel vor, der sie als Fratze entlarvt.
Die Beziehung, die Mensch und Tier in der Literatur unterhalten, sind vielschichtig und traditionsreich. Und doch war es, seit der römische Schriftsteller Apuleius in seinen "Metamorphosen" erstmals einen Menschen in einen Esel verzaubern liess, die längste Zeit unstrittig, dass es beim Ausloten unseres Verhältnisses zur Natur um das Humanum ging, die Frage danach, wie menschlich wir tatsächlich sind {Kennen Sie eine genaue Definition dieses Mensch-seins? Was ist menschlich? Und bitte eine allgemeine, keine private Definition, davon gibt es nämlich sooo viele, wie es Menschen gibt. Und bitte ohne biologisch-chemischen Bezug (die 99% + 1%), also nur eine des (menschlichen) Verhaltens, des DaZwischen-seins, aber bitte rasch, Wir brauchen so etwas ganz dringend!}. Das hat sich gründlich geändert. Noch hält sich die Kunstwelt die Bäuche vor Lachen über die spanische Windhunddame mit dem pink gefärbten Vorderlauf und dem sprechenden Namen "Human" auf der aktuellen Documenta in Kassel. Man wundert sich nicht schlecht über das Konzept der Documenta-Chefin Carolyn Christov-Bakargiev, die ein Wahlrecht für Erdbeeren fordert, die Natur selbst zum Künstler erklärt{sind Wir Menschen etwa kein Kunstwerk? Nein, Wir sind ein NaturWerk, denn ein Künstler ist ein Mensch und ich finde es geradezu absurd wenn das Geschöpf das Schöpfung zum Geschöpf erklärt: "Künstler" ist Geschöpf, Was also die Natur zum "Künstler" erklärt, macht die Natur klein und bekennt, dass Es wenig oder sogar keine Ahnung hat von der Grösse der Natur und der Wenigkeit des Künstlers darin, "künstlich" ist menschlich und nur menschlich, weil Wir Menschen das "künstliche" erschaffen. Ist also die Natur menschlich? Wenn Ja, wann begreiffen Wir Menschen dann, das ALLES, was Wir tun, auch NATÜRLICH ist, jeder Mord, jede Vergewaltigung, jeder Krieg, jede Hässlichkeit, Unverschämtheit, Ignoranz, jede Feindseligkeit, jede Freundseligkeit, jede Zärtlichkeit, jedes Verständnis, jede Klugheit, Aufmerksamkeit, jedes Lachen und jede Hilfestellung? Wenn das so ist, wenn Wir Menschen ganz natürliche Wesen sind, dann ist vielleicht die Natur wirklich ein Künstles, ansonsten bleibt diese Tätigkeit Uns allein überlassen und die Natur ist es, diekreative Synergien zwischen humanoiden Schöpfern und Insekten stiften will und im Übrigen nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen, Hunden und Radieschen abstreitet. {Frauen? Nicht: Menschen, Hunden und Radieschen? Ist da mit Herrn Schmidt der Gaul durchgegangen, der Machodummkopf? Denn ich glaube kaum, das Frau Carolyn Christov-Bakargiev den Menschen-Mann davon ausgenommen hat.}

