Mittwoch, 28. November 2012

Glückliche Konservative

Also, ich war quasi verpflichtet auch diesen Artikel hier einzustellen.
Um das Bild des Konservativen langsam zu vervollständigen: Konservative sind also laut langjähriger Reihen-Untersuchungen weniger intelligent (den Artikel der das behauptete, habe *ich inzwischen rausgenommen, war *mir nicht geheuer), dafür aber besser eingebunden in die Gemeinschaften, in denen Sie MitGlied sind und dadurch auch glücklicher.
Das ist das Ergebnis der Studien.

Eher oder mehr rückwärtsgewandte Menschen sind also besser vernetzt, besser eingebunden und dadurch weniger aufge[schr-/w-]eckt.
Brauchen Sie wahrscheinlich nicht. Ist nicht gefordert. Wir Lebewesen reagieren ja immer noch auf die Forderungen der Umwelt, wenn es um das Bewusst-Sein geht und formen die Umwelt, wenn es um die alltäglichen Bedürfnisse und Triebe geht. So, wie ich das bis Heute verstanden habe, ist das Bewusst-Sein gefüllt mit den Aussen-Eindrücken, die Wir brauchen, um zu überleben, das meint wohl, je weniger Eines Sorge um die täglichen Bedürfnisse hat, umso weniger ist die Vernunft und damit der intelligente Teil des Bewusst-Seins gefordert. Und Menschen, die stark und sicher in eine Gemeinschaft eingewebt sind, sind besser versorgt und sorgen sich stärker und kümmern sich intensiver um den Erhalt und den Verbleib dieser Gemeinschaft und weniger um das Drummherumm.

Und das ist doch Konservativ, oder?
Menschen, denen die Gemeinschaft weniger gibt, die vielleicht enttäuscht wurden, die etwas oder sogar stark isoliert sind, sind mehr gefordert die Verstandesfähigkeiten auszubauen, um die Bedürfnisse und Triebe zu befriedigen, daher sind sie im Durchschnitt etwas intelligenter.
Tja, der Durchschnitt? Manche Konservative sind also mindestens so klug, wie manche Progressive, aber laut der Ergebnisse ist der Klügste ein Progressiver, der dafür aber mit weniger Geborgenheit zurecht kommen muss.
Wo bin ich?
.
Darf *ich das schön finden?
.
Aber jetzt erst mal der Artikel:
Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 13.03.2012, von Sebastian Herrmann.
Titel: Warum Konservative glücklicher sind