Eine kalte Dusche für den Götterfunken

Doch der Abschied vom Anthropozentrismus, den die weltgrösste Kunstschau einläutet, indem sie Tafelbild und Tomatenstaude gleichsetzt, ist kein Phänomen allein der bildenden Kunst. Auch die schöne Literatur fühlt sich neuerdings vom Tier herausgefordert. Michel Houellebecq hat bereits 1999 in seinem Roman "Ausweitung der Kampfzone" darwinistische Parodien auf die La Fontaine'schen Tierfabeln eingestreut. Eine kalte Dusche des Biologismus für jenen Götterfunken, der angeblich im Menschen glimmt. Ähnlich posthumanistisch gestimmt zeigt sich der Dramatiker Roland Schimmelpfennig. In gleich mehreren seiner Stücke kommt der Mensch erst in der Larve des Tieres zu sich selbst. Auch in Wilhelm Genazinos jüngstem Roman "Wenn wir Tiere wären" blickt der flügellahme Erzähler neidvoll auf das unsentimentale Paarungsverhalten der Vögel. Bei T.C. Boyle, dessen aktuelles Buch "Wenn das Schlachten vorbei ist" um eine Rattenplage kreist, stellt der literarische Tierschutz offen die Frage, ob der Mensch nicht der grösste Schädling sei {auch hier wieder die Frage: Von welcher Warte aus wird das Beurteilt? Ich bin absolut gewiss, das die Natur keinerlei Schädlinge kennt. Schädling ist immer eine Beurteilung, das ein Mitglied der Natur dann trifft, wenn ein anderes Mitglied der Natur es bedroht. Wenn ein Mensch also zu diesem Urteil kommt, das es Selbst ein Schädling ist, dann ist es in der Opferrolle, in der Position des Bedrohten, Es nimmt an, dass, zum Beispiel die irdisch-mondliche Gesellschaft durch eines seiner Mitglieder, das Mensch bedroht wird, gar zerstört wird. Doch ist dieser Positionswechsel eines Menschen in die Rolle (und es ist wie eine SchauspielRolle) der irdisch-mondlichen Gemeinschaft vielleicht eine dumme Anmassung; dumm, als Eigenschaft der Unwissenheit? Die Rolle der Überheblichkeit, der vermeintlichen Allwissenheit, der Beurteilung von Oben herab, auf das Geschehen. Nun, ist das Mensch schon so weit? Wird Es je so weit sein, in die Rolle eines Beurteiles von Vorgängen innerhalb des DaSein zu schlüpfen? Da ist es doch gut, dass die Masse Mensch einfach so weitermacht, ohne auf diese Kriecher (die GLAUBEN zu schweben) zu hören, und dass das Mensch nicht das grösste Schädling ist. Unsinn!}, indem er ins ökologische Gleichgewicht eingreife. Und in Chad Harbachs mit Spannung erwartetem Baseball-Roman {Oliver-August Lützenich bin ein grosser Baseball-Fan, habe sogar manchmal Yankees und Indians Klamotten an und zur Zeit ist Saison, aber leider bekommen Wir hier in D nicht viel davon mit, das war früher besser, als noch NBC ins Kabel eingespeisst wurde, nur so nebenbei.} "Die Kunst des Feldspiels", der am 21. August auf Deutsch erscheint, spielt ein Hund zwar nur eine Nebenrolle. Aber er allein erkennt den wahren Wert eines Menschen, denn die Hommosexualität seines Herrchens ist ihm egal.