Konservative Menschen sind meist glücklicher als Progressive - das zeigen entsprechende Erhebungen regelmäßig. Warum aber steht man rechts eher auf der Sonnenseite des Lebens als links? Wissenschaftler aus Australien und Großbritannien bieten dafür nun eine Erklärung an.
Konservative Menschen stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Das lässt sich aus zahlreichen Studien schließen, in denen Wissenschaftler nach einem Zusammenhang zwischen der politischen Einstellung und der Lebenszufriedenheit fahnden. In solchen Erhebungen zeigt sich regelmäßig, dass konservative Bürger glücklicher durch den Alltag gehen als Menschen mit progressiver politischer Einstellung. So veröffentlichte das amerikanische Pew Research Center im Jahr 2006 Zahlen, wonach sich 47 Prozent der konservativen Anhänger der Republikaner als "sehr glücklich" bezeichneten.
Unter den links-liberalen Anhängern der Demokraten empfanden nur 28 Prozent der Befragten das gleiche Glück. Nicht in allen Befragungen ergibt sich ein ebenso deutliches Bild, aber selbst ein geringer Unterschied weckt das Interesse von Wissenschaftlern.
Psychologen um Jolanda Jetten von der australischen Universität Queensland und Alexander Haslam von der britischen Universität Exeter liefern nun eine Erklärung für das Ungleichgewicht der emotionalen Befindlichkeiten links und rechts der politischen Mitte (Social Psychological and Personality Science).
Laut ihren Daten haben Konservative im Schnitt einen höheren sozio-ökonomischen Status und dadurch einen leichteren Zugang zu sozialen Gruppen wie Klubs, Vereinen oder anderen Vereinigungen. Das wiederum - so die etwas komplizierte Indizienkette - sorge für die höhere Zufriedenheit.
Für ihre Studie befragten die Psychologen 816 britische Studenten, die ausführlich Auskunft zu Lebensumständen und Zufriedenheit gaben. "Dabei haben wir festgestellt, dass konservative politische Ansichten mit einer leicht erhöhten Lebenszufriedenheit zusammenhängen", sagt Jetten. Je konservativer ein Proband sich selbst einschätzte, desto glücklicher war er im Schnitt. Als wichtigsten Faktor identifizierten die Psychologen dabei jedoch die Mitgliedschaft in sozialen Gruppen, deren Zahl mit dem sozio-ökonomischen Status stieg.
Der Zusammenhang von Gruppenzugehörigkeit und Zufriedenheit ist in der Forschung gut belegt. Zahlreiche psychologische Studien haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich die Mitgliedschaft in sozialen Vereinigungen positiv auf den einzelnen Menschen auswirkt: Wer Zugang zu Klubs, Vereinen oder anderen Gesellschaften hat, in denen er ein Netz von Freundschaften und Kontakten knüpfen kann, ist demnach glücklicher und verkraftet auch heftige persönliche Rückschläge besser.
2009 zeigten Jetten und Haslam in einer Studie, an der ebenfalls britische Studenten teilgenommen hatten, dass die Zahl der Mitgliedschaften in Gruppen in besser gestellten sozialen Klassen im Schnitt höher liegt - was sich nun in der neuen Untersuchung bestätigte. Die Indizienkette der Psychologen hat also scheinbar ein stabiles akademisches Fundament.
Mit ihrer aktuellen Untersuchung widersprechen Jetten und Haslam ausdrücklich einem Erklärungsansatz, mit dem Psychologen vor knapp vier Jahren den Zusammenhang von Konservativismus und Zufriedenheit begründeten. Jaime Napier und John Jost von der New York University argumentierten im Fachblatt Psychological Science in eine gänzlich andere Richtung (Bd. 19, S. 565, 2008).
Es sei Bestandteil konservativer Ideologien, die jeweils bestehenden Verhältnisse zu legitimieren. Diese politische Einstellung habe daher eine "palliative Funktion", wie die Psychologen sperrig formulieren, also eine rechtfertigende Komponente. Diese bewahre den Gefühlshaushalt konservativer Menschen davor, die Widrigkeiten eines Lebens in einer Welt voller Ungleichheit an sich heranzulassen, indem sie den eigenen Status legitimiert.
Salopp ausgedrückt argumentieren die Psychologen: Konservative sind glücklich, weil das Schlechte ausgeblendet wird und alles bleiben darf, wie es ist; Progressive leiden hingegen am Status quo, da sie sich angesichts der allgegenwärtigen Ungerechtigkeiten machtlos fühlen.
Jetten kritisiert, dass die Forscher der New York University keine sozio-demographischen Faktoren berücksichtigt haben. Zudem brauchten Konservative die postulierte Selbstrechtfertigung ihres Status gar nicht: "Die Feststellung, dass die Welt ungleich und ungerecht ist, entspricht einer konservativen Vorstellung von dem, was gerecht und fair ist", sagen sie. Einen emotionalen Puffer benötigten höchstens Progressive.
Vielleicht taugt der folgende Befund als Trostpflaster für unglückliche Menschen, deren politische Haltung links der Mitte liegt: Laut Studien haben sie im Schnitt einen minimal höheren Intelligenzquotienten als Konservative.
Ende Artikel

Über Nacht ist mir aufgegangen, dass der Artikel der Süddeutschen Zeitung, die ich mit meinem Umrundungs-Kommentar versehen, hier in diesem Blog eingestellt habe, einen wichtigen Zusatz brauchen, eine Klarstellung:
Konservativ ist NICHT nur oder automatisch Rechts!

Mit Konservativ ist hier keine nur national-politische Einstellung gemeint. Hilfe, Nein. Aber wie das mit den Worten so ist, Jedes füllt da hinein, oder lässt draussen, was Es will oder (nicht) kennt, aber das ist ein anderes Thema, welches *ich hier im Verantworten-Blog bereits in vielen Beiträgen behandelte.