In der Literatur sind neuerdings die Tiere los

Auch in zwei deutschen Büchern, die in diesem Herbst erscheinen, figuriert der Mensch als fragwürdiges Lebewesen im Vergleich zum Tier. Carmen Stephan überspitzt in ihrem Debüt-Roman "Mal Aria" eine nicht erkannte Malaria-Infektion zum göttlichen Strafgericht auf die menschliche {natürliche?} Hybris. Dabei wird die Geschichte aus der Perspektive des Moskitos erzählt, der sein blutsaugerisches Tun als Menetekel begreift - was nicht ohne unfreiwillige Komik bleibt. Und in Thomas Langs novellistischer Erzählung "Jim" muss sich ein Autor in einer Schaffens- und Lebenskrise mit einem jungen Orang-Utang ins Benehmen setzen, der vorübergehend in seinem Garten siedelt. Aus Angst vor der Körperkraft des Silberrückens {Gibt es bei OrangUtangs nicht. Nur bei Gorillas. Wäre interessiert daran, zu erfahren, ob dieser Missgriff von Herrn Lang stammt oder von Herrn Schmidt?} wagt der Protagonist sich nicht mehr aus dem Haus, bis er seine Kletterkünste übt und sich mit dem überlegenen {worin?} Tier befreundet. Als Humoreske auf einen idiosynkratischen Künstler ist die Liaison mit dem Tier in diesem Fall eine gelungene Verbindung.
Bereits beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb wurden ja allerhand Tiere auf die Zuhörer losgelassen, erschien der Mensch oftmals als Krone der Erschöpfung, der sich traurig von dannen trollt. Wenn Stefan Moster in seiner Erzählung "Der Hund von Saloniki" den Kampf eines jungen Mannes mit einem streunenden Hund schildert, darf man das getrost als metaphorischen Reflex auf eine domestizierte Männlichkeit betrachten, die in einer zunehmend weiblichen Welt jaulend den Schwanz einziehen muss. {Als seien die Frauen nicht schon immer eine Hälfte des Menschen gewesen, was also nimmt da ab, was wird da als Verlust bejammert? Wenn Sie jetzt an den Verlust der alten Freiheit denken, die ich oben bereits erwähnte, liegen Wir glaube ich richtig. Jaja, der Verlust des Einen ist der Gewinn von Anderen, könnte Mann weinen, aber so ist das nun mal nicht. Indem Wir die Freiheit vergrössern, wird sie auch besser verteilt, also ist es eine allgemeine Zunahme, aber dadurch wird selbstverständlich auch die verkrampft festgehaltenen Freiheit einiger weniger (Männer?) im Vergleich weniger. Und ich bin gewiss: Das wird gerade tränenreich oder auch mit Bomben, Schusswaffen, Messern und sonstiger Gewalt bejammert und versucht zu verhindern. Aber Sie und ich wissen: Keine Chance, das auf Dauer zu behindern: Die Freiheit und die Selbst-Verantwortung werden Jedes Einzelne ergreifen und bereichern, sie wollen hinaus aus der Begrenzung und Enge in nur wenigen. Oder wollen Sie das verhindern?}
In Hugo Ramneks "Kettenkarussell" wiederum dient ein Krokodil, genannt die Kellerechse, als Chiffre für unausgelebte Sexualität, die unter der Oberfläche lauert. Isabella Feimer vergleicht in "Abgetrennt" eine verlassene Frau mit einem kopflosen Huhn {Ob "ihr" da noch viele Frauen zustimmen, und ich frage, ob "Isabella" nicht vielleicht das Pseudonym eines Mannes ist? Ich vermute, der Text ist ein Flopp}, während die Dressurpferdchen-Spiele zweier Freundinnen bei Lisa Kränzler für durchaus gesellschaftlich befeuerte sado-masochistische Lüste stehen.
Und Matthias Nawrat beschreibt die Platinen ausgeweideter Computer als Insekten und verschmilzt beides sprachlich zu Zwitterwesen aus Natur und Technik. In Cornelia Travniceks Romanauszug "Junge Hunde" schliesslich heissen die Hunde der Ich-Erzählerin nicht zufällig Baghira und Balu. Die Namen sind dem "Dschungelbuch" entlehnt, denn Travnicek erkennt im Abschied von der Kindheit Mowglis Weg aus dem Dschungel in die Menschenwelt wieder, mit dem das Original endet.
Der Essayist Albrecht Fabri sah im inflationären Gebrauch der Begriffe Humanismus und Humanität ein verdächtiges Zeichen, schliesslich predigt der Löwe seinen Jungen auch nicht Leonismus und Leonität. Fabri argwöhnt, dass das Wort eher zeige, wie wenig selbstverständlich uns die Sache der Menschlichkeit ist. Die in dieser Frage offenbar ebenfalls verunsicherte Kunst hält sich in diesen Tagen an das Motto: Hic sunt leones! Mal sehen, wie weit sie damit springt. Stechmücken allerdings, so viel lässt sich schon jetzt sagen, stellen die Fähigkeit des Lesers zur Empathie auf eine harte Probe.
Ende Artikel.

Die Fähigkeit der Empathie ist allgemein im DaSein eher wenig ausgeweitet, sie ist kaum zu einer wirklichen Fertigkeit aus- und aufgebaut, sie wird gerade mal genutzt um Familien, Gruppen oder sogar ganze GrossGemeinschaften (auch die Spezies Mensch zum Beispiel) in der Not zusammen zu halten und der entwickelten Gemeinsamkeiten zu versichern, jedoch, es ist eine Fähigkeit deren Ausbau und Ausweitung noch ansteht. Sie, die Leses dieser Blogs wissen das; ich habe das ja in den Beiträgen der vergangenen Woche bereits erschrieben. Empathie ist eine schöne Fähigkeit, sie wächst gerade langsam aus der Kümmerlichkeit hinaus und reift heran und wird bestimmt bald erste schöne Blüten ausbilden. Der Elektromagnetismus sorgt dafür, mit all den Möglichkeiten der Verbindung und Kommunikation über fast alle Entfernungen hinwegg, denn die biologischen Mittel der Kommunikation, der Übermittlung von sensitiven Reizen und Signalen, zum Füttern der Empathie, sind dann ja doch etwas Entfernungsbeschränkt, die Sprache reicht da schon weiter, aber getragen wird das dann doch alles erst richtig weit, durch elektromagnetische Wellen, Sie in USA oder auch in Uruguay können mich hier in EU schon gleich lesen und auch empathisch erregt sein, sobald ich auf das Feld "Veröffentlichen" klicke.

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