Konservativ ist eine Einstellung, die in jeder politischen Partei genauso vorhanden ist, wie sie in Jedem Menschen verinnerlicht ist.
Ich möchte das Bewahren, was Oliver-August Lützenich ist, das Selbst erhalten, gesund und munter, gut versorgt, mit allem notwendigen und mit mehr, damit das Selbst Befriedigung der Bedürfnisse, Freude und Geborgenheit empfindet. Das Konservative, ist die einhegende Sorge, um das Selbst genauso, wie für die Gruppe, für die Gemeinschaft und die Umwelt, in die dieses Selbst eingebettet ist, hineingezeugt und geboren wurde.
Konservativ ist eine Haltung, die in Jedes steckt, die Jedes ist, daher der Titel.
Mal mehr mal weniger.
Parteivorsitzende, Staatsverantwortliche, Famillienvorstände, Vereinsvorsitzende, Sie wissen, worauf ich hinaus möchte, sind es mehr, sie sind es qua Amt und Verpflichtung, sie müssen den "Laden" zusammenhalten. Dazu sind sie auserwählt.
Progression ist dabei nur in kleinsten Schritten möglich.

Kleine Wortkunde:
lat. 'pro' = "vor, vorwärts, hervor", aber auch "für, für Eines einsetzen", wie in: "protegieren", oder in Verbindungen wie "ProEuropäer, pro Kopf", auch als 'anstelle von' in "ProNomen", und 'im Verhältnis zu', wie in "ProPortion".
lat. 'gradi' = "schreiten", aus lat. 'gradus' = "Schritt". Daraus entstanden Bildungen wie: 'ad-gradi' = "hinzu schreiten, darauf zu schreiten", was zur "Aggression" wurde, oder auch 'kon-gradi' = 'mit[einander] schreiten', was zum Kongress wurde.
lat. 'pro-gressus' = "das Voranschreiten".
Progression bedeutet Uns Heute: "Weiterentwicklung, Erweiterung, aber auch die Erhöhung des Steuersatzes" Hmm!

Mit Worten ist es also, wie mit ALLEM und Jedes, dort wo "Gut" draufsteht, steckt stets auch das "Schlechte" mit drinn. Eine stets banale, aber auch stimmige Weisheit. Eine Erkenntnis, die auch erst mal überrascht, weil Wir irgendwie nach "Reinheit" streben, nach Eindeutigkeit, diese aber, zumindest in diesem DaSein, nirgends finden. Dieses DaSein und damit auch Wir, sind nunmal sowohl aus LEID, wie aus FREUDE aufgebaut, alles also eine Frage der Verteilung, aber genug der Einfachheiten, hier gilt das Komplizierte.
Progressivität ist ebenso eine Haltung, die in Jedes steckt.
Die allerdings auch im Progressivsten Wesen wesentlich geringer ausgeprägt ist, als das Konservative, ausser dieses Wesen ist darauf aus zu platzen, oder weniger aggressiv (!) formuliert, Es will das Wesen, welches Es ist, auflösen. Was mit dem DaSein und Allem darin ebenfalls passieren wird, Irgendwann, da glücklicherweise das Konservative Element, die bewahren wollende Tendenz im Ganzen noch überwiegt. Aber auch, wenn in Jedes Selbst (wenn Sie an einer genauen Ausarbeitung der Begriffe "dasSelbe", im Vergleich mit "dasGleiche" interessiert sind, klicken Sie -> hier.) das Bewahrende selbstverständlich überwiegt und der Veränderungswille/-wunsch nie daran reicht, so ist doch vom DaSein dafür gesorgt, dass die Entwicklung immer weiter geht. Ich weiss: Banal.

Bin ich ein Konservativer? Ja, klar, wie irgendwie Alle hier.
Bin ich ein Progressiver? Ja, klar, wie ebenfalls irgendwie Alle hier.
Allerdings bin ich progressiver, als Alle, die ich so kenne. Keines hat solche weitgehenden Ideen und Veränderungswünsche, wie ich sie formuliere und erdenke.

Bewahren ja, Behinderung nein.
Was also bewahren? Und was voran(schreiten)bringen?
Dazu bald mehr in diesem und dem anderen Blog.
Zur politischen "Kultur" können Sie auch den Beitrag "Abgesang der Politik" hier im Verantwortung-Blog lesen.

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